Inhaltsangaben 

 

Die große Drachensuche


In diesem Text steht die Abenteuerreise von den Geschwistern Lisa und Ben sowie dem Drachen Lung im Mittelpunkt, die sich, wie der Titel bereits verrät, auf die Suche nach Drachen machen. Cornelia Funke beschreibt einen Traum oder Wunsch, den sicher jedes Kind schon einmal gehabt hat, nämlich ein richtiges Abenteuer mit Fabelwesen zu erleben. Lisa und Ben entdecken eines Nachmittags den freundlichen Drachen Lung in einer alten Fabrik in der Nähe ihres Zuhauses. Der Drache erzählt ihnen, dass er schon sehr viele Jahre in der Fabrik wohne und sehr einsam sei, da er sich wegen der Menschen nur nachts traue, das Fabrikgebäude zu verlassen. Er weiß nicht, ob es noch andere Wesen seiner Art gibt und wenn, wüsste er auch nicht wo. Die Kinder beschließen, Lung zu helfen nach anderen Drachen zu suchen, doch ihre Idee in Büchern nach den Orten zu suchen, wo es Drachen gibt, ist erfolglos. Da bekommt Lung eines Tages zufällig Besuch von einem Regenpfeiffer, der ihm erzählt, dass er einem sehr unfreundlichen, gefährlichen Drachen begegnet sei und nennt ihm den Ort, an dem sich dieser befinde. Lung und die Kinder machen sich auf den Weg, um den Drachen zu suchen. Auf ihrer Reise fliegen sie nachts, im Schutz der Dunkelheit, und machen tagsüber Rast. An einer Raststelle machen sie Bekanntschaft mit einer Seeschlange, die sie darüber aufklärt, wer der angsteinflößende Drache sei, von dem der Vogel erzählte. Es handelt sich um den gefährlichsten und mächtigsten Drachengott der Welt, der von Hass und Zorn erfüllt ist und dessen Schuppen sich zu Metall verwandelt haben, da er sich nur von Juwelen, Gold und Silber der Menschen ernährt. Die Schlange rät Ben, Lisa und Lung einen großen Bogen um den sogenannten großen Drachen zu machen und gibt ihnen außerdem den Hinweis, Dubidais, ein Volk von Wichteln, aufzusuchen, da diese wissen, wo sich die letzten zwanzig Drachen aufhalten. Lung und seine Freunde machen sich auf die Suche nach den Wichteln und als sie sie gefunden haben, erklärt sich einer der Wichtel dazu bereit, ihnen den Weg zum Tal der Drachen zu weisen. Lisa, Ben, Lung und der Wichtel entdecken auf der Reise zu den anderen Drachen, dass der große Drache dem Tal der Drachen schon sehr nahe ist, denn er möchte die letzten lebenden Drachen töten. Als die vier die Höhle der Drachen erreichen, ist Lung enttäuscht, denn die Drachen, die er so viele Jahre gesucht hat, sind misstrauisch und lebensmüde. Seit vielen Jahren verlassen sie ihre Höhle aus Angst vor dem Drachengott nicht mehr. Lung möchte das Drachenvolk überreden, den großen Drachen gemeinsam zu töten, doch er weiß nicht wie. Da hat Lisa plötzlich eine Idee, denn dadurch, dass der große Drache nur noch aus Metall besteht und somit kein Feuerwesen mehr ist, kann das Drachenvolk und Lung seinen Panzer durch Drachenfeuer zum Schmelzen bringen und ihn somit vernichten. Sie wecken den schlafenden, riesigen Drachen und speien Feuer auf seinen Leib, wodurch sein ganzer Panzer zu flüssigem Gold und Silber wird. Letztendlich ist nur noch ein kleiner, mickriger, doch immer noch mit Hass erfüllter, Drache übrig. Die Drachen entschließen sich, den großen Drachen nicht zu töten, warnen ihn jedoch, das Drachenvolk in Ruhe zu lassen und stellen klar, dass sie ihn beobachten werden um zu verhindern, dass er wieder so mächtig und angsteinflößend wird. Das Drachenvolk entschließt sich das Tal der Drachen zu verlassen und sich eine neue Heimat zu suchen, da sie befürchten, dass der riesige „See“ aus geschmolzenem Gold und Silber die Menschen anlocken wird. Lung bringt Lisa und Ben nach einer langen Reise zurück nach Hause zu ihrer Mutter und verspricht ihnen wiederzukommen.

 

Die wilden Hühner


Dieser Kinderroman thematisiert Freundschaft und Feindschaft zwischen zwei Kinderbanden, einer Mädchenbande und einer Jungenbande. Cornelia Funke macht aus alltäglichen Erlebnissen eine spannende Geschichte und behandelt Probleme und Dinge, die Kinder bewegen. Charlotte, die Sprotte genannt wird, passt auf das Haus ihrer strengen, furchteinflößenden Oma auf, die verreist ist. Sie füttert die Hühner, sorgt im Garten für Ordnung und putzt das Haus. Hierzu hat sie von ihrer Großmutter einen Schlüsselbund bekommen und eine schriftliche Erklärung, wofür jeder Schlüssel ist. Bei dem schwarzen Schlüssel hat die barsche Oma Slättberg jedoch nur geschrieben, dass dieser Sprotte nichts angehe. Sprotte möchte das Geheimnis des schwarzen Schlüssels lüften und benötigt dazu die Hilfe ihrer Freundinnen. Da ihre Großmutter verreist ist, lädt Sprotte kurzerhand Trude, Frieda und Melanie ins Haus von Oma Slättberg ein und die vier gründen eine Mädchenbande. Sie nennen sich „die wilden Hühner“, was Sprottes Idee ist und die sich an den Hühnern ihrer Oma als Maskottchen orientiert. Als Erkennungszeichen tragen die Mädchen eine Hühnerfeder um den Hals. Kaum haben sie ihre Bande gegründet, greifen die „Pygmäen“, eine Jungenbande, sie an, belauschen ihre Unterhaltung über den schwarzen Schlüssel und lassen „zum Spaß“ die Hühner von Oma Slättberg frei. Nach langem Suchen gelingt es den Mädchen die Hühner einzufangen, doch aus Rache stoßen sie die Leiter des Baumhauses um, was das Bandenquartier der Pygmäen ist, sodass Torte, Steve, Willi und Fred dort festsitzen. So rächen sich die wilden Hühner und die Pygmäen hin und her, bis die Jungen den Mädchen eines Tages den schwarzen Schlüssel stehlen, dessen Geheimnis die Mädchen immer noch nicht lösen konnten. Trude, Frieda, Sprotte und Melanie können natürlich nicht zulassen, dass die Pygmäen den Schatz von Sprottes Oma finden und belauschen die Jungs, während sie den Einbruch in Oma Slättbergs Haus planen. Da sie nun den Plan und die Uhrzeit kennen, zu der die Pygmäen nach dem Schatz suchen wollen, bereiten sie mit einem Obstbaumnetz eine Falle für die Jungen vor und erwischen die vier damit sofort. Durch den Lärm, den die acht Kinder verursachen, wird der fiese Nachbar Feistkorn misstrauisch und ruft die Polizei an. Die Polizisten sind nicht begeistert als sie acht Kinder mitten in der Nacht alleine in einem großen Garten vorfinden. Sprotte flunkert, dass sie in dem Haus wohne und dass ihre Mutter gleich nach Hause komme. Die Polizisten gehen, kündigen jedoch an, später noch einmal nach dem Rechten zu sehen. Willi macht sich auf den Weg nach Hause, da er sehr oft Ärger mit seinem handgreiflichen Vater hat und Sprotte ruft beim Taxidienst an, bei dem ihre Mutter arbeitet und bittet sie sofort zu kommen. Nachdem die Kinder Sprottes Mutter die ganze Geschichte erzählt haben, spielt diese das Spiel mit und beruhigt die Polizisten, als sie wiederkommen. Fred, Torte, Steve, die Hühner und Sprottes Mutter übernachten in dem Haus von Oma Slättberg und Sprottes Mutter bringt die Kinder dazu Frieden zu schließen. Die Jungen planen eine Versöhnungsparty mit den Mädchen und helfen den Hühnern außerdem in Haus und Garten von Oma Slättberg Ordnung zu schaffen, bis auf Willi, der nach der Nacht des „Einbruchs“ ein blaues Auge hat, vermutlich durch Schläge seines Vaters. Nach getaner Arbeit gönnen sich die Kinder eine Pause in der Küche und Steve verschüttet versehentlich die Kanne mit dem Tee. Der ganze Teppich ist voll und Sprotte ist in Panik, dass ihre strenge Großmutter nun noch mehr schimpft als sie es ohnehin schon tun wird. Die Kinder reiben den Tee-Fleck raus und entschließen sich dazu, den Teppich im Garten zu trocknen. Als sie den Teppich entfernen, bemerken sie, dass sich eine Luke unter dem Teppich befindet. Sie sind sich sicher, das Geheimnis des schwarzen Schlüssels nun doch noch zu lüften und steigen die Treppe hinunter. Dort finden sie eine alte True, in deren Schloss der Schlüssel passt. Als die Kinder die True öffnen, kommen ein Brautkleid und ein Foto eines jungen Ehepaars zum Vorschein, was Sprottes Oma und ihr Opa sein müssen. Sprotte hat noch nie ein Foto von ihrem Großvater gesehen und schämt sich, in der Privatsphäre ihrer Oma herumgeschnüffelt zu haben. Vermutlich hat ihre schlechte Laune und Gereiztheit etwas mit Sprottes Opa zu tun. Die Kinder schnüffeln nicht weiter in den Sachen von Sprottes Oma herum, sie wissen nun, dass es sich um keinen „richtigen“ Schatz handelt. Die Geschichte endet damit, dass die wilden Hühner und die Pygmäen ihre Versöhnungsparty feiern und Sprotte überlegt, wo sich die wilden Hühner ein Hauptquartier bauen könnten, denn nach der Rückkunft ihrer Oma, steht ihnen der Garten und das Haus nicht mehr zur Verfügung. Abschließend lässt sich sagen, dass bereits der Titel nicht ganz ernst zu nehmen ist und doppeldeutig verstanden werden kann. Der Leser erfährt, dass es sich bei den wilden Hühnern um vier Mädchen handelt, die die Hühner von Sprottes Oma als ihre Maskottchen sehen. Der Bandenname deutet daraufhin, dass die vier Mädchen verrückt und abenteuerlustig sind und Langeweile hassen.

 

Zwei wilde kleine Hexen


In dieser Hexengeschichte stehen Freundschaft und Kinderträume im Mittelpunkt. Lilli und Rosanna sind beste Freundinnen und deshalb macht Rosanna auch bei Lillis Hexentanz an der Walpurgisnacht mit. Lilli ist verrückt nach Hexen und versucht alles, um eine möglichst authentische Hexe zu werden, sogar die Haare färbt sie sich rot. Während sie um das Feuer im Garten tanzen, taucht plötzlich Elfriede auf, eine richtige Hexe, die, wie sich herausstellt, unwissend von Rosanna und Lilli herbei gezaubert wurde. Da sie ihren Besen nicht bei sich hat, kann sie auch nicht dorthin zurückfliegen, wo sie hergekommen ist. Sie lässt sich in einem alten, verlassenen Haus nieder und freundet sich mit den beiden Mädchen an. Die drei gehen in der Eisdiele von Rosannas Eltern Eis essen, die wegen des schlechten Wetters sehr schlecht läuft und auf Grund von Elfriedes Kröte Brunhilde, nimmt auch der letzte zahlende Gast reiß aus. Elfriede, die sich inzwischen einen neuen Besen besorgt hat, möchte Rosanna und ihren Eltern helfen und hext schönes Wetter herbei. Als sie sieht, dass ihre Hexerei erfolgreich war und die Eisdiele dank Sonnenschein gut besucht ist, verabschiedet sie sich von den beiden Mädchen und lässt ihnen zwei ihrer Haare da, die sie zusammen mit besonderen Blättern reiben müssen, damit sie im Notfall zurückkommt. Lilli und Rosanna sind sehr traurig über Elfriedes Abschied und vermissen sie. Rosanna hat keine Zeit mehr, sich mit Lilli zu treffen, da sie ihren Eltern nach der Schule im Eiscafé helfen muss und Lilli ist deshalb sehr verärgert. Außerdem ist Rosannas Kater Ramses seit Elfriedes Abschied verschwunden und die beiden beschließen deshalb Elfriede zurückzuholen. Sie treffen sich um Mitternacht an dem verlassenen Haus, in dem Elfriede während ihres letzten Besuchs schlief und bemerken, dass Elfriede und Ramses bereits dort sind. Die Hexe möchte die beiden Mädchen in die Lehre nehmen und zu echten Hexen machen, doch es gibt ein Problem, nämlich, dass Rosanna auf Grund ihrer Arbeit im Eiscafé keine Zeit hat. Doch auch für dieses Problem kennt Elfriede eine Lösung und verhext ihre Kröte Brunhilde in ein Mädchen, das bei Rosannas Eltern unentgeltlich aushilft und außerdem dafür sorgt, dass das Glück und die gute Laune in die Eisdiele zurückkehren. Nun können Lilli und Rosanna sich darauf konzentrieren zwei gute Hexen zu werden. Dieses Werk von Cornelia Funke erzählt von Kinderträumen, die wohl jedes Kind hat. Eis essen so viel man möchte, eine beste Freundin, die jeden Unfug mitmacht und eine Hexenfreundin, die einem das Fliegen und Hexen beibringt. Hinter dem Titel verbergen sich nicht nur die beiden Hauptfiguren, Lilli und Rosanna, sondern auch eine Aussage Elfriedes, die die Mädchen oft „kleine Hexen“ nennt.

 

Kein Keks für Kobolde


Dieses Werk handelt von der Sorge dreier Kobolde, sich genug Nahrung für einen langen harten Winter zu beschaffen. Das Buch ist in zwei Teile unterteilt. Im ersten Teil werden Siebenpunkt und Feuerkopf, zwei Koboldmänner, sowie die Koboldfrau Neunauge vorgestellt. Sie leben an einem Waldrand, nahe eines Campingplatzes, wo sie sich in den bisherigen Wintern immer genug Vorräte zusammensuchen konnten. Doch diesen Winter ist der Platz leer. Sie beschließen sich in das Haus des Campingwächters zu schleichen, um dort etwas Nahrhaftes zu stibitzen. Nach einer brenzligen Situation gelingt es ihnen schließlich Säcke an Vorräten in Siebenpunkts Bau zu schleppen. Die drei Kobolde futtern Kekse und Schokolade und lassen es sich gut gehen, nachdem sie beschlossen haben alle zusammen den Winter in Siebenpunkts Bau zu verbringen.
Der zweite Teil beginnt damit, dass Feuerkopf in seiner Höhle nach dem Rechten sehen möchte, da er nun schon ein paar Tage bei Siebenpunkt ist. Gemeinsam mit Neunauge trifft er dort auf den Kobold Blaupfeil, der sich in Feuerkopfs Höhle eingenistet hat. Er befindet sich in einem schrecklichen Zustand und erzählt, dass ihm auf der Suche nach etwas Essbarem seine mickrigen Vorräte allesamt von einer großen Horde fremder Kobolde gestohlen worden sei. Die drei machen sich auf den Weg zurück zu Siebenpunkt, wo sie den dicken Kobold gefesselt und geknebelt vorfinden. Alle ihre Vorräte sind gestohlen worden – von der gleichen Truppe, die auch Blaupfeil alles genommen hat. Feuerkopf, Siebenpunkt und Neunauge machen sich auf die Suche nach dem Lager der Diebe und stellen der Bande eine Falle. Sie nehmen sich ihr Eigentum zurück und befreien zudem einen weiteren ihrer Freunde, Schwalbenschwanz, der für die 30-köpfige Meute arbeiten muss. Der Titel Kein Keks für Kobolde weist bereits darauf hin, dass die Kobolde es diesen Winter schwer haben, sich etwas zum Fressen zu besorgen. Die Alliteration untermalt dies und der Titel prägt sich dem Leser ein. Zudem handelt es sich bei Keksen um die Leibspeise von Neunauge, Feuerkopf und Siebenpunkt. Kein Keks für Kobolde ist eine lustige Abenteuergeschichte um drei liebenswerte, pfiffige Kobolde.   

 

Zottelkralle, das Erdmonster


In dieser Geschichte erzählt Cornelia Funke von Zottelkralles Vorliebe zu Menschen und von Kallis Wunsch nach einem außergewöhnlichen „Haustier“. Zottelkralle ist ein Erdmonster, das den Plan gefasst hat zu dem Menschenjungen Kalli zu ziehen. Seine Erdmonsternachbarn verstehen den zotteligen Rotschopf oft nicht, da Erdmonster für gewöhnlich den Menschengeruch nicht leiden können. Zottelkralle setzt seinen Plan in die Tat um und Kalli und er freunden sich schnell an. Eines Tages entdeckt Kallis Mutter den neuen Mitbewohner und wirft in hinaus. Kalli trauert seinem neuen Freund hinterher und überredet seine Mutter solange, bis sie schließlich einwilligt es noch einmal mit dem Monster zu versuchen. Auch sie findet langsam Gefallen an dem neuen Mitbewohner, da Zottelkralle ganz angetan von ihrem Klavierspiel ist. Sie freut sich einen vierhändigen Schüler unterrichten zu dürfen. Als Kallis Vater von seiner Reise zurück kommt ist er überrascht ein Erdmonster in seinem Haus vorzufinden, ganz abgeneigt von dem neuen Familienmitglied ist er jedoch nicht. Er leidet dennoch unter einer schrecklichen Allergie, die Zottelkralle aber zu heilen weiß. Kalli darf sein Monster behalten. Eine spannende fantastische Geschichte, in der die Hauptfigur Zottelkralle, zwar wild und ungehobelt, das Herz am richtigen Fleck hat. Die Autorin schafft es die Fantasie ihrer jungen Leser anzuregen und welches Kind hätte nicht gern ein zahmes Monster zum Freund?

 

Greta und Eule, Hundesitter


Der Titel dieses Buchs verrät bereits, die Geschichte die den Leser erwartet, denn die beiden Hauptfiguren sowie ihre Beschäftigung werden vorgestellt. Die zehnjährige Greta wohnt mit ihren Eltern im oberen Stockwerk des Hauses ihres Großonkels. Eduard, der Papageienliebhaber ist, hat eine klare Hausordnung, die besagt, dass im Haus keine Tiere ohne Federn gehalten werden dürfen. Gretas größter Wunsch ist es jedoch einen eigenen Hund zu besitzen. Vor ihr liegen sechs Wochen Sommerferien, in denen ihre Cousine Olga, auf Grund ihrer großen Brille Eule genannt, zu Besuch kommt. Um die langen sechs Wochen sinnvoll zu nutzen, beschließen die zwei sich einen Job zu suchen, nämlich als Hundesitter. Jede profitiert auf ihre Weise von dem Ferienjob- Greta ist jeden Tag mit Hunden zusammen und Eule möchte das Geld verwenden, um sich eine neue Brille zu kaufen. Die Tage als Hundesitter werden nicht langweilig und die beiden lernen jeden neue interessante Zwei- und Vierbeiner kennen. Eines Tages bei einem Waldspaziergang entdecken die Mädchen einen ausgesetzten Hund. Obwohl sich Greta des Hundeverbots in Eduards Haus bewusst ist, nimmt sie den Hund mit und versteckt ihn in ihrer Gartenlaube, die sich auf Eduards Grundstück befindet. Greta und Eule übernachten mit dem Hund, den sie Luna nennen, in der Laube und bekommen am nächsten Morgen einen großen Schreck, als von Luna plötzlich jede Spur fehlt. Die Mädchen entdecken den Hund, der bellend auf Eduards Terrasse steht und Eduard in Angst versetzt. Eduards neue Freundin, eine mollige Dame und neben Federvieh seine zweite große Leidenschaft, ist entzückt von Luna. Sie überzeugt Eduard davon, dass Luna ein lieber Hund sei und auch er freundet sich letztendlich mit Luna an. Die Hausordnung wird geändert und Greta ist überglücklich, da sie ihren Hund behalten darf. Das zentrale Thema dieser Geschichte ist Gretas Wunsch nach einem Hund, der sich letztendlich erfüllt. Die Autorin appelliert an ihre jungen Leser/innen an ihren Wünschen und Träumen festzuhalten, auch wenn diese manchmal aussichtslos erscheinen.

 

Die wilden Hühner auf Klassenfahrt


In dem zweiten Abenteuer der wilden Hühner machen die Mädchen mit ihrer Klasse eine Klassenfahrt auf eine Insel. Der Friedensvertrag mit den Pygmäen, der in ihrem ersten Abenteuer geschlossen wurde, wird von den Jungen für ungültig erklärt und somit gehen die Streiche und Racheakte zwischen den wilden Hühnern und den vier Jungen weiter. Die wilden Hühner sind jedoch in der Überzahl, da sie mit Wilma ein fünftes Bandenmitglied bekommen. Einer der begleitenden Lehrer, Herr Staubmann, erzählt der Klasse von einem Gespenst, das auf der Insel und im Landschulheim spuken soll. Sowohl die wilden Hühner als auch die Pygmäen wollen dem Gespenst, dem verstorbenen Strandvogt Jap Lörnsen, auf die Schliche kommen, das am Strand alte Münzen und Stofffetzten verteilt, nasse Spuren im Zimmer der wilden Hühner hinterlässt und die Kinder durch sein nächtliches Heulen erschreckt. Letztendlich finden Hühner und Pygmäen heraus, dass ihr Lehrer Herr Staubmann das Gespenst ist und der Klasse einen Streich gespielt hat, von dem noch nicht einmal die zweite begleitende Lehrerin Frau Rose wusste. Die Pygmäen stehlen das Radio von Herrn Staubmann, um ihre Fußballsendung zu hören. Dabei entdecken sie im Kassettenfach des Radios eine Aufnahme mit Spukgeräuschen, die die Klasse nachts immer erschrecken. Willi, Fred, Torte und Steve entschließen sich ihren Lehrer zusammen mit den wilden Hühnern zu überführen und tauschen am letzten Abend ihrer Klassenreise die Kassette in Herr Staubmanns Radio aus. Sie legen ihre Kassette ein, auf der Willi mit schauriger Stimme als Jap Lörnsen zu Herr Staubmann spricht. Der Lehrer gibt zu, dass er der Klasse einen Streich gespielt hat und nachdem die wilden Hühner und die Pygmäen zusammen das Rätsel um das Gespenst gelöst haben, herrscht (erstmal) wieder Frieden zwischen den beiden Banden. In diesem Werk behandelt Cornelia Funke ein Thema, das alle Kinder betrifft, denn jedes Kind unternimmt mit seiner Klasse eine Klassenfahrt, auf der nächtliches Erschrecken, Streiche und Nachtwanderungen auf dem Programm stehen. Des Weiteren thematisiert das zweite Abenteuer der wilden Hühner die Trennung von Eltern, denn Trudes Eltern lassen sich scheiden, worunter sie sehr leidet.

 

Der Mondscheindrache


In dieser fantasievollen, märchenhaften Geschichte stehen Mut, Gerechtigkeitssinn und Freundschaft im Mittelpunkt. Sie beginnt an einem Abend, an dem die Hauptperson Philipp nicht einschlafen kann – eine Situation, die jedem Kind bekannt ist – und er plötzlich Besuch aus seinem Buch über Ritter und Drachen bekommt. Ein kleiner, wunderschöner, silberner Drache und ein ebenso kleiner weißer Ritter auf seinem Pferd jagen sich gegenseitig durch Philipps Zimmer. Bei dem Versuch den Drachen zu verteidigen gerät Philipp in Berührung mit dem Anti-Helden und schrumpft auf dessen Größe. Nun ist er selbst dem Zorn des weißen Ritters ausgesetzt und er und der Drache werden durch das Kinderzimmer gejagt. Sie retten sich auf Philipps Spielzeugburg und müssen Mut und Geschick aufbringen, um den Ritter zu besiegen. Schließlich gelingt es Philipp den Ritter mit seinem Spielzeugbagger in das Buch zurück zuschaufeln. Der Drache sehnt sich ebenfalls nach seiner Welt und Philipp schickt ihn in eine Geschichte zurück, in der Drachen nicht von Rittern gejagt werden. Am nächsten Morgen ist Philipp wieder normal groß, da es sich bei der kleinen Größe lediglich um einen Mondscheinzauber gehandelt hat. Philipp kann für viele Jungen sicherlich als Vorbild gesehen werden, da bestimmt viele in einer solch bedrohlichen Situation so einfallsreich und mutig handeln wollen würden wie er. Des Weiteren handelt es sich bei dem Drachen um ein liebenswertes, treues, fast hilfloses Geschöpf, das sicher jedes Kind gern zum Freund hätte.

 

Prinzessin Isabella


Im Mittelpunkt dieser Geschichte steht die kleine Prinzessin Isabella, wie der Titel bereits verrät. Isabella und ihre beiden Schwestern führen ein richtiges Prinzessinnenleben mit Dienern, Knechten und Kindermädchen und leben in einem Schloss. Sie müssen nichts selbst machen und werden sehr verwöhnt. Eines Tages reicht es Isabella, denn auf Dauer findet sie dieses Leben ziemlich langweilig und sie schmeißt ihre Krone in den Fischteich. Ihr Vater, der König, ist sehr sauer über Isabellas Reaktion und schickt sie jeweils für drei Tage in die Küche und in den Schweinestall, wo die kleine Prinzessin arbeiten soll. Er hofft, dass er Isabella auf diese Weise zur Vernunft bringen kann, doch Isabella gefällt die Arbeit und sie lernt täglich dazu, z.B. das Schweine Kartoffeln fressen oder dass aus Brombeeren Marmelade gekocht werden kann. Der König sieht ein, dass er Isabella nicht dazu zwingen kann, ihr altes Leben weiterzuführen und sie einigen sich darauf, dass Isabella, die im Schweinestall geschlafen hat, zurück in ihr Zimmer zieht, jedoch weiterhin ihren neuen Hobbies nachgehen kann. Diese Kindergeschichte behandelt ein Thema, von dem sicher alle Kinder schon einmal geträumt haben, nämlich das Nichts-tun. Welches Kind hat sich nicht schon einmal gewünscht sein Zimmer nicht aufräumen zu müssen oder am Morgen angezogen zu werden? Cornelia Funke beschreibt auf liebevolle Weise den Alltag der kleinen Prinzessin, die das Nichts-tun langweilig findet und durch ihr behütetes und eintöniges Aufwachsen Dinge, die selbstverständlich sein sollten, nicht kennt.

 

Leselöwen – Tiergeschichten


Dieses Kinderbuch gehört zu der Reihe Leselöwen und beinhaltet sechs kurze, in sich abgeschlossene Geschichten zum Thema Tiere. Cornelia Funke behandelt ein Thema, das alle Kinder interessiert, denn welches Kind wünscht sich kein eigenes Haustier oder eine Freundschaft mit einem Tier? Salambos Kinder erzählt die Geschichte von Luisa, die im Hühnerstall ihrer Oma das Schlüpfen von Küken beobachtet. Die Erzählung Elefanten wissen, was sie wollen thematisiert einen Zirkusbesuch von Anna, ihrem Papa und ihrer besten Freundin. Die beiden Mädchen haben die Möglichkeit auf einem Elefanten zu reiten, der plötzlich ausbricht und die Mädchen durch die ganze Stadt trägt- welches Kind würde sich nicht solch einen Elefantenritt wünschen? Tiger und Leo ist der Titel der dritten Geschichte dieses Buches und verrät die Namen der beiden Hauptfiguren, dem Hund Tiger und dem Kater Leo. Der Hund Tiger lebt bei Jan und seinen Eltern, die durch einen Krankenhausaufenthalt von Jans Oma ihren Kater Leo aufnehmen müssen. Der Kater und der Hund vertragen sich überhaupt nicht, doch mit viel Liebe und Geduld gelingt es Jan, Freunde aus den beiden zu machen. In der Erzählung Wer kümmert sich um Kalif? wird Alexa stolze Besitzerin des Nymphensittichs Kalif, der bei ihrer Tante und ihrem Onkel vernachlässigt wird. Der Titel der folgenden Erzählung ist selbsterklärend, denn hinter Der Fliegenfreund verbirgt sich Sophies Onkel, der von Fliegen fasziniert ist und sie stundenlang beobachten kann. In Grizzlys neuer Zweibeiner bekommt der Hund Grizzly, der im Tierheim ist, bei Max und seinen Eltern ein neues Zuhause. In allen sechs Geschichten steht die Freundschaft zwischen Tier und Mensch im Mittelpunkt.

