Regieren, Government und Governance – Institutionen, Akteure und Politikfelder in vergleichender Perspektive

„Regieren, Government und Governance – Institutionen, Akteure und Politikfelder in vergleichender Perspektive“

Vom 20.-22.September 2010 fand an der Universität Duisburg-Essen ein Kongress der Sektion „Vergleichende Politikwissenschaft“ statt. Die Tagung beschäftigte sich mit Fragestellungen und Forschungsproblematiken rund um das Thema „Regieren, Government und Governance – Institutionen, Akteure und Politikfelder in vergleichender Perspektive“.

Unter dem Motto: „Regieren, Government, Governance – Institutionen, Akteure und Politikfelder in Vergleichender Perspektive“ wurden in verschiedenen Workshops darüber diskutieren, wie sich Regieren heute gestaltet und wie es sich verändert. Dabei standen konkrete und aktuelle Problemfelder  wie die Möglichkeiten von Sozialpolitik in Zeiten der Wirtschaftskrise oder das Verhältnis von Politik und Ökonomie in Autokratien im Fokus, aber auch Grundsatzfragen der Disziplin. 

Wie sieht Regieren morgen und übermorgen aus? Deutsche Politikwissenschaftler warfen in Duisburg einen Blick in die Zukunft

So ist „Regieren“ ein klassischer Kernbegriff der Politikwissenschaft, aber Regieren ist nicht mehr das, was es in den Anfangsjahren der Politikwissenschaft einmal war: Staaten leiten, zu einem „guten“ Ziel. Globalisierung und europäische Integration nehmen vielmehr Staaten und ihren Regierungen zunehmend ihre Gestaltungsmöglichkeiten, so dass sich heute die Frage stellt, wie viel und was sich eigentlich noch regieren lässt? Es gibt aber auch eine Entwicklung, die Regieren von oben nach unten nicht mehr als zeitgemäß betrachtet: wichtiger sei es heute, Menschen nicht allein zu regieren, sondern sie aktiv einzubeziehen – Governance lautet der entsprechende Fachbegriff. Beide Entwicklungen werden in Duisburg auf der Agenda stehen.

Die Tagung wurde am Montag, 20.9., um 14:00 im Raum LB 131 mit Vorträgen von Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte (Universität Duisburg-Essen) und Prof. Dr. Arthur Benz (FernUniversität Hagen) eröffnet, die unter dem Titel „Regieren, Government und Governance“ einführend Stand und Perspektiven der Forschung zum Thema zusammenfassten und mit den Teilnehmenden diskutierten . Anschließend standen 11 verschiedene thematische Panels auf dem Programm.

Nach den ersten beiden Tagungstagen kontnen dann die vergleichenden Politikwissenschaftler ihre Zwischenergebnisse und Theorien mit zwei Vertretern der realen Welt der Politik diskutieren: Christian Lindner (FDP), damaliger Bundestagsabgeordneter und FDP-Generalsekretär, und Dr. Ralf Stegner (SPD), Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion in Schleswig-Holstein und Mitglied des SPD-Bundesvorstandes, diskutierten in einer öffentlichen Podiumsdiskussion am 21.09. zum Thema „Gutes Regieren – kontrollieren, steuern oder laufen lassen?“ um 17:00 (im Audimax) mit den Wissenschaftlern.

Die Organisation der Tagung der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft (DVPW) wurde federführend vom Lehrstuhl Vergleichende Politikwissenschaft von Prof. Dr. Susanne Pickel (Universität Duisburg-Essen) durchgeführt.

Das ausführliche Programm kann auf der Homepage der Sektion „Vergleichende Politikwissenschaft“ der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft (DVPW) eingesehen werden.