Hinweise zur Anfertigung von Hausarbeiten, Magister- und Masterarbeiten am Lehrstuhl Prof. Dr. Jens Loenhoff, Stand: Januar 2008

1. Wichtigste Grundlage einer schriftlichen wissenschaftlichen Arbeit sind eine klare Problemstellung sowie eine gründliche Literaturrecherche, deren Ergebnis eine entsprechend umfangreiche Bibliographie zu der zu bearbeitenden Problemstellung ist. Die Bestände der Bibliothek der Universität Duisburg-Essen sind hinsichtlich der Publikationen im Bereich „Kommunikationswissenschaft“ zwar insgesamt gut ausgestattet, allerdings gibt es Teilgebiete, bei denen dies auch nicht der Fall sein kann (z.B. im Bereich interkultureller Kommunikationsforschung). Ungeachtet dessen findet niemand, der wissenschaftlich arbeitet, die zu rezipierende Fachliteratur ausschließlich in seinem unmittelbaren Arbeitsumfeld. Die gut ausgestattete Universitätsbibliothek, die zahlreichen, jedem zugänglichen Datenbanken sowie das international operierende Fernleihsystem beheben diese Engpässe. Auch kann erwartet werden, dass die Universitätsbibliotheken der umliegenden Hochschulen (Düsseldorf, Köln, Bochum, Dortmund) konsultiert werden.

2. Dass ein sehr großer Teil wissenschaftlicher Erkenntnisse in nationalen und internationalen Fachzeitschriften publiziert wird, die in internationalen Datenbanken systematisch erfasst sind, ist vielen Studierenden kaum bekannt. Wer diese Recherchemöglichkeiten zu nutzen versteht, muss nicht über eine mangelnde Informationsgrundlage seines Themas klagen.

3. Recherchieren und Bibliographieren beanspruchen Zeit, ebenso wie der Umstand, dass ein erheblicher Teil der Literatur nicht von heute auf morgen zu haben ist. Dies sollte bei der Planung einer schriftlichen Arbeit bedacht werden. Eine oft unüberlegte Zeitplanung der Kandidatinnen und Kandidaten oder der Wunsch, das Studium schneller abzuschließen, als dies einer soliden wissenschaftlichen Arbeit bekommt, führen oft dazu, dass man lediglich auf die Literatur zugreift, die gerade im nächst gelegenen Regal steht.

4. In vielen der eingereichten Arbeiten dominieren Informationen aus dem Internet gegenüber anderen Quellen wissenschaftlicher Erkenntnisproduktion. Allerdings sind die im Internet verfügbaren Texte zu einem großen Teil von fragwürdiger wissenschaftlicher Qualität, da sie zum Teil ungeprüft „ins Netz gestellt“ werden können. Online-Fachzeitschriften, die ihre Beiträge begutachten lassen, oder Informationen von ausgewiesenen Forschungseinrichtungen, sind davon natürlich ausgenommen. So wie das Internet eine nützliche Informationsquelle sein kann, dient es auch der Vermehrung von Unsinn. Das von vielen Studierenden den im Internet entdeckten Quellen entgegengebrachte Vertrauen ist deshalb in den seltensten Fällen gerechtfertigt. Hauptmedium wissenschaftlicher Kommunikation sind in den Sozialwissenschaften immer noch Publikationen in gedruckter Form (Monographien, Sammelbände, Fachzeitschriftenartikel). Diese Quellen sollten vorrangig genutzt werden.


Prof. Dr. Jens Loenhoff / Dr. Karin Kolb