Was lernen Kinder im Religionsunterricht?

AutorIn
Hennecke, Elisabeth

Jahr
2011

Untertitel
Eine fallbezogene und thematische Analyse kindlicher Rezeptionen von Religionsunterricht

Ort
Duisburg-Essen, Fakultät für Geisteswissenschaften

Typ der Publikation
Thesis

Schlagworte
Religionsunterricht, Kinder, Grundschule, Rezeption theologischer Inhalte und Ansätze, Lernbedingungen, Schultyp, individuelle Bedingungen

Internetseite
http://duepublico.uni-duisburg-essen.de/servlets/DocumentServlet?id=25810

Datum des letzten Aufrufs
27.10.2011

Abstract
"Der Religionsunterricht der Grundschule stellt sich nicht selten als der Ort dar, in dem für Kinder eine „Erstbegegnung“ mit Religion und christlichem Glauben stattfindet. In seiner konkreten Ausgestaltung eröffnet der Religionsunterricht seinen Schülerinnen und Schülern vielfältige Möglichkeiten, sich Elemente religiöser oder christlicher Tradition anzueignen. Im konzeptionellen Diskurs werden ebenfalls Wege gesucht, auf die zunehmende religiöse Pluralisierung angemessen zu reagieren. Über die Wirkungen religionsunterrichtlichen Geschehens ist jedoch wenig bekannt bzw. sind diese bislang kaum empirisch untersucht. An dieser Situation setzt die hier vorliegende empirische Untersuchung an. Sie zielt darauf zu erfassen, wie Drittklässlerinnen und Drittklässler Lernangebote des Religionsunterrichts verarbeiten. Dazu wurden ihre Rezeptionen retrospektiv mithilfe von eigens entwickelten Nachdenkbüchern und Interviews nachgezeichnet und unter anderem unter den zwei Fragestellungen betrachtet: 1. Wie verlaufen individuelle Aneignungsprozesse, die durch den Religionsunterricht ausgelöst werden? 2. Welche Entwicklungsverläufe sind im Laufe eines Schuljahres festzustellen und welche Faktoren nehmen auf den Lernprozess Einfluss? Mithilfe der qualitativen Inhaltsanalyse wurden in acht Fallprofilen individuelle Lernverläufe dokumentiert und unter den Schwerpunkten Expression, Rezeption und Konstruktion analysiert. In einem weiteren Schritt wurden die Ergebnisse nach Themenschwerpunkten analysiert und zu vier Bereichen gebündelt: Was bleibt vom Religionsunterricht? Wie lernen Kinder im Religionsunterricht? Wie gestaltet sich Religionsunterricht? Die Kirche und der Religionsunterricht. Die Untersuchung zeichnet ein breit gefächertes Bild des heutigen Religionsunterrichts, das sowohl sein Potential als auch weitere Entwicklungsmöglichkeiten aufdeckt."

Die Autorin untersucht die Wirkungen religionsunterrichtlichen Geschehens anhand von Fallbeispielen (jeweils vier Jungen und Mädchen). Der Gendervergleich zeige unerwartet wenig Unterschiede. Vielmehr spielen für die Rezeptionen der Kinder individuelle Besonderheiten eine wesentliche Rolle, so dass keine geschlechtsspezifischen Verallgemeinerungen formuliert werden können. Eingangs macht Hennecke auf den Einfluss der Kategorie 'soziale Herkunft' bzw. auf Armut und ihre Auswirkungen sowie den Schultyp (katholische Grundschule etc.) aufmerksam.

Die Dissertation verweist damit implizit auf eine der zentralen Debatten der Geschlechterforschung: Ist die Geschlechtszugehörigkeit eine zentrale Kategorie in der Analyse zum Beispiel von Ungleichheit oder von Lernprozessen? Welche weiteren Kategorien müssen hier noch mit einbezogen werden? Eine Übersicht über die Kritik am Genderbegriff finden Sie im Gender-Portal.

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