 

Hände weg von Mississippi


Der Kinderkrimi gibt einen Einblick in die unbeschwerte Kindheit eines Mädchens, das seine Ferien auf dem Land verbringt. Die Idylle auf dem Land wird durch Habgier und Egoismus eines Dorfbewohners getrübt. Die zehnjährige Emma verbringt ihre Sommerferien bei ihrer Oma Dolly auf dem Land. Kaum ist Emma bei ihrer Großmutter angekommen, eröffnet sie ihr, dass der Dorfbewohner Johann Klipperbusch gestorben sei. Emma fragt sich, wer sich nun um Klipperbuschs Stute Mississippi kümmern werde. Albert Gansmann, der Neffe des Verstorbenen, erbt das Anwesen und das Pferd, welches er jedoch so schnell wie möglich loswerden möchte. Daher verkauft er Mississippi an Dolly und Emma, welche in letzter Minute den Verkauf an den Schlachter verhindern können. Schon am nächsten Tag möchte Herr Gansmann die Stute zurückkaufen, da er erfährt, dass er das Erbe nur antreten könne, wenn er sich bis zu Mississippis Tode um sie kümmere. Emma und Dolly lehnen Gansmanns Angebot ab und mit fiesen Tricks und einer Entführung von Dollys Hunden versucht dieser alles, um das Pferd zurück zu bekommen. Emma und ihre Freunde tricksen Klipperbuschs Neffen jedoch aus, sodass dieser am Ende leer ausgeht und Emma die schwierige Stute zum ersten Mal reiten kann. Der Titel verdeutlicht Emmas Entschlossenheit, ihr Pferd trotz aller Probleme und schwieriger Umstände zu behalten. Keiner außer ihr und ihren Freunden darf Mississippi nahe kommen, schon gar nicht Albert Gansmann. Hinter dem Buchtitel verbirgt sich eine Aussage Emmas, die im Buch mehrmals klarstellt: „Hände weg von Mississippi!“

 

Drachenreiter


Der Fantasy-Roman behandelt Motive wie Freundschaft und Zusammenhalt als auch die Gier der Menschen und Feindschaft mit anderen Lebewesen. Auch die Kinderträume einer Abenteuerreise und Freundschaft mit einem Fabelwesen werden thematisiert. Drachenreiter spielt in der realen Welt, die jedoch durch erfundene Orte und Fabelwesen ergänzt wird. Der Silberdrache Lung und seine Artgenossen erfahren, dass ihr Tal von den Menschen überschwemmt werden soll und sie sich eine neue Heimat suchen müssen, die nicht von den Menschen bevölkert ist. Der älteste Drache Schieferbart erzählt Lung und den anderen Drachen von seinem Geburtsort, dem Saum des Himmels, einem Tal im Himalaya, das für die Menschen kaum zu erreichen ist. Da alle Drachen außer Lung zu feige sind, sich auf die weite und gefährliche Reise zu machen, beschließt Lung, sich zusammen mit dem Koboldmädchen Schwefelfell, auf die Suche zu machen. Lung und Schwefelfell machen in einer großen Stadt halt, um einen Rattenmann zu treffen, der ihnen eine Weltkarte geben soll. Bei diesem Aufenthalt treffen sie den Waisenjungen Ben, der die beiden vor den Menschen versteckt, sich mit Lung und Schwefelfell anfreundet und deshalb mit auf die große Reise kommt. Die drei Freunde begegnen auf ihrer Suche vielen Fabelwesen, von denen nicht immer alle auf ihrer Seite sind. Außerdem treffen sie den Archäologie- und Geschichtsprofessor Barnabas Wiesengrund, der Schwefelfell, Lung und Ben durch sein Wissen über Fabelwesen mehrmals hilft. Außerdem schickt er sie zu einem Dschinn, der jede erdenkliche Frage (auch wo der Saum des Himmels ist) beantworten kann, und macht sie mit einer Drachenforscherin bekannt, die ein Mittel entwickelt hat, dass es Drachen ermöglicht auch tagsüber, während die Sonne scheint, zu fliegen. Während der Reise zum Saum des Himmels erfahren Lung, Ben und Schwefelfell, dass auch der Saum des Himmels kein fröhlicher Ort mehr ist und sich die Drachen vor Nesselbrand verstecken, einem flügellosen, monsterähnlichem Drachen mit einem nahezu unzerstörbaren Panzer, der es liebt auf Drachenjagd zu gehen. Nesselbrand, der seit vielen Jahren keinen Drachen mehr gefressen hat, hat vor lauter Wut seinen Schöpfer und alle seiner Diener, bis auf den Homunkulus Fliegenbein, aufgefressen. Durch Zufall machen Lung und seine Freunde Bekanntschaft mit Fliegenbein, der Lungs und Bens Vertrauen gewinnt. Er gibt sich zuerst nicht als Spion Nesselbrands zu erkennen, und soll Nesselbrand somit unwissentlich zum Saum des Himmels führen. Durch die innige Freundschaft zu Ben, beschließt der Homunkulus die Wahrheit zu sagen und möchte künftig nicht mehr als Nesselbrands Spion arbeiten. Er schickt Nesselbrand absichtlich in die falsche Richtung und arbeitet somit als Doppelagent. Fliegenbein, Lung, Ben und Schwefelfell gelangen zu einem Kloster, das Ben in einem Auge des Dschinns gesehen hat, und treffen dort auf die freundlichen Mönche, die Drachen für Glücksbringer halten. Sie erzählen ihnen von der Legende des Drachenreiters, der vor langer Zeit lebte, jedoch eines Tages in Form eines Jungen zurückkehren wird, um den Goldenen, nämlich Nesselbrand, zu besiegen. Ben scheint diese Prophezeiung zu erfüllen. Die Mönche machen die vier Freunde mit dem Kobold Burr-Burr-Tschan bekannt, der mit den Drachen vom Saum des Himmels befreundet ist, und sie endlich an ihr Ziel bringen kann. Nesselbrand, der Fliegenbeins Täuschungsversuche durchschaut hat, ist Lung weiterhin auf der Spur und auch die Warnung von Professor Wiesengrunds Tochter, die Nesselbrand sieht, hält Lung nicht davon ab, zum Saum des Himmels zu fliegen. So erreichen die Freunde den Saum des Himmels und treffen dort lediglich auf Maja, eine Drachenfrau. Die anderen Drachen sind versteinert, da sie ihre Höhle, aus Angst vor Nesselbrand, nicht mehr verlassen haben, um Mondlicht zu tanken. Nesselbrand und sein Panzerputzer, der Steinzwerg Kiesbart, der Fliegenbein während seiner Abwesenheit vertreten sollte, sind auch an den Saum des Himmels gelangt und Kiesbart wird von den Freunden entdeckt und gefangen genommen. Er möchte in der wunderschönen Drachenhöhle bleiben und bietet im Gegenzug an, die versteinerten Drachen von ihrer Steinhülle zu befreien. Maja und Lung gelingt es mit Schwefelfell und Burr-Burr-Tschan und einer Mischung aus Koboldspucke und Drachenfeuer Nesselbrands Panzer zum Schmelzen zu bringen und ihn für immer zu vernichten. Ben wird von den Wiesengrunds wie ein Sohn aufgenommen und auch Fliegenbein bleibt bei Ben. Maja und Lung machen sich auf den Weg zu Lungs altem Dorf, um die Drachen zum Saum des Himmels zu führen.

 

Leselöwen – Dachbodengeschichten


Dieses Werk der Autorin gehört zu der Reihe Leselöwen und umfasst fünf Geschichten, die jeweils ein neues Abenteuer zum Thema Dachboden behandeln. Cornelia Funke versteht es, über beliebte Kinderthemen zu schreiben und thematisiert in jeder einzelnen Geschichte einen anderen Kindertraum. In der Geschichte Der Bücherfresser, schließt der Junge Sten Freundschaft mit einem Pelzschwein, welches sich als Bücherfresser entpuppt und in der Lage ist, die Geschichte jeden Buches zu erzählen, das es gefressen hat. In der Erzählung Die Mutprobe müssen zwei Mädchen als Mutprobe auf den Dachboden einer verlassenen Villa klettern und freunden sich mit dem Hausgespenst an. Dachbodenluft schmeckt anders thematisiert neben dem Thema Dachboden selbst noch ein weiteres Thema, das viele Kinder beschäftigt, nämlich einen Stiefvater und eine Stiefschwester zu bekommen. Cornelia Funke beschreibt, wie schwierig diese neue Familiensituation für die Hauptfigur Jo ist, der als Strafe für sein Benehmen von dem neuen Stiefvater auf den Dachboden gesperrt wird. Die Geschichte Mäuserettung thematisiert die Unstimmigkeit zwischen Jette und ihrer Mutter in Bezug auf das Entfernen der Mäuse vom Dachboden und in Wovon leben Gespenster? rettet Tim die Hausgespenster vor dem Ordnungs- und Reinigungstick seiner Eltern.

 

Igraine Ohnefurcht


In dieser abenteuerlichen, fantastischen Geschichte steht der Mut eines zehnjährigen Mädchens, das ohnefurcht ihr Zuhause vor einer Horde grausamer Ritter verteidigt, im Zentrum. Igraine, deren größter Wunsch es ist einmal eine berühmte Ritterin zu werden, lebt mit ihrem Bruder Albert und ihren Eltern, zwei großen Zauberern, auf der Burg Bibernell. Beim Zaubern von Igraines Geburtstagsgeschenk verwandeln sich ihre Eltern durch einen dummen Fehler in zwei Schweine. Nur drei Riesenhaare können ihre Rückverwandlung bewirken und Igraine beschließt so schnell wie möglich los zu ziehen, um den Riesen Garneff um Hilfe zu bitten. Die Zeit drängt, denn ihr neuer Nachbar Gilgalad der Gierige, plant Bibernell anzugreifen, da er Igraines Eltern ihre Zauberbücher stehlen möchte, um selbst ein großer Magier zu werden. Solange Sir Lamorak und die schöne Melisande Schweine sind, fehlen ihnen nämlich ihre Zauberkräfte und sie können die Burg nicht vor Gilgalads Angriffen verteidigen. Igraine kehrt in Begleitung des traurigen Ritters, den Garneff mit auf den langen gefährlichen Weg schickt, mit drei roten, dicken Riesenhaaren zurück. Gilgalad hat bereits damit begonnen die Burg zu belagern und Albert, der auch schon ziemlich gut zaubern kann, gelingt es die bisherigen Angriffe abzuwehren. Auch die (Zauber-)Burg selbst weiß sich mit ihren steinernen Löwen, Wasserschlangen im Burggraben und Fratzen in den Mauern, die alle Pfeile und Kanonenkugeln verschlingen, zu helfen. Im Besitz der Riesenhaare können Igraines Eltern nun beginnen einen Zaubertrank zu ihrer Rückverwandlung zu bräuen. Das Problem ist jedoch, dass während der Rückverwandlung alle Zauberkraft auf Bibernell benötigt wird und die Burg also währenddessen schutzlos Gilgalad und seinen Soldaten ausgeliefert ist. Um Angriffe während des Zaubers zu vermeiden, fordert der traurige Ritter Gilgalds Burgvogt Rowan Ohneherz zum Kampf heraus und der ganze Trupp ist viel zu sehr beschäftigt dem Duell zuzusehen, als Bibernell weiter zu attackieren. Sir Lamorak und der schönen Melisande gelingt die Rückverwandlung und gemeinsam schafft es die Familie ihr Zuhause vor dem gierigen, grausamen Gilgalad zu retten. Cornelia Funke beschreibt Igraine als ein furchtloses Mädchen, wie bereits ihr Rittername Ohnefurcht verrät, das Abenteuer liebt und nicht dem typischen Ideal eines Mädchens entspricht. Des Weiteren wächst Igraine während der Geschichte über sich hinaus und die Autorin zeigt auf diese Weise ihren jungen Lesern, dass auch Kinder oft viel mehr erreichen können, als sie manchmal glauben.

 

Die Wilden Hühner – Fuchsalarm


In dem dritten Teil der Mädchenreihe Die Wilden Hühner erleben die Hühner gleich mehr als ein Abenteuer. Zunächst sollte jedoch der Titel Fuchsalarm erklärt werden, denn bei diesem handelt es sich um einen Ausdruck in der Geheimsprache der Mädchen. Trude, Frieda, Wilma und Melanie sind in großer Aufregung, denn Sprotte hat Fuchsalarm gegeben, was größte Gefahr bedeutet, es geht um Leben und Tod. Sprotte klärt ihre Freundinnen auf: Oma Slättberg möchte ihre Hühner schlachten. Die Mädchen sind entschlossen dies zu verhindern und überlegen sich einen Plan. Mit Hilfe der vier Jungen der Pygmäenbande stehlen sie die Hühner an einem Samstagabend, als Oma Slättberg vor dem Fernseher sitzt, und bringen sie in Sicherheit. Da die wilden Hühner noch kein Hauptquartier hatten, als Sprotte Fuchsalarm gegeben hat, sind sie umso erleichterter, als Trudes Vater seiner Tochter nach der Scheidung von Trudes Mutter, seinen alten Wohnwagen samt Grundstück am Waldrand schenkt. Somit haben die wilden Hühner endlich ein Hauptquartier und die Hühner ein neues Zuhause. Neben dieser Haupthandlung finden mehrere Nebenhandlungen statt. Sprottes Mutter ist ihr altes Leben und den ewigen Streit mit ihrer Mutter Leid und möchte mit Sprotte nach Amerika auswandern. Um dies zu verhindern, geben die wilden Hühner eine Kontaktanzeige für sie auf. Sprottes Mutter ist alles andere als begeistert, als sie die Kontaktanzeige in der Zeitung liest. In einer weiteren Nebenhandlung tauchen die Pygmäen auf, die auf Grund einer Schrottplatzerweiterung ihr Hauptquartier, ein Baumhaus, verlieren. Der Schrottplatz wird genau in die Waldrichtung erweitert, in der das Baumhaus steht. Willi ist darüber so wütend, dass er mit einer Stahlstange die Scheibe eines Baggers einschlägt. Der Wächter, ein ehemaliger Arbeitskollege von Willis Vater, entdeckt und erkennt ihn. Daraufhin traut sich Willi nicht nach Hause, da sein Vater ein sehr gewalttätiger Mensch ist und vor Schlägen nicht zurück schreckt. Er findet Unterschlupf im Wohnwagen der wilden Hühner und die Kinder sind sich einig Willis Versteck geheim zu halten. Willis Vater ist sehr erbost über das Verschwinden seines Sohns und stattet Hühnern und Pygmäen einen Besuch auf dem Schulhof ab, um herauszufinden wo sich sein Sohn aufhält. Es kommt zu Handgreiflichkeiten und schließlich wird Willis Vater des Schulhofs verwiesen. Nach einigen Tagen beschließt Willi nach Hause zurückzugehen. Um vor Schlägen seines Vaters sicher zu sein, begleitet ihn Steve, der einige Nächte bei ihm schläft. Außerdem weiß Willis Vater, dass ihm eine Anzeige wegen des Vorfalls auf dem Schulhof von der Klassenlehrerin Frau Rose droht, sobald Willi auch nur einen blauen Fleck hat. Ein weiteres Thema das behandelt wird, ist die erste Liebe. Zumindest drei von den wilden Hühnern machen diese Erfahrung. Melanie und Willi werden ein Paar und Trude ist in ihren Cousin Paolo verliebt. Frieda, die zwischenzeitlich mit Torte zusammen war, erhält mal Hass-, mal Liebesbriefe und muss sich mit seinem Gefühlschaos auseinandersetzen. Cornelia Funke behandelt in diesem Werk ein breites Themenfeld, das von Zusammenhalt und Hilfe zwischen Freunden, häuslicher Gewalt und familiären Problemen bis hin zur ersten Liebe reicht.

 

Dicke Freundinnen


Cornelia Funke erzählt in diesem Erstlesebuch von einer Mädchenfreundschaft und ganz typischen Problemen, die sich dabei ergeben können. Idas und Sofies Freundschaft wird auf eine harte Probe gestellt, als Belinda, mit ihren tollen Glitzerschuhen und ihrem niedlichen Kater, in das Haus der Freundinnen zieht. Sofie ist eifersüchtig, da Ida immer öfter mit Belinda spielt. Doch einmal beschützt Belinda Sofie vor dem wilden Philipp und die Mädchen finden schließlich, dass man auch zu dritt befreundet sein kann. In dieser Geschichte findet sich jede junge Leserin ein wenig wieder, denn das Problem einer zweier bzw. dreier Freundschaft kennt jedes Mädchen. Cornelia Funke beschreibt eine alltägliche Situation, die die Mädchen nach anfänglichen Schwierigkeiten gemeinsam meistern.

 

Potilla und der Mützendieb


Dieses Werk von Cornelia Funke ist eine fantasievolle Märchenzählung und wie bereits der Titel verrät, ist Potilla die Hauptfigur dieser Erzählung. Arthur verbringt seine Ferien bei seinem Onkel und seiner Tante sowie seinen Cousins, den Zwillingen Benno und Bruno, auf dem Land. Er versteht sich weder mit Benno und Bruno, noch mit deren Eltern gut. Seine einzige Freundin ist Esther, ein Mädchen mit roten Haaren, die im Nachbarhaus wohnt. Arthur, der eines Tages im Wald spazieren geht, wird Zeuge, wie ein unheimliches Wesen einen Socken verknotet, ihn in die Büsche wirft und dann verschwindet. Arthur nimmt den Socken mit nach Hause und öffnet ihn dort. Zum Vorschein kommt ein sehr kleines Wesen mit streichholzdünnen Beinen, einem schillernden Kleid und hellen Haaren, das sich als die Feenkönigin Potilla vorstellt. Sie erzählt Arthur ihre ganze Geschichte: Potilla lebt mit ihrem Volk in einem Feenhügel im Wald. Eines Abends während sie auf dem Feenhügel tanzen und singen, werden sie von einem Unhold überfallen, der ihnen ihre roten Mützen stiehlt und ihnen somit den Zutritt in den Feenhügel unmöglich macht. Potilla erklärt, dass der alte Unhold in dem Feenhügel wieder jung werden kann. Sie ist verzweifelt und möchte ihrem Volk helfen und bittet Arthur und Esther um Hilfe. Aus Esthers rotem Haar, das sie Zauberhaar nennt, strickt sie für sich und die Kinder Mützen, die ihnen den Zutritt in den Feenhügel ermöglichen und sie auf diese Weise die Mützen zurückstehlen und das Feenvolk retten können. In einer Vollmondnacht machen sich die drei auf den Weg um Potillas Hügel zurück zu erobern. Sie werden von Benno und Bruno überrascht, die unbedingt mitkommen wollen. Potilla, die von Arthur weiß, dass die beiden sich ständig mit ihm streiten, verzaubert sie auf Gummibärchengröße und Arthur steckt sie in einer kleinen Dose in seine Jackentasche. Dann machen sich Esther, Arthur und Potilla auf den Weg. Als sie an dem Hügel ankommen, verzaubert Potilla die Kinder auf ihre Größe und sie gehen alle in den Feenhügel hinein. Potilla ist entsetzt über den Zustand ihres Hügels, denn überall kann man sehen, was der Unhold angerichtet hat: die Blumen welken, alle Hütten stehen leer und die Vögel sind verstummt. Esther, Arthur und Potilla machen sich auf dem Weg zum Herz des Hügels, das ein Turm mitten in einem See ist. Neben den Stufen, die dorthin führen, befindet sich eine große Schlucht, die man atmen hört und Potilla erklärt den Kindern, dass dies die Ewigkeit sei. Als sie auf dem Turm ankommen, entdecken sie einen jungen Mann, der auf den Mützen der Feen schläft. Bei dem Versuch Potillas ihn zu verzaubern, wacht er auf und es kommt zu einem großen Streit. Arthur überlegt verzweifelt was er tun könne, um diesen Unmenschen zu verjagen und er lässt Benno und Bruno aus der kleinen Dose heraus, die sofort auf ihre normale Größe wachsen. Der Unhold hat große Angst vor den Zwillingen, die er für einen Doppling, ein gefährliches Wesen, hält und flieht die Treppe des Turms hinunter. Mit jeder Stufe, die er nach unten geht, wird er älter und mit der jeder Stufe, die er wieder hinauf geht, wird er jünger. Dies ist Potillas Rache an den Mützendieb und er befindet sich in einer aussichtslosen Situation. Um seinem Schicksal zu entkommen, stürzt er sich in die Schlucht, die Ewigkeit. Die Kinder und Potilla sind erleichtert und freuen sich, dass sie den Feenhügel gerettet haben. Das Feenvolk bekommt seine Mützen zurück und Potilla schenkt auch Esther und Arthur je eine Mütze, damit sie sie besuchen können. Dieses Werk ist eine Geschichte, die die Fantasiewelt mit der realen Welt verbindet und sowohl alltägliche Probleme, wie Streit und Hänseleien zwischen Kindern thematisiert, als auch Träume und Fantasien der Kinder.

 

Das Piratenschwein


In dieser turbulenten, fantastischen Seemannsgeschichte steht erneut die ganz große Freundschaft im Zentrum. Der Dicke Sven und sein Schiffsjunge Pit entdecken bei einem Strandspaziergang ein Fass, das auf dem Meer treibt, indem sich ein kleines Ferkel befindet. Sie taufen das Ferkel auf den Namen Jule und sind ganz vernarrt in ihr neues Haustier. Jule mag die See und fährt täglich mit den dem Dicken Sven und Pit hinaus aufs Meer. Schnell erkennen die beiden Seemänner, dass es sich bei ihrer Jule um kein gewöhnliches Schwein handelt – sie haben ein Piratenschwein aus dem Fass befreit, das die Gabe hat Schätze aufzuspüren. Der Pirat Knurrhahn erfährt von dem Piratenschwein und entführt Jule, um der mächtigste und reichste Pirat zwischen den Inseln zu werden. Der Dicke Sven und der Schiffsjunge holen sich Jule jedoch zurück und suchen sich eine andere Insel, die Knurrhahn und seinen Männern unbekannt ist. Ein weit verbreiteter Wunsch unter Kindern ist es einmal im Leben einen echten Schatz zu finden, dies macht natürlich mit einem so liebenswerten Schwein wie Jule noch mehr Spaß.

 

Mick und Mo im Wilden Westen


In diesem Erstlesebuch begeben sich der Junge Mick und sein Stoffgorilla Mo auf eine spannende Fantasiereise. Sie kriechen unter Micks Bett, „wo das Abenteuer wohnt“ und landen im Wilden Westen. Dort treffen sie auf Lasso-Hilda, die dringend zwei Hilfs-Sherifs benötigt. Sie machen sich auf den Weg in die wildeste Stadt des Wilden Westen, in der Mick und Mo drei unangenehmen Banditen das Handwerk legen. Das zentrale Motiv dieser Geschichte ist die Freundschaft/ Verbundenheit eines Jungen zu seinem Stofftier. Wie viele Kinder behandelt auch Mick seinen Affen so, als sei er ein echter Gorilla. Ein weiteres Thema ist erneut die ausgeprägte Fantasie, über die Kinder verfügen und mit deren Hilfe sie sich an spannende Orte träumen können.

 

Herr der Diebe


Dieser Jugendroman erzählt die Geschichte der Waisen Prosper und Bo, die nach dem Tod ihrer Mutter nach Venedig fliehen. Ihre Tante Esther und ihr Onkel möchten nämlich nur den kleinen Bo bei sich aufnehmen und den älteren Prosper in ein Internat schicken. Esther gibt dem Privatdetektiv Victor den Auftrag nach Bo zu suchen. In der Zwischenzeit haben sich die Brüder bereits einer Kinder-Diebes-Bande angeschlossen, die in dem alten Kino „Stella“ haust, und aus Riccio, Mosca und dem Mädchen Wespe besteht. Ihr Anführer ist Scipio, der aus einem reichen, venezianischen Elternhaus stammt und das Diebesgut, welches er den anderen zum Verkauf an den unseriösen Händler Barbarossa gibt, aus dem Haus seiner Eltern stiehlt. Riccio, Mosca, Wespe und die beiden Brüder haben davon jedoch keine Ahnung und halten Scipio für einen hervorragenden Dieb, nämlich „den Herrn der Diebe“. Durch Barbarossa erhält der Herr der Diebe einen gut bezahlten, geheimnisvollen Auftrag: Er soll aus einem Wohnhaus einen Flügel, für den sogenannten Conte, stehlen. Der Privatdetektiv Victor ist den Kindern inzwischen auf die Spur gekommen und findet heraus, dass Scipio aus einem reichen Elternhaus stammt und vermutlich nicht der große Dieb ist, den er den anderen vorspielt. Victor entdeckt ebenfalls das Versteck der Kinderbande in dem alten Kino und wird daraufhin von ihnen gefangen genommen. Die fünf Kinder und der Detektiv freunden sich an und Victor erzählt ihnen die wahre Herkunft des Herrn der Diebe, woraufhin die Kinder zutiefst verletzt und wütend sind. Sie entscheiden sich dazu, den Auftrag des Conte ohne Scipio durchzuführen. Victor kann aus der Gefangenschaft der Kinder entkommen, entschließt sich jedoch Esther nicht zu sagen, wo sich die Kinder aufhalten. Diese ist daraufhin entschlossen, sich selbst auf die Suche nach Bo zu machen und verteilt in ganz Venedig Plakate mit einem Foto von Bo. In der Nacht des Einbruchs, machen sich Wespe, Mosca, Riccio und Prosper auf den Weg zu dem Haus, in das eingebrochen werden soll. Dort entdecken sie Scipio, der den Flügel selbst stellen möchte. Die fünf Kinder beeilen sich, sodass sie den Flügel eher finden als der Herr der Diebe. Als sie die Treppe zum oberen Stockwerk des Hauses hinaufgehen, werden sie von der Besitzerin des Hauses, die Ida heißt, entdeckt. Sie erzählt ihnen, wieso der Conte bereit sei, für einen hölzernen Flügel so viel Geld zu bezahlen. Der Flügel gehört zu einem Löwen, der neben vier anderen Figuren, zu einem Karussell der barmherzigen Schwestern gehört, die ein Waisenhaus leiten, indem auch Ida aufwuchs. Derjenige, der auf diesem Karussell fährt, wird älter oder jünger, abhängig von der Richtung, in die es sich dreht. Das Karussell funktioniert jedoch nur, wenn alle Figuren vollständig sind. Die Kinder und Ida beschließen den Conte nach der Übergabe des Flügels zu verfolgen um die Wahrheit über das Karussell herauszufinden. Ida, Riccio, Prosper und Mosca fahren dem Conte, nach der Übergabe, mit ihrem Boot nach. Ihr Versuch auf die Insel zu kommen, auf der sich das Karussell befinden muss, scheitert jedoch, da sie entdeckt werden. Bei ihrer Rückkunft ins Kino stellen sie fest, dass Bo und Wespe verschwunden sind. Sie erfahren von Victor, dass Wespe im Waisenhaus und Bo bei Esther ist sowie dass es sich bei der Bezahlung des Conte für den Auftrag um Falschgeld handelt. Auf Grund seines unmöglichen Benehmens, entscheidet sich Esther Bo doch nicht aufnehmen zu wollen und Wespe wird von Victor und Ida aus dem Waisenhaus abgeholt. Scipio und Prosper versuchen erneut auf die Insel zu kommen und bemerken zunächst nicht, dass Barbarossa ihnen folgt. Scipio, der auf dem Karussell fährt und als Erwachsener wieder absteigt, kann so der strengen Erziehung seines Vaters entkommen. Auch Barbarossa fährt auf dem Karussell, steigt jedoch zu spät ab, und ist nach der Fahrt ein kleiner Junge in Bos Alter. Beim Absteigen bricht er den Flügel des Löwen ab, der in Einzelteile zerspringt und das Karussell somit endgültig unbrauchbar macht. Der kleine Barbarossa wird an Stelle von Bo bei Esther und ihrem Mann aufgenommen, die ihn zunächst für ein liebes Kind halten. Wespe und die beiden Brüder dürfen bei Ida bleiben, Riccio und Mosca beziehen ein altes Lagerhaus und Scipio möchte von Victor den Beruf des Detektivs erlernen. Die beiden Erwachsenen, Scipio und Victor, bleiben in Kontakt mit den Kindern und Ida. In diesem Werk thematisiert Cornelia Funke, wie unterschiedlich Kinderleben aussehen können. Einerseits berichtet sie von der Kinderbande, die ohne Erwachsene allein im Kino lebt, andererseits erfährt der Leser von Scipios Leben in einem reichen, strengen Elternhaus. Des Weiteren stehen Zusammenhalt und Freundschaft im Mittelpunkt sowie das Erleben eines Abenteuers, das in der realen Welt nicht möglich wäre.

 

Die wilden Hühner und das Glück der Erde


Der vierte Band der wilden Hühner thematisiert hauptsächlich erste Erfahrungen mit der Liebe und damit verbundene Eifersucht. Die fünf Mädchen verbringen die erste Woche der Herbstferien auf Monas Reiterhof, einer Freundin von Sprottes Mutter, und sind begeistert von den Pferden und dem Reiten. Drei kleine Mädchen, die eine Bande namens „Wilde Küken“ gründen, spielen den Hühnern Streiche und sorgen dafür, dass immer etwas los ist auf dem Islandhof. Frieda und Sprotte verlieben sich beide in den gleichen Jungen, Maik, Monas Sohn. Es tut Sprotte weh, dass Maik Friedas Gefühle erwidert und nicht ihre. Dies ändert sich, als die Pygmäen auftauchen um den Hühnern einen Besuch abzustatten. Sprotte merkt, wie froh sie ist, dass Fred da ist. Die vier Jungen kommen für zwei Nächte in einer naheliegenden Jagdhütte unter und laden die Hühner und Monas Tochter Bess zum Abendessen ein. Zwei von den drei wilden Küken folgen den Hühnern heimlich und als Mona bemerkt, dass die beiden Mädchen fehlen, beginnt eine nächtliche Suchaktion, die letztendlich glimpflich ausgeht. Als sich die Pygmäen verabschieden, gesteht Fred Sprotte seine Liebe und Sprotte weiß anfangs nicht, wie sie mit diesem Gefühl umgehen soll, das sie noch nie gefühlt hat. Sie weiß jedoch, dass sie glücklich ist. Die wilden Hühner sind sehr traurig, als sich ihre Ferien dem Ende zuneigen und hoffen in den nächsten Ferien auf Monas Reiterhof zurückzukehren. Während der ganzen Erzählung ist Shakespeare‘s Romeo & Julia ein Thema, denn Wilma und Frieda gehören der Theatergruppe ihrer Schule an und bereiten sich mit Trudes Unterstützung auf die Premiere vor. Als die Theateraufführung ca. 4 Wochen nach Ferienende stattfindet, gibt es ein Wiedersehen mit Mona, Bess und Maik, die sich die Aufführung nicht entgehen lassen wollen. Frieda ist überglücklich über Maiks Besuch und Sprotte steht endlich dazu, dass sie und Fred ein Paar sind. Auch wenn die wilden Hühner in diesem Buch kein „richtiges“ Abenteuer erleben, wie in den Büchern zuvor, gelingt es Cornelia Funke die Geschichte spannend zu gestalten. Sie spricht typische Probleme und Sorgen von Teenagern an, mit denen sich wohl jeder Jugendliche identifizieren kann: Ärger in der Schule, die erste Verliebtheit, Schwärmen für den gleichen Jungen wie die beste Freundin sowie Eifersucht auf den neuen Partner eines Elternteils.

