Der öffentliche Sektor und die Ökonomisierung der Gesellschaft

Programm

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Projektbeschreibung

Der Workshop „Der öffentliche Sektor und die Ökonomisierung der Gesellschaft" soll eine interdisziplinäre Plattform zur Diskussion bieten und den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Möglichkeit geben, in einen kontinuierlichen, thematisch strukturierten Austausch einzusteigen. Er richtet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der am Profilschwerpunkt beteiligten Institute und Einrichtungen, insbesondere insofern ihre Arbeiten Bezüge zum Thema aufweisen. Besonders Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler sind aufgefordert, ihre eigenen Themen, Thesen und Projekte zur Diskussion zu stellen und im kollegialen Austausch weiter zu entwickeln.

Über Jahre hinweg kokettierten die mit der freien Wirtschaft assoziierten Organisationsformen und Praktiken gegenüber einer Vielzahl anderer Bereiche der Gesellschaft, deren Akteuren und Organisationen, mit ihrer überlegenen Leistungsfähigkeit. Getragen vom Versprechen grenzenlosen Wachstums und beispielloser Innovationsfähigkeit griffen ökonomische Rationalitäten über in Bereiche, die ihnen bis dahin fern standen und durch, bis in die innersten Regionen individueller Selbstführung. Die Vermarktlichungs-, Verbetriebswirtschaftlichungs-, Neoliberalisierungs- und Ökonomisierungsbefunde sind dabei längst Legion. Schule und Universität, Gesundheit und Soziale Arbeit, der städtische Raum, die öffentliche Verwaltung und das politische System: für sie alle werden Tendenzen des Wandels diagnostiziert, die im Wirtschaftssystem ihren Ausgang genommen haben. Schließlich gibt sogar der Arbeitnehmer seinen ursprünglichen Widerstand gegen die Disziplinierung auf, entwickelt sich zum Manager seiner selbst und tritt als Arbeitskraftunternehmer auf den Plan. Besondere Brisanz erhält all das angesichts einer Weltwirtschaftskrise, die nicht quasi-natürlichen Zyklen zugeschrieben, sondern explizit mit dem Scheitern der als besonders effizient und fortschrittlich apostrophierten Praktiken der Ökonomisierung verbunden wird. Dass die, diesem Problemkomplex gewidmeten Analysen bei aller Vielfalt immer auch die Frage der Ubiquität und Übertragbarkeit auf andere Bereiche mitführen, prädestiniert das Thema zur Bearbeitung in einem disziplinenübergreifenden Rahmen.

Vor dem Hintergrund dieser Überlegungen soll während des Workshops an konkreten Fragestellungen zum skizzierten Kontext gearbeitet werden. Dabei sind Beiträge aus verschiedenen Disziplinen (Soziologie, Ökonomie, Poltikwissenschaft, Bildungwissenschaften) explizit erwünscht. In mehreren Arbeitsgruppen und Sessions kann intensiv an detallierten Fragen gearbeitet und diskutiert werden.

Ziele

Mit dem Workshop sind für die Organisatoren zwei übergeordnete Ziele verknüpft: Zum einen soll ein Arbeitskreis „Ökonomisierung" eröffnet und institutionalisiert werden, der allen Beteiligten längerfristig Gelegenheit bietet in einen kontinuierlichen Austausch zu ihren (Qualifikations-)Projekten einzutreten. Zum anderen sollen gemeinsam konkrete Forschungsfragen und -lücken identifiziert werden, deren Bearbeitung in einem Drittmittel-Projekt sinnvoll erscheint, um daraus im Anschluss einen entsprechenden (Gruppen-)Antrag zu entwickeln. Im Kontext des Profilschwerpunkts „Wandel von Gegenwartsgesellschaften" soll so ein zentraler Beitrag geleistet werden.

 

 

Ort und Zeit

Donnerstag, 08. Oktober 2009:      LF 132

 

Projektleitung/Kontakt

Dipl. Pol.Frederik Brandenstein

LS Politikwissenschaft und Verwaltungswissenschaft

frederik.brandenstein [at] uni-due.de

 

Pascal Geißler, M.A.

LS Allgemeine Soziologie und Soziologische Theorie

pascal.geissler [at] uni-due.de

Dokumente

Workshop-Einladung