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15.06.2020 - 09:47:07

Spannende E3 Veranstaltung in der vorlesungsfreien Zeit: Ausbruchsmanagement in außergewöhnlichen biologischen Gefahrenlagen

In einer dreitägigen Veranstaltung (10.08. bis 12.08.) können zu diesem Thema 3, 4 oder 6 Credits erworben werden.
Die Anmeldung ist unter
https://campus.uni-due.de/lsf/rds?state=verpublish&status=init&vmfile=no&publishid=347765&moduleCall=webInfo&publishConfFile=webInfo&publishSubDir=veranstaltung

möglich.

HIer ist eine kurze Zusammenfassung der Inhalte:

Das angebotene Seminar setzt sich in einer interdisziplinären Ansichtsweise mit den Problemen auseinander, die sogenannte „außergewöhnliche biologische Gefahrenlagen“ an die Gesellschaft stellen. Hierbei handelt es sich mitnichten nur um Ereignisse katastrophalen Ausmaßes (wie die spanische Grippe), die sich rein anhand der Letalität quantifizieren lassen, sondern auch um die Dimensionen der Entscheidungen unter Unsicherheit (bspw. bei hochdynamischen Lagen oder Bioterrorismus) und qualitative Indikatoren wie die Bewältigungskapazität bzw. Resilienz eines lokalen (Gesundheits-)Bezugssystems.

Im Rahmen der Veranstaltung sollen die Studierenden zunächst ein Verständnis für die zentralen Konzepte hinter dem Management außergewöhnlicher biologischer Gefahrenlagen entwickeln:

Geschichtlicher Hintergrund biologischer Gefahrenlagen mit internationalen Bezügen
Infektionsepidemiologische Grundlagen der Bevölkerungsmedizin
Rechtliche Grundlagen des Infektions-, Katastrophen- und Zivilschutzes in der föderalen Struktur der Bundesrepublik Deutschland
Kritische Infrastrukturen, insbesondere Sektor Gesundheit
Globale Herausforderungen in Entwicklungsländern am Beispiel Wasser, Sanitär und Hygiene
Vernachlässigte und wiederauftretende Infektionskrankheiten (neglected and re-emerging infectious diseases)
Sozio-kulturelle Herausforderungen durch biologische Gefahrenlagen

Darauf aufbauend wird von der globalen „Makroebene“ der Bogen zur lokalen „Mikroebene“ im eigenen Umfeld geschlagen und anhand beispielhafter Szenarien in Fallstudien mit Fokus auf das Ausbruchsmanagement besprochen. Die Kerninhalte hierbei sind:

Theoretische Grundlagen des Ausbruchsmanagements
Infektionsketten und Übertragungswege
Surveillance (Arten, Systeme, Bedeutung der Falldefinition)
Spezifische Prophylaxe (Impfungen, Postexpositionsprophylaxe) und deren bevölkerungsmedizinische Implementation (bspw. mass drug administration)
Bedeutung von Eradikationsprogrammen
Differenzierung von Prävention und Preparedness
Ausbruchsmanagement und Reaktion im Ereignisfall
Krisenkommunikation

Abschließend werden Massenveranstaltungen als Sonderfall betrachtet, da diese ein System besonders belasten können. Verdeutlicht wird dies am Beispiel globaler religiöser Ansammlungen und von Open-Air-Festivals.