Forschungsbereich Ökotoxikologie

In der ökotoxikologischen Forschung untersuchen wir welche Wirkung Stressoren wie zum Beispiel erhöhte Temperatur, Salzgehalt oder Schadstoffen auf Fische haben können. Da Parasiten Effekte dieser Stressoren im Wirt verändern können, werden diese Versuche auch vergleichend mit parasitierten und nicht-parasitierten Individuen durchgeführt. Die Exposition erfolgt mit Stressorintensitäten, die im physiologischen Toleranzbereich der Fische liegen und nicht zu akuten Schäden führen. Untersucht werden Effekte auf biochemische Stressmarker und die Anreicherung von Schadstoffen in Geweben und Zellen. Damit untersuchen wir, wie sich anthropogene Veränderungen von Ökosystemen auf Organismen auswirken und welche Faktoren dabei die größte Bedeutung haben. Diese Untersuchungen sind zum Beispiel wichtig für die Steuerung gezielter Maßnahmen zur Erhaltung und Verbesserung aquatischer Ökosysteme und ihrer Bewohner.

Forschungsbereich Parasitologie

In unserer parasitologischen Forschung beschäftigen wir uns mit den Lebenszyklen und der Biologie von Parasiten wie dem Schwimmblasennematoden Anguillicola crassus und Kratzwürmern (Acanthocephalen). Zudem untersuchen wir die Effekte dieser Parasiten auf ihre Wirte. Für die Versuche werden die Fische experimentell infiziert und die Parasiten entwickeln sich in diesen weiter, so wie das im natürlichen Lebensraum der Fische auch passieren würde. Dabei halten wir die Anzahl der Parasiten pro Fisch deutlich niedriger als die Infektionsdichten, die man in natürlicherweise im Freiland infizierten Fischen findet, um die Belastung unserer Fische so gering wie möglich zu halten. Die Fische können gut mit diesen Parasiten leben und zeigen keine äußeren Anzeichen der Infektion. Zum Versuchsende werden die Fische betäubt, anschließend getötet und seziert, um die Parasitenstadien zu erhalten und ggf. Wirtsgewebe für weitere Untersuchungen zu entnehmen. Dabei versuchen wir zu verstehen, welche Effekte nicht-heimische Parasiten- und Wirtsarten auf heimische Ökosysteme haben können, indem zum Beispiel aus anderen Regionen eingeführte Parasiten auf die heimische Fauna übergehen und zu Veränderungen des ökologischen Gleichgewichts führen. Auf Ebene des Individuums untersuchen wir die wechselseitige Anpassung von Parasiten und Wirten vergleichend mit mehr oder weniger miteinander co-evolvierten Wirt-Parasit-Systemen anhand einer Reihe von immunologischen und biochemischen Markern (z.B. Antikörper, Stresshormone, etc.).