Neues Testament

Internationales Symposion: "Kein Jota und kein Häkchen des Gesetzes werden vergehen (vgl. Q 16,17). Das Gesetzesverständnis der Logienquelle auf dem Hintergrund frühjüdischer Theologie." mehr...

 

Forschungsprojekte
 

Forschungspartner im Projekt „Die Quelle Q – ein Dokument der frühen Jesusbewegung“

Ziel dieses 2008 von Prof. Dr. Christoph Heil (Universität Graz) beim FWF bewilligten Forschungsprojektes ist die detaillierte Rekonstruktion der Logienquelle Q. Dabei sollen auf internationalen Tagungen (z. B. in Belgien und in den USA) die Arbeit des „Q-Seminars“ der Society of Biblical Literature sowie jene des „International Q-Project“ weitergeführt und weitere Documenta Q-Bände publiziert werden.

http://www-theol.uni-graz.at/cms/dokumente/10009015/333bd8fc/q-projekt_24.09.08.pdf

http://www-theol.uni-graz.at/~heil/qprojekt/queberblick.htm

 

Beteiligung am Forschungsprojekt: „Jesus in Continuum“ / „The Study of the Historical Jesus“

Das Projekt steht in Verbindung mit der internationalen Exegetenplattform EABS (European Association of Biblical Studies → http://www.eurassbibstudies.group.shef.ac.uk/about.htm) und wird von Univ.-Prof. Tom Holmén (Åbo Akademi University, Finnland) als Chair geleitet. Dem Projekt – getragen von internationalen Wissenschaftlern wie Gerd Theißen (Heidelberg), Christopher Tuckett (Oxford) oder John Kloppenborg (Toronto) – geht es darum, den historischen Jesus als Bindeglied zwischen dem Frühjudentum einerseits und der Urkirche andererseits zu verstehen. Dabei soll die Kontinuität zwischen den jüdischen Wurzeln und dem Urchristentum zum Ausdruck gebracht werden. Im Rahmen der EABS-Jahrestagung 2007 in Wien versuchte ich in einem Vortrag zum Thema „Trajectories of Tora and Temple Theology. The Continuity of Early Jewish and Christians Beliefs“ anhand der für das Judentum zentralen Begriffe der Tora- und Tempelfrömmigkeit die Kontinuität zwischen Frühjudentum, historischem Jesus und frühem Christentum aufzuzeigen.

 

Mitgliedschaft im Academic Network „Rewritten Bible“

Die überwiegende Mehrheit biblischer Zitate im Frühjudentum wurde nicht – wie früher zumeist angenommen – wörtlich wiedergegeben, sondern in paraphrasierender und frei aktualisierender Weise. In der Forschung hat sich für diese Art der Wiedergabe der Ausdruck „Rewritten Bible“ eingeprägt. Jüdische wie christliche Gelehrte arbeiten hier fächerübergreifend an einem neuen Verständnis biblischer Interpretationsmuster im Frühjudentum. Getragen wird das Forschungsprogramm hauptsächlich vom Institutum Judaicum der Åbo Academy (Finnland) in Kooperation mit den Universitäten Joensuu (Finnland), Groningen (Niederlande) und Dortmund (Deutschland). Ziel meiner Beteiligung an diesem Netzwerk ist die Umlegung dieser Erträge auf die Paulus-Exegese. Bis in rezenteste Darstellungen hinein unterstellen christliche Exegeten dem Apostel Paulus, er habe die jüdische Bibel nicht immer wörtlich zitiert und somit eine vom Judentum fundamental abweichende Schriftauslegung proponiert. Zumeist wird mit dieser Interpretation die Absicht verfolgt, den grundsätzlich anders gearteten Umgang der Christen mit der Heiligen Schrift im Gegensatz zum Judentum hervorzuheben. Die interdisziplinäre Arbeit zwischen jüdischen und christlichen Forschern verdeutlicht allerdings ganz unmissverständlich, dass die ersten Christen – und im Besonderen Paulus – in ihrem Denken auch weiterhin dem (früh-)jüdischen Schriftverständnis verpflichtet waren.

http://www.abo.fi/fak/tf/instjud/RewrittenBible.html.

 

Gesellschaftsrelevanz und Öffentlichkeitsarbeit

 

Neben der rein „wissenschaftlichen“ Arbeit war mir seit jeher auch die gesellschaftliche und mediale Vermittlung der Theologie ein besonderes Anliegen. In diesem Sinne wären folgende Tätigkeitsfelder zu nennen:

 

Ÿ   Seit Jänner 2007 Tätigkeit als „Psychotherapeut in Ausbildung unter Supervision“ mit eigenen Klienten als letzter Teil meiner Psychotherapie-Ausbildung in der „Gesellschaft für Logotherapie und Existenzanalyse“ (in der Nachfolge Viktor Frankls)

Ÿ   Kolumnist beim „Kurier“, der zweitgrößten österreichischen Tageszeitung, für die sonntägliche Kolumne „Gedanken“, wo Fragen zum Sonntagsevangelium einem breiten – oft nichtchristlichen – Publikum nahe gebracht werden.

Ÿ          Zahlreiche Rundfunkbeiträge für die österreichischen Sender Ö1 und Ö3.

