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6/2014

Aus dem Senat vom 6. Juni 2014

[11.06.2014] Die Sitzung war geprägt durch lebhafte Debatten, u.a. darüber, mit welchen Maßnahmen das E-Learning an der UDE sinnvoll gefördert werden kann und wie sich die Leitlinien für gute Beschäftigung im Mittelbau in den Fakultäten auswirken. Mehr dazu in der Zusammenfassung.

Berichte und Anfragen

Der Senatsvorsitzende Klaus Solbach berichtete zunächst von einer Entschließung aus der Vorbesprechungsrunde, die dem Protokoll beigefügt wird. Darin stellt der Senat fest, dass die Diskussion in der letzten Sitzung zum vorgelegten Jahresbericht des Hochschulrats keinesfalls so zu interpretieren sei, dass der Senat eine unbegründet kritische Haltung zum Hochschulrat an der UDE einnimmt. Auch der Senat habe großes Interesse an einer kooperativen Zusammenarbeit der Universitätsorgane.

Rektor Ulrich Radtke informierte u.a. darüber, dass die NRW-Hochschulen weiterhin die Unterzeichnung der Ziel- und Leistungsvereinbarung (ZLV) mit dem Land ablehnen. Dissens bestehe u.a. in den Positionen zur Abbrecherquote. Er verwies darauf, dass sie sich nur begrenzt verringern lasse. Zum einen sei nicht jeder Abbrecher gleich ein Versager, da es sich oft um einen Wechsel im Studienfach handele, der sich aber statistisch nicht nachweisen lasse. Zum anderen dürfe das fachliche Niveau nicht zugunsten besserer Absolventenquoten deutlich abgesenkt werden (Radtke: „Besser ein abgebrochenes Ingenieurstudium als eine zusammengebrochene Brücke“). Radtke berichtete auch, dass es derzeit Gespräche mit Landtagsabgeordneten zum Entwurf des Hochschulzukunftsgesetzes gebe mit Blick auf die Anhörung am 18. Juni und die geplante Verabschiedung am 1.Oktober. Außerdem werde eine gemeinsame Erklärung der Landesrektorenkonferenz vorbereitet, deshalb könne es auch keine gemeinsame Stellungnahme der UDE-Gremien geben.

Prorektor Franz Bosbach trug u.a. vor, dass der Tag der Lehre am 3. Juni anlässlich des bundesweiten 2. Diversitätstags mit 150 Teilnehmer/innen gut besucht gewesen sei. Die Zukunftswerkstatt habe als Arbeitsauftrag ergeben, dass das Mentoringsystem optimiert werden soll (mehr Schulung) und sich die zentralen wie dezentralen Beratungseinrichtungen mehr vernetzen und sich besser im Web präsentieren sollen. Außerdem werde der Übergang in den Master of Education künftig flexibler gehandhabt auf Anregung des AStA.

Prorektor Thomas Spitzley berichtete, dass das Land mehr Geld für zusätzliche Masterplätze zur Verfügung stellt (10.000 Euro für jeden der voraussichtlichen 238 UDE-Plätze). In der Kürze der Zeit seit Bekanntgabe konnten dazu allerdings noch nicht viele Detailfragen geklärt werden.

Prorektor Jörg Schröder teilte mit, dass das Land die Universitätsallianz (UA) Ruhr mit ca. 2 Mio. Euro in der MERCUR-Förderung unterstützt. Außerdem diskutiere man im UA Ruhr-Forschungsrat derzeit über die Bildung von voraussichtlich drei bis fünf gemeinsamen Profilschwerpunkten („virtuelle Zentren“).

Der Kanzler bat die Fakultäten darum, ihre zwischenzeitlich in SAP eingebuchten Daten zügig durchzusehen, damit sich der Jahresabschluss nicht unnötig verzögert. Sonst würde sich die öffentliche Kritik an den Hochschulen hinsichtlich ausstehender Pflichtberichte unnötig bestätigen. Weiterhin sprach der Kanzler an, dass es eine Beschwerde beim Petitionsausschuss des Landes gegeben habe, dass die UDE-Dienstvereinbarung zur Gleitzeit (GLAZ) gegen den Gleichheitsgrundsatz („alle oder keiner“) verstößt. Dieser Meinung habe sich der Ausschuss im Grundsatz angeschlossen. Deshalb sei die UDE nun aufgefordert worden, Stellung zu nehmen. Fakt sei, dass die 1.300 Beschäftigten, die dem GLAZ-System angeschlossen sind, sehr zufrieden damit sind. Dort wo sie nicht eingeführt ist, werde sie allerdings vehement abgelehnt. Rainer Ambrosy gibt zu bedenken, dass die GLAZ eine große Rolle bei der Frage der Familienfreundlichkeit spielt und eine Abschaffung Probleme herbeiführe bei verschiedenen Zertifizierungen in diesem Bereich.

