Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Studie vergleicht Online-Angebot von Fußballvereinen

Bares Geld: Digitales Fußball-Geschäft

[01.03.2006] Borussia Dortmund hat unter den 18 Erstligavereinen die Nase vorn: Die Westfalenkicker sind die E-Business-Herbstmeister, denn sie haben den besten Internetauftritt und bieten Fans die meisten Sonderdienste an. Insgesamt nutzen die Bundesligavereine jedoch, trotz einiger guter Ansätze, die Möglichkeiten des digitalen Geschäfts bei weitem nicht aus und verschenken damit bares Geld.

Zu diesem Ergebnis kommt das erste E-Business-Bundesliga-Ranking, das Professor Dr. Tobias Kollmann und Matthias Häsel von der Universität Duisburg-Essen jetzt durchgeführt haben. Die Experten für E-Business und E-Entrepreneurship ermittelten in ihrer wissenschaftlichen Untersuchung* die Sieger und Verlierer im digitalen Fußball-Geschäft der Saison 2005/06. Fazit: Es gibt ein hohes Verbesserungspotenzial jenseits der „Fan-Abzocke“. Um den unternehmerischen Erfolg zu sichern, sollten die Vereine auch digital am Ball bleiben.

Kollmann: „Die Fußball-Bundesliga ist ein gigantisches Geschäft geworden. Das zeigte sich schon deutlich am Wettstreit um die Fernseh-Übertragungsrechte. Einen ähnlichen Stellenwert wird demnächst auch das Internet für die Einnahmen der Vereine bekommen. Denn neben dem Ticketverkauf wird der Online-Verkauf von Fanartikeln und anderen Zusatzeinnahmen immer wichtiger werden.“ Potenziale liegen vor allem bei Internet-Diensten in den Bereichen Unterhaltung und Information, sowie in virtuellen Fangemeinschaften. Auch die über mobile Endgeräte angebotenen Dienste, wie zum Beispiel die Übertragung der Pressekonferenz, spielen eine immer bedeutendere Rolle.

Untersucht wurden die Internetauftritte in vier Kategorien: „Fanartikel-Shop“, „Tickets, Abos und Mitgliedschaften“, „Internet-Dienste“ und „mobile Dienste“. In jeder der vier Kategorien erzielen die Klubs je nach Umsetzung der einzelnen E-Business-Möglichkeiten eine bestimmte Anzahl von E-Toren, auf Basis derer sich – frei nach dem Prinzip „Jeder gegen Jeden“ – folgende Punkteverteilung ergibt: 3 Punkte für einen Sieg, also mehr E-Tore als der Gegner, 1 Punkt bei Unentschieden und 0 Punkte für eine Niederlage, wenn weniger E-Tore als der Gegner erzielt wurden. Dabei kommt es pro Kategorie jeweils zu einem Teilergebnis in Form einer „Blitztabelle“. Die Blitztabellen ergeben dann zusammen die E-Business-Bundesligatabelle der Saison 05/06.

Insgesamt hat der Fußballverein Borussia Dortmund am besten abgeschnitten, gefolgt vom Hamburger SV und dem 1. FC Köln. Die Ruhrgebietsvereine MSV Duisburg und Schalke 04 erreichen die Plätze 14 und 16. Den letzten Platz belegt der 1. FSV Mainz 05.

Da keiner der Vereine in allen vier Kategorien die Topplatzierung erreicht hat, gäbe es noch sehr viel Verbesserungspotenzial was das E-Business betrifft, ist das Fazit der Wissenschaftler.

Die Vereine aus bekannten Medienstädten wie Hamburg, Köln und Berlin haben gut abgeschnitten. „Dies legt die Vermutung nahe, dass die Aufmerksamkeit für das E-Business auch abhängig ist von dem Umfeld der Vereine und damit eventuell externen Anregungen ortsnaher Online-Dienstleister“, so Kollmann. Besonders kleinere Vereine müssten sich dem Thema „E-Business“ annähern, um die ohnehin schon geringen Finanzmittel auszugleichen.

*Kollmann, Tobias/Häsel, Matthias (2006): Die E-Business-Bundesliga: Sieger und Verlierer im digitalen Fußball-Geschäft der Saison 05/06 (Hinrunde), Eigenverlag des Lehrstuhls für E-Business und E-Entrepreneurship an der Universität Duisburg-Essen, ISBN 3-938338-01-6, 1. Auflage, Essen 2006, Schutzgebühr: 20,00 €

Redaktion: Kerstin Artz, Tel 0203/379-1487

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