 

Gespensterjäger auf eisiger Spur


In dieser Gespenstergeschichte thematisiert die Autorin ein Problem, das alle Kinder kennen – die Angst vor Gespenstern. Toms Furcht ist jedoch begründet, denn in seinem Keller wohnt das Mittelmäßig Unheimliche Gespenst Hugo, welches von einem Unglaublich Ekelhaftem Gespenst aus seinem Zuhause, einer alten Villa vertrieben worden ist. Nachdem Tom den ersten Schreck überwunden hat, beschließt er Hugo zu helfen und das UEG zu vertreiben. Alleine kann er das allerdings nicht, und holt sich von Hedwig Kümmelsaft Hilfe, eine Freundin seiner Großmutter und von Beruf professionelle Gespensterjägerin. Gemeinsam schaffen sie es mit Herrn Lieblich, dem Bewohner der Villa, einer Menge Kekse, Friedhofserde und Veilchenduft das UEG auf die Große eines Zitronenfalters zu schrumpfen. Es wohnt nun in einem Marmeladenglas in Hedwig Kümmelsafts Regal. Cornelia Funke zeigt wieder einmal, dass man seine Angst besiegen kann und Kinder über sich hinaus wachsen können. Die Methode zur Gespenstervertreibung ist sehr einfallsreich und die drei Gespensterjäger benutzen einfache Mittel, die auch im Alltag zu finden sind. So können ihre jungen Leser beruhigt mit dem Wissen schlafen gehen, dass sie im Notfall alle nötigen Dinge für eine Gespensterjagd zur Hand haben.

 

Gespensterjäger im Feuerspuk


In dieser Gespenstergeschichte begeben sich die drei Gespensterjäger von Kümmelsaft & Co. bei ihrem neusten Auftrag in große Gefahr. Sie erhalten den Auftrag von einem Luxushotel am Hummerstrand, das von einem GRUBLIGEI – einem GRauenhaft Unbesiegbarem BLItzGEIst – befallen ist. Der Direktor des Hotels hat Hedwig Kümmelsaft, Hugo, dem MUG (Mittelmäßig unheimliches Gespenst), und dem 10-jährigen Tom jedoch wichtige Details vorenthalten, sodass sie mit fehlender Ausrüstung kommen. Der Feuergeist hat bereits sieben Hotelgäste zu kleineren Feuergeistern, niedrigster Kategorie verwandelt. Da in keinem Gespensterlexikon steht, wie ein GRUBLIGEI zu vertreiben ist, da alle Versuche von Gespensterjägern vor den drei Freunden tragisch endeten, erweist sich ihr Auftrag als sehr schwierig und extrem gefährlich. Schließlich erhält das Trio die Information, dass Feuergeister auf Alkohol, sowie auf MUG-Schleim allergisch reagieren. Bei einer fast aussichtslosen Begegnung am Strand spuckt Hugo dem GRUBLIGEI schließlich auf den Kopf und der Geist zerspringt in tausend Teilchen. Obwohl der Direktor der Strandperle sehr glücklich über die Vertreibung des ungebetenen Gasts ist, sieht er sein Hotel vor dem Ruin, da der Feuergeist schlimme Spuren hinterlassen hat. Frau Kümmelsaft hat jedoch die Idee, das Hotel zu einem Gespensterhotel umzufunktionieren und Direktor Wichtigmann ist begeistert. Zu guter Letzt gelingt Tom und Frau Kümmelsaft mit Hilfe des Hoteldirektors und Zuckerguss mit Pfefferminzgeschmack, die Rückverwandlung der Hotelgäste. Bei dieser Gespenstergeschichte handelt es sich um die Fortsetzung von Gespensterjäger auf eisiger Spur und Hugo, Hedwig und Tom sind bereits ein erfolgreiches Gespensterjäger-Team geworden. In diesem Band der vierteiligen Reihe steht das MUG Hugo im Mittelpunkt, welchem die Vertreibung ihres Feindes gelingt. Es handelt sich um ein freundliches Gespenst, vor dem sich wohl die wenigsten jungen Leser fürchten würden und es gern, wie Tom, als Freund hätten.

 

Gespensterjäger in der Gruselburg


In dieser gruselig-komischen Geschichte erlebt das Gespensterjäger-Team Kümmelsaft & Co. sein drittes Abenteuer. Es verschlägt sie auf die Burg Dusterburg, wo sich seltsame Dinge ereignen und die Verwalter der Burg, das Ehepaar Wurm, an den Rand ihres Verstands treibt. Auf der Burg angekommen sieht sich das furchtlose Trio mit einem H.I.S.P.E.G. (HIStorische SPukErscheinunG) konfrontiert. Es handelt sich um die Blutige Baronin Jaspara, die im Jahre 1623 auf der Burg lebte und von ihrer Schwägerin dreißig Jahre später aus Rache in den Burggraben gestoßen wird. Um dem (Geister-)Schrecken ein Ende zu bereiten, müssen Tom, Hedwig Kümmelsaft und Hugo Jaspara dazu bringen, in ihrer Todesstunde und am Ort ihres Todes ein Gewand zu berühren, welches der Geist zu seinen Lebzeiten selbst getragen hat. Tom gelingt es, die Gräfin so sehr zu provozieren, dass sie ihn schließlich packen möchte – und sich mit einem Zischen auflöst. In jeder Geschichte der Gespensterjäger erfindet Cornelia Funke eine neue Vielfalt von Gespenstern, von kleinen harmlosen bis hin zu großen, bedrohlichen Geistern. In Detektivarbeit müssen die Gespensterjäger bei jedem Auftrag herausfinden, mit welcher Erscheinung sie es zu tun haben. Jedes Kind, vor allem jedoch Jungen, wünschen sich Abenteuer wie diese.

 

Gespensterjäger in großer Gefahr


Bei Toms, Hugos und Hedwig Kümmelsafts letztem Abenteuer handelt es sich zugleich um ihr gefährlichstes, also den Höhepunkt der Gespensterjäger-Reihe. Tom macht sich auf den Weg nach Moorweiher, um hier sein Drittes Gespensterjäger-Diplom abzulegen. Die ihm aufgetragene Prüfungsaufgabe erscheint zunächst sehr leicht – bestimmen und fangen einer nicht klassifizierten Spukform – doch die Spukerscheinungen werden immer bedrohlicher und das gesamte Dorf droht im Schlamm zu versinken. Kümmelsaft & Co. ahnt nicht, dass sie für Toms Prüfungsaufgabe einen Zwölften Boten gefangen und somit die Erscheinung eines Minotaurischen Dämons, auch Zargoroth genannt, heraufbeschworen haben. Doch gemeinsam mit ihrem Wirt Erwin Hornhobel schafft es das eingespielte Trio den Dämonenfürst zu vertreiben, indem sie ihn in einen Feuerkreis locken und der neue Freund der Gespensterjäger ihn mit einem Schwert genau in der Mitte durchtrennt. Wie bereits der Titel verrät, befinden sich die Gespensterjäger diesmal wirklich in großer Gefahr. Es handelt sich um ihre bisher schwierigste Aufgabe, da es fast keine Informationen zu Minotaurischen Dämonen gibt, die ihnen helfen könnten. Mit diesem Band endet die Kinderbuchreihe.

 

Der geheimnisvolle Ritter Namenlos


Diese Emanzipationsgeschichte ermuntert, ähnlich wie Igraine Ohnefurcht, Mädchen dazu ihren eigenen Weg zu gehen. Violettas Mutter ist bei ihrer Geburt gestorben und ihr Vater, König Wilfried der Wohlriechende, weiß nicht genau, wie man ein Mädchen erzieht, oder was er seiner Tochter beizubringen hat. Daher lässt er Violetta all das lernen, was seine Söhne bereits können und was ein guter Ritter können muss – das Kämpfen mit Lanze und Schwert, das Befehlen und gute Manieren beim Essen. Violetta ist kleiner und zarter als ihre drei Brüder und wird von ihnen oft verspottet, wenn ihr etwas nicht gut gelingt. Doch das Rittermädchen ist schlau und lernt nachts auf ihre Weise das Kämpfen und Reiten, ohne Lärm, ganz leise und sanft. Zu Violettas 16. Geburtstag veranstaltet der König ein Turnier, bei dem der Preis für den besten Ritter die Heirat mit seiner Tochter ist. Violetta findet dies eine schreckliche Vorstellung und tritt selbst bei dem Turnier an – verkleidet, als der geheimnisvolle Ritter Namenlos. Sie schlägt all die anderen Ritter und gewinnt das Turnier. Als sie ihren Helm abnimmt und sich zu erkennen gibt, ist ihr Vater sehr beeindruckt. Violetta aber wählt selbst ihren „Siegerpreis“ und heiratet den Rosengärtner ihres Vaters.

 

Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel


In dieser Weihnachtsgeschichte steht der unerschütterliche Glaube eines Kindes an den Weihnachtsmann im Mittelpunkt. Des Weiteren werden Themen wie Freundschaft, Familie und Zusammenhalt behandelt. Niklas Julebukk ist der letzte wahre Weihnachtsmann, der sich auf der Flucht vor dem Herrscher der Weihnachtswelt befindet. Waldemar Wilhelm Wichteltod ist dagegen, dass die Weihnachtsmänner die Kinder beschenken, er hat es auf das Geld der Eltern abgesehen, die für die Geschenke bezahlen. Allen Weihnachtsmännern, die nicht auf seinen Befehl hören, zieht Waldemar die Stiefel aus, sodass sie innerhalb von 24 Sekunden zu Schokolade werden. Bei seiner Flucht vor Waldemar gerät Julebukks Wohnwagen in ein schweres Unwetter und fällt buchstäblich vom Himmel. Er landet mit seinen Weihnachtsengeln Manuel und Mathilda sowie den Weihnachtskobolden in der wirklichen Welt und stellt dabei fest, dass der Wohnwagen durch den Sturz in Mitleidenschaft gezogen wurde und dass sein Rehntier Sternschnuppe verschwunden ist, welches den Wohnwagen gezogen hat. Julebukk bleibt nichts anderes übrig als eine Zwangspause im Nebelweg einzulegen, da die Kobolde mehrere Tage brauchen um die Räder des Wohnwagens zu reparieren. Julebukk freundet sich mit den Kindern Ben und Charlotte an, die im Nebelweg wohnen, und erzählt ihnen von seinem Schicksal. Die Kinder machen sich auf die Suche nach Sternschnuppe und finden sie schließlich einem Kaufhaus. Auch der Wohnwagen ist inzwischen repariert und Julebukk könnte eigentlich weiterziehen, er beschließt jedoch der Kinder zu Liebe bis Heiligabend im Nebelweg zu bleiben. Julebukk möchte Charlotte und Ben ihren größten Wunsch, nämliche weiße Weihnachten, erfüllen. Dazu müssen sie die Schneemaschine in Julebukks Wohnwagen zum Laufen bringen, indem sie sie mit Schnee aus der Weihnachtswelt füllen. Ben und Charlotte gelangen durch eine Tür in Julebukks Wohnwagen in die Weihnachtswelt und stecken den Schlauch der Schneemaschine in den tiefen Schnee. Hierbei werden sie von Wichteltods Nussknackern überrascht und versuchen zu fliehen. Niklas Julebukk eilt ihnen zur Hilfe und auch Wichteltod ist inzwischen aufgetaucht. Wichteltod und seine Leute versuchen Julebukk die Stiefel auszuziehen, um auch den letzten echten Weihnachtsmann in Schokolade zu verwandeln. Da taucht plötzlich Sternschnuppe auf und stößt Wichteltod zu Boden. Ben und Charlotte stürzen sich auf Wichteltod, um ihm die Stiefel auszuziehen. Sie schmeißen sie Julebukk zu, der inzwischen auf Sternschnuppe durch den Himmel reitet und Wichteltod ist verloren, denn nach 24 Sekunden wird er zu Schokolade. Somit ist Weihnachten gerettet und Niklas Julebukk bereitet sowohl den Kindern als auch den Erwachsenen ein wunderbares Weihnachtsfest mit Geschenken, die man für Geld nicht kaufen kann. Diese Weihnachtserzählung verdeutlicht, dass der Glaube an den Weihnachtsmann Teil jeder Kindheit ist und Weihnachten zu etwas magischem macht. Außerdem ist die Absicht der Autorin klarzustellen, dass der Sinn von Weihnachten nicht darin liegt, sich teure und viele Päckchen zu schenken und sie kritisiert somit den Profit, der aus Weihnachten geschlagen wird.

 

Dicke Freundinnen und der Pferdedieb


In dieser Geschichte um die drei Freundinnen Ida, Belinda und Sofie beschreibt die Autorin wie wunderbar Kinder miteinander spielen können und über welch ausgeprägte Fantasie sie verfügen. Die Mädchen spielen gemeinsam mit dem wilden Philipp Cowboy und Indianer. Jedes Kind bekommt seine feste Rolle zugeteilt, an die sich aber letztendlich keiner hält – dennoch haben die vier viel Spaß beim Spielen. Cornelia Funke erzählt wieder einmal eine alltägliche Situation, in der sich jedes Kind selbst entdecken kann. Es gibt wohl kaum ein Kind gibt, das nicht schon einmal Indianer gespielt hat. Des Weiteren steht die ausgeprägte Fantasie der Kinder im Mittelpunkt, über die Erwachsene oft nur staunen können.

 

Kleiner Werwolf


In dieser kindgerechten Werwolfgeschichte, die ohne Blutvergießen und Gruseleffekte auskommt, erzählt Cornelia Funke die Geschichte von dem neunjährigen Jungen Moritz, genannt Motte, der eines Abends von einem hundähnlichen Lebewesen gebissen wird. Es handelt sich bei dem Biss nur um einen Kratzer, der kaum weh tut und erst als es dunkel wird, begreift Motte, dass es ein Wolf gewesen sein muss, der ihn gebissen hat. Er bekommt gelbe Augen, sein Geruchs- und Gehörsinn sind außerordentlich gut, seine Haut wird zu Fell und seine Fingernägel werden zu Krallen. Er wendet sich an seine beste Freundin Lina, die glaubt, dass Motte auf dem besten Weg sei, sich in einen Werwolf zu verwandeln. Die beiden bitten ihre Klassenlehrerin Pruschke um Hilfe, denn sie kann Motte vor dem Biolehrer Faulwetter in Schutz nehmen, der sich sehr für Werwölfe interessiert. Frau Pruschke besorgt Motte ein Amulett aus einem Museum, das ihn davor retten soll, sich in der nächsten Vollmondnacht in einen Werwolf zu verwandeln. Motte trägt es nur widerwillig, da es sein Fell verbrennt. In der Vollmondnacht, von der abhängt, ob Motte sich nun zurückverwandelt oder für immer ein Werwolf sein wird, reißt er sich das Amulett vom Hals, da er das Brennen nicht erträgt. Lina ist darüber wütend und verzweifelt, denn sie möchte ihren besten Freund nicht verlieren. Als sie jedoch genauer hinsieht, merkt sie, dass wieder der „ganz normale, alte Motte“ vor ihr sitzt, der jedoch ein paar Werwolf-Eigenschaften behalten hat. Zentrale Themen dieser Geschichte sind Freundschaft und Zusammenhalt sowie der Traum sich in eine andere Gestalt zu verwandeln, die die alten Schwächen ablegt und mutiger und stärker wird als zuvor.

 

Emma und der blaue Dschinn


In diesem Buch erzählt Cornelia Funke ein Märchen, das an Tausend und Eine Nacht erinnert. Auch hier stehen das Erleben von Abenteuern, Zusammenhalt unter Freunden sowie ein Kindheitstraum im Mittelpunkt, den wohl jeder schon einmal gehabt hat. Emma und ihr Hund Tristan finden eines Nachts am Strand eine Flasche. Nach kurzem Zögern öffnen sie die Flasche und es kommt ein kleiner Flaschengeist, namens Karîm, zum Vorschein. Der Flaschengeist erzählt Emma, dass der böse Gelbe Dschinn ihm seinen Nasenring gestohlen habe, er deshalb geschrumpft sei und momentan nicht in der Lage sei Wünsche zu erfüllen. Emma und Tristan beschließen den Blauen Dschinn in seine orientalische Heimat zu begleiten und möchten Karîm helfen, seine Heimat Barakasch aus der Herrschaft des Gelben Dschinns zu befreien und seinen Nasenring wiederzubekommen. In Barakasch angekommen, machen sich der Blaue Dschinn, Tristan und Emma auf den Weg zum Khalifen Maimun, der seit mehreren hundert Tagen auf Karîm wartet und nicht ahnen konnte, dass der Gelbe Dschinn ihn in eine Flasche gesperrt und ins Meer geworfen hatte. Während die drei Maimun ihre Geschichte erzählen, taucht der Gelbe Dschinn im Palast des Khalifen auf, um noch mehr zu rauben als er schon geraubt hat. Er entscheidet sich für Emma, denn er liebt gelbe Dinge und findet Emma wegen ihrer gelben Haare faszinierend, und nimmt sie und Tristan mit in seinen Palast in der Wüste. Er sperrt sie in einen goldenen Käfig und Emma bleibt nichts anderes übrig, als zu hoffen, dass Karîm und Maimun sie eines Tages befreien. Es dauert mehrere Tage, vielleicht sogar Wochen, bis Emmas Retter auftauchen. Inzwischen hat Emma herausgefunden, dass der Gelbe Dschinn Karîms Nasenring als Ohrring trägt und während Maimun sie und Tristan aus dem vergoldeten Käfig befreit, versucht der Blaue Dschinn seinen Nasenring zurückzubekommen. Der Gelbe Dschinn erwacht jedoch und ist außer sich vor Wut. Karîm gelingt es jedoch seinen Nasenring zu packen und steckt ihn sich schnell an die Nase. Er wächst auf seine ursprüngliche, riesige Größe zurück und seine blaue, feuchte und kühle Haut lassen den Körper des gelben, heißen Dschinns vereisen. Nachdem alle Gefangenen befreit sind und Maimun die Sachen, die ihm gestohlen wurden wiedergefunden hat, machen sich alle mit dem fliegenden Teppich zurück auf den Weg nach Barakasch und veranstalten ein Festessen, denn die Stadt hat die letzten Wochen nur trockenes Brot gegessen, da der Gelbe Dschinn ihnen alles weggenommen hat. Außerdem darf Emma nun drei Wünsche äußern, die ihr der Blaue Dschinn erfüllen wird. Sie wünscht sich längere Beine für ihren Hund Tristan, der unter seiner Kurzbeinigkeit leidet und sie wünscht sich, dass ihren Brüdern, wenn sie sie wieder einmal ärgern, drei Tage lang der Kopf juckt. Da Emma kein dritter Wunsch einfällt, schenken Karîm und Maimun ihr einen kleinen Flaschengeist, der Kalîl heißt, und sie an ihr Abenteuer erinnern soll.

 

Kribbel Krabbel Käferwetter und andere Geschichten


In diesem Kinderbuch erzählt Cornelia Funke von der vierjährigen Anna und ihrer kleinen, geborgenen Welt. Probleme und Fragen, die Kinder in Annas Alter beschäftigen, wie z.B. Tod und Neid, sind zentrale Themen in dieser Erzählung, aber auch Freundschaft und Zusammenhalt stehen im Mittelpunkt. Kribbel Krabbel Käferwetter ist die erste der beiden Geschichten in diesem Buch. Anna und ihre Freunde David und Marie werden mit dem Tod konfrontiert, denn David zerquetscht grundlos eine Schnecke, die sich im Sandkasten befindet. Anna und Marie finden das überhaupt nicht lustig und da auch David ein schlechtes Gewissen bekommt, beschließen die drei einen „echten“ Friedhof im Garten zu bauen, auf dem sie die Schnecke beerdigen möchten. Das Thema Tod und Sterben sowie leben und leben lassen wird behutsam thematisiert. Annas und Maries Eltern geben Antworten und Erklärungen, sodass den Kindern das Thema verständlicher gemacht wird. In der zweiten Erzählung Ein Fest für Marie bricht für Marie eine Welt zusammen, denn da ihre Mutter krank ist, muss ihre Geburtstagsfeier ausfallen. Anna kann die Traurigkeit ihrer besten Freundin nicht ertragen und hat spontan die Idee, mit Hilfe aller Hausbewohner, ein Überraschungsfest für Marie zu organisieren. Cornelia Funke beschreibt auf sehr gefühlvolle Art, wie schwierig es für Anna ist, das Geheimnis vor Marie für sich zu behalten, was ihr letztendlich auch nicht gelingt und dass Kinder schnell neidisch werden können, wenn ein anderes Kind im Mittelpunkt steht, z.B. wenn es Geburtstag hat und Geschenke bekommt. In beiden Erzählungen wird deutlich, dass Kinder Mitgefühl gegenüber anderen zeigen können und dass Eltern eine wichtige Rolle bei der Entwicklung ihrer Kinder spielen und sich Zeit nehmen sollten, um sich mit den Sorgen ihrer Kinder zu beschäftigen.

 

Tintenherz


Mitten in der Nacht taucht ein Fremder bei der zwölfjährigen Meggie Folchart und ihrem Vater, dem Buchbinder Mo, auf. Sein Name ist Staubfinger, er ist ein Feuerspucker und rät Mo, den er „Zauberzunge“ nennt, zu fliehen, denn ein gewisser Capricorn und dessen Männer seien auf dem Weg zu ihm. Sie sind auf der Suche nach einem bestimmten Buch: Tintenherz. Meggie weiß nicht, wer Capricorn und seine Männer sind, auch Staubfinger ist ihr sehr unheimlich. Doch gemeinsam mit Staubfinger fahren Mo und Meggie zu Großtante und Bücherliebhaberin Elinor in den Süden, um das Buch dort zu verstecken. Kurz nachdem sie dort angekommen sind, tauchen Capricorn und seine Männer auf. Sie nehmen Mo gefangen und zerren ihn in ein Auto. Das Buch Tintenherz nehmen sie mit. Meggie hat keine Ahnung, was nun geschieht und was Capricorn mit ihrem Vater und Tintenherz vorhat. Mit Elinor und Staubfinger, der ihnen den Weg navigiert, fährt sie in Capricorns Dorf, um ihrem Vater zu helfen. Doch statt Mo zu befreien, werden auch Elinor und Meggie gefangen genommen und zu Mo in den Kerker gesperrt. Meggie erfährt, dass Mo Staubfinger sowie Capricorn und seine Männer aus Tintenherz herausgelesen hat und ihre Mutter Resa seitdem in dem Buch gefangen ist. Staubfinger hat sie verraten, weil er eine Vereinbarung mit Capricorn hatte: Wenn er Mo und seine Tochter zu ihm bringt, sorgt er dafür, dass Mo Staubfinger wieder zurück in Tintenherz liest. Staubfingers größter Wunsch ist es, in die Welt von Tintenherz zurückzukehren, aber Capricorn will sich in dieser Welt ein Imperium aufbauen. Aus dem Grund soll Mo ihm aus Büchern Schätze herauslesen. Als Mo aus Tausendundeiner Nacht liest, findet neben Gold auch der Junge Farid seinen Weg in diese Welt. Capricorn, der bei seinen bösen Machtspielen Unterstützung von seiner Mutter Mortola bekommt, lässt alle Exemplare von Tintenherz verbrennen und hat nur noch ein ganz persönliches Exemplar zu einem bestimmten Zweck an einem geheimen Ort: Mo soll den gefährlichen Schatten aus Tintenherz lesen. Mo weigert sich, dies zu tun. Staubfinger, der mittlerweile realisiert, dass Capricorn ihn nur für seine Zwecke benutzt, hilft Mo, Elinor und Meggie, aus Capricorns Dorf zu entkommen. Farid nehmen sie mit. Gemeinsam überlegen sie, ob es nicht noch irgendwo ein Exemplar von Tintenherz geben könnte. Sie fahren daraufhin zu dem Schriftsteller, der Tintenherz geschrieben hat: Fenoglio. Staubfinger hat Angst vor der Begegnung mit ihm, Elinor ist wieder nach Hause gekehrt und so reden nur Meggie und Mo mit Fenoglio. Er ist verblüfft von dem, was die beiden ihm erzählen. Erst als er Staubfinger draußen erblickt, glaubt er alles und will ihnen helfen. Er hat tatsächlich noch ein Exemplar von Tintenherz. Alle hegen wieder Hoffnung: Meggie und Mo glauben, bald endlich wieder Resa in den Armen zu halten und Staubfinger nimmt an, in Kürze wieder in der Welt von Tintenherz zu sein. Als Mo einen Anruf von Elinor erhält und erfährt, dass sie auf dem Weg zu ihnen ist, da Capricorns Männer alle ihre geliebten Bücher verbrannt haben, macht er sich sofort auf den Weg zum Flughafen. Während seiner Abwesenheit entführen Basta und Flachnase, zwei von Capricorns Männern, Meggie und Fenoglio. Erneut im Kerker eingesperrt, entdeckt Meggie, dass auch sie die Gabe ihres Vaters hat und Dinge aus Büchern herauslesen kann. Capricorn macht sich dies zu Nutze: er will, dass Meggie den Schatten aus Tintenherz liest. Um alles zum Guten zu wenden, schreibt Fenoglio das Ende von Tintenherz neu. Währenddessen versuchen Mo, Elinor, Staubfinger und Farid, Meggie und Fenoglio zu befreien. Sie beschließen, Capricorns Dorf in Brand zu setzen. Meggie hat mittlerweile herausgefunden, dass der Vorleser Darius, der vor ihr und Mo, für Capricorn Dinge aus Büchern lesen musste, ihre Mutter Resa zurückgelesen hat. Sie muss seither als Magd in Capricorns Dorf arbeiten. Elinor schleicht sich von Farid, Staubfinger und Mo fort, um die Polizei zu holen, da dies in ihren Augen die einzige Rettung zu sein scheint. Doch selbst die Polizisten fürchten sich vor Capricorn und so wird Elinor wiederholt an Capricorn ausgeliefert. Sie wird mit Resa in einen Käfig gesperrt, beide sollen im Rahmen der Feier, bei der Meggie den Schatten herbei liest, hingerichtet werden. Am Abend, an dem Meggie schließlich aus Tintenherz lesen soll, um den Schatten in diese Welt zu holen, steckt sie sich den Zettel mit dem neu geschriebenen Ende in ihren Ärmel. Auch Mo, Staubfinger und Farid halten an ihrem Plan fest und stecken das Dorf in Brand. Farid hat die Kunst, mit dem Feuer umzugehen, von Staubfinger gelernt und er fühlt sich sehr mit dem Feuerspucker verbunden. Meggie gelingt es, das neu geschriebene Ende von Tintenherz vorzutragen: Capricorn wird von dem Schatten verschlungen. Viele seiner Männer gelangen zurück in die Welt von Tintenherz, aber auch Fenoglio. Basta gelingt es, vom Ort des Geschehens zu flüchten und weiterhin in dieser Welt zu bleiben. Von Capricorns Mutter Mortola fehlt jede Spur. Mo und Meggie können Resa wieder in die Arme schließen. Sie finden ein neues Zuhause bei Elinor. Staubfinger und Farid haben sich mit dem letzten Exemplar von Tintenherz auf den Weg gemacht, einen neuen Vorleser zu finden, denn Staubfinger gibt seinen größten Wunsch nicht auf: wieder in die Welt von Tintenherz zurück zu gelangen.
Tintenherz ist der erste Band einer Trilogie. Es folgen Tintenblut und Tintentod, in der Meggie und ihre Familie sich weiteren Abenteuern stellen müssen.

