Labor für Geotechnik

Leistungsumfang

Auf insgesamt 275 m² Laborfläche steht eine vollständige Ausrüstung für alle wesentlichen Versuche der Geotechnik (Bodenmechanik, Grundbau, Felsmechanik) zur Verfügung. Die einzelnen Versuche zur Klassifizierung sowie zur Ermittlung der Durchlässigkeit, des Formänderungsverhaltens und der Festigkeit von Boden- und Felsproben sind in unserem aktuellen Leistungskatalog zusammengestellt

Leistungskatalog download (pdf-Datei, 107 kB hier).

Bei Fragen zum Labor und bei Anfragen zu Versuchen wenden Sie sich bitte an Herrn Jörg Nolzen.

 

Leistungsdaten für spezielle Versuche

Rahmenscherversuche bzw. Direkte Scherversuche nach DIN 18137 Teil 3 können mit Probengrößen von 6 cm x 6 cm, 10 cm x 10 cm oder aber als Großrahmenscherversuch mit einer Probenquerschnittsfläche von 30 cm x 30 cm oder 50 cm x 50 cm durchgeführt werden. Der Einbau von Geotextilien (z. B. Kunststoffdichtungsbahnen, Vliese) zur Untersuchung des Scherverbundes Geotextil-Boden oder Geotextil-Geotextil ist im Großrahmenscherversuch problemlos möglich. Direkte Scherversuche mit einer Scherfläche von 6 cm x 6 cm und 10 cm x 10 cm können auch nichtmonoton beansprucht werden.

Die Versuchseinrichtung für Triaxiale Druckversuche erlaubt die Durchführung von weggesteuerten triaxialen Druckversuchen als CU-, UU- und D-Versuch nach DIN 18137 Teil 2 zur Bestimmung der Scherfestigkeit und des Verformungsverhaltens von Böden.

Darüber hinaus können auch nichtmonotone (zyklische) Beanspruchungen weg- oder kraftgesteuert aufgebracht werden. Die Versuchseinrichtung zur Durchführung zyklischer Triaxialversuche wurde im Rahmen eines DFG-Forschungsprojektes entwickelt und wurden auch in der Forschung bereits eingesetzt.

Im Zylinderdruckversuch wird die einaxiale Druckfestigkeit und die undrainierte Scherfestigkeit von Boden- und Felsproben nach DIN 18136 bestimmt. Die verfügbaren Pressen erlauben Auflasten von bis zu 10 t bzw. bis zu 25 t. Leistungsfähigere Pressen stehen uns im Labor für Baustoffkunde des Fachbereichs Bauwesen zur Verfügung.

Die Untersuchung der Zusammendrückbarkeit nach DIN 18135 und des Quellverhaltens von Böden erfolgt in Kompressionsversuch mit 100 mm Probendurchmesser.

Die Durchlässigkeit von Böden nach DIN 18130 kann u. a. im kombinierten Kompressions- und Durchlässigkeitsversuch (KD-Versuch) bestimmt werden.

Darüber hinaus stehen Versuchsgeräte zur Durchführung von Sonderversuchen wie dem Schlagzertrümmerungsversuch nach TPMin-StB Teil 5.1 oder dem CBR-Versuch (Stempeleindrückversuch) nach TP BF-StB Teil B 7.1 zur Verfügung. Ein Klimaraum erlaubt die Durchführung aller Laborversuche unter konstanten Klimabedingungen.

Spezielle experimentelle Möglichkeiten bieten außerdem Versuchsaufbauten, die im Rahmen von Forschungsprojekten entwickelt werden, so z. B.:

  • Versuchseinrichtung zur Messung der Gasdurchlässigkeit von lockeren und teilgesättigten Böden und anderen porösen Medien, genaue Bestimmung der Durchflussraten von Gas und Fluid und der Druckgradienten
  • Versuchseinrichtung zur Untersuchung des Stoffverhaltens von zyklisch belasteten Böden (Kompressionsversuch, Triaxialversuch, direkter Scherversuch)
  • Versuchseinrichtung zur Ermittlung des Versickerungspotentials von Böden
  • Versuchseinrichtung zur Untersuchung der Porenwasserdruckentwicklung sowie des Erosionsverhaltens von Deichen bei Wellenüberlauf und Wellendruckschlag
  • Versuchseinrichtung zur Untersuchung der Tragfähigkeit von Schotterschichten, die im Straßenkörper als Retentionsspeicher eingesetzt werden (Technikumsmaßstab)
  • Laborversuche an Dammschüttmaterialien

Großversuche im Technikumsmaßstab können in der dem Fachbereich zur Verfügung stehenden Versuchshalle aufgebaut und betrieben werden.

 

Personal und Ausbildung

Im bodenmechanischen Labor sind derzeit ein Laborleiter und ein Laborant tätig. Die Mitarbeiter des Labors und die Laborausrüstung stehen sowohl der Ausbildung von Studierenden als auch für Forschungsprojekte zur Verfügung. Darüberhinaus werden zur Zeit zwei Auszubildende im Lehrberuf "Baustoffprüfer/Baustoffprüferin" betreut. In diesem Zusammenhang bieten wir auch Kurse für Auszubildende aus anderen Ausbildungsbetrieben an.

Im Rahmen des sogenannten Technologietransfers führen wir außerdem Laborversuche im Auftrag regionaler und überregionaler Ingenieurbüros und Baufirmen durch.

Das bodenmechanische Labor ist als anerkannte Prüfstelle für Grundbau und Bodenmechanik beim Institut für Bautechnik eingetragen.