Arbeitsgruppe Prof. Dr. Karin Stachelscheid

Konzept und Modell des Fachspezifischen Humors

Das Konzept des „Chemie- bzw. Fachspezifischen Humors“ basiert auf zwei wesentlichen Arbeiten der allgemeinen Humorforschung, zum einen der Inkongruenztheorie nach Koestler und zum anderen des Pädagogischen Humors nach Kassner. Während die Inkongruenztheorie den Kern der Humorkomponente ausmacht, geben die Ideen des pädagogischen Humors die Rahmenbedingungen vor. Diese besagen, dass der Einsatz von Humor (im Unterricht) fach- und themenrelevant zum Lerngegenstand erfolgen soll, dass er planbar ist und damit vom Humorsender (Lehrkraft) gut und einfach einsetzbar. Das adressatenunabhängige Konzept ist im linken Teil der untenstehenden Abbildung dargestellt. Als Basis dienen zwei Bezugssysteme, die inkongruent miteinander verknüpft sind. Das erste Bezugssystem (BS I) gibt Fachinhalt wieder und das zweite Bezugssystem (BS II) eine sinnvoll auf diesen Inhalt bezogene Situation.

​Wird der fachspezifische Humor im Schulunterricht eingesetzt, entsteht durch die Lernenden eine Adressatenabhängigkeit, die berücksichtigt werden muss. Dies geschieht zunächst durch ein schülernah gewähltes Bezugssystem II, bestenfalls aus der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler. Durch die Ergänzung von Voraussetzungen der Lernenden sowie möglicher Lernsituationen wird das bisher adressatenunabhängige Konzept zum angenommenen Modell des Fachspezifischen Humors erweitert.

 

Modell_Fachspezifischer_Humor