 

Käpten Knitterbart


Käpten Knitterbart und seine Bande versetzen andere Schiffe in Angst und Schrecken. Mit ihrem Schiff der „Blutige Hering“ sind sie auf dem Meer unterwegs und entern jedes Schiff, das ihnen entgegenkommt. Sie stehlen alles, was sie auf dem Schiffen finden können. Eines Tages überfallen Knitterbart und seine Band das Schiff der kleinen Molly, die auf dem Weg zu ihrer Oma ist. Knitterbart erhofft sich, Lösegeld für das Mädchen zu bekommen, doch Molly weigert sich, Namen und Adressen ihrer Eltern zu nennen. Knitterbart lässt sie daraufhin hart auf seinem Schiff arbeiten. Sie muss Kartoffeln schälen, Stiefel putzen, Säbel polieren und schließlich auch Segel flicken und das Deck schrubben. Jede Nacht, während die Piraten schlafen, wirft Molly eine Flaschenpost ins Meer. Dann kommt ein anderes Piratenschiff direkt auf Knitterband und seine Bande zugesteuert. Es ist Mollys Mutter, die Wilde Berta. Käpten Knitterbart und seine Bande geraten in Angst. Die Wilde Berta ist froh, ihr Kind wieder in den Arm zu nehmen; sie hatte Mollys Flaschenpost erhalten. Am Ende lässt die Wilde Berta Käpten Knitterbart und seine Bande harte Arbeit auf ihrem Schiff leisten und Molly kann endlich zu ihrer Oma reisen. Käpten Knitterbart und seine Bande ist eine Erzählung, in der der starke Willen und das Durchhaltevermögen eines kleinen Mädchens am Ende den Sieg herbeiführen.

 

Hinter verzauberten Fenstern


Hinter verzauberten Fenstern ist eine geheimnisvolle Adventsgeschichte, in der Julia mit ihrem Bruder Olli ein handfestes Abenteuer erlebt. Julia ärgert sich anfangs, als ihr Bruder einen Schokoladenadventskalender von ihrer Mutter geschenkt bekommt und sie lediglich einen aus Papier. Das Haus auf ihrem Kalender glitzert jedoch so wundervoll, dass sie nicht wiederstehen kann, das erste Türchen zu öffnen. Julia bemerkt, dass das Haus bewohnt ist und sie die Menschen, die darin wohnen, besuchen kann, wenn sie lange genug in ein Fenster hineinschaut. Sie freundet sich mit Jakobus Jammernich an, der sie zu einem Besuch beim König mitnimmt. Unterwegs erzählt ihr der kleine Erfinder, dass viele Kalenderhäuser verlassen sind, da die Kinder Schokokalender lieber mögen, anstatt sich an Bildern zu erfreuen. Der alte, vergessliche König hat sich bereits mit dem Verfall der Kalenderwelt abgefunden und der finstere Leo hofft, dass bald er das Sagen hat, um noch mehr Schokohäuser aufzumachen. Julias Besuch besinnt jedoch den König, denn schließlich bedeutet ihr Erscheinen den ersehnten Wendepunkt für den sonst drohenden Verfall und er beschließt den Thron seinem Sohn Prinz Harry zu vermachen. Leo geht nun in die Offensive und entführt den Prinzen. Gemeinsam schaffen es die Heinzelmännchen, Jakobus, der Riese Riesig, die beiden Elfen Rosalinde und Melissa, Julia und ihr kleiner Bruder, Harry, den Hässlichen zu befreien, sodass sich schließlich, mit ihm als neuem König, alles zum Guten wendet. In dieser märchenhaften Erzählung gelingt es Cornelia Funke die Weihnachtszeit noch ein bisschen magischer erscheinen zu lassen, als sie es ohnehin für die meisten Kinder schon ist. Es geht darum, der Fantasie und Bildern mehr Bedeutung beizumessen, als einem Stückchen Schokolade.

 

Die wilden Hühner und die Liebe


In dem fünften und letzten Teil der Mädchenreihe Die wilden Hühner steht das Thema Liebe im Mittelpunkt, wie der Titel bereits verrät. Es geht um Liebe zwischen Jungen und Mädchen, um gleichgeschlechtliche Liebe sowie Liebeskummer bei Erwachsenen. Außerdem wird thematisiert, was passiert, wenn man plötzlich seinem Vater gegenübersteht, den man noch nie gesehen hat. Die wilden Hühner werden in diesem Band erwachsen. Sie haben keine Lust mehr auf Streitereien mit den Pygmäen und auch das Streichespielen geben sie auf. Stattdessen befasst sich jedes wilde Huhn mit dem Thema Liebe, was im Teenageralter normal ist. Melanie ist zu Anfang des Buchs nicht mehr mit Willi zusammen und hat mit Eifersucht und Liebeskummer zu kämpfen, zum Ende des Buchs hin, wird jedoch erwähnt, dass die beiden sich wieder näher kommen. Frieda führt eine Wochenendbeziehung mit Maik, den sie in dem Reiturlaub der wilden Hühner kennengelernt hat und Trude macht Erfahrungen mit der Liebe auf einer Party der Pygmäen. Sprotte ist mit Fred zusammen, dem Chef der Pygmäen, und hat außerdem mit einer unentschlossenen Mutter zu tun. Eigentlich war Sprottes Mutter entschlossen den „Klugscheißer“ zu heiraten, wie Sprotte den Freund ihrer Mutter nennt, und die Hochzeitsvorbereitungen laufen auf Hochtouren. Während der Erzählung taucht plötzlich Sprottes Vater, nach 13 Jahren, wieder auf und bringt nicht nur sie, sondern auch ihre Mutter durcheinander. Sprottes Mutter bläst die Hochzeit ab und es bleibt offen, ob sie und Sprottes Vater ein Paar werden. Ebenfalls ungeklärt bleibt Sprottes Beziehung zu ihrem Vater. Sie ist anfangs sauer, stur und zurückhaltend und möchte keinen Kontakt zu ihrem Vater, doch zum Ende der Handlung hin, besucht sie ihn mit ihrer Mutter und bekommt regelmäßig Post aus Neuseeland, wo ihr Vater beruflich hin muss. Am kompliziertesten ist jedoch das Liebesleben von Wilma, dem einzigen Huhn, das bisher noch keine Erfahrungen mit der Liebe gemacht hat. Fred und Sprotte finden heraus, dass Wilma sich in ihre Theaterkollegin Leonie verliebt hat und bald wissen alle Hühner davon. Frieda, Trude und Sprotte sind mit der Situation überfordert, doch Melanie kann nicht akzeptieren, dass Wilma lesbisch ist und verlässt die Bande kurzerhand. Die Bande der wilden Hühner steht kurz davor zu zerbrechen und das nachdem Trude das 5-jährige Bandenjubiläum verkündet hat. Melanie braucht einige Zeit um sich an den Gedanken zu gewöhnen, dass Wilma eine Freundin hat, doch letztendlich entschuldigt sie sich und die wilden Hühner sind wieder vereint, was nichts damit zu tun, dass Wilmas Beziehung in die Brüche geht. Cornelia Funke thematisiert in diesem Mädchenroman Themen, mit denen sich viele Mädchen im Teenageralter identifizieren können. Sie beschreibt wie schnell eine Freundschaft auf der „Kippe stehen“ kann und wie wichtig es ist, zusammenzuhalten, auch wenn man nicht immer der gleichen Meinung ist. Der Autorin ist es gelungen aus den Mädchen Frieda, Wilma, Trude, Melanie und Sprotte junge Erwachsene zu machen, denn ihre Entwicklung wird an mehreren Stellen im Buch deutlich. Des Weiteren wird betont, wie eng die Mädchen zusammengewachsen sind und dass jedes Problem zusammen lösen können.

 

Die Glücksfee


Die Glücksfee Pistazia lebt mit 23 weiteren Feen im Dachstuhl einer Kirche. Eines Tages erteilt die Feen-Chefin Tusnelda Pistazia einen neuen Auftrag: Sie soll dem sechsjährigen Lukas Besenbein Nachhilfestunden im Glücklichsein erteilen. Als erste Lektion setzt Pistazia Lukas auf dem Dachfirst ab und schubst ihn vom Dach, nur um ihn dann in sein weiches Bett fallen zu lassen. Er freut sich über sein weiches Bett, doch ob er nun glücklich sei, wisse Lukas nicht. Pistazia verabschiedet sich und verspricht, am nächsten Tag wiederzukommen. Dann folgt Lektion Zwei für Lukas: Trotz des leckeren Kakaos, den ihm seine Mutter am Morgen serviert, zieht Lukas schon wieder ein grimmiges Gesicht. So bleiben an diesem Tag alle Krüge und Flaschen leer – kein Kakao, keine Milch, kein Wasser und kein Saft für Lukas. Am darauffolgenden Tag ist Pistazia wieder beim Frühstück und fragt Lukas, ob er nun Lust auf eine Tasse Kakao habe. Lukas kann es kaum abwarten und lächelt, als ihm seine Mutter Kakao einschenkt. Pistazia verschwindet und am nächsten Tag begegnet sie Lukas, der in seinem Bett eine Tasse Kakao genießt. Doch sie will ihm noch weitere Glückslektionen erteilen, denn Lukas geht nie raus zum Spielen, um Herumzutollen und albern zu sein. So sieht er die nächsten drei Tage alles nur grau und das macht ihn sehr traurig. Als Pistazia am vierten Tag auftaucht, ist die Welt wieder bunt. Lukas tanzt um Laternenpfähle und klettert auf Bäume. Pistazia kehrt nicht wieder zu ihm, denn Lukas hat sein Glück gefunden. Die Geschichte Die Glücksfee weist den Leser darauf hin, dass es vor allem die kleinen Dinge des Lebens sind, die uns Menschen glücklich machen und diese sollte man nicht vergessen, sondern jeden Tag schätzen.

 

Mick und Mo im Weltraum


Cornelia Funke erzählt in diesem Erstlesebuch eine fantasievolle Abenteuerreise, die im Kinderzimmer stattfindet. Die zentralen Themen dieser Geschichte sind Kindheitsträume wie z.B. das Erleben ungewöhnlicher Abenteuer und Freundschaft mit nicht menschlichen Wesen. Bereits der Titel verrät, dass sich die beiden Hauptfiguren auf eine abenteuerliche Reise begeben. Der Junge Mick und sein Stoffgorilla Mo machen sich zusammen mit dem Roboter Schraube auf den Weg zum Zwergenplaneten Borus, von dem ein Notruf kommt. Als sie auf dem Planeten ankommen, stellen sie fest, dass das Notsignal aus einem Vulkan kommt. Schraube, Mo und Mick versuchen herauszufinden, ob sich in dem Krater jemand befindet, der Hilfe braucht. Als sie in den Krater hineinschauen, werden sie von einem vieräugigen Monster überrascht, das sie sofort packt. Es stellt sich heraus, dass das Monster das Notsignal betätigt hat, um sich auf diese Weise Nahrung zu beschaffen. Mick und Mo treffen den Geschmack des Monsters nicht, aber der Roboter Schraube erscheint dem Monster sehr schmackhaft. Mick versucht Schraube zu befreien, der vom Monster gepackt wird, doch gerät dabei selbst in die Faust des Monsters. Bei dem Versuch Mos seine Freunde zu befreien, öffnet das Monster seine Krallen und lässt Schraube und Mick los, die somit in den Krater stürzen. Schraube packt Mick am Kragen und dank seines Düsenantriebs können sie aus dem Krater heraus fliegen und machen sich zusammen mit Mo, der ihr Raumschiff steuert, auf den Weg zurück nach Hause.

 

Lilli, Flosse und der Seeteufel


In diesem Kinderbuch sind Freundschaft, Abenteuer und Habgier die zentralen Motive. Der Titel des Buchs ist selbsterklärend, denn Lilli und Flosse sind die Hauptfiguren dieser Geschichte und machen eine unschöne Begegnung mit dem „Seeteufel“, der ein U-Boot ist. Cornelia Funke erzählt die Geschichte von dem Ehepaar Schnorchel, die sich sehr für die Unterwasserwelt interessieren und am liebsten ein Exemplar jedes Meereslebewesens in ihrem großen Aquarium hätten. Eine Nixe fehlt den beiden noch in ihrer Sammlung, denn die Suche nach Nixen war bisher erfolglos. Eines Tages taucht der Unterwasserdetektiv Ignaz Lauschohr bei den Schnorchels auf und berichtet ihnen, dass er die Stadt der Nixen entdeckt habe. Die drei machen sich in dem U-Boot „Seeteufel“ auf den Weg, um endlich den größten Wunsch der Schnorchels zu erfüllen, eine Nixe zu fangen. Lilli und Flosse sind zwei Nixlinge, Nixenkinder, die weder an Zweibeiner, noch an Riesenkraken glauben, und so verlassen sie die Nixenstadt, trotz Verbot ihrer Eltern, täglich, um zu spielen und um Abenteuer zu entdecken. Auch an dem Tag, an dem sich Herr und Frau Schnorchel mit dem Unterwasserdetektiv auf den Weg zu der Nixenstadt gemacht haben, verlassen Lilli und Flosse ihre gewohnte Umgebung und machen sich auf den Weg zu einer Höhle, in der sie immer spielen. Flosse hat ein ungutes Gefühl und seine Flossen jucken, was auf Gefahr hindeutet. Lilli zieht ihren Freund jedoch auf und überredet ihn zur Höhle zu schwimmen. Die beiden kommen nicht weit, denn Herr und Frau Schnorchel entdecken sie und sind wildentschlossen, Lilli und Flosse zu fangen, um so ihre Sammlung zu vervollständigen. Sie fahren die Fangarme ihres U-Boots aus und erwischen Flosse, der in den Innenraum des „Seeteufels“ befördert wird und in Glas mit Wasser gesteckt wird. Lilli flüchtet in eine dunkle Schlucht, die in einer Höhle endet. Sie sitzt in der Falle, denn außerhalb der Schlucht lauert noch immer der „Seeteufel“ und möchte sie fangen. Auch sie wird plötzlich von einem Arm gepackt und immer tiefer in die dunkle Höhle gezogen. In der Höhle wird es durch ein paar Leuchtfische etwas heller und Lilli erkennt, dass ein Riesenkrake sie gepackt hatte. Nach kurzer Zeit stellt sich heraus, dass der Krake einsam ist und Lilli nur mitgenommen hat, weil er gern einmal wieder Besuch hätte. Lilli fasst Vertrauen zu dem Riesenkrake und erzählt ihm, dass Flosse gefangen wurde. Der Krake ist sofort bereit Lilli zu helfen und gemeinsam schwimmen sie zu dem U-Boot, um den Menschen einen Schrecken einzujagen. Der Krake schüttelt und schubst das U-Boot so heftig, dass die drei Zweibeiner sich nicht mehr auf den Beinen halten können. Nach einiger Zeit schaffen es die Schnorchels und Herr Lauschohr, in die Rettungskapsel zu gelangen, die sich im Notfall von dem „Seeteufel“ lösen und sofort an die Wasseroberfläche gelangen kann. Nachdem der Krake auch die Rettungskapsel kurz geschüttelt hat, lässt er die Menschen fliehen. Lilli und der Krake befreien Flosse und Lilli verspricht ihrem Freund, das nächste Mal auf ihn zu hören, wenn seine Flossen jucken. In dem Krake haben Lilli und Flosse einen neuen Freund gefunden, den sie bald wieder besuchen möchten. Diese fantasievolle Erzählung zeigt deutlich am Beispiel des Ehepaars, dass man nicht immer alles bekommt, was man gern hätte und verdeutlicht außerdem, dass das Brechen von Verboten gefährlich werden kann. Auch gegenseitiges Zuhören zwischen Freunden und das Akzeptieren verschiedener Meinungen wird thematisiert.

 

Cornelia Funke erzählt von Bücherfressern, Dachbodengespenstern und anderen Helden


Der Erzählband vereint auf knapp 200 Seiten 30 Kurzgeschichten der Autorin Cornelia Funke, die in der Reihe Leselöwen im Loewe-Verlag erschienen sind. Aus dem Geschichtenband Leselöwen - Monstergeschichten wurden die Texte Gagrobatz, Das Monster vom blauen Planeten, Die größte Erfindung aller Zeiten, Monsterwetter, Das Monster im Kühlschrank sowie Rosa und die Geisterbahn in den Erzählband aufgenommen. Die Geschichten Der Bücherfresser, Mäuserettung, Dachbodenluft schmeckt anders sowie Die Mutprobe und Wovon leben Gespenster? zählen zu dem Band Leselöwen - Dachbodengeschichten. Aus dem Band Leselöwen - Rittergeschichten ergänzen Die geraubten Prinzen, Baldur von Blechschrecks Geheimnis, Das Ungeheuer im Burggraben, Ritter Griesbart und sein Drache, Der Namenlose Ritter und Gawain von Grauschwanz und die schreckliche Meg die Sammlung. Die Geschichten Tiger und Leo, Der Fliegenfreund, Elefanten wissen, was sie wollen, Salambos Kinder, Grizzlys neuer Zweibeiner sowie Wer kümmert sich um Kalif? sind aus Leselöwen - Tiergeschichten entnommen. Schließlich zählen die Texte Dünenschweine, Fremde Worte, Die Flaschenpost, Kleine Brüder, Bunte Schuppen und Das beste Fundstück zu dem Geschichtenband Leselöwen - Strandgeschichten. Die Erzählsammlung Cornelia Funke erzählt von Bücherfressern, Dachbodengespenstern und anderen Helden ist somit eine Zusammenstellung von mehreren Geschichten der Autorin zu fünf unterschiedlichen Themenbereichen, die sich auch zum Vorlesen bestens eignen. Die Geschichten sind thematisch abwechselnd abgedruckt.

 

Der wildeste Bruder der Welt


Ben ist Annas kleiner Bruder und sehr wild. Er verkleidet sich mal als Wolf, als Ritter oder auch als Monster mit Narben im Gesicht. Vor allem aber möchte Ben Anna beschützen. Er kämpft tagsüber gegen verschiedene Schurken: das Menschenfresser-Monster, schimmlig-grüne Geister, das Schleim spuckende Ungeheuer, den Mädchen raubenden Einbrecher, Füchse und Wölfe im Garten und nicht zuletzt Bären. Nur nachts, da kriecht Ben zu Anna ins Bett. Dann gibt sie auf ihn Acht und er ist froh, eine große Schwester zu haben. Der wildeste Bruder der Welt ist eine wunderbare Geschichte über Geschwisterliebe und das Bedürfnis, den Bruder bzw. die Schwester vor Gefahren zu schützen.

 

Tintenblut


Tintenblut ist die Fortsetzung des Romans Tintenherz. Staubfinger, im Besitz des letzten Exemplars von Tintenherz, ist gemeinsam mit Farid auf der Suche nach einem Vorleser, der ihn zurück in seine Welt liest. Er trifft auf den Vorleser Orpheus und dieser schafft es tatsächlich, Staubfinger in die Tintenwelt zurück zu lesen. Farid, mit Tintenherz in der Hand, und Staubfingers Marder Gwin bleiben in dieser Welt zurück. Kurze Zeit später taucht Basta auf, stiehlt Tintenherz und droht Farid damit, Staubfinger, Mo, Meggie und Fenoglio zu töten. Farid möchte Meggie und ihre Familie warnen und macht sich direkt auf den Weg zu ihnen. Derweil genießt Staubfinger es, zurück in der Tintenwelt zu sein und alte Bekannte wie Wolkentänzer und Rußvogel wiederzusehen. Er erfährt auch, wie es seiner Familie während seiner Abwesenheit ergangen ist. Seine jüngere Tochter Rosanne ist im zweiten Winter nach Staubfingers Verschwinden an einem Fieber gestorben. Seine ältere Tochter Brianna ist die Dienerin von Violante, der Schwiegertochter des Speckfürsten und die Mutter von Jacopo. Der Speckfürst lebt auf der Burg der Stadt Ombra, während der Natternkopf auf der Nachtburg regiert. Der Natternkopf ist ein Bösewicht, dessen Befürworter auch Capricorn und seine Männer waren. Sie waren eine Gang von Brandstiftern. Der Sohn des Speckfürsten, Cosimo der Schöne, kam bei dem Versuch, die Brandstifter aufzuhalten, ums Leben. Der Speckfürst ist seitdem in tiefer Trauer. Cosimo der Schöne und Violante, die Tochter des Natternkopfes, haben einen gemeinsamen Sohn – Jacopo, der somit der Thronfolger ist. Staubfingers Frau Roxane hat nach Staubfingers Verschwinden einen anderen Mann kennengelernt, der bei einem Brand starb. Mit ihm hat sie einen Sohn – Jehan. Roxane lebt mit ihm in einer Hütte auf einem Hügel. Sie verdient ihren Lebensunterhalt mit dem Anpflanzen von Kräutern und ist glücklich, Staubfinger wiederzusehen. Farid möchte, dass Meggie ihn in die Tintenwelt liest, damit er Staubfinger vor Basta warnen kann. Meggie zögert zunächst, erfüllt ihm dann jedoch den Wunsch und schafft es, Farid und sich selbst in die Tintenwelt zu lesen. Mo, Resa, Elinor und Darius sind sehr besorgt als sie Meggies Verschwinden am nächsten Tag bemerken und überlegen, wie sie Meggie zurück in diese Welt holen können. Nachdem Meggie und Farid durch den Weglosen Wald gefunden haben, gelangen sie zu den Stadttoren von Ombra. Sie werden zunächst von den Frauen versorgt, die dem Bunten Volk, den Spielleuten, angehören. Sie sorgen für die Unterhaltung des Fürsten und führen ein rastloses und ärmliches Leben. Ihr Anführer ist der Schwarze Prinz mit seinem Bären, der beste Freund von Staubfinger. Er sorgt gut für das Bunte Volk. Kurze Zeit später treffen Meggie und Farid auch auf Fenoglio, der sich in der Tintenwelt als Hofdichter durchschlägt. Besonders beliebt sind seine Geschichten rund um den Räuber Eichelhäher. Für die Figur des Eichelhähers nahm sich Fenoglio Mo zum Vorbild. Fenoglio lebt bei der Wirtin Minerva und ist mit seinem Leben in Ombra sehr zufrieden. Derweil treffen Basta und Mortola gemeinsam mit Orpheus (der die Ausgabe von Tintenherz in der Hand hält) und dem Schrankmann bei Elinor, Mo, Resa und Darius in dieser Welt ein. Sie werden sofort gefangen genommen und in den Keller gesperrt. Orpheus liest schließlich Basta, Mortola sowie Mo und Resa in die Tintenwelt. Elinor und Darius bleiben in dieser Welt zurück und werden von Orpheus sowie dem Schrankmann bewacht. Als Mortola sieht, dass Capricorn auch in der Tintenwelt nicht mehr lebt und seine Festung niedergebrannt ist, reagiert sie wütend und schießt mit einer Flinte auf Mo. Basta und Mortola verschwinden während Resa verzweifelt versucht, Mo zu retten und die Blutung zu stillen. Sie bekommt Hilfe von der Nessel, einer alten Frau. Schließlich werden Mo und Resa in ein Lager der Spielleute gebracht. Dort trifft Resa auch Wolkentänzer. Sie überlässt ihm eine Notiz, die er Staubfinger übermitteln soll. Mo kommt nach Tagen des Bangens wieder zu Bewusstsein. Farid findet unterdessen Staubfinger. Er erzählt ihm, was geschehen ist und dass auch Meggie sowie Fenoglio in der Tintenwelt seien. Zudem warnt er Staubfinger vor Basta, der ihm das letzte Exemplar von Tintenherz gestohlen hat. Als der Speckfürst stirbt, sehen Meggie und Fenoglio nur noch ein Möglichkeit, um die Tintenwelt vor dem Natternkopf zu schützen: Fenoglio schreibt eine Geschichte, in der Cosimo der Schöne zurückkehrt und Meggie schafft es, Cosimo in die Tintenwelt zu „lesen“. Cosimo beschließt, Krieg gegen den Natternkopf zu führen und die Tintenwelt ein für alle Mal von dem Bösen zu befreien. Staubfinger erreicht Resas Nachricht und er macht sich sofort auf die Suche nach Meggie, um ihr von der Verletzung ihres Vaters zu berichten. Erschüttert von der Nachricht, rennt Meggie zu Fenoglio, um ihm zu sagen, dass sie fort geht und ihre Eltern suchen wird. Sie fordert ihn auf, etwas zu schreiben, sodass Mo gesund wird. Farid, Meggie und Staubfinger gehen gemeinsam zum Geheimen Lager, müssen dort jedoch feststellen, dass Resa, Mo, der Schwarze Prinz und andere Spielleute von den Untertanen des Natternkopfes verschleppt wurden. Sie nehmen die Verfolgung im Weglosen Wald auf. Meggie hinterlässt zuvor eine Nachricht für Fenoglio, in der sie erklärt, was geschehen ist. Wolkentänzer übergibt Fenoglio den Zettel mit der Nachricht nichtsahnend, dass Basta und ein weiterer Bösewicht, der Schlitzer, in Fenoglios Zimmer eingedrungen sind. Fenoglio gelingt es, mit dem Zettel zu fliehen, doch Basta kann Wolkentänzer festhalten und tötet ihn. Meggie, Farid und Staubfinger verschaffen sich einen Vorsprung und kommen vor den Untertanen und den Gefangen an einem Gasthaus an, an dem auch diese vorbeigehen müssen. Meggie sieht am Abend nach langer Zeit ihre Eltern wieder, jedoch dürfen sie sich nicht zu erkennen geben, sonst würden sie sich in noch größere Gefahr begeben. Durch mehrere Ablenkungsmanöver von Farid, Meggie und Staubfinger können zunächst der Schwarze Prinz und sein Bär und später einige Gefangene flüchten. Unterdessen verlieren Cosimo und seine Soldaten eine Schlacht gegen die Krieger des Natternkopfes. Cosimo und die meisten seiner Soldaten sterben, es gibt nur wenige Überlebende. Die Bevölkerung Ombras besteht nun vorwiegend aus Frauen und Kindern, weil fast alle Männer mit Cosimo in den Kampf gegen den Natternkopf und seine Männer gezogen sind. Mo wird von den Bewohnern der Tintenwelt für den „Eichelhäher“ gehalten, eine Figur, die Fenoglio erschaffen hat und für die Mo als Vorbild galt. Der Eichelhäher ist ein Räuber, der sich für das einfache Volk einsetzen und die Fürsten ärgern soll. Der Glaube, dass es sich bei Mo um den Eichelhäher handelt, bringt ihm zusätzliche Probleme ein und so werden er, Resa und weitere Spielleute als Gefangene in der Nachtburg eingesperrt. Meggie gelangt zu Mo und sie lassen sich auf einen Deal mit dem Natternkopf ein: Wenn Mo für ihn ein Buch bindet, des Leere Buch, das ihn unsterblich macht, so lässt er die beiden sowie alle weiteren Gefangenen, die er in der Nachtburg festhält, frei. Das Vorhaben funktioniert, weil Fenoglio die Geschichte so umgeschrieben hat und es Meggie gelingt, diese laut vorzutragen. Mo, Meggie, Resa und weitere Gefangene können die Nachtburg verlassen. Draußen warten Staubfinger, der Schwarze Prinz und sein Bär sowie Farid und weitere Männer, die ihnen zur Seite stehen wollen. Dann tauchen Basta und mehrere seiner Komplizen auf. Es kommt zu einem Kampf, bei dem Basta Farid sein Messer in den Rücken sticht und dieser tot zu Boden geht. Mo nimmt sein Schwert und tötet daraufhin Basta. Die Trauer um Farid ist groß, vor allem bei Meggie und Staubfinger, der mittlerweile väterliche Gefühle für Farid entwickelt hat. Er beschließt, die Weißen Frauen zu rufen, damit sie ihn holen und Farid im Gegenzug zurück ins Leben schicken. Es gelingt ihm: Farid öffnet die Augen während Staubfinger tot neben ihm liegt. Roxane kann nicht glauben, dass Staubfinger tot ist und sich für Farid „geopfert“ hat. Auch Farid kann sich sein Leben ohne Staubfinger nicht vorstellen. Sie lesen Orpheus in die Tintenwelt und bitten ihn, die Geschichte der Tintenwelt weiterzuschreiben, sodass Staubfinger wieder zum Leben erweckt wird. Orpheus will helfen, aber nur unter der Bedingung, dass Farid sein Diener wird. Für ein Wiedersehen mit Staubfinger geht Farid auf seine Forderung ein. Wird Staubfinger in Tintentod, dem dritten Teil der Tintenwelt-Trilogie, zurückkehren?

 

Rosannas großer Bruder


Rosannas Verehrer wartet jeden Tag nach der Schule genau an der Stelle, an der Rosanna eine Abkürzung nach Hause nimmt. Wenn sie ihm nicht sofort einen Kuss gäbe, droht der Junge Rosanna damit, sie zu verhauen. Diese weigert sich, den Jungen zu küssen und sagt, dass er sie sofort ihn Ruhe lassen solle, sonst käme ihr großer Bruder. Das glaubt ihr der Verehrer nicht und so nimmt Rosanna ungewollt wieder den längeren Weg nach Hause. Rosanna hat tatsächlich einen älteren Bruder – Boris. Dieser ist jedoch sehr ängstlich, zwei Zentimeter kleiner als Rosanna und somit niemand, vor dem sich ein Junge wie Rosannas Verehrer fürchten würde. In der Zeitung entdeckt Rosanna die Anzeige von Professor Schwindelfrei, der damit wirbt, aus Lügen Wahrheiten zu machen. Sie macht sich auf den Weg zu ihm und erzählt ihm von dem Problem mit dem Verehrer und ihrem größeren, aber nicht furchteinflößenden Bruder. Der Professor verspricht aus Rosannas Bruder für eine Woche einen starken und streitlustigen Jungen zu machen. Am nächsten Morgen ist Rosannas Bruder zehn Zentimeter größer als Rosanna und am Abend ist er sehr stark, aber auch sehr streitlustig, was sich darin zeigt, dass er Rosanna unter dem Tisch gegen das Schienbein tritt. Sie bittet ihn am folgenden Tag mit ihr nach der Schule nach Hause zu gehen und er willigt schließlich – auf Drängen der Eltern – ein. Auf dem Heimweg begegnen sie Rosannas Verehrer, doch statt sie zu beschützen, schubst Boris Rosanna aus dem Weg. Boris und der Junge lachen. Rosanna streckt den beiden die Zunge aus und geht alleine weiter. Sie besucht erneut den Professor und bittet ihn, die Lüge rückgängig zu machen. Um ihr Problem zu lösen, gäbe es aber noch eine andere Lüge, die bis in alle Ewigkeit wirke, eröffnet ihr der Professor. Darauf müsse Rosanna allerdings selbst kommen. Sie denkt mehrere Tage nach und findet am Ende die Lösung: Bei der nächsten Begegnung mit dem Verehrer nimmt sie ihn am Kragen, hebt ihn hoch, lässt ihn über den Brennnesseln schweben und setzt ihn anschließend auf den Weg. Der Junge kann ihr keine Angst mehr machen, denn nun ist sie das stärkste Mädchen der Welt. Rosannas großer Bruder ist eine Geschichte, die übermittelt, dass nur die eigene Stärke den notwendigen Mut in Gefahrensituationen herbeiführt.