Der AStA fragte an, wie die Studierenden die UA Ruhr für ihr Studium nutzen und über welche Ansprechpartner/innen Informationen und Hilfestellungen abrufbar seien. Prorektor Bosbach schlug vor, diese Frage auf der nächsten gemeinsamen Sitzung der UA Ruhr-Senate im Juli zu diskutieren.

TOPs

Intensiv diskutiert wurden die Inhalte und der Tenor des vorgelegten Papiers zur E-Learning-Strategie. Bosbach erläuterte zunächst, dass das favorisierte Blended Learning, einer Mischung aus elektronisch gestützter Lehre mit klassischen Präsenzveranstaltungen, ein gutes Mittel sei zur Flexibilisierung des Lehrangebots. Erste Erfahrungen in den Wirtschaftswissenschaften mit diesem Instrument seien sehr viel versprechend. Gerade auch Studierende aus bildungsfernen Schichten hätten in den Klausuren besser abgeschnitten als sonst. Dies sei nicht unerheblich, da 70 Prozent der an der UDE Eingeschriebenen in Teilzeit studierten. Die Fakultäten seien jetzt gefragt, Pilotprojekt-Anträge einzureichen, von denen bis zu zehn gefördert werden können. Bis 2020 sollte möglichst in allen Studiengängen ein entsprechendes Element eingeführt worden sein. Diese Verpflichtung und der geringe Grad an Ausdifferenzierung stießen vielen Senator/innen bitter auf. Sie verwiesen darauf, dass gutes E-Learning weit mehr bedeute als das Einstellen von Vorlesungskonserven. Vieles sei allerdings noch sehr in der Entwicklung und benötige eher kooperative Anreize als den Druck von oben (z.B. über die Ziel- und Leistungsvereinbarungen). Wie allerdings der bei guten Formen zu leistende Aufwand abgerechnet werde, müsse erst noch entwickelt werden. Wichtig sei, dass sich die Fakultäten kreativ in den Prozess einzubringen, statt sie Top-down zu etwas zu verpflichten, was im Einzelfall möglicherweise gar nicht sinnvoll ist. Konstruktive Anregungen sollen in einer Überarbeitung des Papiers berücksichtigt werden.

Weit auseinander gingen auch die Meinungen bei den vorgelegten Leitlinien für gute Beschäftigungsverhältnisse im Mittelbau: Die Dekane wiesen vehement daraufhin, dass sie diejenigen seien, die die Finanzrisiken bei einer Einführung zu übernehmen hätten. Ihre Vorschläge seien im Abstimmungsprozess nicht ausreichend berücksichtigt worden. Letztlich wirke sich dies sogar nachteilig für die Betroffenen aus. Rektor Radtke wies deutlich darauf hin, dass die UDE in der Pflicht stehe, für die Planbarkeit wissenschaftlicher Karriere und mehr Familienfreundlichkeit Sorge zu tragen. Dies bringe das Papier zum Ausdruck, das bereits einen schwierigen Abstimmungsprozess durchlaufen habe. Um das Kommunikationsklima nicht weiter zu belasten, wurde die Vorlage vertagt. Für die nächste Sitzung soll eine Synopse zum Nachvollziehen der Änderungsschritte vorgelegt werden.

Mit wenigen Änderungen einstimmig angenommen wurde die Muster-Habilitationsordnung.


Berufungsverfahren

Befürwortet wurden die vorgelegten Listen zur Besetzung
- der Stiftungsprofessur für Supramolekulare Informatik in der Fakultät für Chemie und
- und der Professur für Eingebettete Systeme der Informatik in der Fakultät für Ingenieurwissenschaften.

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