Ÿ   Kurse zur außeruniversitären Vermittlung fachlichen Wissens, etwa im Rahmen der „Theologischen Kurse Wien“ oder über Kurse in Bildungshäusern und Pfarren.

 

 

Publikationen

 

Selbständige Veröffentlichungen

 

Wanderradikalismus : Jesu erste Jünger – ein Anfang und was davon bleibt. (ÖBS ; 20). Frankfurt am Main : Peter Lang, 2002.

 

„Hebräer von Hebräern (Phil 3,5) : Paulus auf dem Hintergrund frühjüdischer Argumentation und biblischer Interpretation“. (HBS ; 52). Herder : Freiburg, 2008.

 

Unselbständige Veröffentlichungen

 

Der Jünger, der bleibt bis zum Kommen des Herrn : Eine textpragmatische Verortung der „Johanneischen Schule“. In: Protokolle zur Bibel 10 (2001) 1-32.

 

Der Wanderradikalismus als Brücke zum historischen Jesus. In: Andreas Lindemann (Hg.): The Sayings Source Q and the Historical Jesus (BEThL ; 158). Leuven : University Press, 2001, 523-534.

 

Die Nichterfüllung wanderradikaler Erwartungen als Geburt frühkirchlicher Ethik. In: Protokolle zur Bibel 10 (2001) 105-119.

 

„…iam Ecclesiae Patres…ad textus primigenios recursum magnopere commendabant” : Die Frage nach der authentischen Bibelübersetzung im Spiegel katholisch-lehramtlicher Dokumente. In: Protokolle zur Bibel 12 (2003) 3-11.

 

Das letzte Abendmahl Jesu und die urchristliche Abendmahlstradition. In: Jahrbuch der Österreichischen Augustiner-Chorherren-Kongregation 50 (2003) 42-53.

 

Biblische Archäologie im Schwerefeld von Geisteswissenschaften, Politik und Theologie. In: Protokolle zur Bibel 13 (2004) 69-82.

 

 

Rezensionen

 

Rezension zu: Kollmann, Bernd: Joseph Barnabas : Leben und Wirkungsgeschichte (SBS 175). Stuttgart 1998. In: SNTU 25 (2000) 261-263.

 

Rezension zu: Klauck, Hans Josef: Durchkreuzte Lebenspläne : Biblische Wegweisungen und ders. Vom Zauber des Anfangs : Biblische Besinnungen. In: BiLi 73 (2000) 195.

 

Rezension zu: Reiser, Marius: Sprache und literarische Formen des Neuen Testaments. Eine Einführung (UTB.W ; 2197). Paderborn 2001. In: BiLi 74 (2001) 280.

 

 

Herausgebertätigkeit

 

Kremer, Jacob: Weshalb ich es euch verkündigt habe : Gesammelte Studien zur Exegese, Theologie und Hermeneutik des Neuen Testaments. Hg. v. Roman Kühschelm, Martin Stowasser, Markus Tiwald, Andrea Taschl-Erber. Stuttgart : Katholisches Bibelwerk, 2005.

Prof. Dr. Markus Tiwald

Universitätsstr. 12
45117 Essen
Raum: R12 T04 E12
Telefon: 0201 / 1833491
markus.tiwald@uni-due.de

 

Lebenslauf

 29. 9. 1966         Geburt in Güssing, Burgenland / Österreich.

1986 – 1993       Studium der katholischen Theologie in Wien (Österreich) und Lyon (Frankreich).

29. 6. 1994         Priesterweihe

1993 – 1995       Pastoralpraktikum und Arbeit als Kaplan und Religionslehrer in Maria Enzersdorf bei Wien.

1995 – 1998       Lizentiatsstudium am „Studium Biblicum Franciscanum“ in Jerusalem mit Schwerpunkten in biblischen Sprachen, Judaistik und biblischer Archäologie.

1997-2007          Assistent am Institut für Neutestamentliche Bibelwissenschaft der Universität Wien.

13. 6. 2001         Promotion zum Doktor der Theologie in Wien zum Thema: „Wanderradikalismus : Jesu erste Jünger – ein Anfang und was davon bleibt“.

Februar 2005      Geblockte Semesterlehrveranstaltung als Gastprofessor an der päpstlichen Universität Antonianum / Rom zum Thema: „La nuova ricerca sul Gesù storico : Concetti di Gesù – concetti della chiesa primitiva“, eine Lehrveranstaltung zum historischen Jesus und der soziologischen Bibelexegese.

6. 9. 2007           Habilitation zum Thema: „Hebräer von Hebräern (Phil 3,5) : Paulus auf dem Hintergrund frühjüdischer Argumentation und biblischer Interpretation“.

2007-2008          Unterricht als Privatdozent an der Universität Wien und der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien-Strebersdorf.

ab 1. 10. 2008    Vertretungsprofessur für Biblische Theologie und ihre Didaktik mit dem Schwerpunkt Neues Testament im Institut für Katholische Theologie an der Universität Duisburg-Essen.

27.5.2009           Ernennung zum Universitätsprofessor für "Biblische Theologie und ihre Didaktik / Schwerpunkt Neues Testament" an der Universität Duisburg Essen.