 

Käpten Knitterbart auf der Schatzinsel


Dem Piraten Käpten Knitterbart sind von seiner berühmten Bande nur noch drei Mann übrig geblieben: Der Fiese Freddy, Harald die Holzhand und der Kahle Knud. Sie entdecken einen Schiffbrüchigen. Es ist Schimmelbrot, der Schiffskoch vom Roten Bill. Schimmelbrot erzählt, dass der Rote Bill Kisten voller Goldstücke habe und sich momentan auf der Insel der faulen Knochen befinde. Käpten Knitterbart beschließt mit seinem Schiff, der Stinkenden Sardine, dorthin zu fahren, um den Goldschatz zu stehlen. Auf dem Weg dorthin müssen sich Käpten Knitterbart, der Fiese Freddy, Harald die Holzhand, der Kahle Knud und Schimmelbrot vor einem Seeungeheuer retten, doch sie erreichen schließlich das Lager des Roten Bill. Sie beobachten, wie drei Piraten das Gold und die Schätze in eine Höhle bringen und den Eingang mit einem großen Stein verschließen. Heimlich mischt der Kahle Knud Schlafpulver in den dampfenden Kessel, in dem sich die Bande vom Roten Bill gerade das Essen zubereitet. Am Abend schlafen der Rote Bill und seine Bande tief und fest, während sich Käpten Knitterbart und seine Männer Zugang zu der Höhle mit den Goldschätzen verschaffen. Nach und nach bringen sie Ladungen mit Schatzkisten zur Stinkenden Sardine. Bei Sonnenaufgang können der Rote Bill und seine Bande nur noch der Stinkenden Sardine und ihren geraubten Schätzen hinterher blicken. Doch Käpten Knitterbart und seine Männer kommen nicht weit. Das Seeungeheuer taucht erneut auf und die Stinkende Sardine landet in dessen Maul. Vollen Mutes kneift Harald die Holzhand dem Seeungeheuer in die Zunge und daraufhin spuckt das Seeungeheuer die Stinkende Sardine im hohen Bogen zurück ins Meer. Dabei fallen alle Schatzkisten aus dem Schiff und landen auf dem Meeresgrund. Käpten Knitterbart ist wütend und die Lust am Piratenleben ist ihm für immer vergangen. Käpten Knitterbart auf der Schatzinsel macht deutlich, dass Gier keine lobenswerte Eigenschaft und Stehlen kein Kavaliersdelikt ist.

 

Tintentod


Tintentod knüpft nahtlos an die Geschehnisse in Tintenblut an: Nachdem Staubfinger sich für ihn „geopfert“ hat, verfolgt Farid das Ziel, Staubfinger zurück in die Tintenwelt zu holen. Er dient Orpheus, der versprochen hat, einen Text zu schreiben, damit Staubfinger von den Toten zurückkehrt. Roxanne hat Staubfingers Leiche an einen geheimen Ort gebracht, den nur sie kennt. Meggie, Mo und Resa leben weiter in der Tintenwelt. Resa ist schwanger und bittet Mo, endlich in diese Welt zurückzukehren. Meggie ist hin- und hergerissen: Sie ist in Farid verliebt und möchte ihn nicht alleine in der Tintenwelt zurück lassen. Sie ist sich bewusst, dass Farid so lange in der Tintenwelt bleiben wird, bis Staubfinger wieder lebt. Mo hat Gefallen an der Tintenwelt gefunden. Er geht mit den anderen Räubern in den Wald und scheint in seiner ihm zugeschriebenen Rolle als Eichelhäher „aufzublühen“. Er weigert sich, in diese Welt zurückzukehren, auch wenn Resa ihn darum bittet. Orpheus liest sich unterdessen Schätze herbei und wird reich, wodurch er sich mehrere Mägde leisten kann, eine von ihnen ist Staubfingers Tochter Brianna. Er lässt sich Zeit mit dem Text über Staubfingers Rückkehr und möchte zunächst gründlich recherchieren, weshalb Orpheus und Farid oft aneinander geraten. Fenoglio weigert sich, einen Text zu schreiben, mit dem Resa, Meggie und Mo in diese Welt zurückkehren können. Als Resa Orpheus um einen entsprechenden Text bittet, stellt dieser eine Forderung: Er möchte, dass Mo ihm von den Weißen Frauen, den Todesengeln, berichtet, denen er begegnet ist, nachdem er von Mortola angeschossen wurde und sich kurz vor dem Sterben befand. Orpheus erhofft sich davon Kenntnisse über die Weißen Frauen, um einen guten Text zu schreiben, der Staubfinger zurückholt, denn schließlich sind es die Weißen Frauen, die einem kurz vor bzw. im Tod begegnen. Mo geht auf die Forderung von Orpheus ein, bittet ihn jedoch, erstmal nur Meggie und Resa zurück zu „lesen“. Als er Orpheus von den Weißen Frau berichtet, fühlt er sich dem Tod und Staubfinger so nahe, dass er schließlich Kontakt mit Staubfinger aufnimmt und ihn so zurück ins Leben holt. Orpheus ist dennoch überzeugt, dass er es war, der Staubfinger von Toten hat auferstehen lassen. Seit ihrer gemeinsamen Begegnung im Tod sind Mo und Staubfinger eng miteinander verbunden. Sie teilen ihre Gedanken und Empfindungen. Der Natternkopf ist derweil auf der Suche nach dem Eichelhäher, da das Leere Buch, welches er ihm gebunden hat, um ihm Unsterblichkeit zu verleihen, langsam verrottet und auch den Natternkopf langsam sterben lässt. Mo fühlt sich verantwortlich, den Natternkopf ein für alle Male zu besiegen, damit endlich Frieden in die Tintenwelt einkehrt und die Gewalt ein Ende hat. Violante möchte sich mit Mo, der mittlerweile ganz in der Figur des Eichelhähers aufgegangen zu sein scheint, verbünden, und ihren Vater, den Natternkopf, töten. Als der Natternkopf und seine Soldaten die Kinder von Ombra gefangen nehmen, fordern sie vom Eichelhäher, sich ihnen auszuliefern. Im Tausch gegen ihn, sind sie bereit, die Kinder wieder frei zu lassen. Mo lässt sich auf den Tausch ein und hofft, mit Violante als Verbündete, doch noch gegen das Böse, den Natternkopf und seine Soldaten, zu siegen. Meggie und Resa haben große Angst um Mo. Fenoglio, Roxane, Meggie, Farid und die Räuber rund um den Schwarzen Prinzen bringen die Kinder zur Sicherheit vor dem Natternkopf in abgelegene Höhlen und kümmern sich dort um sie. Unterdessen ist es Darius gelungen, sich und Elinor in die Tintenwelt zu lesen. Aus Angst, dass der Natternkopf oder sein treuer Untertan, der Pfeifer, Mo töten, reitet Violante mit ihren Soldaten, Brianna, Staubfinger und Mo zur Burg im See. Dabei handelt es sich um die Burg, auf der Violantes Mutter aufgewachsen ist. Orpheus verbündet sich aus Machtgier mit dem Natternkopf. Unterdessen vergiftet Mortola, getarnt als Elster, den Schwarzen Prinz und nur durch die Worte Fenoglios kann dieser gerettet werden. Resa kann nicht länger hoffen und auf gute Nachrichten warten, weshalb sie sich gemeinsam mit dem Starken Mann, einem Freund des Schwarzen Prinzen, auf den Weg macht, um Mo im Kampf gegen den Natternkopf zu unterstützen. Auf dem Weg dorthin finden sie Mortola tot auf dem Waldboden liegen. Resa nimmt ihr den Beutel mit den Körner ab, die dazu dienen, sich in ein Tier zu verwandeln. An der Burg im See angekommen, nimmt Resa die Körner zu sich und verwandelt sich eine Schwalbe, um so leicht und unerkannt, Mo zur Hilfe zu kommen. Mittlerweile haben der Natternkopf und seine Soldaten die Burg im See in ihre Gewalt genommen und halten Mo und Violante getrennt voneinander gefangen. Der Natternkopf verlangt, dass Mo ihm ein neues Buch bindet, das ihm Unsterblichkeit verleiht. Das alte Buch hat Mo so hergestellt, dass es nach und nach zerfällt und somit auch seinen Besitzer, den Natternkopf, langsam sterben lässt. In dem Glauben, Staubfinger sei tot, gehen die Soldaten davon aus, dass Mos treuester Freund ihm nicht mehr beistehen kann. Sie quälen Mo in der Hoffnung, dass er bald vor lauter Schmerzen einwilligt, dem Natternkopf ein neues Buch zu binden. Doch Staubfinger und Resa können Mo befreien. Sie sehen ihre einzige Rettung darin, das Leere Buch zu finden, um die drei Worte „Herz, Blut und Tod“ hineinzuschreiben, die den Natternkopf endgültig töten. Um Zeit für die Suche nach dem Leeren Buch zu gewinnen, willigt Mo ein, dem Natternkopf ein neues Buch zu binden. Er lässt sich Zeit mit seinem Handwerk und erkennt langsam wieder den Buchbinder in sich. Die Suche nach dem Leeren Buch bleibt erfolglos, allerdings gelingt es Staubfinger, seine Tochter Brianna aus einem Käfig zu befreien, in den sie von den Soldaten des Natternkopfes gesperrt worden ist. Unterdessen müssen Meggie und die anderen von den Höhlen flüchten und sich ein neues Versteck suchen, da sie von dem Hänfling, dem Schwager des Natternkopfes, der seit Cosimos Tod auf der Burg in Ombra regiert, und seinen Soldaten verfolgt werden. Sie finden einen neuen Rückzugsort in großen Nestern, die so hoch oben in den Bäumen liegen, dass sie nicht erkannt werden, wenn man von ihrer Existenz nichts weiß. Auf der Burg im See wird der Sohn von Violante und Cosimo, Jacopo, schließlich zum Helden: Es gelingt ihm, das Leere Buch, das sich unter dem Kopfkissen des Natternkopfes befindet, gegen ein anderes einzutauschen und es zu Mo zu schmuggeln. Dieser schreibt daraufhin die drei Worte „Herz, Blut, Tod“ auf die erste Seite und tötet auf diese Weise den Natternkopf. Staubfinger, Mo und Resa kämpfen gegen den Pfeifer und die anderen Soldaten und Staubfingers Feuer verhilft ihnen am Ende zum Sieg. Orpheus gelingt es, in Richtung Norden zu fliehen. Mo, Staubfinger, Resa, Violante, Brianna und Jacopo lassen die Burg im See hinter sich und reiten zurück zu Meggie und den anderen in Richtung Ombra. Meggie ist erleichtert und glücklich, ihre Eltern wieder in den Arm nehmen zu können. Farid entscheidet sich, von Ort zu Ort zu ziehen, um den Bewohnern der Tintenwelt seine Feuerkünste zu präsentieren, so wie es Staubfinger tat, als er in seinem Alter war. Meggie ist nicht sehr traurig darüber. Sie hat starke Gefühle für Doria, den jüngeren Bruder des Starken Mannes, entwickelt. Am Ende des Buches wird Meggies kleiner Bruder in der Tintenwelt geboren. Die Folcharts leben auf dem Hof, den sie auch schon zu Beginn in der Tintenwelt bewohnt haben. Sie haben sich somit für ein Leben in der Tintenwelt entschieden. Für Meggies kleinen Bruder ist dies die „wirkliche“ Welt und er ist neugierig auf die „andere“ Welt, von der ihm vor allem seine Tante Elinor viel berichtet. Er hofft, diese „andere“ Welt eines Tages mit eigenen Augen sehen zu können.

 

Leselöwen – Strandgeschichten


Dieses Buch beinhaltet die sechs Geschichten Die Flaschenpost, Dünenschweine, Kleine Brüder, Fremde Worte, Bunte Schuppen und Das beste Fundstück. In jeder der Geschichten erlebt ein Kind ein Abenteuer am Meer. Der Titel jeder Geschichte deutet bereits auf ihren Inhalt hin. In der ersten Geschichte Die Flaschenpost langweilt sich Mia in ihrem Urlaub sehr, bis sie Etta kennen lernt, deren Flaschenpost sie aus dem Meer fischt. In der Flasche befindet sich ein Rätsel, das Mia lösen muss, bis sie endlich auf Etta trifft und von ihr eine Krebsschere geschenkt bekommt. In Dünenschweine fährt Jo mit seinem Opa für einen Tag ans Meer und kann dort seiner großen Leidenschaft – dem Buddeln und Bauen von Sandburgen – nachgehen. Jo gräbt gerade einen Graben, als er plötzlich etwas Weiches ertastet. In seiner Burg wohnen drei Dünenschweine, die eine Schwäche für Salzstangen haben. Jo verspricht ihnen, gut für sie zu sorgen und nimmt die Schweinchen mit nach Hause, wo sie in seinem Sandkasten wohnen dürfen. In der Geschichte Kleine Brüder muss die achtjährige Anna auf ihren kleinen Bruder Max aufpassen. Während sie gemeinsam eine Sandburg bauen, fällt Anna ein, dass sie dringend noch einen Fahnenmast für ihre Burg benötigen und macht sich auf die Suche nach einem Eisstiel. Als sie wiederkommt ist ihr kleiner Bruder, natürlich, weg. Anna macht sich große Sorgen, doch sie findet ihn unversehrt am Eisstand. In Fremde Worte erlebt Jule eine wunderbare Freundschaft, die ganz ohne Sprache funktioniert. Während Jules Mutter und ihr Vater von der lauten italienischen Familie genervt sind, freundet Jule sich mit Rosetta an. Sie spielen jeden Tag zusammen, bis Rosetta eines Tages abreist. Sie schenkt Jule ein Muschelarmband und gibt ihr einen Zettel mit ihrer Adresse. Die beiden Mädchen schicken sich Postkarten von ihren Städten, Venedig und Hamburg, zeichnen etwas für die andere oder schreiben einige Worte, die sie im Wörterbuch nachschlagen. In der nächsten Geschichte verbringt Tom seine Ferien in Irland bei seiner Großmutter. In der Nähe ihres Hauses liegt eine Bucht, in der Tom gerne spielt. Eines Tages findet auf einem grauen Stein nahe am Wasser Bunte Schuppen. Als er sie aufheben möchte, legt sich plötzlich eine grüne Hand auf seine. Eine Nixe fragt was er mit ihren Schuppen wolle und bittet ihn zudem um Hilfe. Ihr zahmer Krebs hat sich in einer Konservendose verfangen. Tom befreit „Kneifer“ und erhält als Dank eine ganze Hand voll bunter Schuppen. In der letzten Geschichte Das beste Fundstück geht es um den kleinen Sammler Ben, der sich aus jedem Urlaub etwas, das er am Strand findet mitbringt, sowie Sand und Muscheln. In einem Schuhkarton bewahrt er seine Schätze, unter anderem ein Foto auf, auf dem zahlreiche Schneckenhäuser zu sehen sind. Als Ben in Sardinien war, hat er dieses Foto geschossen. Es genügt ihm, dass er das Foto besitzt und keines der Schneckenhäuser hat. Er hat nämlich festgestellt, dass in den Schneckenhäusern viele kleine Krebse leben, denen er den Lebensraum nicht wegnehmen wollte. Strandgeschichten sind spannende Urlaubserlebnisse, die von tollen Sachen erzählen, die man am Strand unternehmen kann.

 

Anna-Geschichten


Der Erzählband Anna-Geschichten enthält die beiden Geschichten Ein Fest für Marie und Kribbel Krabbel Käferwetter. In Ein Fest für Marie ist Annas beste Freundin Marie sehr traurig, weil ihre Mutter erkältet ist und ihr deshalb zum fünften Geburtstag kein Fest ausrichten kann. Da kommt Anna auf die Idee, ein Fest für Marie zu organisieren. Sie erzählt sofort ihrer Mutter davon und die verspricht, ihr zu helfen. Gemeinsam mit Oma Kittel, die oben im Dachgeschoss wohnt, geht Anna einkaufen und backt einen Kuchen für Marie. Mit ihrer Mutter kauft Anna noch ein Geburtstaggeschenk für Marie ein. Annas Mutter dekoriert gemeinsam mit Davids Mutter, die auch im Haus wohnen, den Innenhof. Sie schmücken ihn mit bunten Girlanden und stellen den Grill auf. An Maries Geburtstag rennt Anna auf den Balkon und ruft „Herzlichen Glückwunsch“ rüber, denn Marie wohnt direkt nebenan. Erst kommt Maries großer Bruder Titus auf den Balkon, doch dann folgt auch Marie, die sich über die Glückwünsche freut und dann auch den bunt geschmückten Innenhof erblickt. Es wird gegrillt, gespielt und Marie kann viele Geschenke auspacken. Eine große Überraschung folgt noch am Abend: Marie darf bei Anna übernachten und erst als es sehr spät ist und die Mädchen müde vom Herumtoben sind, schlafen sie ein. Ein Fest für Marie ist eine Geschichte über Freundschaft und Zusammenhalt sowie das wunderbare Gefühl, anderen Menschen eine große Freude zu machen und sie zu überraschen.
Im Anschluss folgt die Geschichte Kribbel Krabbel Käferwetter. An einem sonnigen Samstagmorgen geht Anna ganz früh nach draußen, auch wenn Mama und Papa noch schlafen möchten. Sie nimmt ihre Stofftiere Glöckchen Bär und Stoffkuh Milli sowie ein paar Plastikdinos mit in den Innenhof. Dort spielt sie im Sandkasten, bis sie eine Schnecke entdeckt, vor der sie sich ekelt. David kommt zu ihr und drückt die Schnecke platt. Anna ist nicht begeistert, dass er die Schnecke einfach so totgetreten hat. Gemeinsam begraben sie die Schnecke neben Annas totem Wellensittich Kalif im Garten. David sucht daraufhin nach noch mehr toten Tieren, die er begraben kann. Dann kommen auch Annas Eltern in den Innenhof. Annas Papa beginnt damit, die Hecke zu schneiden und Annas Mutter legt ein Gemüse-Beet an. Schließlich kommen auch Marie und ihr Bruder Titus in den Hof. Titus langweilt sich, weil keiner mit ihm Fußball spielen möchte und wütend geht er zurück ins Haus. Annas Eltern sind zurück in die Wohnung gegangen, um eine kleine Pause zu machen. Da kommen Anna und Marie auf die Idee, Blumen aus dem Beet von Maries Mutter in das neu angelegte Beet von Annas Mutter umzupflanzen, damit dieses nicht mehr so leer ist. Als Annas Mutter zurückkommt, ist sie sehr wütend und erklärt den beiden, dass Blumen eine Wurzel brauchen, um zu überleben und dass sie deswegen nicht einfach die Blumen herausreißen dürfen. Nun helfen sie Annas Mutter, das Beet zu bepflanzen. Sie legen Blumenzwiebeln und Bohnen in die Erde. In dem Moment kommt auch Oma Kittel in den Garten. Sie lässt sich auf die Gartenbank plumpsen und macht ein Nickerchen. Anna, David und Marie kommen auf die Idee, den toten Wellensittich auszugraben, um sich das Skelett anzusehen, doch Annas Papa will ihnen nicht helfen, den Grabstein wegzuheben, der voll von Kellerasseln und Schnecken ist. So schieben die drei ihr Vorhaben erstmal beiseite. Als Marie von ihrer Mutter nach oben gerufen wird, um sich für den Besuch bei Tante Mia fertig zu machen, hat diese keine Lust und will weiterspielen. Sie versteckt sich unter der Gartenbank hinter Oma Kittels Beinen. Erst kann Maries Mutter Marie nicht finden; Anna und David sagen nichts. Dann klingelt Oma Kittels Wecker in ihrer Schürzentasche – der Kuchen ist fertig. Sie wird so ruckartig wach, dass ihr die Brille von der Nase fällt. Maries Mutter hebt sie auf und erblickt Marie, die daraufhin mit zum Besuch nach Tante Mia muss. Oma Kittel verspricht, ihr ein großes Stück vom Rosinenkuchen aufzubewahren. Anna spielt noch weiter mit David im Garten, bis sie wegen des Regens und Gewitters nach oben in die Wohnung rennen. Als das Gewitter aufhört, holt Anna ihre Stofftiere aus dem Garten, die sie dort vergessen hatte. Sie legt sie zum Trocknen auf dem Balkon und trifft Marie, die auf dem Nachbarbalkon ist. Gemeinsam sehen sich die Mädchen den Himmel an. Kribbel Krabbel Käferwetter ist eine Alltagsgeschichte über spannende Erlebnisse in der Natur und den kindlichen Drang, Dinge zu entdecken und sie zu erforschen.

 

Wo das Glück wächst


Die sechsjährige Marie zieht mit ihren Eltern von der Stadt aufs Land. Zunächst ist ihr alles sehr fremd und sie findet keine Freunde. Dann steht eines Tages Fritz mit seinem Pferd Schnecke und dem Hund Zorro vor Maries Tür. Er fragt, ob er den Glücksbaum besuchen dürfe. Marie versteht zunächst nicht, was er meint, doch sie lässt ihn herein. Im Garten setzt sich Fritz direkt auf einen Ast der Linde, dem Glücksbaum. Marie erfährt, dass die Uroma von Fritz zuvor in diesem Haus gewohnt hat. Sie habe den Baum selbst gepflanzt und war 102 Jahre alt geworden. Der Baum bringe alle Arten von Glück. Heute ist Fritz dort, weil Zorro von der Katze Wespe gekratzt wurde und er überzeugt davon ist, dass es besser heile, wenn Zorro ein bisschen am Glücksbaum schnüffeln würde. Später darf Marie gemeinsam mit Fritz auf Schnecke durch das Land reiten. Fritz stellt Marie alle Kinder vor, denen sie begegnen und reitet mit ihr in den Wald, wo er ihr ein Blatt von jedem Glücksbaum pflückt, den es dort gibt. Am Abend legt Marie die Blätter unter ihr Kopfkissen. Bevor sie zu Bett geht, winkt sie von ihrem Fenster noch einem anderen Kind, Hannah, zu. Als ihre Mutter sie vor dem Schlafengehen fragt, ob sie nun schon ein bisschen glücklicher sei, nickt Marie. In der Nacht rascheln die Blätter unter ihrem Kopfkissen und Marie hat einen wunderschönen Traum. Wo das Glück wächst behandelt die Vorzüge des Landlebens mitten in der Natur und mit vielen Tieren, wodurch das Heimweh schnell schwindet.

 

Der verlorene Wackelzahn


In der Kurzgeschichte geht es um Anna, die ihren Wackelzahn beim Spielen mit ihrem kleinen Bruder verliert. Gemeinsam mit ihrer Mutter sucht Anna das Kinderzimmer vergeblich nach dem verlorenen Wackelzahn ab. Währenddessen hat sich Annas kleiner Bruder unter das Hochbett verkrochen und entdeckt dabei Annas verlorenen Wackelzahn. Anna legt den Zahn schließlich unter ihr Kopfkissen in der Hoffnung, dass ihr die Zahnfee ein kleines Geschenk hinterlässt. Das hatte sie bereits zweimal erfolgreich getan. Damit Annas kleiner Bruder nicht traurig ist, weil er kein Geschenk bekommt, legen sie einen Plastikzahn unter sein Kopfkissen. Vielleicht lasse die Zahnfee das ja auch gelten. Am nächsten Morgen hat Anna einen Glitzeranstecker und ihr kleiner Bruder eine Piratenfahne unter dem Kopfkissen. Der verlorene Wackelzahn hält den kindlichen Glauben an die Zahnfee lebendig.

 

Das Monster vom blauen Planeten


Das zentrale Anliegen des Bilderbuchs ist der Umgang mit Mitmenschen, sowie der respektvolle Umgang mit den Gefühlen des anderen. An seinem 200. Geburtstag macht sich das dreiäugige, türkisfarbene Monster Gobo in seinem neuen Raumschiff auf die Reise zur Erde, um sich dort ein Erdenmonster zu fangen. Alle seine Freunde besitzen bereits ein Haustier und die Erzählungen seines Großvaters haben Gobo neugierig auf den fremden Planeten Erde und ihre Bewohner, zweiäugige felllose Monster, gemacht. Auf der Erde angekommen, fängt sich Gobo schnell ein solches Erdenmonster, ein kleines blondes Mädchen, und macht sich zurück auf den Weg zu seinem Planeten Galabrazolus. Dort angekommen, sperrt er das Mädchen in einen Käfig, woraufhin dieses zu weinen und und Gobo als ein abscheuliches Monster zu beschimpfen beginnt. Der Außerirdische ist bestürzt das Mädchen so traurig zu sehen und lenkt ein, das Kind wieder nach Hause zu bringen, nachdem er ihm die sieben Monde seines Planeten gezeigt hat. Die beiden Figuren, das Mädchen und Gobo, könnten einander nicht fremder sein und dennoch respektiert das Monster den Wunsch des Mädchens zurück nach Hause zu wollen. Cornelia Funke versucht mit dieser Geschichte das Bewusstsein für ein tolerantes Miteinander zu wecken.

 

Der verlorene Engel


Dash ist davon überzeugt, dass jeder Mensch einen Engel hat, der ihn beschützt. Diesen Engel kann man jedoch auch verlieren. Er ist sich sicher, dass seine Freundin Paula ihren Engel verloren hat, da sie sich in nur einer Woche beide Knie aufgeschlagen, den kleinen Finger gebrochen und einen Zahn verloren hat. Paula nimmt Dash nicht ernst, sie glaubt nicht an Engel. Dash und sein Engel Grant machen sich Sorgen um Paula. Ihr Engel hat Paula verlassen, weil ihr die Arbeit zu viel wurde. Paula hatte sich zu häufig in Gefahr gebracht. Von seinem Engel erfährt Dash, dass die Schutzengel in L.A. auf den Palmen leben. Dort suchen sie gemeinsam nach Paulas verlorenem Engel – vergeblich. Von einem Engel erfahren sie, dass die verlorenen Engel alle auf den Buchstaben leben, die das Hollywood-Zeichen markieren. Grant und Dash fliegen dorthin und finden die verlorenen Engel, die sehr erschöpft aussehen. Sie treffen auch auf Paulas Engel Marion, diese weigert sich jedoch mitzukommen, da sie Paula so oft beschützen muss und nie ein „Dankeschön“ erhalten hat. Grant redet auf sie ein und unter der Bedingung, dass Dash Marions Stern auf dem Hollywood Boulevard putzt, ist sie bereit, wieder auf Paula Acht zu geben. Dash erfüllt diese Aufgabe, Marion ist glücklich und beschützt Paula wieder vor den Gefahren, in die sie sich begibt. Auch Dash möchte seinem Engel danken und ihn glücklich machen, deshalb sorgt er stets dafür, dass Grant dunkle Schokolade hat, die er so gerne mag. Der verlorene Engel ist eine Geschichte über Freundschaft, die den Leser anhält, Dankbarkeit stets zum Ausdruck zu bringen und Hilfe nicht als Selbstverständlichkeit zu betrachten.
Im Anschluss an die Erzählung werden kindgerechte Definitionen zu den Sehenswürdigkeiten in Los Angeles, dem Walk of Fame und dem Hollywood-Zeichen, gegeben. Außerdem gibt es eine Kurzbiografie der beiden Engel, die in der Erzählung vorkommen. Sie sind den Schauspieler Cary Grant und Marion Martin angelehnt.

