Uni-Colleg im Wintersemester 2006/07

Jeweils mittwochs, 19.30 Uhr, Campus Duisburg, Raum MD 162

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Prof. Dr. Josef Raab (Nordamerikastudien):
Die USA zwischen Ideal und Wirklichkeit

Ausgehend von der aktuellen Situation, in der die USA zwar einerseits die einzige verbliebene Supermacht sind, andererseits aber seit dem 11. September 2001 ein Klima der Angst die amerikanische Kultur und Politik kennzeichnet, wird dieser Vortrag einige Ideale der amerikanischen Gesellschaft darstellen und deren Ursprünge und Entwicklungen aufzeigen. Insbesondere wird auf den Auserwähltheitsgedanken und den Missionierungsanspruch eingegangen sowie auf das demokratische Ideal eines Melting Pot [Schmelztiegel]. Das Verfolgen dieser Ideale war von jeher eine zweischneidige Angelegenheit, da ihnen eine Aufspaltung in Dazugehörige und Außenseiter inhärent ist. So kann auch der 11. September 2001 als ungewollte Folge des Strebens nach amerikanischen Idealen gedeutet werden. Wie dieser Tag die USA und ihre Ideale verändert hat, soll zum Abschluss des Vortrags zur Sprache kommen. Außerdem werden die USA als eine durch Pluralität und kulturelle Hybridisierung gekennzeichnete Nation dargestellt werden, in der ein Nebeneinander von Parallelgesellschaften vielfach das Miteinander in einem "e pluribus unum"-Gefüge verdrängt hat.