Paul Wertheimer

 

 

Seidene Gedichte.

(Zur neuen Lyrik.)

 

Text
Editionsbericht
Literatur: Wertheimer
Literatur: Blätter für die Kunst
Dokumente: Sezession
Literatur: Rheinisch-Westfälische Zeitung

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Texte zur George-Rezeption

 

Es gibt seit ein paar Jahren auch in Deutschland eine suffisante, den naiven Geschmack immer tiefer verwirrende Gruppe junger Lyriker, die man nicht anders als "Sammet- und Seidendichter" bezeichnen kann. Im Priester- oder Königsgewande, traurig müde lächelnd, eine Pfauenfeder in den mit opalen Ringen geschmückten Dandyhänden, die Orchidee im Knopfloch: so wandeln sie feierlich, hieratischen Schrittes durch unsere munter aufblühende Lyrik. Detlev von Liliencrons farbig-frohe Weise, Falkes zartgetönte Bildlichkeit, selbst Dehmels tiefgründige, den verborgensten Menschenzusammenhängen nachspürende Art: sie alle sind von den stilisierten Jünglingen längst mit wegwerfender Bewegung in die Acht gethan. Im Zeitalter der mächtig arbeitenden Gesellschafts- und Naturwissenschaft haben sich diese von allen Kenntnissen reinen Aestheten in eine seidene Traumwelt geflüchtet, die, mit feststehenden Emblemen behängt, nicht einmal originär, sondern aus "fremden Kulturen", nämlich aus ein paar Minnesängern, der griechischen Anthologie und den namhaftesten französischen und englischen Dekadenten recht dilettantenhaft zusammengelesen erscheint. Die "Blätter für die Kunst" sind, wie man weiß, der Beginn dieser ursprünglich edel gedachten Bewegung, die, jetzt in ihren Nachäffern, "diesen modernsten" und gefährlichsten Epigonen ebenso läppisch wirkt wie die entsetzliche "falsche Secession". Man kann durch keine Kunstausstellung gehen, ohne von den hektischen Männer- und den gewissen lianenhaften Frauengestalten gepeinigt zu werden; von allen Schildern seufzen sie bereits hinab. Keine Krawatte, kein Regenschirm, die nicht "secessionistisch" thun, das ist nach der jüngsten Bedeutung dieses wandelbaren, doch stets scheußlichen Wortes: schlank, zart, seelenvoll. Was sich bei den Gegenständen des allgemeinen Gebrauches jetzt von selbst versteht, ist bei den Dingen des allgemeinsten Nichtgebrauches noch natürlicher. Niemals vorher, auch nicht in der thränenreichsten Romantik, ist in deutschen Gedichten soviel geweint worden; niemals hatten junge, zumeist behaglich begüterte Poeten gleich schwer an dem Leben und ihrer müden, mit gar traurigen Augen blickenden Seele zu tragen; niemals vorher ist – zum Kostümieren erlauchter und erlauchtester Gefühle – so viel Seide verwendet worden....