 

Das verzauberte Klassenzimmer


Die Geschichte ist in fünf Kapitel unterteilt. Im ersten Kapitel Die neue Schülerin tauchen ein Mann und seine Tochter Inga mit einem Elefanten in der Klasse 2b auf, die gerade Rechnen bei Herrn Grempel übt. Inga ist die neue Schülerin in der Klasse und den Elefanten lässt ihr Vater auf dem Schulhof, solange sie Unterricht hat. Im folgenden Kapitel Zappelkreide wird Inga an die Tafel gerufen, um Rechenaufgaben zu lösen. Mit einem Spruch verzaubert sie ein Stück Kreide, das an die Tafel springt und die Aufgaben von selbst richtig löst. Herr Grempel ist sprachlos, während die Kreide auch im Kapitel Kopfrechnen nun zwischen Tischen und Stühlen „zappelt“. Herr Grempel möchte, dass Inga nun eine Rechenaufgabe (18+9) im Kopf löst, um zu sehen, dass sie auch ohne Hilfe rechnen kann. Sie fasst sich daraufhin an die Ohren und lässt Nilpferde aus ihnen heraus fliegen: 18 aus dem linken und 9 aus dem rechten. Dann zählt sie die Nilpferde und löst somit die Rechenaufgabe. Herr Grempel bittet sie, eine weitere Rechenaufgabe (7+3+6+5-8) zu lösen. Dieses Mal solle sie jedoch Zahlen benutzen. So steigt Inga auf ihren Tisch und schüttelt sich Zahlen aus ihren Ärmeln. Als sie in die Hände klatscht, bleiben nur noch die Zahlen 1 und 3 übrig. Inga nennt das richtige Ergebnis: 13. Die anderen Kinder sind begeistert von Ingas zauberhaften Fähigkeiten. Herr Grempel jedoch ist verzweifelt und bittet Inga, „normal“ zu rechnen. Die Schülerin antwortet ihm, dass das doch langweilig sei. In der „Elefantenpause“ rennt Inga auf den Schulhof zu ihrem Elefanten, um diesen zu füttern. Im Schlepptau befinden sich alle Tiere und Zahlen, die sie herbeigezaubert hatte. Schließlich findet die Deutschstunde statt. Das verzauberte Klassenzimmer ist eine Geschichte über die zauberhaften Fähigkeiten eines kleinen Mädchens, das den Schulalltag ein bisschen bunter und interessanter werden lässt.

 

Riesengroßes Hexenpech


Die Geschichte ist in fünf kurze Kapitel gegliedert: Kleine Kartoffeln, Hexenpech, Katzenhaare, Hexenschreck und Hexerei mit Hühnerei. Die Hexe Alma Kamille hat Appetit auf Kartoffeln, doch die Kartoffeln, die sie im Garten ernten möchte, sind klein wie Erbsen. Da muss sie erst ein wenig zaubern und nimmt die Kartoffeln mit in die Küche. Sie legt sie auf einen Tisch, setzt Kröte daneben und drei Hühner scheucht Alma Kamille unter den Tisch. Dann fliegt sie mit ihrem Hexenbesen um den Tisch und sagt einen Zauberspruch. Es gibt einen lauten Knall und alles ist voll von grünem Rauch. Sobald dieser verzogen ist, kann Alma Kamille die Kartoffeln entdecken: sie sind nun so groß wie Fußbälle. Auch die Ziege, die Kröte und die Hühner sind riesig geworden, nur Alma selbst ist klein wie ein Hamster. Sie muss einen Zauber anwenden, um wieder ihre normale Größe zu bekommen, doch dafür benötigt sie Katzenhaare. Sie fliegt los und findet in der Nachbarschaft eine Katze. In dem Moment, als sie der Katze ein Haarbüschel ausreißt, kommt ein Mädchen aus der Haustür und ihr Fuß landet direkt auf Almas Hexenbesen. Das Mädchen nimmt Alma und hebt sie hoch. Mit einem Zauberspruch kann sich Alma befreien und landet wieder auf ihrem Besen. Schnell fliegt sie davon, natürlich mit den Katzenhaaren. Zurück in ihrer Küche wirft Alma die Haare in einen großen Kessel, dazu noch Wasser und ein Ei. Nun sagt sie einen Zauberspruch, springt in den Kessel und ist wieder so groß wie zuvor. Endlich kann sie ihre Kartoffeln kochen. In Riesengroßes Hexenpech erfährt der Leser, dass ein Zauberspruch auch ungewollte Nebenwirkungen mit sich bringen kann und es Mühe und Einfallsreichtum bedarf, diese zu bereinigen.

 

Reckless. Steinernes Fleisch


Reckless. Steinernes Fleisch ist der erste Band eines mehrteiligen Werkes. Der Fantasy-Roman lehnt sich an die Märchen der Gebrüder Grimm an und spielt sowohl in einer industrialisierten, modernen Märchen-, als auch in der realen Welt. Zentrale Motive sind die Suche nach dem eigenen Vater, Krieg und Frieden, als auch die Liebe - sowohl unter Brüdern, als auch zwischen Mann und Frau. Jacob Reckless entdeckt im Zimmer seines verschwundenen Vaters einen Spiegel, durch den er in die „Spiegelwelt“ gelangt. Eine Welt, in der faszinierende Wesen leben und die Figuren der Gebrüder Grimm tatsächlich existieren. Jacob zieht es immer öfter in die Parallelwelt und er findet sich dort besser zu Recht, als in seinem Irdischen Leben. Sein jüngerer Bruder Will beobachtet ihn eines Tages dabei, als er den Spiegel betritt und folgt ihm. In der Spiegelwelt herrscht Krieg und Will wird von einem Goyl, ein steinernes Wesen, angegriffen, woraufhin ihm langsam eine Haut aus Jade wächst, die ihn in einen gefühlsarmen Goyl verwandelt. Wills Freundin Clara folgt ihm durch den Spiegel und zieht gemeinsam mit ihm, Jacob und Fuchs, Jacobs Gefährtin und zudem Gestaltenwandlerin, los, um ein Gegenmittel gegen den Fluch zu finden. Währenddessen führen die Goyl unter ihrem König Kami’en mit Hilfe seiner Geliebten, der Dunklen Fee, Krieg gegen die Kaiserlichen Heere. Die Dunkle Fee sieht in einem Traum einen Jade-Goyl vor ihrem inneren Auge, den sie sich als Leibwächter für ihren Geliebten Kami’en wünscht. Daraufhin zieht der Goyl Hentzau mit einer bewaffneten Truppe los, um Will Reckless zu suchen. Zur gleichen Zeit befindet sich Jacob, in Begleitung des Zwergs Evenaugh Valiant, der sich im Tal der Feen auskennt, auf dem Weg zur Roten Fee Miranda. Sie soll den Fluch ihrer dunklen Schwester aufheben, um Will seine menschliche Gestalt zurück zugeben. Miranda sagt Jacob ihre Hilfe zu, doch Wills Zurückverwandlung gelinge nur, wenn er die Dunkle Fee zerstöre. Bei seiner Rückkehr von der Insel der Roten Fee wird sein Bruder von Hentzau entführt. Der Versuch, Will aus dem hängenden Palast der Goyl zu befreien scheitert und er, Valiant, Fuchs und Clara müssen fliehen. Um den immer noch andauernden Krieg zu beenden, vereinbaren die Kaiserin Therese von Austrien und Kami’en, König der Goyl, dessen baldige Hochzeit mit Thereses Tochter. Will, der inzwischen vollkommen zu einem Goyl geworden ist, ist Leibwächter des Königs und hat sein früheres Leben vergessen. Er kennt weder Clara, noch Jacob. Eine Nacht vor der Hochzeit gelingt es Jacob, die Dunkle Fee im Garten der Kaiserin festzuhalten, indem er sie bei ihrem Namen nennt, den er von ihrer roten Schwester erfahren hat. Die Dunkle Fee verwandelt sich daraufhin in einen Baum und Jacob beschließt Will zu ihr zu bringen, damit sie den Fluch aufheben kann. Die Kaiserin erfährt, dass die Dunkle Fee nicht mehr in Lage ist, Kami’en zu schützen und versucht mit einem Anschlag bei der Hochzeit, alle anwesenden Goyl, einschließlich Will, töten zu lassen, da ihr das Gewinnen des Krieges wichtiger ist als Frieden. Um den Anschlag zu beenden und somit seinen Bruder vor der Kaiserin zu beschützen, ist Jacob dazu gezwungen die Dunkle Fee zu befreien. Daraufhin erscheint sie und tötet den Großteil der anwesenden, menschlichen Hochzeitsgäste. Außerdem gibt sie Will seine menschliche Gestalt zurück, mit der Voraussetzung ihn weit fort zu bringen. So kehren Will und Clara in ihre Welt zurück, doch Jacob bleibt in der Spiegelwelt. Er hat beim Aussprechen des Namens der Dunklen Fee einen Fluch auf sich gezogen, der ihn innerhalb eines Jahres sterben lassen wird, wenn er nicht rechtzeitig ein Gegenmittel findet. Der Titel des Romans Reckless ist zugleich der Nachname der Hauptfigur Jacob. Reckless charakterisiert den rastlosen, wenig sentimentalen Helden als furchtlos, ungebunden und verantwortungslos. Steinernes Fleisch beschreibt als Antithese das zentrale Problem des Romans, nämlich die Verwandlung der menschlichen, weichen Haut in Stein.

 

Leselöwen – Rittergeschichten


Der Geschichtenband Rittergeschichten beinhaltet insgesamt sieben Geschichten, die von Rittern und ihren Abenteuern handeln. Der Ritter Oswald von Schimmelstein hat Schlafprobleme bis er eines Nachts Geräusche von draußen hört. Er macht sich zum Kampf bereit, als er „Das Ungeheuer im Burggraben“ erblickt, bei dem es sich um eine Seeschlange handelt. Die Schlange zeigt allerdings keine Ambitionen, mit Oswald vom Schimmelstein zu kämpfen. Stattdessen beginnt sie damit zu singen. Oswald wird von ihrem Gesang ganz schläfrig und seine Schlafprobleme finden ein Ende, indem die Seeschlange seit dieser Begegnung jeden Abend vor seinem Fenster steht und singt.
Hinter dem Titel Der Namenlose Ritter verbirgt sich die schöne Königstochter Eleonore. Ihr Vater, König Wilfried der Wohlriechende, lädt Ritter des Landes zu einem Turnier ein und der Gewinner bekommt einen Kuss seiner Tochter. Eleonore ist es leid, ständig irgendwelche Ritter zu küssen. So verkleidet sie sich beim nächsten Turnier selbst als Ritter. Sie schlägt als Der Namenlose Ritter die anderen und ist am Ende die Siegerin des Turniers. Als ihr der König nun den Hauptpreis anbieten möchte, sagt Eleonore mit verstellter Stimme, dass sie doch lieber einen Kuss vom König persönlich hätte und nimmt ihren Helm ab. Der König ist sprachlos, als seine Tochter vor ihm steht. Dann stellt er eine neue Regel auf: Wer von nun an einen Kuss von seiner Tochter haben möchte, muss zunächst mit dem Namenlosen Ritter kämpfen. Seit dem Tag muss Eleonore nie wieder einen fremden Ritter küssen.
Die Riesin Grauseldis sammelt Prinzen und bringt sie in ihr Puppenhaus, nachdem sie sie aus ihren Schlössern und von ihren Pferden entführt. Eines Tages raubt Grauseldis auch den Prinzen von Kleinpistazien. Seine Mutter, Königin Adelheit, bietet demjenigen Ritter eine Million Goldstücke, der ihren Sohn befreit. Dieser Aufgabe stellt sich die Ritterin Frieda Ohnfurcht unter der Bedingung, dass sie den Prinzen heiraten darf, sobald er befreit ist. Die Königin geht auf den Handel ein und es gelingt Frieda Ohnfurcht tatsächlich, „Die geraubten Prinzen“ zu befreien, indem sie eine Spinne auf Grauseldis hetzt, die Angst vor Spinnen zu haben scheint und zu Stein erstarrt. Am Ende heiratet Frieda Ohnfurcht nicht den Prinzen, sondern einen Ritter, der ihr noch besser gefällt.
Seit mittlerweile zehn Jahren jagen Ritter Griesbart und sein Drache einander. Der sechsköpfige Drache verlor dabei schon so manchen Kopf (der jedoch immer wieder nachwuchs) und die Rüstung von Ritter Griesbart weist auch einige Dellen auf. Nun hat der Drache aber keine Lust mehr auf die gegenseitige Jagd, Ritter Griesbart ist wütend. Er steigt in die Drachenhöhle und fordert den Drachen zum erneuten Kampf auf. Dieser ist weiterhin unbeeindruckt und stellt dem Ritter seinen Neffen Roderich vor – einem kleinen vierköpfigen Drachen, der es liebt, gegen Ritter zu kämpfen. So wird Roderich zum neuen Drachen von Ritter Griesbart, mit dem er sich tagein, tagaus eine wilde Jagd liefert.
In der Geschichte Gawain von Grauschwanz und die schreckliche Meg sind es der Ritter Tristan von Trottelbach, seine Frau Hermine und die Kinder leid, dass Mäuse auf Burg Rabenschreck ihr Unwesen treiben: Überall liegen Mäusekötel, die Kinder müssen mit angeknabberten Puppen spielen. So kauft Tristan von Trottelbach die Katze Meg, die erfolgreich Jagd auf die Mäuse macht. Nach einem Monat gibt es nur noch drei Mäuse auf der Burg: Langschwanz, Schnüffelbart und Trippelpfote. Sie haben großen Hunger, doch die Katze Meg bewacht die Essvorräte mit größter Sorgfalt. Eines Nachts taucht der Mäuseritter Gawain von Grauschwanz auf, um den drei Mäusen zu helfen. Sie bauen sich Rüstungen, überwinden ihre Angst und scheuchen die Katze Meg schließlich mit Stopfnadeln und Gabeln die Flucht. Auch die Katzen, die Tristan von Trottelbach danach kauft, bleiben nicht lange auf der Burg. In den Mäusefallen, die sie aufgestellt haben, finden die Burgherren stets nur Stopfnadeln und Gabeln.
Der Held der Geschichte Baldur von Blechschrecks Geheimnis ist Baldur von Blechschreck, ein Rüstungsschneider, der Rüstungen für Groß und Klein herstellt. Er könnte reich sein, so viel arbeitet er, doch die Ritter bezahlen ihm wenig, wenn nicht sogar absolut nichts für die Rüstungen. Baldur hat genug von diesem Verhalten. Als der Ritter Edmund von Ekelingen seine neue Rüstung bei Baldur abholt, sagt er ihm, dass er die Rechnung später begleichen werde, doch Baldur beharrt darauf, das Geld sofort zu bekommen. Daraufhin geht der Ritter mit seiner Keule auf Baldur los. Dieser öffnet die Werkstatttür und es kommt ein Drachen aus Eisen zum Vorschein, der sein Maul aufreißt und dem Ritter eine Stichflamme vor die Füße bläst. Baldur sagt dem Ritter, dass er den Drachen erst wegnehme, wenn er für die Rüstung bezahle. Ritter Edmund von Ekelingen wirft ihm einen Beutel Gold zu und ergreift die Flucht. Er erzählt überall, was passiere, wenn man Baldur von Blechschreck nicht für seine Arbeit bezahle.

 

Geisterritter


Der Roman erzählt von dem Jungen Jon Whitcroft, der von seiner Mutter und ihrem neuen Freund auf ein Internat nach Salisbury geschickt wird. Jon mag den neuen Freund seiner Mutter, dem er den Namen „Vollbart“ gab, absolut nicht und gibt ihm die Schuld daran, dass er nun im Internat ist; er fühlt sich abgeschoben. Im Internat angekommen wird Jon von den Hauseltern Alma und Edward Popplewell begrüßt. Sein Zimmer muss er sich mit Stu und Angus teilen. In der sechsten Nacht im Internat sieht Jon aus dem Fenster und erblickt drei Geister, die auf ihren Pferden sitzen und zu ihm hoch blicken. Jon bekommt Angst, doch als Stu zu ihm ans Fenster kommt, kann er nicht verstehen, was los sei, denn er sehe die Geister nicht. Am nächsten Abend, als Jon mit seinen Mitschülern und dem Lehrer Mr Rifkin, den er Bonapart nennt, auf dem Weg zum Internatshaus ist, beginnt er plötzlich, loszurennen, da ihn die Geister verfolgen. Diesmal sind es sogar vier Geister und sie rufen den Namen „Hartgill“ nach ihm. Niemand anderes kann sie sehen und Bonapart hält das Ganze für einen Scherz. Am darauffolgenden Tag setzt sich ein Mädchen namens Ella zu Jon an den Tisch in der Cafeteria. Sie glaubt ihm, dass er die Geister gesehen habe und nimmt ihn mit zu seiner Großmutter Zelda, die Geistertouren in Salisbury gibt. Jon erzählt Zelda von den vier Geistern und auch dass sie ihn „Hartgill“, nach dem Mädchennamen seiner Mutter, genannt haben. Zelda erinnert sich an die Geschichte von Lord Stourton, der 1557 wegen des Mordes an William Hartgill und seinem Sohn John gemeinsam mit seinen vier Knechten auf dem Marktplatz von Salisbury gehängt wurde. Ihre Geister seien es nun, die Jagd auf Jon machen, da er ebenfalls ein Hartgill ist. Ella sieht in dem Geist des toten Ritters William Longspee die Rettung. Er soll einen Eid geschworen haben, stets den Schwachen zu helfen. So gehen Ella und Jon in die Kathedrale von Salisbury, um William Longspee an dessen Sarkophag herbeizurufen. Tatsächlich erscheint der Geist von William Longspee und bei der nächsten Begegnung mit dem Geist von Lord Stourton und seinen Knechten rettet er Ella und Jon. Jon möchte sich bei Longspee bedanken und fragt diesen, ob er auch etwas für ihn tun könne. William Longspee bittet Jon, sein vergrabenes Herz zu finden und dies an der richtigen Stelle, zu Füßen seiner verstorbenen Frau Ela von Salibury zu begraben. Gemeinsam mit Ella und Zelda sucht Jon bei Stonehenge nach dem Herz von Longspee, jedoch erfolglos. In der Schulkathedrale trifft Jon auf den Geist des verstorbenen Choristen Aleister Jindrich, der behauptet, William Longspee habe ihn umgebracht. Jon, der mittlerweile Knappe von Longspee geworden ist, denkt darüber nach, ob er Longspee überhaupt trauen kann, falls er der Mörder des Choristen sei. Am nächsten Tag kommt Ella nicht zur Schule. Sie wurde entführt von den Geistern von Lord Stourton und seinen Knechten. Diese haben, nachdem Longspee sie beim letzten Mal erfolgreich bekämpft hatte, unschuldige Bauern zu Tode erschreckt, um sich in deren Körper zu begeben. Lord Stourton lässt Ella nur im Austausch mit Jon frei. Jon ist fest entschlossen, dies zu tun, da er noch nie so eine gute Freundin wie Ella hatte. Zur Unterstützung ruft Zelda ihren Sohn Matthew an, der auch Erfahrungen mit Geistern hat. Bei Matthew handelt es sich um Vollbart, Jons zukünftigem Stiefvater. Jon tritt ihm erst mit Abneigung entgegen, doch dann halten sie zusammen, um Ella zu befreien. Sie sollen Lord Stourton auf dem Friedhof von Kilmington treffen. Dort haben Zelda, Matthew, Ella und Jon nach kurzer Zeit keine Chance mehr gegen Stourton und seine Knechte. Auf Ellas Drängen ruft Jon Longspee zur Hilfe. Jon „verschmilzt“ mit Longspees Geist und es gelingt ihm, Stourton und seine Knechte ein für alle Mal zu besiegen. Nun möchte Jon wissen, ob Longspee den Choristen tatsächlich getötet hat. Longspee erzählt ihm, dass der Chorist ihn erpresst habe. Er habe sein Herz gefunden und werde es nur bei seiner Frau begraben, wenn Longspee seinen Lehrer tötet, den Aleister nicht leiden kann. Auf diesen Deal wollte Longspee nicht eingehen. Er zog sein Schwert, Aleister stolperte und fiel dann aus dem Fenster. Daraufhin entwickeln Ella und Jon einen Plan, wie sie herausfinden können, wo Aleister Longspees Herz versteckt hat. So ruft Ella den Geist von Aleister herbei und bittet ihn, ihr zu zeigen, wo er das Herz von Longspee begraben hat. Er führt sie dorthin und Jon folgt ihnen. Ella schafft es, die Urne mit Longspees Herz auf einem kleinen Hügel auszugraben, Jon kommt ihr zur Hilfe und verschreckt den Geist von Aleister. Ella, Jon und Zelda gehen nun zum Gedenkstein von Longspees Frau Ela von Salisbury. Dort vergraben sie Longspees Herz und werden Zeuge, wie sich die Geister von Longspee und seiner Frau berühren und gemeinsam verschwinden. Jon fürchtet, dass er seinen treuen Freund Longspee nicht wieder sieht, doch als er mit Stu und Angus Tage später erneut zu dessen Sarkophag in die Kathedrale kehrt, erscheint Longspee. Er versichert ihm, dass er immer zu ihm kommen werde, wenn er ihn rufe. Schließlich kommt Jons Mutter zu Besuch und erklärt Jon, dass sie sich nicht mehr sicher sei, ob sie Matthew wirklich heiraten solle, da dieser in den letzten Tagen viel von Geistern sprechen würde und sie befürchtet, er sei verrückt geworden. Jon setzt sich für Matthew ein und überzeugt seine Mutter von den Hochzeitsplänen, denn schließlich ist Matthew der Onkel seiner allerbesten Freundin: Ella. Geisterritter ist eine Geschichte über eine wunderbare Freundschaft zwischen einem Mädchen und einem Jungen, die gemeinsam gegen das Böse kämpfen. Der Leser wird mit auf eine Abenteuerreise genommen, die mit historischen Orten und Personen verwebt ist.

 

Dicke Freundinnen und der beste Dieb der Welt


Die Erzählung ist in sechs kurze Kapitel gegliedert: Drei dicke Freundinnen, Der wilde Philipp, Indianer und Cowboys, Räuber oder Pferd, Der Pferde-Raub und Geburtstag. Ida, Sofie und Belinda sind die besten Freundinnen. Sie leben gemeinsam in einem Haus mit dem wilden Philipp, mit dem sie häufig spielen und streiten. Eines Tages spielen die drei Freundinnen Indianer, doch ihnen fehlt noch der Cowboy, damit das Spiel auch wirklich Spaß macht. Belinda holt den wilden Philipp, der sofort einwilligt, mitzuspielen. Ida ist der Häuptling, Belinda die schöne Frau des Häuptlings, Sofie das Pferd und Philipp schließlich der Cowboy, der das Pferd rauben soll. Doch damit ist er nicht einverstanden. Er möchte lieber der Sheriff sein. Zu spät, denn Belinda bindet ihm bereits das Seil um, damit Philipp das Pferd spielen muss und Sofie den Räuber. Dann schleicht sich Sofie an, um das Pferd zu stehlen, doch der wilde Philipp dreht den Spieß um, setzt sich auf Sofies Bauch und fesselt sie mit dem Pferde-Strick. Sofie ist sauer und macht ihn darauf aufmerksam, dass er doch das Pferd sei, aber Philipp ist das egal. Er möchte doch lieber der Bösewicht sein und verkleidet sich als Cowboy mit Hut, Wasser-Pistole und Räubertuch vor dem Gesicht. Damit der Pferdedieb mehr zu rauben hat, beschließen Sofie und Belinda, beide ein Pferd zu sein. Sie haben alle viel Spaß und als die Oma Philipp ins Haus ruft, gibt der wilde Philipp Belinda und Sofie einen Kuss. Ida bekommt keinen Kuss, weil sie der Häuptling ist. Zwei Wochen später hat der wilde Philipp Geburtstag und die drei Freundinnen schenken ihm eine Weltraum-Pistole. Dicke Freundinnen und der beste Dieb der Welt zeigt, dass auch Menschen, mit denen man sich hin und wieder streitet, zu den besten Freunden zählen können. Kleine Streitigkeiten machen die Freundschaft erst recht spannend.

 

Reckless. Lebendige Schatten


Lebendige Schatten ist der zweite Teil über die Abenteuer des Jacob Reckless‘. Während im ersten Band Märchen aus Ungarn und Österreich in der Geschichte vorkamen, lassen sich im zweiten Teil Märchen aus Frankreich, z.B. das des gestiefelten Katers finden. Lebendige Schatten setzt dort an, wo Steinernes Fleisch aufhört – Jacob hat bei der Zurückverwandlung seines Bruders von einem Jadegoyl in einen Menschen, einen Fluch auf sich gezogen, indem er den Namen der Dunklen Fee aussprach. Über seinem Herzen befindet sich eine eingebrannte Motte mit dem Namen der Dunklen Fee. Sie löst sich Buchstabe für Buchstabe von seiner Brust, um zu ihrer Herrin zurückzufliegen. Jacob wird innerhalb eines Jahres sterben, wenn er nicht das passende Gegengift findet. Nach zahlreichen, erfolglosen Versuchen sein Leben zu retten, bleibt ihm nur noch eine letzte Möglichkeit – er muss die Armbrust des toten Hexenschlächters Guismund, des Grausamen finden. Eine Geschichte besagt nämlich, dass das Leben des Getroffenen erhalten bleibt, wenn die Armbrust aus Liebe abgeschossen wird. Jacobs Plan ist es, seine treue und stetige Begleitung Fuchs schießen zu lassen. Die Suche nach der Waffe gestaltet sich jedoch äußerst schwierig, da auch der Goyl Nerron sie sucht. Um die Armbrust in ihren Besitz zu bringen, müssen Jacob und Fuchs das Herz, den Kopf und die Hand des Leichnam Guismunds finden. Das Wettrennen zwischen Nerron und Jacob spitzt sich zu, nachdem ein Rätsel in Guismunds Gruft entscheidende Hinweise über den Verbleib der drei Körperteile liefert. Nerron findet die Hand des Hexenschlächters, Jacob den Kopf. Es gelingt dem Goyl jedoch Jacob den Kopf zu rauben. Jacob gibt dennoch nicht auf und sucht weiter nach dem Herzen, welches er schließlich findet. In dem Haus einer Hexe werden Jacob und Fuchs schließlich von Nerron gefunden und Jacob schickt Fuchs mit dem Herz zu seinem Zwergenfreund Evenaugh Valiant. Er selbst wird jedoch von Nerron und seinen Begleitern, dem Königssohn Louis von Lothingen, seinem Leibwächter Arsene Lelou und einem Wassermann, gefangen genommen. Sie machen sich (mit Jacob) auf den Weg zu einem Treffpunkt, wo sie mit Evenaugh Valiant verhandeln wollen. Sie werden allerdings von zwei Rieslingen überrascht, die es Fuchs und Jacob ermöglichen, mit allen drei Körperteilen des Hexenschlächters zu fliehen. Jacob fügt die fehlenden Teile, das Herz, den Kopf und die Hand, an den toten Körper Guismunds, woraufhin sein Schloss aus dem Nichts erscheint. In diesem Palast soll die Armbrust versteckt sein. Nerron ist Jacob dicht auf den Fersen und fast zeitgleich finden sie die Armbrust. Als sie nach der Waffe greifen, wird plötzlich ein Zeitzauber aktiviert, der den toten Hexenschlächter mit dem Leben Nerrons und Jacobs füllen soll. Allerdings gelingt es Fuchs Guismund mit ihrer Pistole zu erschießen, woraufhin dieser zu Staub zerfällt. Nerron und Jacob sind frei, doch der Goyl greift sofort nach der Armbrust, die sich als Erlelfenarmbrust herausstellt, und schießt auf Jacob. Dieser wird durch den Zauber der Waffe vom Feenfluch befreit, anstatt zu sterben, wie es sich der Goyl erhofft hat. Fuchs nimmt Nerron die Armbrust ab und flieht mit Jacob durch einen Spiegel nach Polen, wo sie den anderen Spiegel zerstören, damit der Goyl ihnen nicht folgen kann. Im zweiten Band der Spiegelwelt-Reihe sind ebenfalls wieder Liebe und Freunschaft zentrale Themen. Außerdem macht Jacob Reckless seinem Namen erneut wieder alle Ehre und lässt sich durch nichts von seinem Ziel abbringen. Es scheint als kenne er das Wort Angst überhaupt nicht und jeder Leser wäre wohl gerne ein bisschen wie Cornelia Funkes Held.

Thematische Aspekte 

 

Cornelia Funkes Bücher weisen ein weites Genre-Spektrum auf: Von Bilderbüchern über Erstlese-/Kinderbücher bis hin zu Jugendbüchern, die auch erfahrenere LeserInnen fesseln. Die Werke der Kinder- und Jugendbuchautorin bedienen sich vieler Themengebiete und erreichen so verschiedene Leser: Mädchen und Jungen unterschiedlicher Altersgruppen sowie junge als auch ältere Erwachsene, die sie vor allem durch die Veröffentlichung der Tintenwelt-Trilogie und ihrer Reihe um den Helden Jacob Reckless hinzugewinnen konnte. Ihr Schreibstil ist vielseitig, um möglichst viele Kinder mit ihren Werken zu begeistern. Ihre Ideen befinden sich sehr nah an kindlichen Vorstellungen. Funkes Schreibstil wird nicht zuletzt durch ihre Ausbildungen zur Diplompädagogin und Kinderbuch-Illustratorin beeinflusst. Sowohl ihre realistischen Kinderbücher wie Die wilden Hühner, Hände weg von Mississippi oder Dicke Freundinnen als auch ihre fantastischen Romane Drachenreiter, Reckless oder Der Herr der Diebe, greifen klassische Kinderbuchmotive wie das Ausreißen von Zuhause, Freundschaft oder das Träumen von einer eigenen Welt auf. Das Thema Freundschaft findet sich beispielsweise in dem Werk Wo das Glück wächst wieder. Marie zieht mit ihren Eltern von der Stadt aufs Land. Zunächst fällt es ihr schwer, sich heimisch zu fühlen und glücklich zu sein, doch alles ändert sich, als sie Fritz kennenlernt. Freundschaft thematisiert Cornelia Funke ebenfalls in Der verlorene Engel. Dash macht sich Sorgen um seine beste Freundin Paula. Sie hat sich innerhalb von einer Woche mehrere Verletzungen zugezogen. Dash ist sich sicher, dass sie ihren Schutzengel verloren hat und macht sich auf die Suche, damit der Engel wieder Acht auf Paula gibt. Der Ort des Geschehens in Der verlorene Engel ist Los Angeles, die Stadt der Engel, in der Cornelia Funke seit 2005 mit ihrer Familie lebt. Als weiteres zentrales Thema tritt häufig das Motiv der Vater-/ Muttersuche auf wie z.B. in Reckless, Tintenherz und Die Wilden Hühner. Darüber hinaus greift Cornelia Funke in ihren Werken auch die Beziehung unter Geschwistern auf. In Der wildeste Bruder der Welt sieht Ben es als seine Aufgabe an, seine große Schwester Anna vor Gefahren zu beschützen. Gleichzeitig ist er froh, wenn er sich abends zu ihr ins Bett kuscheln kann, da er sich dort sicher fühlt. Rosanna droht ihrem aufdringlichen Verehrer in Rosannas großer Bruder damit, dass ihr großer Bruder Boris ihn verprügelt, wenn er sie nicht in Ruhe lasse. In Der verlorene Wackelzahn verliert Anna beim Herumtoben mit ihrem kleinen Bruder Benni einen Wackelzahn. Damit Benni nicht traurig ist, findet nicht nur Anna, sondern auch er selbst, am nächsten Tag ein Geschenk von der Zahnfee unter dem Kopfkissen.

