Zu Gast im Start-up Coffee Talk war Leopold Rosenthal – der versierte Business-Coach und Start-up Mentor teilte anhand von vielen Beispielen seinen Erfahrungsschatz zum Thema „Innovation Fails & Wins“. Im Mittelpunkt stand immer die Frage: Wie kann ich als Unternehmer:in Möglichkeiten schaffen oder Ziele erreichen, und welche Unterstützung ist dabei hilfreich? 

Fails anderer Projekte bieten dabei eine besonders gute Möglichkeit, von ihnen zu lernen, um es selbst besser zu machen. Ein Beispiel hierfür war die fehlende Balance zwischen Pragmatismus und Vision. Ein hochmotiviertes Team mit einer vielversprechenden Idee scheiterte daran, die ersten Schritte für sein Produkt zu planen. Obwohl sie eine klare Vision hatten, fehlte ihnen der Bezug zum Handwerksmarkt.

Ein weiterer Innovation-Fail im Bereich „Team“ betraf eine Innovation im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI). Das Team bestand aus einem Technologieexperten und einem Business-Spezialisten mit früheren Gründungserfahrungen. Es fehlte jedoch jemand, der beim Aufbau der Infrastruktur half. Der KI-Experte hatte einen vielversprechenden Kontakt, der diese Lücke im Team hätte füllen können, aber dieser wurde als schwierig im Umgang mit Menschen beschrieben. Trotzdem entschied sich das Team, diese Person mit ins Boot zu nehmen. Jedoch erschien diese Person nicht zum verabredeten Notartermin und disqualifizierte sich direkt wieder als Teammitglied. Das illustriert die große Bedeutung von Vertrauen im Team. Da man quasi eine „Geschäftsehe“ eingeht, muss die Chemie stimmen.

Teams, die gut zusammenarbeiten, erzielen eine bessere Leistung als Teams, die fachlich kompetent sind, aber zwischenmenschliche Schwierigkeiten aufweisen. 

Im Talk gab Leopold einen generellen Hinweis zur Entwicklung von Innovationen. Der Gedanke, dass man niemanden von seinen Innovationsideen erzählen sollte, weil die Idee geklaut werden könnte, ist auch ein Fail. Natürlich ist es nicht ratsam, die Idee mit jedem zu teilen, jedoch bieten Expert:innenmeinungen wertvolles Feedback, das entscheidend für die Weiterentwicklung der Idee sein kann.

Leopold betonte außerdem, dass Start-ups in der Regel wesentlich schneller innovative Produkte entwickeln als große Konzerne, da der Prozess für letztere viel aufwändiger und kostspieliger ist. Start-ups sind gezwungen, deutlich schneller und effizienter zu handeln, wodurch Konzerne von ihnen lernen und möglicherweise kooperieren können. Aufgrund ihrer hohen Effizienz sind Start-ups in diesem Sinne den Konzernen oft überlegen.