Uni-Colleg - Sommersemester 2013

Jeweils mittwochs, 19.30 Uhr, Campus Duisburg, Raum MD 162

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10. Juli 2013: Prof. Dr. phil. Jörg Wesche
Im Bestiarium - Tiere in der Literatur der Frühen Neuzeit.

Neuere kulturwissenschaftliche Tierstudien machen deutlich, wie stark Gesellschaften wesentlich von Tieren abhängig und durch sie geprägt sind. In der Frühen Neuzeit geht mit dem vorwiegend christlich geprägten Tierverständnis eine alternative Wahrnehmung einher, Sie ist neuen Wissenschaften wie der Anatomie oder Hydraulik zu verdanken. Wie wirkt sich diese – auch brisante Konstellation – auf die Literaturgeschichte der Zeit aus? In welcher Gestalt wird das Animalische in tierkundlichen und literarischen Texten des 16. und 17. Jahrhunderts dargestellt? Wie verhalten sich die Literaturtiere zur zeitgenössischen Tierphysiologie? Wie steht es um Mischwesen und Monster? Was hat der Teufel mit den Tieren zu schaffen, oder wie arbeiten literarische Texte durch Tierdarstellungen an der anthropologischen Differenz?

Prof Wesche geht in seinem Vortrag diesen Fragen exemplarisch anhand von frühneuzeitlichen ‚Bestsellern’ wie der Historia von D. Johann Fausten, Conrad Gessners Thier-Buch oder Grimmelshausens Simplicissimus nach.