Mit den "Blättern für die Kunst" begann, wie gesagt, diese parfümierte Richtung. Die Blätter sind – man erinnert sich vielleicht noch – vor etwa einem Jahrzehnt nach dem Muster belgischer und Pariser Revuen von einem kunstfreundlichen Kreis in Berlin begründet worden. Die zwanglos erscheinenden Hefte waren nicht im buchhändlerischen Vertrieb, sondern nur gewissen Außerwählten zugänglich, welche die höheren Weihen empfangen hatten. Vor kurzem ist eine Auslese der Aufsätze und Dichtungen dieser esoterischen Zeitschrift auch dem Profan-Publikum eröffnet worden. *) Das Werk befremdet sogleich durch eine besondere Manier: die Hauptworte sind degradiert – bloß "Sie" (die große Kunst) wird, wie Gott bei den Engländern, durch einen großen Anfangsbuchstaben geehrt. Die Interpunktionen fehlen fast ganz, die kleinen Beistriche sogar sind eine große Seltenheit. Nun ist zur Genüge bekannt, daß die Brüder Grimm diese Rechtschreibung, wohl aus dem Grunde, um die Bedeutung keines Wortes hinter dem anscheinend geringeren zurücktreten zu lassen, angeregt haben; doch hat ihr gelehrter Versuch seitdem kaum Gefolgschaft gefunden. Man wird des Verdachtes nicht frei: die sonst recht aristokratisch gestimmten Kunstblätter haben die Worte mehr aus Vorliebe für ein gewisses geziert-vornehmes Auftreten als aus subtiler Kunstempfindung so demokratisiert. Haben diese zarten Herren, die immer Goethe im Munde führen, ganz die derben Schläge vergessen, mit deren Goethes Mutter, diese prachtvoll natürliche Frau, in einem der unvergänglichen Briefe an ihren "Hätschelhans" ähnliche orthographisch-paradoxe Neuerer für immer aus dem Kunsttempel trieb? Sie würde, denke ich, auch zu den snobhaften Theorieen, die da breitspurig vorgetragen werden, bedenklch das kluge Haupt geschüttelt haben. Die "Blätter für die Kunst" predigen noch einmal, wir hoffen zum letzten Mal, das l'art pour l'art. Sie scheiden im voraus kurz alles "Staatliche und Gesellschaftliche" aus und überlassen es einer "verbrauchten und minderwertigen Schule", "die einer falschen Auffassung der Wirklichkeit entsprang". "Die älteren Dichter" – heißt es in der Einbegleitung – "schufen ihre Werke als Stütze einer Weltanschauung; auch die Chronisten der Freien konnten ohne den sittlichen Deckmantel, jene abstoßende, behäbige Bravheit nicht auskommen." Diese fehlt allerdings keinem von Sophokles bis zu Shakespeare und Ibsen, dem längst überholten, der das Dichten keineswegs ätherisch als Ersinnen von "gewichtlosen Geweben aus Worten", sondern auch als ein "Sich selber Richten mit unbarmherziger Stirn" charakterisierte. Die andern Lehrsätze sind nicht minder heiter. Da heißt es: "auf den Volkston hinzuweisen wäre gerade so verkehrt, als auf Griechentum und Mittelalter, denn er liegt uns in gleicher Weise fern. Hält man uns die Dichtung von Bauern entgegen: mit gleichem Recht könnte man aller Weltweißheit die Kernsprüche des Volkes entgegenhalten. "Dies sei uns noch immer Anfang und Ende: Von der Kunst zu reden ... Denen, die jetzt zur allgemeinen Umkehr mahnen, ist der Blick so getrübt, daß man ihnen raten muß: sieben Jahre über nichts nachzudenken als über das: warum ein Gedicht schöner sei als eine gleiches sagende Rede ..." Das ungefähr ist der Ton, in dem hier viele kleinbedruckte Seiten lang orakelt wird. Er ist uns nicht neu. Wer einmal den Lehrbrief Verlaines gelesen hat, kennt ihn. Soll man darauf Ernsthaftes erwidern? Nach der "Revolution der Litteratur" in den achtziger Jahren, da wüste Stillosigkeit das Ende aller Künste befürchten ließ, mochte solche Mahnung durch einen Schimmer von Berechtigung manche verlocken. Wer aber heute, wo nicht bloß das nationale, sondern das Stammesbewußtsein immer mehr erstarkt, noch nicht erkannt hat, daß nicht im höflichen Abschließen in eine lächerlich-enge Welt, sondern im kräftigen Aufsuchen des Volkstümlichen das Heil liegt, dem ist nicht zu helfen, auch wenn er siebzig Jahre darüber nachdenkt, "warum ein Bildwerk schöner sei als die treuere Wachsform." Und wie sehen nun die Gedichte aus, die keinem Erlebnis, sondern solchen Merksprüchen ein blasses Dasein danken? Nun, es sind kalte, ganz unbeseelte Puppen, künstlich drapiert mit einem schillernden, schimmernden weichen Mantel von Worten. Es sind Gedichte, die keine Kraft, keinen Kampf, keine Liebe, keinen Groll, sondern nur etwas unsäglich Schmeichelndes, Streichelndes haben. Es sind, wie diese Herren sagen würden, seidene Gedichte .... Der Ausdruck "Seide" selbst kehrt, und das ist bezeichnend, in allen Nüancen bei ihnen immer wieder. Es ist das geheime Losungswort des über ganz Deutschland verstreuten Bundes der Heimlichen. Ich habe bei Stefan George, dem Oberhaupte silberweiße, purpurne, mattblaue und Seide von jeder andern Farbe gefunden. Die Herrin, deren Finger wie Mandelblüten duften, läßt er am liebsten auf einem Thron von greller, gelber Seide "mit Gnade winken"; er hüllt sie in mondfarbene Gazeschleier oder badet sie in "Seidenwellen". Der sie umschwärmende Ritter oder "Kaiser" ist nicht minder ausstaffiert, zumeist im weichgestickten Mantel mit goldenen Falten. Also gewandet, singt er etwa, kleingedruckt:

"Lilie der auen!
Herrin im rosenhag!
Gieb daß ich mich freue,
Daß ich mich erneue
An deinem gnadenreichen Krönungstag.

Mutter du vom licht,
Milde frau der frauen,
Weise deine güte
Kindlichem gemüte
Das mit geast und moos dein bild umflicht."

Solche Strophen sind in ihrem zarten Klang, einzeln betrachtet, nicht ohne pretiösen Reiz. Aber ein ganzes Buch dieser milden, müden, dieser "seidenen" Töne, die niemals einen Aufschrei, höchtens ein stilisiertes Seufzen ahnen lassen, ist nicht zu Ende zu bringen. Dabei scheint dieses Gedicht noch eines der allgemein-menschlichsten! Sonst wird darin nur von besonderen "Dämmerempfindungen" im Ampellichte geflüstert. In den Sammlungen Georges, den "Hymnen", "Pilgerfahrten", "Hängenden Gärten", "dem Jahr der Seele", dem eben für wenige edierten, mit seidener Pracht, wie solche wohl noch keinem Leser der Weltlitteratur zuteil gewordenen, ausgestatteten "Teppich des Lebens" wird überall der Versuch unternommen, durch Nachbildung fremder Formen längst vergangene Kulturperioden wieder heraufzurufen. Dieser Versuch scheint mir bei George so wenig wie bei dessen Lehrer, Platen, dem langweiligsten Schönredner, geglückt. Man gewinnt nur den Eindruck von Tapetenkunst. Dazu das stereotype Wiederkehren gewisser affektierter Clichés. Immer wieder ist vom Leben, von Gärten, Parken, Schwänen, Teppichen, Pilgern, seltenen Blumen, seltenen Steinen die Rede. Ein Detail wie Mueva-Steine beschwert ein Gedicht, das leicht und schwebend sein sollte, nicht geringer als wenn darin die Marxsche Werttheorie, Lassalles Lohngesetz, ein Kapitel aus Häckel oder Bilsche – um wie viel lehrreicher wäre dies alles – zitiert würde. Selbst die formale Seite ist bei George nicht einwandfrei. Es fehlt nicht an unerträglichen Hyathen, geflickten Sätzen, verlegenen Reimen, an Inversionen, an Wendungen wie "ein Schloß von einem Schlafessee umrahmt", er "ersann die Braut in lichten Schlafen", "Liebeseingaben" und ähnlichen mehr juristischen als poetischen Eingebungen.