Formale Aspekte

 

Funke gelingt es, sowohl Probleme, Ängste und Sorgen von Kindern so darzustellen, dass sich die Leser in ihren Werken wiederfinden, als auch Träume und Sehnsüchte zu beschreiben, die man als Kind hat. Um die Fantasie ihrer Leser anzuregen, bedient sich Cornelia Funke einer sehr bildhaften Sprache und benutzt viele verschiedene stilistische Mittel. In jedem ihrer Werke greift die Autorin auf Metaphern, Personifikationen und Vergleiche zurück. So wird in Kein Keks für Kobolde ein Weg personifiziert, indem „[er] sich in den Wald [frisst]“ (S.12) oder der „Wind [bekommt] ein grimmiges Gesicht“ (S.50). Des Weiteren dienen Vergleiche dazu, ihren Lesern ein genaues Bild von einem Gegenstand oder einer Situation zu vermitteln und können in vielen ihrer Werke gefunden werden. In Zottelkralle sind Kissen z.B. „weich wie Würmer“ (S.10) oder in der Rittergeschichte um Igraine Ohnefurcht wird der Himmel mit blauen Vergissmeinnichtblüten verglichen (S.18). Marions Heiligenschein in Der verlorene Engel „war dicker als ein Fahrradreifen“ (S.22) und Käpten Knitterbarts Schiff, der Blutige Hering in Käpten Knitterbart und seine Bande „schoss schneller als der Wind über die Wellen“ (S.1). All dies hilft dem Leser dabei, sich ein eigenes Bild in seiner Fantasie vorzustellen. Auch rhetorische Fragen tauchen in vielen wörtlichen Reden der Figuren auf: „Bist du verrückt geworden?“ (Die wilden Hühner und die Liebe, S.118). Unterstützend kommen noch sehr detaillierte Beschreibungen hinzu, die realistische Effekte erzielen. Der Leser bekommt so, mit Hilfe der ihm gegebenen Information, eine Vorstellung davon, wie er sich bestimmte Dinge oder Situationen vorzustellen hat, beispielsweise den Wohnwagen des Campingplatzwächters in Kein Keks für Kobolde (S.19). Ein weiteres rhetorisches Mittel, von dem Funke besonders in der Gespensterjäger-Reihe, Gebrauch macht, ist die Lautmalerei. Wörter wie „Rums“ (S.15) oder „Paff“ (S.14) imitieren auf diese Weise in Gespensterjäger auf eisiger Spur das Zuschlagen einer Tür oder das Zerplatzen einer Glühbirne. Ebenfalls in Igraine Ohnefurcht kann dies beobachtet werden, als der Kater Sisifus – „Haps“ – eine Spinne verschlingt (S.7). Der Effekt, der hierbei erzielt wird, ist, dass die Geschichten durch Lautpoesie viel lebendiger wirken, besonders wenn laut vorgelesen gelesen wird. Außerdem tragen auch Ausrufe dazu bei, einer Erzählung etwas mehr Leben einzuhauchen. Viele Ausrufe lassen sich in Zottelkralle finden, als das Erdmonster seinem Wohlbefinden und seiner Begeisterung durch ein „Ah“ (S.18) oder „O ja“ (S.16) Ausdruck verleiht. Auch Synonyme werden von Funke verwendet um z.B. die Wichtigkeit einer Aussage zu verdeutlichen: „ Sie […]befühlten und betasteten die rauhen Mauern“ (Die große Drachensuche, S.13). Ein weiteres rhetorisches Mittel, das Cornelia Funke oft verwendet, ist die Alliteration. In jedem ihrer Werke kommt sie vor, was zur Folge hat, dass sich der Satz durch den gleichen Anlaut besser beim Leser einprägt. In Igraine Ohnefurcht erfährt der Leser z.B. von einem „Wispernden Wald“ (S.9) oder in Zottelkralle wird etwas Essbares als „kitzelkäferköstlich“ (S.22) beschrieben, wobei es sich bei letzterem zudem auch um einen Neologismus handelt. Cornelia Funke erfindet in ihren Werken Gegenstände und Lebewesen, die es in der realen Welt nicht gibt. Folglich müssen diese auch benannt werden. In ihrem Werk Reckless treten Wesen auf, die über eine steinerne Haut verfügen und von der Autorin als „Goyl“ bezeichnet werden oder in Lili, Flosse und der Seeteufel wird ein Nixenkind als „Nixling“ betitelt. Weitere Neologismen lassen sich in der Gespensterjäger-Reihe finden. Das Gespensterjäger-Trio benutzt für die Jagd von Gespenstern eine Ausrüstung, die von der Autorin erfunden wird, z.B. eine KOKOMP-Falle (Kontakt-Kompressions-Falle, Gespensterjäger auf eisiger Spur, S.126). Außerdem tritt in den Abenteuern um Kümmelsaft & Co. eine Vielzahl unterschiedlicher Gespenster auf, die von Cornelia Funke beispielsweise als MUGs (Mittelmäßig Unheimliches Gespenst) oder NEPROSEGs (Negativprojektion einer Spukerscheinung) bezeichnet werden (Gespensterjäger auf eisiger Spur, S.126, S.127). Neben Wortneuschöpfungen reißt Funke in Reckless Worte aus dem Zusammenhang und füllt sie mit neuem Sinn. „Riesling“ ist in diesem Roman nicht etwa eine Rebsorte, sondern eine Art von Riese. Außerdem verleiht die Autorin Substantiven durch voreinander gereihte Wörter ebenfalls etwas Neuartiges. Beispielsweise wird Igraine in Igraine Ohnefurcht von ihrem Bruder Albert mit einem „was-bist-du-doch-für-eine-dumme-kleine-Schwester-Grinsen“ (S.12) angegrinst oder Tom leidet in Gespensterjäger auf eisiger Spur unter seinen „stolper-stoß-nichts-klappt-Tage[n]“ (S.11). Ihre Kreativität zeigt die Autorin neben Neologismen auch in den lustigen, sehr einfallsreichen (Nach-)Namen einiger ihrer Figuren: Der Lehrer Herr Faulwetter in Kleiner Werwolf, Waldemar Wichteltod in Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel, Staubfinger, Zauberzunge und Flachnase in Tintenherz oder Frau Blumentritt in Hände weg von Mississippi. Auch ungewöhnliche Spitznamen wie z.B. Sprotte für Charlotte und Torte für Torsten (Die wilden Hühner) zeigen die Kreativität der Autorin. Ein weiterer wichtiger Aspekt in den Abenteuern der Gespensterjäger, ist die eigens erfundene Gespenstersprache der Autorin für das Gespenst Hugo. Das Gespenst verwendet viele Umlaute statt der üblichen Vokale („Üch wüll, statt „ich will“), was ein genaues Lesen erfordert. Die Sprache wirkt dem zu Folge leicht gruselig und erzielt den Effekt, dass der Leser auch beim Lesen sofort merkt, dass er es mit einem Gespenst zu tun hat. Auch der Flaschengeist in Emma und der blaue Dschinn hat einen Sprachstil, der ihn von den anderen Figuren abgrenzt und somit verdeutlicht, dass Karîm aus einer anderen Welt stammt: „Sssssalaaaam alaikum […] [s]ei gegrüüüüßt, o Befreierin“ (S.11). Auch in Zwei Wilde Kleine Hexen wird durch einige Ausdrücke verdeutlicht, dass es sich bei Elfriede um eine richtige Hexe handelt und nicht um einen „normalen“ Menschen. So schimpft sie: „Schierling und Schneckenschleim!“ (S.77). Einer der Zaubersprüche der Hexe Alma Kamille in Riesengroßes Hexenpech lautet: „Plitsch, platsch, Hexenmatsch!“ (S.35). Des Weiteren ist auffällig, dass bei der wörtlichen Rede vieler Kinderfiguren Rechtschreibfehler auftreten- getreu dem Motto Schreibe wie du sprichst. In Zwei Wilde Kleine Hexen spricht Rosanna z.B. von der „Fallpurgisnacht“ (S.15) und Friedas kleiner Bruder in Die wilden Hühner lispelt: „Wo is ein Fuchs Frisa? […] Fressen Füchse Menssen?“ (Die Wilden Hühner Fuchsalarm, S.11). Durch die Anpassung der Sprache an die Figuren wird den Figuren etwas Menschliches verliehen und es verdeutlicht, welche Figur spricht. Eine weitere Auffälligkeit, die nicht nur in der Reihe der Gespensterjäger, sondern auch in Der Mondscheindrache, Dicke Freundinnen und der Pferdedieb oder Hinter verzauberten Fenstern zu beobachten ist, ist der Satzbeginn mit Konjunktionen, wie „und“, „aber“ und „dann“. In Hinter verzauberten Fenstern finden sich z.B. die Satzanfänge „Und dann haben sie…“ (S.8), oder „Aber der ist…“ (S.100). Dies trägt dazu bei, den Text flüssiger lesen zu können. Es verleiht der Geschichte, die erzählt wird, erneut etwas Lebendiges und grenzt sich so zu einem (akademischen) Aufsatz ab. Eine weitere Auffälligkeit in Funkes Werken sind wiederkehrende Motive. In Zwei Wilde Kleine Hexen tritt beispielsweise die Zahl 13 immer wieder auf: „[Die] dreizehn wichtigsten Zaubersprüche“ (S. 88) oder „Heilige Dreizehn!“ (S. 114). Auch in Kleiner Werwolf taucht ein Motiv auf. Moritz macht den Wolf durch das versehentliche Treten einer Coladose auf sich aufmerksam und die Geschichte von ihm als Werwolf beginnt. Zum Ende hin, kurz vor seiner Rückwandlung zum Menschen, tritt er ebenfalls, diesmal aus Wut, gegen eine Coladose. Die Tatsache, dass die Coladose zweimal auftritt, nämlich am Anfang und Ende, sorgt für eine Rahmenbildung. Eine erstmalige Veränderung, vielleicht auch Weiterentwicklung, ihres Schreibstils ist in der Reihe Reckless zu erkennen. Die Sätze sind kurz und ausgefeilt, was gut zu der modernen, industrialisierten Märchenwelt passt. Oft gibt es Sätze, die lediglich aus einem Verb oder Substantiv bestehen, teils mit, teils ohne den dazugehörigen Artikel, z.B. „Der Spiegel“ (Reckless. Steinernes Fleisch, S.9) oder „Jade“ (Reckless – Steinernes Fleisch, S.131). Eine weitere Auffälligkeit, die in Funkes vorherigen Werken nicht in dem Maß vorkommt, ist der Gedankengang ihrer Hauptfigur Jacob Reckless in kursiver Schrift. Der Leser bekommt auf diese Weise einen Einblick in die Psyche des Helden und zittert und fühlt mit ihm mit, als Jacob denkt: „Hättest du besser aufgepasst, Jacob. Wärst du mit ihm nur nicht so weit nach Osten geritten. Wärst. Hättest“ (Reckless – Steinernes Fleisch, S.71). Doch auch in Die wilden Hühner und die Liebe erfährt der Leser durch kursiv gedruckte Schrift, was Sprotte denkt: „Was redet sie da?“ (S.80). In vielen weiteren Werken wird der Gedankengang der Figuren beschrieben, jedoch wird er nicht durch kursive Schrift verdeutlicht. In Die große Drachensuche kann der Leser beispielsweise die Gedanken des Drachen Lung lesen: „Wie werde ich sie nur vor der schneidenden Kälte schützen können?“ (S.122). Außerdem kann der Leser in Geisterritter an den Gedanken des Protagonisten Jon Whitcroft teilhaben: „Was, wenn sie mich auslachte? Was, wenn sie all ihren Freundinnen erzählte, dass Jon Whitcroft, dieser Hohlkopf, tatsächlich an Geister glaubte?“ (S.42). Eine weitere Auffälligkeit ist die Zeit, in der Cornelia Funke ihre Bücher schreibt. Die meisten Werke sind im Präteritum geschrieben wie z.B. Potilla und der Mützendieb und Greta und Eule Hundesitter, doch auch im Präsens sind einige ihrer Werke verfasst wie beispielsweise Kribbel Krabbel Käferwetter. Cornelia Funke verwendet in ihren Werken verschiedene Erzählperspektiven: Es treten sowohl der Ich- Erzähler als auch der personale Erzähler auf. Die wilden Hühner wird aus Sprottes Perspektive geschildert und unbewusst nimmt der Leser die Geschichte aus ihrer Sicht wahr. Es handelt sich somit um eine personale Erzählperspektive. Der Ich-Erzähler kommt z.B. in Lilli, Flosse und der Seeteufel zum Vorschein, denn er sagt: „An einem wunderschönen Morgen, ich glaube, es war der 1. Juli, klingelte es an der Tür der Schnorchel-Villa“ (S. 11). Diese Art von Kommentaren taucht nicht oft auf, dennoch weisen sie auf den Ich-Erzähler hin. Auch in Die große Drachensuche meldet sich der Ich-Erzähler an einigen Stellen zu Wort und kommentiert: „Ich glaube nicht, dass einer von den beiden vorhatte, auf den knarrenden, morschen Stufen in die qualmende Dunkelheit zu steigen“ (S.16-17). Auch die direkte Ansprache an den Leser weist auf den Ich-Erzähler hin und bezieht den Leser somit in das Geschehen mit ein, wie z.B. in Lilli, Flosse und der Seeteufel: „Stell dir vor, du wüsstest nicht, dass es Autos gibt. Na bitte! Du kannst dir bestimmt denken, was da passieren könnte“ (S. 27). Es lässt sich jedoch festhalten, dass der Ich-Erzähler in keinem Werk stark am Geschehen teilnimmt, sondern lediglich durch das Äußern seiner Meinung oder einer Erklärung auftritt. Ebenfalls zu erwähnen ist, dass Cornelia Funke die meisten ihrer Bücher selbst illustriert und dem Leser somit hilft, sich das Beschriebene besser vorstellen zu können. In den Büchern für jüngere Leser kann die Geschichte oft bereits nur durch das Anschauen der Illustrationen verstanden werden, wie z.B. bei Das verzauberte Klassenzimmer oder Emma und der blaue Dschinn. Jedoch stammen die Illustrationen bei letzterem von Kerstin Meyer.

Pressespiegel

 

Die wilden Hühner


Die Pressestimmen sind sich einig und halten Die wilden Hühner (1993) für einen gelungenen Mädchenroman. Jana Trautmann vom Literaturportal Leser-Welt (ohne Datum) beschreibt den 1. Band der 5-teiligen-Reihe als eine unterhaltsame Lektüre, die wirklich Spaß mache. Doch sie kritisiert, dass der Mädchenroman stilistisch nicht an andere Werke der Autorin heranreiche. Sie lobt jedoch, dass es der Autorin gelinge aus etwas Alltäglichem etwas Spannendes, Besonderes und Lesenswertes zu machen und Funke das erfasse, was Kinder bewege. Trautmann gefallen ebenfalls die vier Figuren Frieda, Sprotte, Melanie und Trude, die sie als „ausgearbeitet“ und „aus dem Leben gegriffen“ beschreibt. Der Tagesspiegel (O.V., 07.08.1993) lobt den locker und humorvoll geschriebenen Text, sowie die Illustrationen der Autorin, die das Lesen „versüßen“. Die deutsche Tageszeitung in Dänemark Der Nordschleswiger (O.V., 20.11.1993) schließt sich den positiven Kritiken an und findet, dass der Autorin eine „spritzlebendige Kindergeschichte“ gelungen sei. Auch Die Rheinlandpfalz (O.V., 14.01.1994) hält Die wilden Hühner für unterhaltsam und lobt außerdem, dass das Buch Kindern auf einfühlsame Weise beibringe, hinter die Fassade eines Menschen zu blicken.

 

Kein Keks für Kobolde


Die Kritiken für Cornelia Funkes Koboldgeschichte fallen durchweg positiv aus, wie der Seite des Jumboverlags zu entnehmen ist. Dem ekz.bibliotheksservice (o.V., o.D.) gefallen die vielen märchenhaften Elemente, die von der Autorin verwendet werden, sowie ihr wunderbarer Sprachstil. Auch die Arbeitsgemeinschaft Jugendliteratur und Medien der GEW (o.V., o.D.) lobt die fantastischen und märchenhaften Elemente der Geschichte und meint zudem, dass es sich bei Kein Keks für Kobolde um eine spannende Geschichte handele, die bis zum Schluss fesselt. Zudem stimme die Geschichte nachdenklich und mache Kinder auf den Umweltschutz aufmerksam.

 

Zottelkralle, das Erdmonster


Bei Zottelkralle sind sich die KritikerInnen einig und loben das Werk in den höchsten Tönen. Auf der Homepage des Jumboverlags beschreibt die Arbeitsgemeinschaft Jugendliteratur und Medien der GEW (o.V., o.D.) das Kinderbuch als „,,[p]fiffig und witzig, originell und spannend“ und lobt zudem die die fantasiereiche Sprache Zottelkralles (bzw. die der Autorin). Außerdem seien in der Geschichte viele Redewendungen zu finden, um die die jungen Leser ihr Repertoire erweitern können. Ebenfalls auf der Seite des Arche Verlags sagt das Sonntagsjournal (o.V., 10.07.2005), dass Cornelia Funke mit dem Erdmonster ein schlichtweg faszinierendes Wesen geschaffen habe, das man lieben müsse

 

Die wilden Hühner auf Klassenfahrt


Der 2. Teil der Mädchenreihe Die wilden Hühner auf Klassenfahrt (1996) schneidet bei den KritikerInnen durchschnittlich ab. Jana Trautmann von dem Literaturportal Leser-Welt (ohne Datum) hält den Schreibstil der Autorin zwar für einfach, jedoch für das Alter der Zielgruppe angemessen. Dennoch urteilt sie: „Allerdings vermisse ich das Feingefühl für Sprache der Autorin ein wenig, weiß sie in vielen anderen Büchern den Leser durch ihre wunderbare Wortwahl und herrlichen Vergleiche regelrecht zu verzaubern“. Zu den kurzen, einfachen Sätzen kommentiert sie: „Der Leser erfährt nicht unbedingt sofort alles, sondern muss sich durchaus mal mit einem Satz zufrieden geben, wie: „Sprotte erklärte es ihnen“ (S. 173); der Leser bekommt diese Erklärung leider nicht. Das erhöht einerseits die Spannung, andererseits kann der Leser sich unter Umständen auch veräppelt vorkommen, da er ansonsten immer alles von den Figuren erfährt, aus deren Sicht gerade erzählt wird“. Alles in Allem ist sie jedoch der Meinung, dass der Schreibstil das Lesevergnügen nicht beeinträchtigt. Des Weiteren gefallen Trautmann die Entwicklungen der wilden Hühner und dass jedes Huhn seinem Charakter auch im 2. Band treu bleibt. Sie ist der Meinung, dass Funkes Werk voller Spaß und Spannung sei. Stefan Erlemann von Media-Mania (ohne Datum) lobt die gut nachvollziehbare Geschichte für Kinder und den lockeren und humorvollen Schreibstil der Autorin. Er kritisiert, dass Die wilden Hühner auf Klassenfahrt farblos und weniger spannend als der erste Teil der Mädchenreihe sei und ist der Meinung, dass die Geschichte sehr ruhig dahin plätschere. Er hält Die wilden Hühner auf Klassenfahrt zwar für nichts Besonderes, jedoch für alltäglich, locker und liebevoll.

 

Prinzessin Isabella


Das Bilderbuch Prinzessin Isabella (1997) von Cornelia Funke, das von Kerstin Meyer illustiert wurde, schneidet bei KritikerInnen positiv ab. Antje Nickel von Gender-Kinderbuch.de (01.07.2009) gefällt, dass das Bilderbuch junge Leserinnen ermutigt, sich in ihrer Geschlechterrolle nicht unterdrücken zu lassen, sondern individuelle Bedürfnisse und Wünsche zu äußern. Gelobt werden außerdem die ironische Darstellung der Figuren sowie die farbenfrohen Illustrationen und die versteckten Details im einfach gehaltenen Hintergrund. Sabine Warden der Internet- und Rezensionszeitschrift für Kinder- und Jugendliteratur Lesbar (1999) schließt sich Nickel an und lobt die „frechen, farbenfrohen Zeichnungen“, durch die Kerstin Meyer die Figuren charakterisiert. Warden ist genau wie Nickel der Meinung, dass die Details im Hintergrund dazu beitragen, Dinge besser zu verstehen, die im Text nicht deutlich seien. Dies und „witzige Details“ machen das Kinderbuch zu etwas Besonderem. Warden lobt außerdem die humorvolle Art, mit der Cornelia Funke erzählt und ihr gefällt, dass viel wörtliche Rede verwendet wird. Außerdem ist Sabine Warden der Meinung, dass die alltäglichen Sachen und Wünsche, die Prinzessin Isabella am Herzen liegen, von Kindern gut nachvollzogen werden können. Insgesamt beschreibt Warden das Werk als „spritzige Geschichte“, in der sich Text und Bild verbinden, die „Spaß macht“ und „Kinder dazu auffordert ihre Wünsche durchzusetzen.“

 

Drachenreiter


Die KritikerInnen sind sich einig, dass Cornelia Funke mit Drachenreiter (1997) ein Werk gelungen ist, das keine (Fantasy-) Wünsche offen lässt. Susanne Oswald von Leser-Welt (ohne Datum) lobt Funkes Sprachstil, der poetisch, aber dennoch kindgerecht ist. Des Weiteren gefallen ihr die „vielschichtigen Figuren“, die alle eine Entwicklung durchlaufen. Valentino Dunkenberger vom Medienportal Roter Dorn (ohne Datum) schließt sich Oswald an und behauptet, dass man nicht herumkomme, mit den Gestalten mitzufiebern und sie ins Herz zu schließen. Dunkenberger ist der Meinung, dass Drachenreiter Fantasy vom Feinsten biete. Cornelia Geissler von der Berliner Zeitung (25.10.2007) findet ebenfalls nur lobende Worte für Cornelia Funkes Werk und lobt die Verbindung von Realität und Fantasy: „Cornelia Funke gibt ihrer Fantasy-Erzählung so viel realistische Bodenhaftung, dass man sich lesend unter Drachen genauso zu Hause fühlen kann wie in einer Horde von Kindern“. Die Süddeutsche Zeitung (O.V., 01.10.1997) hält Drachenreiter für einen „von Anfang bis Ende unterhaltsame[n] spannende[n] Märchenroman“ und Das Hamburger Abendblatt (O.V., 02.12.1997) behauptet, dass dieser Kinderroman einen die Nachtruhe kosten könne und hält Drachenreiter für „ein[en] besonder[en] Wurf“ der Autorin, die schon etliche gute Kinderbücher geschrieben habe.

 

Igraine Ohnefurcht


Die beiden Kritiker von Media-Mania und Leser-Welt sind sich einig und ihre Rezensionen zu Igraine Ohnefurcht schneiden positiv ab. Stefan Erlemann von Media-Mania (o.D.) findet nur lobende Worte für dieses „kleine, feine Rittermärchen“. Es sei schwungvoll, locker und witzig geschrieben und zudem spare Cornelia Funke nicht an „köstlichen Einfällen, atemberaubenden Szenen und packenden Abenteuern“. Zudem findet der Kritiker es positiv, dass die Autorin ihr Buch selbst illustriert hat. So bekämen die Figuren durch ihre Zeichnungen „Gesicht und Statur und wachsen dem Leser sehr schnell an Herz“. Erlemann hält die Illustrationen nicht für „Schmuck“, sondern einen wichtigen Teil des Buches. Jana Trautmann von Leser-Welt (o.D.) findet, dass Cornelia Funke mit Igraine Ohnefurcht wieder einmal „ihren scheinbar grenzenlosen Einfallsreichtum“ unter Beweis stelle. Wie Erlmann, gefallen auch ihr die Zeichnungen der Autorin, „die das Buch bereichern“ und liebevoll gezeichnet seien. Die Rittergeschichte sei zudem unheimlich spannend, was daran liege, dass die Autorin es ihren Figuren alles andere als leicht mache. Durch verschiedene Vorkommnisse, sei das Geschehen unvorhersehbar gestaltet.

 

Potilla und der Mützendieb


Die Rezensionen für Cornelia Funkes Werk Potilla und der Mützendieb (2004) fallen durchschnittlich aus. Miriam Fritsch vom Medienportal Roter Dorn (01.10.2005) hält Potilla für eine wunderschöne, fantastische Geschichte, die sich leicht und fließend lesen lasse. Sie behauptet, dass man nach wenigen Seiten in die Geschichte versinke. Fritsch stellt an einer Stelle einen Logikfehler fest, der jedoch nur bei aufmerksamen Lesen auffalle. Stefan Erlemann von Media-Mania (ohne Datum) schließt sich Fritsch an und ist ebenfalls der Meinung, dass dieses Werk eine liebenswerte Geschichte sei, doch er stellt ebenfalls fest, dass Potilla nicht zu den besten Werken von Cornelia Funke gehöre. Dies begründet er durch den noch nicht ausgereiften und etwas holperigen Stil der Autorin sowie durch unmotivierte Wendungen und seltsam anmutende Einfälle. Trotz alledem ist Erlemann der Meinung, dass der liebenswerte Humor, die Illustrationen und der dramatische Schluss Potilla zu einem gelungenen Kinderbuch machen, das in jede gute Kinderbuchsammlung gehöre.

 

Herr der Diebe


Herr der Diebe (2000) ist nicht grundlos der Kinderroman, mit dem Cornelia Funke der internationale Durchbruch gelang. Sowohl in der internationalen als auch der deutschen Presse finden KritikerInnen nur lobende Worte für Funkes Werk. Die britische Tageszeitung The Guardian (O.V., 22.06.2002) beschreibt Herr der Diebe als ein deutsches Juwel und Fantasy-Meisterstück, vor dem sich englische Kinderbuchautoren verstecken können. Die Berliner Morgenpost (O.V., 16.07.2000) schließt sich der positiven Kritik an und lobt den Wechsel zwischen märchenhaften, realistischen und witzigen Erzählungen. Außerdem stellt sie fest, dass Cornelia Funkes Kinderbande, die in Herr der Diebe auftritt, den Banden von Erich Kästner das Wasser reichen könne. Auch Sonntag Aktuell (O.V., 12.03.2000) hält Herr der Diebe für ein gelungenes Werk und lobt außerdem die Illustrationen der Autorin. Die Süddeutsche Zeitung (O.V., 03.03.2000) lobt neben der Unterhaltsamkeit des Kinderromas ebenfalls die Auswahl des Ortes für die Erzählung, nämlich Venedig.

 

Emma und der blaue Dschinn


Die Kritiken zu Cornelia Funkes Kinderroman Emma und der blaue Dschinn (2002) fallen überwiegend positiv aus, doch die KritikerInnen stellen ebenfalls kleine Mängel fest. Elisabeth Simon-Pätzold von Antolin (ohne Datum) beschreibt die Geschichte als liebenswert, spannend und märchenhaft, stellt jedoch klar, dass es sich um kein Märchen handele, da ihr dazu einige hundert Jahre Sprachentwicklung fehle. Des Weiteren lobt sie die Art, wie Funke Kämpfe, Konflikte und Helden darstelle ohne zu sehr in Klischees zu verfallen und dass die zu übermittelnde Botschaft ihrer Geschichte nicht zu mahnend rüberkomme. Ina Lannert von der Frankfurter Allgemeinen (03.08.2002) lobt die Zusammenarbeit mit Kerstin Meyer, deren Illustrationen „konspirativ und einladend auf die Wortwelt deuten“, die Geschichte jedoch ebenfalls allein erzählen könnten. Lannert bezeichnet Emma und der blaue Dschinn als augenzwinkernden Ausflug, der erfrischend kompakt über die Bühne gehe.

