Pflanze des Monats Juni 2011

Pflanze des Monats Juni Muskatellersalbei

  

Abb. 1: Muskatellersalbei.

 

Abb. 2: Blütenstand, Blüten und Tragblätter von Salvia sclarea. 

Zu sehen im Bauerngarten des Botanischen Gartens der Universität Duisburg-Essen

 

Muskatellersalbei, Salvia sclarea  L.

Familie: Lamiaceae (Lippenblüttler)

Verwendete Pflanzenteile: Blätter, blühende Sprossspitzen

 

Der Muskatellersalbei - eine alte Arznei- und Gewürzpflanze

Beschreibung, Heimat

Der Muskatellersalbei ist eine kräftige, würzig-aromatisch duftende, locker grau behaarte, zweijährige bis ausdauernde krautige Pflanze (Schönfelder 2004) und  erreicht Wuchshöhen von 100 Zentimeter (Hansen & Stahl 1997). Die Infloreszenzen (Blütenstände) sind vielästig mit hellvioletten Blüten in Scheinquirlen, die in den Achseln breit-eiförmiger, oft violett überlaufener Tragblätter stehen (siehe Abb.).

Der im Mittelmeergebiet und SW-Asien heimische Muskatellersalbei wurde in Mitteleuropa in Weinbaugebieten als Gewürz- und Heilpflanze kultiviert und verwilderte (Schönfelder 2004, Liberei et al. 2007).

Inhaltsstoffe und Verwendung:

Der Muskatellersalbei ist eine Futterpflanze für Schmetterlinge, Wildbienen und Hummeln. In der Schulmedizin wird er nicht verwendet. In der Volksheilkunde nutzt man seine verdauungsfördernden, krampflösenden und schmerzstillenden Eigenschaften bei Verdauungsstörungen und Menstruationsbeschwerden. Seine antibakterielle Wirkung wird zur Behandlung von Zahnfleischentzündungen genutzt (Schönfelder 2004). Die jungen Blätter werden mancherorts mit Zucker und Orangensoße als Dessert gegessen (Liberei et al. 2007). Blätter und Blüten können roh oder gegart gegessen werden (Fleischhauer et al. 2009). Die Blätter bzw. ihr ätherisches Öl (Linalylacetat, Linalool, Myrcen, Sclareol) werden außerdem zur Aromatisierung von Likör und Weinen (speziell Wermut- und Muskatellerweinen; namensgebend) und in der Kosmetik- und Parfümindustrie verwendet. Letztere verwendet auch die Blüten mit ihrem an Lavendel erinnernden Duft (Liberei et al. 2007).

Literatur:

Fleischhauer G., Guthmann J., Spiegelberger R. (2009): Essbare Wildpflanzen. AT Verlag.

Hansen R., Stahl F. (1997): Die Stauden und ihre Lebensbereiche in Gärten. Ulmer Verlag.

Lieberei, Reisdorff, Franke, W. (2007) Nutzpflanzenkunde. Stuttgart: Thieme Verlag.

Schönfelder (2004): Das neue Handbuch der Heilpflanzen - Botanik, Arzneidrogen, Wirkstoffe, Anwendungen. Kosmos-Verlag.

UNI-DUE, 06.11, CWi