Nun kann man sich Stefan George und den weit lebendigeren und reicheren Hofmannsthal noch gefallen lassen. Diese sind doch mit Ernst um das, wie ich glaube, verhängnisvolle Ziel bemüht. Aber diese täglich wachsende, gleich welt- und kunstfremde Schar der Schüler, "Efeben", wie sie sich gerne nennen! Diese halb- und viertel Seiden-Dichter! Diese Kunstgreise von sechzehn Jahren, die heute ihre Werke mit solchen griechischen Citaten aufputzen, bei denen sie gestern durchgefallen sind! Diese ewigen Gymnasiasten, die immer, wenn der Lehrer "so" sagt, gleich mit "sehr so" replizieren. Das sind nicht "Menschen von Seide", wie Peter Altenberg die echten George-Naturen genannt hat, das sind ganz ordinäre Flanell-Menschen, die nur mit einer gestielten, gestohlenen Noblesse flunkern. Die biederen Altvordern reimten doch bescheidenerweise "Herz auf Schmerz". Unsere jungen Cachemir- und Atlaß-Poeten singen von Dahlien, Levkojen, "die im erzwungenen Orchester duften", von Alabaster und Krystallen, Muscheln und Perlen. Was bei George nur stilisierte Unnatur war, bei diesen ist es unnatürliche Stilisiertheit. Da steht ein Exempel für viele Verstiegenheiten, in den "Blättern für die Kunst", ein sehr rührendes Gedicht: "Wie ein edler Sänger sang und wie eine schöne Dame darauf starb":

"Ein edler Sänger kam von fern
Mit seiner drei-saitigen leier –
Er sang das lied das so sanfte
Er sang das lied das so schöne
Auf seiner drei-saitigen leier."

Er gelangt nun zu einem Garten:

Und auf der weißen schwäne stolz
Und auf dem schlosse blank und schlank
inmitten lilien und see
War keiner sonne übelthat
War nichts als eine lichte blässe
Von immer gütgem mondenstrahl.

Am Fenster steht eine lilienschlanke Dame. Die beginnt der Ritter zu besingen. Da passiert ihm ein Malheur – eine Saite seiner Leier reißt:

"Der edle sänger singt und weint
Das aug in dem aug der dame."

Dann reißt die zweite, die dritte Saite und –

"Die dame an dem fenster sank
Die dame mit den lilien sank
wie eine lilie blank und schlank."

Wenn das kein zu betrauerndes Schicksal ist! Und es ist nicht einmal das tragischste, das von den Dichtern dieses Kreises behandelt worden! In den beiden jüngsten Aesthetenbüchern: "Mir zur Feier." Gedichte von Rainer Maria Rilke *) und Sehnsucht von Richard Schaukal **) fließen noch mehr Thränen um noch nichtigere Dinge. Rilke und Schaukal sind Heimatgenossen, junge Oesterreicher – wie diese Richtung überhaupt in Oesterreich Wurzel gefaßt hat. Bedenkt man der beiden natürlich-frischere Anfänge, so möchte man ihnen jetzt zurufen: "Es thut mir in innerster Seele weh, daß ich euch in der Gesellschaft seh'." Besonders um Rilke, dem jungen Prager, muß einem Bange werden. Er ist der Edelsten einer. Er hat wirklich eine Liederseele! Er verfügt über einen Reichtum der musikalischen Empfindung wie kaum ein zweiter. Seine Verse haben – hier darf man es sagen – Blütenweichheit und eine gewisse flockige Grazie. Zarte Stimmungen, Abendlandschaften zumal, hat er vollendet gegeben. Junge Mädchen – er ist der Poet der "seidenreinen" Mädchenpsyche – die beim Avemarialäuten mit gefalteten Händen dastehen, in die Sonne blickend, alte Leute, die vom Felde heimkehren und einem fernen Liede lauschen, dann wieder junge Liebespaare, die stumm vor Glück zu Boden sehen – solche Stimmungen zwischen Tag und Traum sind ihm wunderbar geglückt. Er hat die Melancholie des slavischen Volksliedes mit seiner eigenen sinnenden Art auf das reizendste verbunden. Man erinnere sich nur an eines seiner Gedichte aus früherer Zeit, da er sich noch nicht "Rainer", sondern ein bißchen weniger pretiös "Randa" nannte, an dieses etwa:

        Volksweise

Wenn ein Kind sacht
Singt beim Kartoffeljäten,
Klingt dir sein Lied im späten
Traum noch der Nacht.

Magst du auch sein
Weit über Land gefahren,
Fällt es dir doch nach Jahren
Stets wieder ein.

