GUIDE - Im Gespräch mit Nils Beckmann

Start-up Coffee Talk #25Du bist kein Venture Case? Was jetzt? – Fundingstrategien für Start-ups!

Zu Gast bei GUIDE’s 25. Start-up Coffee Talk war der Gründer von ‘Pitch and Grow’ Nils Beckmann.  Mit seinem Unternehmen hilft Herr Beckmann Gründerinnen und Gründern unter anderem dabei ihre Idee in einem ausdrucksstarken Pitch Investor*innen vorzustellen und diese für sich zu gewinnen. Denn wie man richtig pitch, will gelernt sein. Wenn man als Start-up durchstarten möchte, ist jedoch nicht nur die Erarbeitung eines guten Pitches wichtig, sondern es geht natürlich auch
darum, sich eine für das eigene Unternehmen geeignete Fundingstrategie zu überlegen. Oft fällt hier das Stichwort, Venture Capital‘. Kurz gesagt versteht man unter der Venture Capital Fundingstrategie ein risikobehaftetes Investment in junge Start-ups. Hierbei vergeben Venture Capitalists einen Teil ihres Eigenkapitals an nicht börsennotierte Unternehmen und erhalten im Gegenzug Unternehmensanteile. Die Investor*innen sind bei einer solchen Fundingmethode sehr in Unternehmensentscheidungen involviert und das Investorinteresse kann oft mit dem eigenen Interesse und den eigenen Zielen für sein Start-up konkurieren, so Herr Beckmann. Unter anderem aus diesem Grund kann es sein, dass die Venture Capital Methode nicht die geeignete Fundingstrategie für ein neues Unternehmen darstellt. Schließlich gibt es noch andere Finanzierungsoptionen, wie zum Beispiel Bootstrapping, Business Angles, oder private Investor*innen als Kapitalgeber*innen.
 
Aber wie soll man sich als junges Unternehmen zwischen diesen Optionen entscheiden und wie sollte man überhaupt vorgehen, um die richtige Fundingstrategie für sein Start-up auszuwählen? Nils Beckmann beschreibt ein erfolgreiches Vorgehen in den folgenden drei Schritten:
 
1) Es sollte zunächst im Kernteam des Unternehmens Einigkeit darüber herrschen, was das Endgame ist. Was sind die Ziele des Start-ups und in welchem Zeitraum sollen diese erreicht werden? Wenn hierüber keine Einigkeit besteht, sollte diese vorerst in Gesprächen erarbeitet werden, bevor man nächste Schritte einleitet.
 
2) Besteht Einigkeit über das Endgame des Start-ups, sollte überlegt werden was einem bei der Finanzierung wichtig ist. Geht es wirklich um reines Kapital, das man braucht, oder geht es auch um die Mitbenutzung von bereits etablierten Strukturen? Die Mitbenutzung bereits existenter Strukturen ist vor allem in hochspezialisierten Bereichen sinnvoll, da der Aufbau eines neuen Vertriebs oft sehr aufwendig und kostenintensiv ist.