Adolente Freundschaft – eine Radierung von Daniel Wagner
Die Radierung ist eine künstlerische Handfertigkeit, worin Bildmotive mittel Radierplatten aus Zink oder Kupfer per Radiernadel "gestochen" werden. Diese Platten werden dann mit einer stark verdünnten Kochsalzlösung geätzt, wodurch die Vertiefungen sich stärker ausprägen. Es werden alternativ einige Materialien und Techniken ergänzt. Die Kaltnadel, die im Spätmittelalter war, veranschaulicht das direkte Hineinstechen der Platte ohne zusätzlich Untergründe. "Vernis Mou" dient als spezielles Wachs, was die einzelnen Dukten weicher erscheinen lassen. "Aqua Tinda" dient als Radierungstechnik der Moderne, worin mit einer speziellen Tinte operiert wird. Hiermit können starke Verdunkeungen und Kontraste erzeugt werden. Anschließend wir das Motiv mittels Tinte gedruckt. Im Mittelalter gab es grundeigene Zünfte, die auf dieses Handwerk spezialisiert waren. Albrecht Dürer war einer der prominentesten Radierer, die dieses Handwerk fulminant mitprägten.
Zur Radierung "Adolente Freundschaft":
Diese Arbeit ist im Seminarkontext "vis a vis- Begegnungen" entstanden, es geht hierbei um die Zementierung von zwischenmenschlichen Konstellationen. Diese Radierung korrespondiert mit der Schwarz-Weiß Metaphorik des vorliegenden Beitrages und veranschaulicht die Relevanz und Dependenz zu anderen Mitmenschen. Es umschließt auch das Ringen mit dichotomen Denken und eindimensionaler Klassifizierung.
Adolente Freundschaft, Daniel Wagner, Vernis Mou und Kaltnadel, WiSe 2019/2020, 25 cm × 20 cm