Projektskizze

Zielsetzung des Projekts Projektskizze

Schülerinnen und Schülern müssen, um die Idee der Kulturhauptstadt zu verstehen, die Verbindungen zwischen Urbanität, Identität und Integration im kulturellen Kontext vermittelt werden[1]. Die 25-jährige Geschichte der Kulturhauptstadt-Idee zeigt, dass in der gegenwärtigen Etablierungsphase wieder verstärkt die Idee  der Initialphase im Sinne einer Stärkung der europäischen Identität aufgenommen  wird, da sich die Kulturhauptstadt-Idee in ihrem dritten Jahrzehnt wieder intensiver an den ursprünglichen Wurzeln orientiert und sich um eine europäische Identität bemüht[2].

Insofern ist im Bildungsbereich Schule die Behandlung des Themas „Kulturhauptstadt 2010" nicht ohne die Fokussierung auf Europa denkbar.

Auf der Mikroebene (Metropole Ruhr) lernen Schülerinnen und Schüler aufgrund des pluralistischen Charakters der Region Fähigkeiten wie:

-          friedlich und gemeinschaftlich

-          tolerant und vielfältig

-          weltoffen und leistungsorientiert,

die auf der Makroebene (Europa) erforderlich sind, um „den Geist einer integrierten europäischen Gesellschaft, die im friedlichen Zusammenwirken untereinander gemeinschaftlich nach außen auftritt, dabei die Vielfältigkeit ihrer eigenständigen Wurzeln bewahrt und sich als Vorbild der Toleranz zeigt, nach innen wie nach außen"[3] zu erfahren und weiter zu tragen.

Gemäß der Forderung, dass die Ansprache der Bevölkerung auf breiter Front erfolgen muss[4] und diese beim Prozess der Kulturhauptstadtwerdung mitzunehmen ist, sind es gerade die für die Zukunft in Europa zu befähigenden Schülerinnen und Schüler über die die Entwicklung einer Identität des Ruhrgebiets bzw. die Integration[5] und das Zusammenwachsen stattfinden kann.

Über Schülerinnen und Schüler als Multiplikatoren kann es gelingen die Potentiale des Ruhrgebiets verstärkt ins Bewusstsein zu bringen und zur Integration beizutragen sowie über die verbesserte Innenwahrnehmung im Zusammenhang mit der Metropole Ruhr zur Außenwahrnehmung und zum Abbau des kulturellen Minderwertigkeitskomplexes beizutragen.

Gerade über diese Zielgruppe ist zu erreichen, dass im Sinne der Nachhaltigkeit  die Kulturhauptstadt 2010 kein einmaliges Event bleibt und zu der Vision Ruhrgebiet 2030 beitragen kann.

Kurz- und mittelfristig gilt es jedoch, Schülerinnen und Schüler für das Ruhrgebiet als Erlebnis- und Kulturraum zu begeistern und über deren Multiplikatoreneffekt für eine überregionale Kenntnis auch der touristischen Möglichkeiten zu sorgen. So sollen Schülerinnen und Schüler durch überregionale Kontakte (e-mail-Projekte, Austausch mit Partnerschulen etc.) dazu beitragen die „unique selling propositions" nach Europa im weitesten Sinne zu tragen. Das bezieht sich sowohl auf die Route der Industriekultur, die Industriearchitektur sowie den Bereich der Alltagskultur, wozu insbesondere der Sport gehört, für den sich vor allem Jugendliche begeistern.

Insofern soll ein multidisziplinärer Zugang im Sinne von fächerübergreifenden Projekten fokussiert werden.

Unter Berücksichtigung der im Perspektivplan II 2007 dargelegten Ideen zu den einzelnen Disziplinen würde eine unterrichtliche Konzeption, in der die Geographie das Integrationsfach darstellt, die Fächer Kunst, Religion, Geschichte, Deutsch und Sport mit einbeziehen.

Im Wesentlichen geht es um folgende Lernziele:

Schülerinnen und Schüler sollen:

-          Kenntnisse über die Vielfalt der Metropole Ruhr (Mikroebene) gewinnen

-          diese in den Zusammenhang mit der Vielfalt Europas (Makroebene) bringen können

-          identitätsstiftende Merkmale (vor allem im Bereich der Alltagskultur) erfahren

-          Kenntnis über die Kulturhauptstadt-Idee erlangen und sich für die Idee nachhaltig engagieren

-          evtl. in Austausch mit den Partnerstädten, u. a. auch Pecs und Istanbul treten

Durch quantitative und qualitative Methoden soll in Erfahrung gebracht werden, inwieweit in den Schulen (vor allem im Geographieunterricht) die Kulturhauptstadt 2010 thematisiert wird, wie sich das Interesse der Schülerinnen und Schüler sowohl an der Kulturhauptstadt als auch an Europa darstellt und mit welchen Unterrichtsmethoden ggf. dieses Interesse forciert werden kann.


[1] Lammert, N. in: Mittag, J. (Hg.) (2008),S.7

[2] Mittag, J. in: Mittag, J. (Hg.) (2008), S. 79, 91

[3] Perspektivplan II (2007), S. 165

[4] Perspektivplan II (2007), S.16, 32, 43

[5] Perspektivplan II (2007), S.110