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Viel Einsatz, große Wirkung:

Support für (ausländische) Ingenieursstudierende

[17.11.2015] Ein Auslandsstudium verspricht spannende Erfahrungen, erweiterte Sprachkenntnisse und eröffnet zusätzliche Wege in das spätere Berufsleben. Auch Deutschland wird häufig von jungen Menschen aus dem Ausland als neuer Ort zum Lernen und Leben gewählt. Die Stellung des Landes als internationaler Handelspartner, die renommierte fachliche Ausbildung und das deutsche Bildungssystem spielen dabei sicherlich eine Rolle. Besonders interessant für Studieninteressierte sind dabei die international anerkannten Abschlüsse.



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Text: Kristine Müller
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Einen besonderen Stellenwert und großen Zulauf genießen die Studiengänge im Bereich der Ingenieurwissenschaften. Auch an der UDE werden dort jedes Jahr zum Wintersemester neue ausländische Studierende begrüßt.

Ob aus dem Ausland oder der Nachbarschaft, der Einstieg ins Studium ist nicht immer einfach. Insbesondere in der Fakultät für Ingenieurwissenschaften, denn mit 76 Fachgebieten und mehr als 10.000 Studierenden gehört sie zu den größten ihrer Art in Deutschland. Da ist Orientierung wichtig. Bei Fragen berät und unterstützt hier das Support Center for (International) Engineering Students (SCIES). Entweder vor Ort, oder auch online.

Die SCIES-Mitarbeiter/innen können Hilfesuchenden sofort Antworten auf wiederkehrende Fragen geben und falls nicht, dann kennen sie das zuständige Fachpersonal in anderen Einrichtungen. Zusätzlich übernimmt das Team organisatorische Aufgaben: Es hilft bei der Kurs- und Klausurplanung, ebenso wie bei der Bewerbung um Stipendien und der Vermittlung von Mentor/innen. Die Beratungsstelle besteht seit 2008 und durch ihre Einrichtung und stetige Optimierung hat sich einiges verändert.

Internationalisierung (an) der UDE

Wie es den internationalen Studierenden in Deutschland ergeht und wie sie sich einleben, das weiß SCIES-Leiter Frank Schwarz zu berichten. Viele der Studieninteressierten ohne deutschen Pass, die sich für einen Bildungsgang in den Ingenieurwissenschaften entscheiden, kommen aus Asien (besonders aus China, Indien und Pakistan) oder haben ihre Zugangsberechtigung als Bildungsinländer erworben. Junge Menschen aus den USA und Großbritannien kommen eher selten nach Deutschland. Und die Ingenieurwissenschaften erleben auch immer wieder Überraschungen, wie im Fall der Bewerbung von einer Karibikinsel, die vor kurzem für einen der internationalen Studiengänge (ISE) einging, erzählt der promovierte Ingenieurswissenschaftler. Interessanterweise gibt es unter den ausländischen Studierenden mehr Frauen als unter den deutschen Kommiliton/innen im selben Fachbereich.

Die Absolvent/innen-Quote der internationalen Studierenden ist übrigens hoch. Denn auch wenn viele von ihnen etwas länger studieren – „sie haben ein hohes Durchhaltevermögen“, beobachtet Frank Schwarz.

In Sachen Internationalisierung habe die UDE übrigens Einiges zu bieten: Eine gute, flächendeckende Versorgung mit Informationen auf Englisch, selbstverständlich Deutschkurse und neben SCIES viele andere Hilfsangebote. Das Gesamtpaket an der UDE sei sicherlich ein Grund dafür, dass sich viele Absolvent/innen dafür entscheiden in Deutschland zu bleiben, oder versuchen, im Ausland bei einer deutschen Firma unterzukommen. Frank Schwarz betont auch, dass andersherum gesehen „das Verständnis der deutschen Sprache und Kultur, sowie die Förderung von ingenieurwissenschaftlichem Denken und Handeln, die Studierenden zu Repräsentant/innen der deutschen Bildungskultur machen“.

Frühzeitig über Studienfach und Berufsfeld informieren

Doch auf die Studienanfänger/innen warten auch Herausforderungen, bei denen die Beratungsstelle nicht immer helfen kann. Neben der Sorge um die Finanzierung ihres Studiums und den zu erbringenden Leistungsnachweisen müssen sich ausländische Hochschüler/innen zuerst einmal mit dem Wohnungsmarkt in der neuen Heimat auseinandersetzen. Hier sieht der SCIES-Leiter einen großen Mangel an Möglichkeiten. Freie Zimmer in Wohnheimen sind nur begrenzt vorhanden und die Vermietung möblierter Unterkünfte auf begrenzte Zeit ist für Immobilienfirmen wenig profitabel. Ein anderes, durchaus häufiges Problem sind „Helikoptereltern“, also Eltern, die Druck auf ihre Kinder ausüben und sämtliche Studiumsentscheidungen übertrieben beeinflussen wollen. „Wenn solche und andere häufig auftauchende Probleme gelöst werden könnten, hätte das SCIES-Team die Möglichkeit, noch besser und effektiver auf die Schwierigkeiten einzelner Personen einzugehen.“, meint Frank Schwarz.

Verbesserungspotential sieht er auch in der Möglichkeit, jungen Menschen frühzeitig einen genaueren Einblick in ihr Studienfach und die damit verbundenen Berufsfelder zu ermöglichen, zum Beispiel über Vorkurse oder Selbsteinschätzungstests als Zugangsvoraussetzung. So könnten zukünftige Studierende den Schwierigkeitsgrad und die Themen ingenieurwissenschaftlicher Studiengänge besser einschätzen und überprüfen, ob sie den richtigen Weg für sich gewählt haben – und zwar bevor sie ihr Studium wirklich aufnehmen.

Flüchtlingssituation zeigt: Spezielle Hilfe ist wichtig

Wie nötig dann spezielle Angebote für ausländische Studierende generell sind, und wie schwierig Hilfe im Einzelfall sein kann, wird deutlich, wenn man beispielsweise die aktuelle Flüchtlingssituation berücksichtigt, die viele potentielle Hochschüler/innen nach Deutschland bringt.

Grundsätzlich aber ist Frank Schwarz mit der Ausrichtung seiner Beratungsstelle zufrieden: „SCIES betreut effektiv und zielgerichtet.“ Gleichzeitig sei aber in einzelnen Bereichen „noch Raum für Verbesserungen“.

Mit einer solchen Einstellung tragen Einrichtungen wie SCIES dazu bei, dass Duisburg und Essen ein gutes Umfeld zum Lernen und Leben bieten. Allerdings decken Beratung, Hilfen und die Verbesserung der Studienbedingungen nur einen Teil dessen ab, was eine Entscheidung für ein Studium an der UDE – oder in Deutschland generell - ausmacht. Den weitaus größeren Einfluss haben die Lehrenden und die Inhalte des Studiums selbst: Nur wenn international gesehen der Stellenwertes eines in Deutschland erworbenen Universitätsabschlusses hoch gehalten wird, bleibt der Weg an eine deutsche Hochschule für ausländische Bewerber/innen attraktiv.

Mehr über SCIES: http://www.uni-due.de/scies/index_de.shtml

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