Kurzbiographie

Der Film- und Theaterregisseur, Schauspieler, Intendant und Drehbuchautor Leander Haußmann wird am 26. Juni 1959 In Quedlinburg (Sachsen-Anhalt) geboren. Sein Vater Ezard Haußmann ist ebenfalls Schauspieler, seine Mutter Doris Haußmann ist Kostümbildnerin. Mit seiner Lebensgefährtin Annika Kuhl hat er zwei Töchter. Leander Haußmann zählt zu den umstrittensten Theater- und Filmregisseuren Deutschlands.
Nach einer Lehre als Drucker leistet er 1980 den Wehrdienst bei der NVA ab, bis er ab 1982 die Schauspielschule Ernst Busch besucht und Engagements an verschiedenen Theatern in der DDR annimmt. In den Jahren 1990-1995 folgt eine Anstellung als Regisseur am Deutschen Nationaltheater Weimar sowie eine Intendanz am Schauspielhaus Bochum bis zum Jahr 2000, in das er ‚frischen Wind‘ bringen soll. Neben der Arbeit in Bochum inszeniert er auch an anderen Häusern. Die Inszenierung von Die Fledermaus an der Bayerischen Staatsoper im Jahr 1997 wird zum Skandal: Bereits ab dem zweiten Akt kommt es vermehrt zu Zwischenrufen der Zuschauer*innen. Auch seine Inszenierung von Peter Pan bei den Wiener Festwochen ist umstritten. Dagegen wird Romeo und Julia, das er für das Residenztheater in München inszenierte, zu einem Erfolg und über einen längeren Zeitraum aufgeführt.
Neben seiner Regietätigkeit am Theater arbeitet er auch als Schauspieler, so z.B. im Film MÄNNERPENSION (Regie Detlev Buck). Im Jahr 2000 feiert er seinen Durchbruch als Filmregisseur mit SONNENALLEE. Bis heute gilt sein Regiedebüt als Referenz, an dem sich viele seiner Folgeproduktionen haben messen müssen. Die in SONNENALLEE aufgeworfene DDR-Thematik ist bis heute Gegenstand bei öffentlichen Auftritten in Talkshows oder bei Interviews, jedoch ist unklar, wie Haußmann tatsächlich zur ständigen Bezugnahme auf sein Erstlingswerk steht – seinem Gesamtwerk wird die Reduktion auf SONNENALLEE sicherlich nicht gerecht. Andere Regiearbeiten sind die Filme HERR LEHMANN aus dem Jahr 2003 (basierend auf der Vorlage des gleichnamigen Romans von Sven Regener) und NVA von 2005. Gleichzeitig wirkt er als Darsteller in den Filmen SOLOALBUM und EIERDIEBE mit, 2005 entsteht ebenfalls die ZDF-Produktion KABALE UND LIEBE nach Schiller unter Mitarbeit von Boris Naujoks. Im Jahr 2007 verfilmt er WARUM MÄNNER NICHT ZUHÖREN UND FRAUEN SCHLECHT EINPARKEN, basierend auf der Vorlage des Bestsellers von Allan und Barbara Pease. Haußmanns Regiearbeit für die ARD-Serie POLIZEIRUF 110 – KINDERPARADIES ist seine bisher letzte (Fernseh-)Produktion. Die Veröffentlichung seiner Autobiografie Buh. Mein Weg zu Reichtum, Schönheit und Glück rückt ihn 2013 wieder in den medialen Fokus. Die Rezeption seines bisherigen Werks ist geprägt von Polarisierung. So macht Haußmann immer wieder durch strittige Auftritte in der Öffentlichkeit von sich reden. Er ist regelmäßiger Gast in Fernsehtalkshows und gilt als ‚enfant terrible‘. Provokation ist eines seiner zentralen Stilmittel nicht nur für seine Theaterarbeiten, sondern auch bei der Selbstinszenierung.

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