 

Tintenherz


Die Rezensionen zu Tintenherz weisen sowohl negative als auch positive Kritikpunkte auf. Stefan Neuhaus schreibt in seiner Rezension auf literaturkritik.de (24.03.2004), man hätte aus Tintenherz „mehr machen können“. Bei dem Buch ginge es vorrangig darum, „Spannung zu erzeugen“. Nichtsdestotrotz weise Tintenherz „durchaus gelungene Figuren“ auf. Neuhaus nennt in dem Zusammenhang den Autor Fenoglio, den Feuerspucker Staubfinger sowie Meggies Tante und Büchersammlerin Elinor, die für ihn „ die einzige wirklich schlüssig motivierte Figur des ganzen Buches“ sei. Claus Philipp bezeichnet in Der Standard (6.12.2003) das „Spiel mit Realitäten und Fiktionen“, dem sich Cornelia Funke in Tintenherz widmet, „als teilweise konventionelle Gebrauchs- und Spannungsliteratur“. Eine Besonderheit sieht Claus Philipp allerdings „in den Literaturzitaten, mit denen die Autorin ihre Erfindung anreichert“. Diese Zitate lassen sich zu Beginn eines jeden Kapitels finden. Sie übermitteln dem Leser die Botschaft: „Seht her, es gibt neben den großen Bestsellern durchaus ebenbürtige, oft sogar bessere Bücher.“ Tintenherz ist für Konrad Heidkamp „eine einzige Liebeserklärung ans Buch, ans Papier und an Regale, Einbinde, Minuskeln und mit Stoff ausgeschlagene Bücherkisten“. Heidkamp findet in der Zeit (27.11.2003) nur lobende Worte für Cornelia Funkes Roman, in der Bücher menschliche Eigenschaften zugeschrieben bekommen und als ein Portal in eine andere Welt fungieren: „Verblüffend, dass noch kein Autor diese Fantasie so konsequent wie Cornelia Funke zum Konstruktionsplan eines fantastischen Jugendromans gemacht hat, der in der Dreieinigkeit und Abhängigkeit von Autor, Buch und (Vor-)Leser die Welt spiegelt.“ Auch Monika Osberghaus weist in der FAZ (13.09.2003) auf „diese Phantasie“ hin: „Jeder, der gerne liest, hat wohl schon einmal mit dem Gedanken gespielt, nicht nur daß er in die Geschichten hineingehen könnte […], sondern auch, daß seine Lieblingsfiguren plötzlich leibhaftig da sein könnten.“ Cornelia Funke habe dies in Tintenherz gelungen umgesetzt: „Ihre Variation des Themas ist meisterhaft durchdacht, finster und bezwingend.“

 

Die wilden Hühner und die Liebe


Der letzte Band der Mädchenreihe Die wilden Hühner und die Liebe (2003) wird von den KritikerInnen gelobt und kann als „krönender Abschluss“ der wilden Hühner bezeichnet werden. Stefan Erlemann von Media-Mania (ohne Datum) lobt, dass es Cornelia Funke mit viel Humor und zugleich Ernsthaftigkeit gelinge, das schwierige Thema Jungs und Liebe aus dem Blickwinkel der Betroffenen darzustellen. Erlemann ist begeistert, wie gut sich Funke in die einzelnen Hühner hineinversetzen kann und dass sie immer den „richtigen Ton“ trifft. Erlemann merkt an, dass die wilden Hühner in dem letzten Band kein richtiges Abenteuer erleben, sondern dass der Leser einfach vom „wirklichen Leben“ liest. Der Mädchenroman wird von ihm als einer der „erwachsensten“ und „aufregendsten“ Romane beschrieben, der realistisch und voller Humor sei. Rolf Brockschmidt von Der Tagesspiegel (22.06.2003) schließt sich seinem Vorgänger an und lobt ebenso wie Erlemann, dass es Cornelia Funke gelungen wäre, die wilden Hühner altern zu lassen und somit mit ihren Fans zu wachsen. Er beschreibt den 5.Band als „wunderbaren“, „spannenden“ und „spritzigen“ Roman. Brockschmidt gefällt, dass sowohl Gefühlsverwirrungen und Irrungen als auch Eifersucht beschrieben werden und hält es für positiv, dass auch die Eltern als gleichberechtigte Figuren auftreten wie z.B. Sprottes Mutter. Ebenso wie Erlemann ist auch Rolf Brockschmidt der Meinung, dass Funke „ein feines Gespür für Sprache“ habe und mit „ihrem leicht schnodderigen Ton die Sprache der Jugendlichen [trifft]“.

 

Die Glücksfee


Cornelia Funkes Die Glücksfee kennzeichnet Maria Frisé in der FAZ (14.02.2004) als „eine heitere Geschichte für kleine Miesepeter“. Die Glücksfee Pistazia erhält den Auftrag, dem schlecht gelaunten Lukas Nachhilfestunden im Glücklichsein zu geben. Nachdem Lukas durch Pistazias Lektionen gemerkt hat, wie glücklich er sich schätzen kann, ist er jeden Tag fröhlich und genießt das Leben. Dadurch eigne sich die Geschichte „für alle, die dazu neigen, sich zu verkriechen und alles grau in grau zu sehen“. Cornelia Funke erzähle die Geschichte „knapp und heiter“. Maria Frisé lobt auch die Buchillustrationen von Sybille Hein, die „noch mehr gute Laune verströmen“. So unterstreichen die Illustrationen abermals die Botschaft der Geschichte: „Glücklichsein macht Spaß“.

 

Der wildeste Bruder der Welt


Der wildeste Bruder der Welt ist Ben, der es sich zur Aufgabe macht, seine große Schwester Anna vor allerhand Bösewichtern zu beschützen. Silke Böttcher bezeichnet ihn in Die Welt (03.04.2004) als einen „Helden, der auch mal zum kleinen Feigling werden darf, ohne sich schämen zu müssen.“ Als kleiner Bruder sucht auch Ben nachts den Schutz seiner großen Schwester und mag es, wenn er sich zu ihr ins Bett kuscheln kann. Tagsüber nimmt er dann wiederum mit Leidenschaft die Rolle des Beschützers ein. Laut Silke Böttcher erzählt Cornelia Funke die Geschichte, die das Thema Geschwisterliebe in den Fokus rückt, mit „wenigen wohlgewählten Worten“. Funke beschreibe den Helden Ben „warmherzig und augenzwinkernd“.

 

Tintenblut


Wie bereits in seiner Rezension zu Tintenherz, weist die Besprechung zu Tintenblut von Stefan Neuhaus auf literaturkritik.de (6.10.2005) vorwiegend negative Kritikpunkte auf. Tintenblut sei „für sich genommen […] eine spannende Unterhaltungslektüre für ältere Kinder“, doch Neuhaus rät davon ab, Sinn und Zweck der dargestellten Geschichte zu hinterfragen („Die Frage, welchen Sinn ihre ‚Tintenwelt‘-Fiktion hat, sollte man sich lieber nicht stellen.“) Neuhaus bewertet Tintenblut, indem er das Werk von Cornelia Funke zu J.K. Rowlings Harry Potter-Reihe in Bezug setzt. Im Vergleich zu Rowlings „Reihe von Bildungs- und Entwicklungsromanen“, welche „das Fantastische als Einkleidung nutzen, um der Realität der Leser einen ironischen Spiegel vorzuhalten“ bezeichnet Neuhaus die von Cornelia Funke geschaffene ‚Tintenwelt‘ als „eine schöne, schillernde Seifenblase, die bei näherem Hinsehen ohne nennenswerte Rückstände zerplatzt.“ Mit dem zweiten Teil ihrer Tintenwelt-Trilogie sei Cornelia Funke „nur fast ein Meisterwerk“ gelungen, so Wilfried von Bredow in der FAZ (28.09.2003). Tintenblut sei „ungemein spannend“, jedoch weise das Werk auch einen „Wort-Plüsch“ auf: „Ausschmückungen, Verstärkungen, Veranschaulichungen machen die Sprache nicht klarer, sondern, ganz im Gegenteil, undeutlicher.“ Dennoch merkt Wilfried von Bredow an, dass es keinem anderem gelinge „so glorios und mitreißend von der Kraft und der Sinnlichkeit der Wörter zu reden wie Cornelia Funke.“

 

Käpten Knitterbart auf der Schatzinsel


Cornelia Funkes Piratengeschichte Käpten Knitterbart auf der Schatzinsel bewertet Angelika Ohland in taz. die tageszeitung (27.01.2007) als „eher lustig als abenteuerlich“. Die fantasievollen Namen, wie Schimmelbrot oder der Fiese Freddy, stellen die Piraten der Geschichte als „Witzfiguren“ dar. Die Erzählung sei dadurch humorvoll und angenehm zu lesen. So führt Angelika Ohland weiter aus: „Die Gefahren und die Brutalität, die bei den echten Piraten ja sehr real waren, haben sich in ironische Elemente verwandelt, vor denen sich niemand mehr fürchten muss.“

 

Tintentod


Alex Rühle von der Süddeutschen Zeitung (17.05.2010) kann dem Abschluss der Tinten-Trilogie, Tintentod, nichts abgewinnen: „die Figuren bleiben flach, und der atemlose Roman spuckt den Leser am Ende aus.“ Die Tintenwelt nennt Rühle „konventionellstes Fantasy-Setting“ und erläutert weiter: „blutrünstiges Mittelalter, Ritter, bemooste Bäume, viele Tiere, übersinnliche Schwebeteilchen wie Elfen oder Todesengel.“ Den Figuren im Roman fehle es an Tiefe; sie blieben oberflächlich. Dies liege nichts zuletzt an den „verschiedenen Handlungssträngen“, welche „nach Cliffhangermanier“ miteinander verwoben werden. Wieland Freund ist hingegen begeistert von „Cornelia Funkes Magie des Lesens“. In der Welt (27.09.2007) schreibt er: „Genau zur rechten Zeit hat Cornelia Funke das Lesen selbst zur Zauberei erklärt und das Buch zum ganz großen Abenteuer.“ Tintentod als Abschluss der Trilogie sei für Freund „zu gleichen Teilen Abenteuerroman, Familiengeschichte und postmodernes Vexierspiel.“ Die Leidenschaft für Bücher mache Funke nicht zuletzt an der Intertextualität deutlich, die sich durch die gesamte Tinten-Trilogie zieht. Neben den Literaturzitaten zu Beginn eines jeden Kapitels lassen sich auch intertextuelle Bezüge im eigentlichen Text finden. So zieht Freund das Fazit: „Der Bestseller von gestern, der Klassiker von einst, Rowling und Shakespeare – in echter Begeisterung traut vereint.“ Cornelia Geissler von der Berliner Zeitung (28.09.2007) schrieb bereits eine Kritik zu Cornelia Funkes Geisterritter. Für den Roman fand sie damals nur positive Worte, so auch für Tintentod: „Erzählerisch hält die Autorin das Niveau der beiden vorangegangenen Bände, ihre Fantasie schickt die Leser in neue Verwicklungen – Tintentod ist mindestens ebenso spannend wie die beiden anderen.“

 

Der verlorene Engel


In Cornelia Funkes Kinderbuch Der verlorene Engel ist Dash auf der Suche nach dem Schutzengel seiner besten Freundin Paula. Paula verletzt sich seit einer Woche ständig und daher befürchtet Dash, sie habe ihren Schutzengel verloren. Die Geschichte spielt in Los Angeles, der Wahlheimat von Cornelia Funke, und bietet dem Leser Einblicke in Hollywood, nicht zuletzt da es sich bei den Schutzengeln von Dash und Paula um die Schauspieler Cary Grant und Marion Martin handelt. Die Frankfurter Rundschau (28.08.2009) bezeichnet das Buch Der verlorene Engel als eine „äußerst vergnüglich zu lesende und skurrile Story“. Ergänzend dazu habe auch Kerstin Meyer das Buch „mit flotten und hintergründigen Bildern illustriert“.

 

Reckless. Steinernes Fleisch


Die Kritiken zu dem Fantasy-Roman fallen recht durchwachsen aus. „Fesselnd erzählt und fabelhaft formuliert – aber kein Märchenbuch für die Kleinen“, sagt Dorit Koch über Cornelia Funkes Fantasy-Roman Reckless. Steinernes Fleisch, von Die Berliner Literaturkritik (16.09.2010). Die Autorin gebe in ihrem Werk den Märchen der Gebrüder Grimm eine moderne Bedeutung, findet Tilman Spreckelsen von die Frankfurter Allgemeine (14.09.2010). Obwohl Funke nach einer demütigenden Erfahrung des literarischen Schreibens in Englischer Sprache nun wieder ganz verliebt in ihre Muttersprache sei, stellt er klar, dass es nichts Romantisierendes an der Sprache in Reckless gebe. Dennoch merke man die Freude der Autorin mit Sprache zu spielen, lobt er den Schreibstil Funkes. Der Roman beziehe seine „Immense Faszination“ aus Funkes Interpretation der Märchen und deren neuer Bedeutung, die sie ihnen gebe. Während Tilman Spreckelsen den märchenhaften Anfang „Es war einmal…“ und das ebenso klassische Ende „Und wenn sie nicht gestorben sind…“ lobt, findet Burkhard Müller von die Süddeutsche Zeitung (13.09.2010) diesen Rahmen weniger originell. Ebenso kritisiert er den weiteren Verlauf der Handlung und findet, dass das „alles schon viele Male dagewesen [sei]“. Außerdem ist Müller der Meinung, dass Cornelia Funke schon während des Schreibens die Verfilmung im Kopf gehabt habe. Er bezeichnet Reckless. Steinernes Fleisch als gar kein richtiges Buch, sondern lediglich als ein „Treatment, das bereitliegt für einen künftigen Film“. Auch für ihren Schreibstil findet er, im Gegensatz zu Spreckelsen, keine lobenden Worte. Cornelia Funke besitze keine eigene Sprache und ein Geheimnis bergen ihre Worte ebenso wenig. Auch Sylvia Schwab von Deutschlandradio Kultur (14.09.2010) findet keine positiven Worte für dieses Werk der Kinder- und Jugendbuchautorin. Obwohl Funkes Fantasie keine Grenzen kenne, wirken ihre Einfälle, Erzählwelten, Genres und Versatzstücke bunt zusammen gewürfelt und der Erzählfluss käme zu geschwollen daher. Außerdem, trotz großer Gefühle, die ihre Figuren zeigen, wirke das ganze doch etwas leblos.

 

Geisterritter


Positive Kritiken erhält Cornelia Funkes Roman Geisterritter, in der der elfjährige Jon Whitcroft gegen Geister kämpfen und einen Fluch brechen muss, der seit Jahrhunderten auf seiner Familie liegt. „Mit Geisterritter liefert sie [Cornelia Funke] eine spannende und mit ebenso leichter wie magischer Feder geschriebene Geschichte über gruselige Geister und tapfere Ritter, Internatsleben und Freundschaft“, schreibt Dorit Koch auf Stern.de (27.07.2011). Funke veröffentlichte Geisterritter knapp ein Jahr nach dem Start ihrer Reckless-Reihe. Mit Geisterritter wolle Cornelia Funke „speziell ihre jüngeren Fans wieder zurückerobern“, denen „die Reckless-Welt zu düster und zu brutal“ erschien. Dorit Koch merkt zudem an, dass Cornelia Funke in Geisterritter erstmalig die Ich-Form verwendet. Lobende Worte für Geisterritter findet auch Tilman Spreckelsen in der FAZ (09.09.2011). So habe Cornelia Funke mit Geisterritter ein Kinderbuch verfasst, welches „das Genre gleichzeitig ausfüllt und sprengt“. Tilman Spreckelsen geht in seiner Rezension auch auf den Handlungsort der Geschichte, das englische Salisbury, ein: „Bemerkenswert ist, wie die im realen Salisbury erlebbare Atmosphäre diese Geistergeschichte prägt oder geradezu motiviert.“ Maren Schürmann weist in diesem Zusammenhang in der WAZ (12.08.2011) auf die Buchillustrationen von Friedrich Hechelmann hin, mit denen der Maler „die düstere Stimmung, die Funke in ihrem neuen Roman hervorruft“, nochmals betont. Geisterritter sei „ein in sich abgeschlossenes Buch für Kinder – ein spannendes mit überraschenden Wendungen.“ Ergänzend dazu schreibt Cornelia Geissler in der Berliner Zeitung (04.08.2011): „Cornelia Funke spitzt die Handlung immer wieder neu zu, auf dass man atemlos dem Kapitelende entgegen liest und zur Entspannung gleich noch das nächste genießt.“ Schließlich merkt Maren Schürmann am Ende ihrer Rezension in der WAZ noch an, dass nicht nur Kinder Freude an dem Roman hätten, sondern auch Ältere Spaß beim Vorlesen des Buches bekommen, wenn Funke „mit – für Erwachsene verständlichem – ironischen Ton erklärt, was denn ein Elfjähriger so tut und denkt.“

 

Reckless. Lebendige Schatten


Die Kritiken zu Cornelia Funkes zweitem Teil Lebende Schatten der Reihe Reckless fallen neben ein paar Kritikpunkten überwiegend positiv aus. Während Tilman Spreckelsen von die Frankfurter Allgemeine (07.09.2012) im ersten Teil Steinernes Fleisch noch Funkes Sprachstil lobte, findet er, dass im zweiten Teil die einzelnen Kapitel von sprachlich unterschiedlicher Qualität zeugen und bemängelt: „[M]anche Bilder wirken allzu gesucht, und bestimmte Stilmittel wiederholen sich etwas zu oft, während andere Passagen wiederum durch das exakt gewählte Wort überzeugen“. Dennoch lobt er, dass es Funke erneut geglückt sei, den „Märchenschatz einer Region“, hier den Frankreichs, im ersten Teil den Österreichs und Ungarns, in einen Roman zu überführen. Maik Kade von Buch-Magazin.com (19.02.2013) findet, dass mit Lebendige Schatten „ein Roman in bester Cornelia-Funke-Manier abgeliefert [wird]“. Er lobt die Kreativität der Autorin für die Vielzahl „faszinierender Kreaturen“, wie die steinernen Wesen Goyl, Wassermänner, den Schneider und die Gestaltenwandlerin Fuchs, die in der Geschichte vorkommen. Besonders interessant sei jedoch der „Steam-Punk“-Charakter der Spiegelwelt, die auf der einen Seite von mystischer Zauberei, aber auf der anderen Seite von moderner Wissenschaft geprägt sei. Ebenfalls Anke Klapsing-Reich von RuhrNachrichten.de (06.09.2012) findet nur lobende Worte für diesen Roman. Man könne sich der Gefahr, sich in der zauberhaften Sprach- und Märchenwelt Funkes zu verlieren, nicht entziehen. Wer sich einmal in die Spiegelwelt begebe, wolle gar nicht mehr hinaus, meint die Rezensentin. Sie ist begeistert von Cornelia Funkes „wohlklingende[r] Wort[wahl]“ und den sehr lebendig gestrickten Helden.

Forschungsspiegel

 

Beim Sichten der Forschungsliteratur zu Cornelia Funke ist aufgefallen, dass die Forschung zwei Thematiken besonders interessiert, die Intertextualität und das Motiv des Buches (des Lesens) in der Tinten-Trilogie sowie die Thematisierung geschlechtsspezifischer Rollenattribute und die Aufhebung der traditionellen Rollenzuschreibungen durch Überschreitung abgesteckter Grenzen.

 

Buchmotiv und Intertextualität


Anne Siebeck beschäftigt sich in ihrer Magisterarbeit Das Buch im Buch mit dem Buchmotiv als solches. Sie beschreibt, wie ein bestimmtes Buch der Auslöser für ein fantastisches Geschehen, eine übernatürliche Handlung sein kann. Dazu analysiert sie mehrere Werke, u.a. Cornelia Funkes Tinten-Trilogie, in der das Buch „Tintenherz“ des real-fiktiven Autors Fenoglio im Zentrum der Handlung steht. Es handelt sich hierbei um ein Buch im Buch, denn Fenoglios „Tintenherz“ löst das fantastische Geschehen in Funkes Tintenherz, Tintenblut und Tintentod aus. Siebeck stellt fest: „Im Fall des ersten Romans Tintenherz tragen das fiktive und das tatsächliche Buch wie bei der Unendlichen Geschichte denselben Titel, doch es gibt keine Entsprechung auf inhaltlicher Ebene“ (Siebeck, S. 46). Funkes Figur Mo, die den Beinamen „Zauberzunge“ trägt, liest aus Fenoglios „Tintenherz“ versehentlich Figuren heraus. Im Gegenzug verschwindet seine Frau Resa in dem Buch. Siebeck diagnostiziert: „Das Buch im Buch fungiert nicht eindeutig als phantastische Schwelle. Es ist zwar für einen Übergang nötig, doch braucht es einen magischen Vorleser, eine sogenannte Zauberzunge, die den Text laut vorliest, um den Transfer zu ermöglichen“ (Siebeck, S. 48). Das Buchmotiv werde weiterhin dadurch verstärkt, dass alle real-fiktiven Figuren dazu in Verbindung gesetzt würden, sagt Angelika Bury in ihrem Aufsatz „Tintenherz“ von Cornelia Funke und „Das Buch“ von Alfons Schweiggert – Ein Vergleich zweier phantastischer Romane. Der Leser wird durch Mo, der nicht nur Vorleser, sondern auch Buchbinder ist, in dieses Handwerk eingeführt. Seine Tochter Meggie ist ebenso wie Tante Elinor eine leidenschaftliche Büchersammlerin und -liebhaberin. Des Weiteren erhält der Leser durch Fenoglio einen Einblick in die Arbeit und Gedankenwelt eines Schriftstellers. Doch nicht nur das Buchmotiv spielt eine wichtige Rolle in Funkes Werk, sondern auch die Intertextualität ist erwähnenswert: „Das Lesen hat für den Buchrestaurator und seine Tochter einen ungewöhnlich hohen Stellenwert […]. Kombiniert mit zahlreichen intertextuellen Bezügen und den Zitaten zu Anfang jedes Kapitels legt Funke dem Buch ein Arsenal an Verweisen auf Bücher zu Grunde“, so Siebeck (Siebeck, S. 57). Zusätzlich zu den Büchern, auf die in der Tinten-Trilogie verwiesen wird wie z.B. Meggies Lieblingsbuch Peter Pan, wird die Intertextualität auch in Person von Farid verdeutlicht. Mo hat den Jungen aus der arabischen Welt des Märchens 1001 Nacht von Gustave Boulanger herausgelesen.
Hinter den Zitaten, die nicht nur zu Anfang eines Kapitels zu finden sind, sondern auch im eigentlichen Text, aus Werken des Kinder-und Jugendliteraturkanons, verbirgt sich ein „Bildungsauftrag der Autorin“ (ebd.). Sie appelliert an ihre LeserInnen, dieser Lektüre Aufmerksamkeit zu schenken und legt sie ihnen ans Herz. Neben Tintenherz lassen sich auch intertextuelle Bezüge in anderen Werken Funkes finden, wie z.B. in Reckless und Die Wilden Hühner und das Glück der ErdeReckless.Steinernes Fleisch und Reckless.Lebendige Schatten sind die ersten beiden Bände eines mehrteiligen Werkes. Die Fantasy-Reihe lehnt sich an die Märchen der Gebrüder Grimm an und spielt sowohl in einer industrialisierten, modernen Märchen-, als auch in der realen Welt. Außerdem stellt Funke in Die wilden Hühner und das Glück der Erde einen Bezug zu William Shakespeares Romeo und Julia her, indem sie ihre Figuren dieses Drama als Theaterstück aufführen lässt.

 

Gender roles


Starke, weibliche Figuren, Mädchen, die selbstbewusst auf Augenhöhe mit den männlichen Figuren sind – auch das ist ein Thema, das Anlass zur Forschung gibt. Die Auseinandersetzung mit diesem Thema hat ihren Ursprung vermutlich darin, dass die Autorin ein katholisches Mädchengymnasium besucht hat, geleitet von Nonnen. „Den Nonnen verdankt sie […] das Bewusstsein, dass Mädchen alles erreichen können, was sie wollen, oder, […], dass es keine Grenzen für Frauen gibt“ (Latsch, S. 20f.), erzählt Cornelia Funkes Patentante Hildegunde Latsch in Cornelia Funke – Spionin der Kinder. Dies erklärt, warum Funke die typischen Rollenklischees in ihren Werken umdreht. Von Rollenmustern und Verhaltensnormen abweichende Mädchen werden zum starken Geschlecht, während Jungen oft als ängstlich, klein und schwach beschrieben werden. Ein solcher Rollentausch lässt sich in Potilla und der Mützendieb finden, denn Arthur, der auch „Hasenherz“ genannt wird, kann den Feenhügel nur mit Hilfe der mutigen Esther retten, die voller Tatendrang steckt und somit eine männliche Stereotype verkörpert. (Vgl. Vogt, S. 94) Auch in Die wilden Hühner – Fuchsalarm sind die Mädchen den Jungen an Courage überlegen. Das wilde Huhn Sprotte, das abenteuerlustig, mutig und willensstark ist, verteidigt den Pygmäen Willi vor seinem gewalttätigen Vater, während Willis Freund Torte sich hinter Sprotte versteckt (vgl. ebd., S. 93). Cornelia Funke legt großen Wert darauf, dass es bei ihren Figuren sowohl die männliche als auch die weibliche Form gibt. Demzufolge treten in ihren Werken Ritterinnen, Piratinnen, eine Drachin, Koboldmänner- und frauen sowie Feen und Feenmänner auf. „Mit ihren Neologismen stülpt Funke den weiblichen Figuren nicht einfach eine männliche Rolle über, sondern verschafft ihnen durch eigene feminine Form einen gleichberechtigten Status“ (ebd.), stellt Christiane Brox in ihrem Aufsatz „Von braven Mädchen zu selbstbewussten Heldinnen“ klar. Weitere Heldinnen sind die kleine Prinzessin Isabella, die Ritterinnen Igraine Ohnefurcht und Violetta, Emma, die den blauen Dschinn rettet sowie Meggie aus der Tintenwelt und Molli, die Käpten Knitterbart und seine Bande austrickst.

 

Persönliche Einflüsse in Cornelia Funkes Werken – „Kleine Anekdoten“


In ihren Texten verarbeitet und beschreibt Cornelia Funke auch persönliche Erfahrungen bzw. Ereignisse. Für sie sind die Orte, an denen ihre Erzählungen stattfinden, sehr wichtig. In vielen ihrer Werke sind „Orte des Aufbruchs“ und „Orte der Heimkehr“ zu finden, die dann gleichzeitig wieder ein Ort für ein neues Abenteuer sind. In vielen ihrer Werke existieren Parallelwelten wie z.B. die Spiegel- und die Tintenwelt. In Drachenreiter und Herr der Diebe wird die reale Welt jedoch durch Fabelwesen bzw. durch ein magisches Karussell bereichert. Cornelia Funke, die selbst als Kind in Venedig war und dort den Wunsch verspürte erwachsen zu sein, war es wichtig in Herr der Diebe einen „verzauberten Ort“ zu schaffen, den die Kinder besuchen können. Eine weitere Reise, nach Salisbury, eine Stadt im Süden Englands, gefiel Cornelia so gut, dass sie Geisterritter dort spielen lässt. Auch bei der Erschaffung von Capricorns Dorf wurde sie von ihren Reisen nach Ligurien in Norditalien inspiriert. Ganz besonders ist Cornelia ihr Buch Der verlorene Engel ans Herz gewachsen, welches sie ihrer Wahlheimat L.A gewidmet hat, denn „für Cornelia [ist] Los Angeles ein Ort, der sie das Paradies erahnen lässt“ (Latsch, S. 83). Weitere persönliche Bezüge lassen sich zu den Namen von Cornelia Funkes Figuren herstellen, denn die Namen ihrer Kinder, Ben und Anna, kommen in ihren Werken häufig vor, wie z.B. in Anna- Geschichten und Drachenreiter, wo der Waisenjunge Ben auftritt. In Die wilden Hühner bedient sie sich des Nachnamens der Oma ihres Mannes Rolf, die Slättberg hieß, sowie den Eigenschaften ihrer eigenen beiden Omas Anna und Heti, die immer einen Kittel trug, bei der Erschaffung von Annas Oma Kittel in Vorlesegeschichten für Anna. (Vgl. Latsch, S. 18) Auch bei der Erschaffung von Professor Barnabas Wiesengrund in Drachenreiter wurde sie inspiriert von Theodor Wiesengrund Adorno, einen im Dritten Reich emigrierten Soziologieprofessor, über den sie ihre Examensarbeit schrieb (vgl. Latsch, S. 25). Auch bei den Eigenschaften und Beziehungen ihrer Figuren wird Funke von persönlichen Erfahrungen beeinflusst. Ihre Zeit auf dem Bauspielplatz prägte sie sehr, wo sie mit Kindern in Kontakt kam, die ganz auf sich selbst gestellt waren oder häuslicher Gewalt zum Opfer fielen (vgl. Latsch, S. 28). Diese Themen lassen sich z.B. in Herr der Diebe finden, denn die Brüder Prosper und Bo sind ganz auf sich gestellt sowie in Die wilden Hühner, denn Willis gewalttätiger Vater macht seinem Sohn das Leben oft schwer. Des Weiteren ist es wichtig zu erwähnen, dass Cornelia ihre Bücher selbst illustriert. Die gelernte Illustratorin verspürte den Wunsch eigene Texte zu ihren Zeichnungen zu schreiben und so verdrängte das Schreiben das Zeichnen nach und nach (vgl. Latsch, S. 30), doch ihre eigenen Bücher illustriert sie meist noch selbst. Dies sind nur einige kleine Anekdoten der Kinder- und Jugendbuchautorin. Weitere Details aus dem Leben Cornelias beschreibt Hildegard Latsch in Cornelia Funke – Spionin der Kinder.