Antisemitismus und Jugend
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Junge Menschen leben in Deutschland in einer post-nationalistisch sowie durch globale Migrationsbewegungen geprägten Gesellschaft. Die Erinnerung an den Holocaust nimmt im Selbstbild der BRD einen hohen Stellenwert ein und Antisemitismus wird sanktioniert. Gleichzeitig gibt es jedoch in Deutschland seit 1945 eine Kontinuität von antisemitischen Vorfällen. Auch wenn nur wenige junge Menschen direkt als antisemitisch eingestellt zu beschreiben sind, wachsen Jugendliche in der BRD in einer von Antisemitismus geprägten Gesellschaft auf und werden mit antisemitismusrelevantem Wissen, Ästhetiken und sozialen Praktiken sozialisiert.
In unserem Forschungsprojekt interviewen wir junge Menschen zwischen 16-25 Jahren und fragen sie nach ihren Erfahrungen mit Juden*, dem Judentum und Israel, sowie der Auseinandersetzung mit dem Holocaust und Nationalsozialismus als Teil deutscher Erinnerungskultur. Wir analysieren antisemitische Wissensbestände, rekonstruieren deren Entstehungszusammenhänge und untersuchen die Bedeutung von Bildungserfahrungen in der Schule und darüber hinaus.
Gemeinsam mit dem Haus der Wannseekonferenz entwickeln wir in einem zweiten Schritt Materialien für die Prävention und Intervention gegen Antisemitismus für einen breiten Nutzer*innenkreis und bilden Multiplikator*innen aus dieses zu nutzen.