Uni-Colleg - Wintersemester 2015/16

Gase und Vulkane - Die Eifel im Dornröschenschlaf?

3. Februar 2016: Prof. Dr. rer. nat. Ulrich Schreiber
19.30 Uhr, Campus Duisburg, Raum MD 162

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Die vulkanische Eifel übt mit ihren Maaren, Schlackenkegeln und großen Calderen seit jeher eine große Faszination auf Naturliebhaber aus. Aus geologischer Sicht sind die quartären Vulkanfelder der Eifel jung, 600 -700.000 Jahre alt. Es gab Ruhephasen nach längeren Ausbruchszyklen, die länger dauerten, als der Zeitraum des letzten Ausbruchs vor rund 11.000 Jahren bis heute. Geophysikalische Untersuchungen des Erdmantels zeigen, dass die magmatische Entwicklung unter der Eifel noch nicht abgeschlossen ist. Sichtbare Zeugen hierfür sind Gase, die aus dem Erdmantel stammen. Viele stellen sich die Frage, ob der Eifelvulkanismus noch einmal in Aktion tritt. Geologen fragen dagegen nicht ob, sondern wann wird der nächste Ausbruch kommen. Dies ist jedoch kaum zu beantworten. Nur die verschiedenen Ausbruchsformen, die zu erwarten sind, lassen sich eingrenzen. Ihre Gefährlichkeit hängt von der Lage des Eruptionspunktes, der Menge des aufsteigenden Magmas und seiner chemischen Zusammensetzung ab.

Die Bildung eines neuen Maares in einer bewaldeten Region ist die ungefährlichste Variante, in einer Stadt wie Koblenz eine Katastrophe. Mit stärkerer Magmazufuhr können sich Schlackenkegel oder länger aktive Vulkane mit mehreren Lavaströmen bilden. Diese stellen eine besondere Gefährdung dar, können sie doch Mosel oder Rhein abdämmen und zu unkalkulierbaren Überflutungen führen. Eine ganz eigene Klasse ist der Typ des Laacher See-Vulkans, der kurzfristig große Mengen an Lockermaterial (Pyroklastika) eruptiert. Die ausgeworfenen Aschen können weite Bereiche Mitteleuropas überdecken.

Organisation:
Prof. Dr. Rolf Möller
Prof. Dr. Werner Jung
Prof. Dr. Roland Schmechel

Kontakt:
Ingrid Sons
Tel.: (0201) 183-2064,
ingrid.sons@uni-due.de