Julia Schrittenlacher & Prof. Dr. Miriam MorekKollaboratives Schreiben im inklusiven Deutschunterricht - Rekonstruktion der interaktiven Zusammen-arbeit von Schreibtandems bei der gemeinsamen Textproduktion (KiDs)

Dem kollaborativen Verfassen von Texten als einer Form des kooperativen Arbeitens im Schreibunterricht wird aus inklusions- und schreibdidaktischer Sicht ein großes Potenzial zugeschrieben (Knopp/Becker-Mrotzek, 2019; Philipp, 2016). Die empirische Rekonstruktion der Zusammenarbeit von gezielt leistungsheterogen zusammengesetzten Tandems stellt jedoch bisher ein Desiderat dar (Lehnen, 2017), verspricht aber wichtige Impulse für den inklusiven Deutschunterricht, die Schreibdidaktik als auch für die Lehrer*innenbildung. Infolgedessen setzt das – in der deutschdidaktischen, empirischen Schreibdidaktik, Inklusionsund Professionsforschung verortete – Projekt „Kollaboratives Schreiben im inklusiven Deutschunterricht – Rekonstruktion der interaktiven Zusammenarbeit von Schreibtandems bei der gemeinsamen Textproduktion (KiDS)“ an diesem Desiderat an. Das explorativqualitative Vorhaben verfolgt das Ziel, inhaltliche, interaktive und fachdidaktische Erkenntnisse zum kollaborativen Schreiben zu erlangen, um selbst-regulierende, inklusive Lernformate für den (Deutsch-)Unterricht in der Sekundarstufe I vertieft zu legitimieren und die Nutzung dieser zu erweitern. Überdies sollen Lernpotenziale kollaborativen Schreibens aus einer Interaktions- und Prozessperspektive mit Blick auf die Schüler*innen als Akteure ihres eigenen Lernens sichtbar gemacht werden.

 

Zur Rekrutierung von zehn Schreibtandems nach dem Verfahren des selektiven Samplings werden zunächst Vorerhebungen in zwei Klassen durchgeführt, um dadurch leistungsheterogene Tandems zusammenstellen zu können. In der Haupterhebung soll eine gesprächsanregende, argumentative Aufgabe bearbeitet werden, welches durch schrägseitlich positionierte Kameras sowie einem Tonaufnahmegerät aufgezeichnet wird. Dies bildet den zentralen Datentypus der weiteren Arbeit. Ergänzend werden Textendprodukt sowie etwaige Notizen gesichert und eine Monitoraufzeichnung erstellt, damit die Verschränkung von mündlicher und schriftlicher Formulierungsherstellung einschließlich etwaiger Revisionsaktivitäten prozessual nachvollzogen werden kann. Die Erlangung der Erkenntnisse soll nachfolgend durch drei Zugänge ermöglicht werden: a) inhaltsanalytisch-kodierendem, b) gesprächsanalytischem und c) fachdidaktisch-interpretativem Zugang.

Publikationen

Schrittenlacher, J. & Morek, M. (2023). Kollaboratives Schreiben im inklusiven Deutschunterricht – Rekonstruktion der interaktiven Zusammenarbeit von Schreibtandems bei der gemeinsamen Textproduktion (KiDs). Posterpräsentation auf der Abschluss und Kick-Off-Veranstaltung des GKQL, Essen.

Schrittenlacher, Julia (2023). Interactions of secondary-school students during collaborative writing and their potential for writing development. IPRA-Conference, Brüssel (Poster).

Schrittenlacher, Julia (2024). Collaborative writing in heterogeneously composed writing tandems - a reconstructive analysis. Projectpräsentation ARLE SIG Literacy, Brown Bag Meeting, online.

Schrittenlacher, Julia (2024). Gesprächsanalytische Betrachtung von Diskurspraktiken während der Formulierungssuche von Achtklässler*innen. Workshop Konversationsanalyse, Berlin.

Schrittenlacher, Julia (2024). Kollaboratives Schreiben im inklusiven Deutschunterricht, Schul- und Unterrichtsentwicklung. Tag der Bildungsforschung, Essen (Poster).
 

Kontakt

Schrittenlacher,Julia
 

Julia Schrittenlacher

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