Liebe Studierende,

da ich mehrere Seminare im Semester anbiete, kann ich mich leider nicht an jede Studentin/ jeden Studenten erinnern. Das ist keine böse Absicht, vielmehr der Größe und Vielzahl der Veranstaltungen geschuldet. Im Folgenden finden Sie einige Tipps, wie Sprechstunden (dennoch) erfolgreich(er) für alle Beteiligten verlaufen können.

Im Übrigen freue ich mich, wenn Sie zur Sprechstunde kommen! In persönlichen Gesprächen können zahlreiche Dinge intensiver als per Mail bearbeitet werden. Und gerade vor Prüfungen ist der direkte Kontakt wichtig und hilfreich. Wenn Sie also Fragen, Probleme usw. haben, dann kommen Sie vorbei! Dafür werde ich sogar bezahlt. Ich kann es selbst kaum glauben...   

Anonymität auflösen

Wir haben die Möglichkeit, die auch der Größe der Universität geschuldete Anonymität während einer Sprechstunde aufzulösen. Hier haben Sie die Chance, sich und ihr individuelles Anliegen zu präsentieren. Diese Chance sollten Sie nutzen - und zwar möglichst professionell.  

"Ich hab' Ihnen eine Mail geschrieben..."

Dieser Satz fällt immer wieder als Gesprächseröffnung, wenn Studierende ins Büro kommen. Leider stellt das Schreiben einer E-Mail kein Alleinstellungsmerkmal dar. Stellen Sie sich stattdessen vor und nennen Sie

  • ihren Namen,
  • die Veranstaltung, die Sie bei mir besucht haben sowie
  • ihr Anliegen (Bachelorarbeit, Modulbescheinigung, Hausarbeitsthemen, etc.).
  • Wichtig: Machen Sie sich und ihr Anliegen nicht klein (Ich wollt nur mal kurz stören oder Ich bin auch ganz schnell wieder weg sind Formulierungen, die Sie nicht benötigen). Sie haben ein Anliegen, das Sie zu mir führt. Dieses Anliegen präsentieren Sie bitte wie Erwachsene.

Bereiten Sie die Sprechstunde vor

Weshalb kommen Sie in meine Sprechstunde? Welche Aspekte wollen Sie ansprechen, welche Fragen haben Sie? Und was haben Sie bislang zur Beantwortung der Fragen selbst unternommen?

Haben Sie z.B. eine erste Gliederung für Ihre Hausarbeit entwickelt oder eine erste Fragestellung skizziert? Wunderbar! Daran können wir anknüpfen und weitere Punkte entwicklen.

Haben Sie Fragen zum Studiengang? Informieren Sie sich zunächst z.B. auf der Homepage der Germanistik. Schauen Sie in Ihre Studien-/Prüfungsordnung. Wenn Sie dann nicht weiter wissen, versuchen wir gemeinsam, der Sache auf den Grund zu gehen (oder an der Bürokratie zu verzweifeln. Aber immerhin: Geteiltes Leid...). Bringen Sie also Ihre Notizen sowie ihre Materialien mit in die Sprechstunde.

Notizen anfertigen

Einen professionellen Eindruck hinterlassen Sie, wenn Sie nicht nur Notizen mitbringen, sondern auch dann, wenn Sie Notizen während der Sprechstunde anfertigen. Haben Sie also bitte etwas zu Schreiben parat (für Literaturhinweise, Gliederungsvorschläge, Prüfungsthemen etc.). Das gibt mir in meinem gesegneten Alter zudem das gute Gefühl, ernst genommen zu werden. Vor allem nutzen wir die Gesprächszeit effizient.

Unterbrechen Sie mich!

Falls Sie etwas nicht verstehen, weil ich monologisiere (ist gar nicht meine Art:-) oder zu schnell spreche oder etwas unklar formuliert habe: Unterbrechen Sie mich, fragen Sie nach! Auch dafür werde ich bezahlt (s.o.).

Und was macht der Dozent?

Ich bemühe mich, die Wartezeiten von Studierenden abzukürzen. So werden Unterschriften, Modulbescheinigungen o.ä. direkt zu Beginn der Sprechstunde bearbeitet. Dadurch haben wir für inhaltliche Anliegen mehr Zeit. Daneben konzentriere ich mich während der Sprechstunde auf Sie und ihre Anliegen. Das Telefon wird nicht genutzt und auch die E-Mail wird "nicht eben noch schnell beantwortet". Sollten Sie umfangreichere Anliegen haben, dann schreiben Sie mir bitte eine E-Mail, damit wir einen Einzeltermin vereinbaren können. Und das Wichtigste zum Schluss: Ich biete Ihnen einen Platz auf einem bequemen Sofa an.

Mit freundlichen Grüßen

Patrick Voßkamp

 

Literatur

Meer, Dorothee (2003): Sprechstundengespräche an der Hochschule. Ein Ratgeber für Lehrende und Studierende. Hohengehren: Schneider. (Signatur in der UB: E11 IEE 1066)