Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Gefahren beim Verabreichen aggressiver Medikamente

Gesundheitsschutz als Servicepaket

[11.03.2005] Aus 160 Einsendungen für den Dienstleistungswettbewerb NRW wurde jetzt ein Projektantrag des Instituts für Energie- und Umwelttechnik (IUTA) an der Universität Duisburg-Essen für die Endrunde ausgewählt. Die Idee, gesundheitliche Risiken für Beschäftigte mit Arzneimittelkontakten über ein integriertes Serviceangebot zu verringern, wurde als förderungswürdig befunden.

Das Konzept sieht ein systematisches Umgebungs- bzw. Biomonitoring vor, die Anwendung leistungsfähiger Reinigungsverfahren und spezielle Schulungen der Mitarbeiter-innen. Die Leitung des 100.000 Euro-Projekts liegt bei Dr. Thekla Kiffmeyer.

Ist man als Krankenschwester auf einer Krebsstation beschäftigt, lässt sich ein unbeabsichtigtes Freisetzen hochwirksamer Arzneimittel nicht völlig vermeiden. Für die überwiegend weiblichen Beschäftigten im Gesundheitswesen gehört dies bislang zum Berufsrisiko. Spuren der stark gesundheitsgefährdenden Wirksubstanzen haben sich trotz großer Anstrengungen in den letzten Jahren häufig in der Arbeitsumgebung sowie bei den Beschäftigten selbst nachweisen lassen. Das IUTA hat in Forschungsvorhaben spezielle analytische Methoden zum Nachweis wichtiger Arzneimittel sowie innovative Reinigungsverfahren entwickelt und bietet seit einigen Jahren Fortbildungsveranstaltungen zum sicheren Umgang mit Zytostatika an.

Das geplante neue Dienstleistungskonzept sieht nun vor, diese Aktivitäten zu bündeln und auszudehnen, bestehend aus einem systematischen Umgebungs- bzw. Biomonitoring, der Anwendung leistungsfähiger Reinigungsverfahren und spezieller Schulungen der Mitarbeiter zusammengeführt. Beschäftigungsmöglichkeiten sowie der Gesundheitsschutz insbesondere von Frauen sollen dadurch langfristig verbessert werden. Kennzeichnend für das neue Dienstleistungsangebot ist die systematische Herangehensweise durch Kombination neuerer wissenschaftlicher Erkenntnisse.

Mit der Ausweitung auf weitere Arzneimittelklassen, insbesondere Antibiotika, sowie den Bereich der ambulanten Verabreichung wird der Anwendungsrahmen um ein Vielfaches vergrößert und insbesondere das wichtige Problem der möglichen Resistenzausbreitung erstmals berücksichtigt. Mit der angestrebten Verminderung bzw. Beseitigung von Arzneimittelkontaminationen wird nicht nur der Arbeitsschutz verbessert, sondern auch die Umwelt entlastet, da freigesetzte Arzneimittel indirekt, z.B. über Lüftungssysteme, auch in die Umwelt gelangen. Außerdem wird im freizugänglichen Stationsbereich das Kontaminationsrisiko für nicht behandelte Patienten, Angehörige und sonstige Besucher vermindert.

Redaktion: Beate H. Kostka, Tel. 0203/379-2430

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