Auch den neuen von Heinrich Vogeler-Worpswede sehr zart umrahmten Gedichten fehlt es nicht an solchen volkstümlich-schlichten Tönen. In den "Liedern der Mädchen", den "Engelliedern", den "Gebeten der Mädchen zur Maria" sind manche völlig reife, runde und selbständige Stücke. Z. B. folgendes:

"Geh ich die Gassen entlang,
Da sitzen alle die braunen
Mädchen und schauen und staunen
Hinter meinem Gang.

Bis eine zu singen beginnt
und alle aus ihrem Schweigen
sich lächelnd niederneigen:
Schwestern, wir müssen ihm zeigen
wer wir sind."

Doch herrscht das Einfache leider nicht vor. Auch Rilke besitzt das Vokabular der "Feinsten" und "Allerfeinsten". Er treibt einen ganz respektablen Aufwand mit grauer, weißer und dunkler Seide. Er läßt eine Mädchenseele ihr müdes Leid "seiden am Lebensrain weiterblühen". Er läßt Rosen singen. Er lehnt die umlaubte Stirn an das "Leben". Er vergleicht Hände mit blinden Segeln und die Mädchen mit Kähnen, gebunden an die Ufer der Stunden. Der Garten beginnt bei ihm "sich der Güte hinzugeben". Der Abend ist sein Buch – das bezeichnet diese belesenen Dichter. Liliencron flieht gern von den Büchern in die Natur; Rilke sieht in der Natur noch immer das Buch, natürlich die Deckel "pupurn in Damast". Und er verspricht uns für die Zukunft noch mehr. Er möchte werden "wie die ganz Geheimen". Er will "mit Worten wie mit Wipfeln rauschen". Möge Rilke von dem alles abstehen. Er hat es nicht nötig, mit fremden Worten zu rauschen. Er hat eigenes Gold genug, um nicht mit erborgtem die seidenverzierten Traumschlösser bauen zu müssen..... Ueber dem Werke Schaukals weht das seidene Banner diesmal völlig, obwohl er sich dagegen verwahrt, einer Zunft anzugehören. Schon das Motto seines Buches lautet: "Das Land der Griechen mit der Seele suchend." Alle unsere Lieblinge, die Seide, das Leben (wie oft!), Schwäne, Gärten, Pagen, auch die Thränen sind wieder da. Die "Radierungen und Pastelle" – Platen u. a. gewidmet – sind ganz in der Porträt-Holzschnittmanier Georges. Das Gedicht "der Traum" ist nach Hofmannsthals "Traum von großer Magie" empfunden. Schaukal hat heuer allerliebste Chansons im "Simplicissimus" veröffentlicht. Warum verließ er diesen fröhlichen Weg, um seine "Herrennatur" zu entdecken und dabei die eigene zu verlieren? Hat er sich erinnert, daß auch sein Meister von manchen Snobs als Erwecker adeliger Kunst gepriesen wird. Aber wie anders klingt es bei dem Zarathustra-Sänger:

"Du stilles Himmelsdach, blau-licht von Seide,
Wie schwebst du schirmend ob des bunten Bau's,
Den ach – was sag ich? – liebe, fürchte, neide ...
Die Seele wahrlich tränk' ich gern ihm aus!
Gäb ich sie so zurück? –
Nein, still davon, du Augen-Wunderweide!
– mein Glück! Mein Glück!

 

 

[Fußnoten]

* Verlag von Georg Bondi, Berlin.   zurück

* Verlegt bei Georg Heinrich Meier, Berlin 1900.   zurück

* *München, Verlag der Deutsch-französischen Rundschau. 1900.   zurück

 

 

 

 

Erstdruck und Druckvorlage

Rheinisch-Westfälische Zeitung.
Zweites Blatt zur Sonntag-Ausgabe.
1900, Nr. 883, 11. November, S. *2. [PDF]

Die Textwiedergabe erfolgt nach dem ersten Druck (Editionsrichtlinien).


Rheinisch-Westfälische Zeitung   online
PURL: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0303-125175

 

 

Literatur: Wertheimer

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Dokumente: Sezession

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Avenarius, Ferdinand: Wider "Jugend"- und "Sezessions-Stil"!
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