Dipl.-Ing. Dennis Harlacher, Prof. Dr.-Ing. Bettar Ould el Moctar Hydrodynamisch-Fahrdynamische-Modellierung (HFM) zur Befahrbarkeitsanalyse von Fließgewässern

Im Rahmen der Kooperation zwischen dem Institut für Schiffstechnik, Meerestechnik und Transportsysteme (ISMT) und der Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) in Karlsruhe ist eine gemeinsame Weiterentwicklung auf der Basis des Inland Electronic Chart Display and Information System (Inland ECDIS) zur Bewertung von Binnenwasserstraßen geplant. ECDIS führt Karten, Positionsbestimmungssysteme, Sensoren (Radar, Echolot) und andere, für eine sichere Schiffsführung notwendige Informationen in einem System zusammen. Der Inland ECDIS Standard ermöglicht es, eine Vielzahl von Objekten in der Inland Electronic Navigational Chart (Inland ENC) darzustellen und mit Sachdaten zu beschreiben. Strömungsinformationen, wie Fließtiefen und Fließgeschwindigkeiten in der Inland ENC unterstützen den Schiffsführer bei der Navigation und tragen zu einer Erhöhung der Sicherheit des Binnenschiffsverkehrs bei. Darüber hinaus verbessern sie die Reiseplanung und –überwachung und steigern somit die Effizienz der Binnenschifffahrt.

Im Rahmen der Kooperation wird ein Bewertungsverfahren für Fließgewässer unter nautischen Gesichtspunkten entwickelt. In dem Verfahren werden neben der (vor-) gegebenen Geometrie eines Fließgewässers, die Ergebnisse hydrodynamisch-numerischer (HN-) Flussgebietsmodelle und die fahrdynamischen Ansätze berücksichtigt. Ergänzend werden auf Basis des weltweit einheitlichen Datenstandards (S-57) der Inland ENC, erforderliche nautische Informationen für das Bewertungsverfahren interpretiert. Die Hydrodynamisch-Fahrdynamischen Modelle (HFM) sollen für Befahrbarkeitsanalysen von Fließgewässern im Aufgabenbereich der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) eingesetzt werden.

Das Projekt wird von der Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) finanziert).