Forschungsschwerpunkte und Perspektiven

"Vorsorge, Voraussicht, Vorhersage: Kontingenzbewältigung durch Zukunftshandeln" DFG-Graduiertenkolleg 1919


Wie kann Kontingenz durch Handeln bewältigt werden, und wie denken Menschen über das Verhältnis zwischen gegenwärtigem Denken und Handeln und ihrer unsicheren (oder auch sicher geglaubten) Zukunft? Mit der historischen Dimension dieser höchst aktuellen Fragen beschäftigen sich die Historiker an der Universität Duisburg-Essen im DFG-Graduiertenkolleg "Vorsorge, Voraussicht und Vorhersage: Kontingenzbewältigung durch Zukunftshandeln". Die beteiligten Historikerinnen und Historiker hinterfragen und erweitern damit theoretische Überlegungen, die von einem prinzipiell neuen Verhältnis zur Kontingenz als einem der Charakteristika der Moderne ausgehen. Das Novum des Zugangs liegt darin, die Ebene der Analyse von den Zukunftsvorstellungen auf die Ebene der aktiven Haltungen zu verlagern, die die Akteure zur Zukunft einnehmen und auf die Handlungsoptionen, die diese aktiven Haltungen ermöglichen. Sie sollen kulturvergleichend und epochenübergreifend untersucht werden, um so die Pluralität gesellschaftlicher Möglichkeitshorizonte in der Geschichte herauszuarbeiten. In den Promotionsvorhaben sollen die Kulturen der griechisch-römischen Antike, des Mittelalters und der Frühen Neuzeit sowie der Welt seit dem 18. Jahrhundert behandelt werden.
 

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Prof. Dr. Wolfgang Blösel Alte Geschichte


Die Alte Geschichte hat als Forschungsgegenstand die historische Entwicklung der antiken Griechen und Römer. Ihr Betrachtungszeitraum reicht von den Anfängen der griechischen Kultur in der mykenischen Zivilisation (14. bis 12. Jh. v. Chr.) bis zum Zusammenbruch der römischen Herrschaft in Westeuropa am Ende des 5. Jh. n. Chr. und zu einem Höhepunkt byzantinischer Herrschaft unter Kaiser Justinian im 6. Jh.
 

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Prof. Dr. Amalie Fößel Geschichte des Mittelalters


Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der europäischen Geschichte vom frühen bis zum späten Mittelalter, wobei insbesondere politische, verfassungsgeschichtliche und kulturgeschichtliche Fragestellungen, religiöse Lebensformen und memoriale Praktiken, Wahrnehmungen und Vorstellungen von Zeitdimensionen sowie gendergeschichtliche Themen untersucht werden. Im Zentrum stehen zudem Aspekte von Macht und Herrschaft weiblicher Eliten im europäischen Vergleich, heiratspolitische Bündnissysteme und daraus resultierende Kommunikations- und Verhaltensräume sowie genderspezifische Zuschreibungen und Machtkonstellationen in Gewalt- und Kriegskontexten in synchroner und diachroner Perspektive.
 

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Prof. Dr. Benjamin Scheller Geschichte des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit


Forschung und Lehre der Professur haben ihren zeitlichen Schwerpunkt in der Geschichte des 12. bis 16. Jahrhunderts. Im Zentrum des Interesses stehen dabei historische Prozesse, die im Spätmittelalter einsetzen, bis in die beginnende frühe Neuzeit andauern und die genetisch und parabolisch in Beziehung zu unseren zeitgenössischen Lebenswelten und Erfahrungen gesetzt werden. In dieser Weise transzendiert die Professur in Lehre und Forschung die etablierte Epochengrenze. Geographisch fokussieren Forschung und Lehre den Mittelmeerraum als eine Zone transkultureller Vernetzung durch Fernhandel, Expansion und Migration. Dabei fokussiert sie vor allen das Italien des Spätmittelalters als einen Raum, in dem sich die Knotenpunkte transkultureller Vernetzung in exzeptioneller Weise verdichteten.
 

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Prof. Dr. Stefan Brakensiek Geschichte der Frühen Neuzeit


Vieles von dem, was Menschen in Europa seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts als selbstverständlich, zumindest als erstrebenswert ansehen, wurde in den drei Jahrhunderten zwischen 1500 und 1800 erstmals gedacht oder gemacht: Reisen um die Welt, Genuss exotischer Dinge, grenzenloser Forscherdrang, Infragestellung ehemals geheiligter Traditionen. Andere Haltungen, Verhaltensweisen und Verhältnisse, die ebenso typisch sind für die Epoche der Frühen Neuzeit, erscheinen uns dagegen fremdartig, ja abstoßend: Zensur, Folter, Todesstrafe, Glaubenskriege, Hexenverfolgung, krasse Ungleichheit und Unfreiheit, bis hin zu Sklaverei. Die unterschiedlichen Forschungsvorhaben der Abteilung „Geschichte der Frühen Neuzeit“ greifen diese Widersprüchlichkeit auf und reflektieren die eigentümliche Ambivalenz einer „janusköpfigen“ Epoche.
 

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Prof. Dr. Berna Pekesen Geschichte der modernen Türkei


Das Forschungsprojekt widmet sich dem „linken Autoritarismus“ in der Studentenbewegung der Türkei zwischen 1960 und 1990. Es fragt mit Hilfe eines auf die Akteure bezogenen Zugangs nach dem autoritären Habitus, gleichgültig welcher der zahlreichen linken ideologischen Richtungen die Handelnden folgten. Es sucht nach den sozialen, regionalen und religiösen Hintergründen des besonders seit 1969 sich entwickelnden linken Autoritarismus, analysiert seine Ausdrucksformen und Wirkungen und die Frage, wie er sich in den sozialen Beziehungen innerhalb der Gruppen manifestierte, um auf diese Weise das Spannungsverhältnis von traditionalen Einstellungen und „revolutionärem“ Tun bestimmen zu können.
 

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Prof. Dr. Frank Becker Neuere und Neueste Geschichte


Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich einer kulturgeschichtlich erweiterten Politik- und Sozial­geschichte seit dem späten 18. Jahrhundert. Aktuelle Forschungsprojekte befassen sich mit der Kultur- und Erfahrungsgeschichte des Krieges, mit dem Sport in der NS-Zeit, mit der Gestaltung industrieller Arbeitsprozesse in der Zwischenkriegszeit sowie mit Ambiguität und gesellschaftlicher Ordnung am Beispiel der Transsexualität in zeitgeschichtlicher Perspektive.
 

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Prof. Dr. Ute Schneider Sozial- und Wirtschaftsgeschichte


Forschungsschwerpunkte sind die europäische Sozial-, Wirtschafts-, Rechts- und Kulturgeschichte seit dem 18. Jahrhundert. Die aktuellen Forschungsprojekte liegen im Schnittfeld von Sozial- und Wissenschaftsgeschichte und befassen sich mit Fragen der Wissensproduktion, seiner Organisation, seiner rechtlichen Fassung und räumlichen Visualisierungen.
 

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Prof. Dr. Christoph Marx Außereuropäische Geschichte


Die außereuropäische Geschichte behandelt die außerhalb Europas lebenden oder von dort stammenden Menschen als eigenständige historische Akteure, die sie im Kontext interkultureller Begegnungen, der Stadt-, Gender-, Missions-, Handels- und generell der Kultur- und Sozialgeschichte erforscht.
 

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