„Heiß auf Eis“Summer School in Kapstadt

Welche Auswirkungen hat der Klimawandel auf die Eismassen in der Marginalen Eiszone der Antarktis und an welchen Themenfeldern wird zurzeit überhaupt in der Antarktis geforscht? Um diese und weitere Fragen rund um die Antarktis zu beantworten und um Studierenden aus verschiedenen Ländern die Möglichkeit zu geben die Gegebenheiten der Antarktis besser zu studieren, fand vom 22.-28.01. eine internationale Summer School an der UCT Kapstadt statt. Mit dabei waren unter anderem Studierende und Dozierende der Universität Duisburg-Essen. Organisiert wurde die Veranstaltung in Zusammenarbeit der Universität Uppsala und der Universität Kapstadt.

Über das Fortschreiten des Klimawandels in der Arktis wird viel in den Medien berichtet. Jeder kennt die Bilder von brechenden und ins Wasser stürzenden Eismassen am Nordpol, aber wie ist die Situation auf der Südhalbkugel? Die Summer School in Kapstadt gab hierzu 22 Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Möglichkeit diesen und weiteren Fragen auf den Grund zu gehen. Dabei hatten die Studierenden die Gelegenheit die Unterschiede der Bedingungen von Arktis und Antarktis zu vergleichen. An fünf Tagen wurden Einblicke in wichtige Themenbereiche gegeben, die nötig sind, um die Marginale Eiszone der Antarktis zu verstehen. Bei der Marginalen Eiszone handelt es sich um den Übergang zwischen offenem Ozean und einer geschlossenen Eisdecke. Die Themenfelder umfassten Klimamodelle, die Interaktion von Ozean, Eis, und Atmosphäre, „large und small scale“ Simulationen der Meereisdynamik, Meereiswachstum, Vorhersagen von Eisentwicklungen und Algenwachstum. Durch die verschiedenen Themen-Blöcke wurde verdeutlicht, dass diese nicht isoliert voneinander betrachtet werden können, da jeder Themenbereich in komplexen Wechselwirkungen zu den anderen steht. Nachdem am Vormittag die Theorien der verschiedenen Bereiche vorgestellt wurden, gab es nachmittags die Möglichkeit an kleinen Projekten selber zu forschen. Ein Highlight dabei war das Hands-on im Polarlabor der Universität Kapstadt. Dabei wurden von den Studierenden Temperaturprofile und das Elastizitäts-Modul der Eisproben gemessen. Das ermittelte Elastizitäts-Modul, welches die Steifigkeit eines Werkstoffes angibt, ist unter anderem nötig, um große Eisfelder in der Antarktis zu beurteilen und zu simulieren. Die Summer School knüpfte an die bereits bestehende Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Universitäten an, in dessen Rahmen bereits zwei Mal Forscher der Universität Duisburg-Essen an Expeditionen in die Marginale Eiszone der Antarktis teilgenommen haben. „Wir sind froh über die gute Zusammenarbeit mit der Universität Kapstadt!“, so Professor des Instituts für Mechanik, Jörg Schröder. Sein Kollege und Leiter des Instituts für Materialwissenschaft Doru C. Lupascu ergänzte: „Die Summer School bot den Studenten und Dozenten die Möglichkeit, sich zur Antarktisforschung über die Kontinente hinweg intensiv auszutauschen.“

Bilder-Galerie zur Summer School in Kapstadt

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