Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – in diesen Fächern ist die Abbrecherquote im ersten Studienjahr besonders hoch. Aus diesem Grund hat die Fakultät für Mathematik im Rahmen des Bund- und Länderprogramms „Bildungsgerechtigkeit im Fokus“ in Kooperation mit den naturwissenschaftlichen, technischen und Ingenieurswissenschaftlichen Fakultäten der Universität Duisburg–Essen  ein umfangreiches Vorkursprogramm ins Leben gerufen. Unter dem Namen "MINTroduce" ermöglichen dabei umfangreiche Trainings- und Betreuungsangebote den Einstieg in die Denk- und Arbeitsweise dieser Fächer und vereinfachen so den Übergang von Schule zur Hochschule.

In fünf Modulen (Mathematik I - Mathematik der Mittelstufe, Mathematik II - Mathematik der Oberstufe, Mathematik für Ingenieure und die Einführung ins mathematische Denken) sollen jedes Jahr von Mitte Juli bis Anfang Oktober eventuell vorhandene Lücken aus der Schule endgültig geschlossen und die Basis für ein erfolgreiches Studium gelegt werden. Darüber hinaus hat die Fakultät in Kooperation mit dem paluno (The Ruhr Institute for Software Technologies) einen Online-Selbsteinschätzungstest realisiert, der basierend auf den individuellen Ergebnissen eine Empfehlung ausspricht, bei welchem Modul ein Besuch sinnvoll wäre.

Die Module selbst bestehen aus täglich stattfindenden Vorlesungen und Tutorien, in denen die Themen der Vorlesung in Kleingruppen eingeübt werden. So bekommt man einen Eindruck von den Strukturen an der Universität und knüpft gleichzeitig erste Kontakte zu späteren Kommilitonen. Inhaltlich sind die Module im Hinblick auf die Anforderung eines naturwissenschaftlichen oder mathematischen Studiums konzipiert und sollten schrittweise die Brücke zwischen Schul- und Hochschulmathematik bauen. Dabei dient die Mathematik I vor allem der Festigung grundlegender Rechenfertigkeiten wie Bruch-, Potenz- und Zinsrechnung und dem Umgang mit Gleichungen. Darauf aufbauend werden in der Mathematik II und der Mathematik für Ingenieure die trigonometrischen und Exponentialfunktionen sowie die wesentlichen Konzepte der Differential-, Integral- und Vektorrechnung thematisiert. Die Einführung ins mathematische Denken richtet sich schließlich vorrangig an Studieninteressierte der Mathematik und führt die Teilnehmer langsam an das erhöhte Abstraktionsniveau der Hochschulmathematik heran.

MINTroduce richtet sich dabei nicht vorrangig an angehende Studierende oder Studieninteressierte, sondern ist für jeden offen, der Interesse daran hat seine Mathematik-Kenntnisse zu festigen und zu vertiefen. Auch Schülerinnen und Schüler sind herzlich eingeladen an den Kursen teilzunehmen. Um dabei möglichst jeder beruflichen oder schulischen Situation gerecht zu werden, bietet die Universität seit kurzem zusätzlich zum Angebot vor Ort eine e-Learning Komponente in Form des Online-Mathematik-Brückenkurses (kurz: OMB). Dieser über den Browser nutzbare Kurs beinhaltet den Stoff der Mathematik I und der Mathematik II und orientiert sich stark an den Präsenzkursen des Mintroduce-Programms.

Darüber hinaus bemüht sich die Fakultät aber auch den Einstieg an der Universität zu erleichtern und die Studenten auch während ihres Studiums zu unterstützen. Dazu hat Sie ein Mentorenprogramm geschaffen bei dem qualifizierte Studierende höherer Semester den Studienanfängern in den ersten beiden Semestern mit Rat und Tat zur Seite stehen, egal ob es um die Orientierung auf dem Campus, die Stundenplanerstellung, Hilfe beim LSF, die Bücherausleihe in der Bibliothek oder einfach nur um das Knüpfen neuer Kontakte geht. Für fachliche Fragen steht den Studierenden darüber hinaus ein Lern- und Diskussionszentrum (LUDI) zur Verfügung. Ausgestattet mit umfangreicher Literatur, Tafeln, vielen Vorlesungsmitschriften und Beispielaufgaben bietet es einen Ort zum Lesen, Lernen, Nachdenken, Nachfragen, Mitdenken, Mitdiskutieren, Surfen, Drucken und für vieles mehr. Betreut und unterstützt wird man dabei von erfahrenen Tutoren, die auch mal den einen oder anderen Tipp zur Lösung eines Problems beisteuern können.