04.02.2013

Das KoGloss-Manual ist verfügbar

Eine detaillierte Beschreibung in Form eines Manuals dokumentiert alle Schritte der KoGloss-Methode. Das Manual ist als Anleitung für den Einsatz der Methode entstanden, die sich an den spezifischen Bedürfnissen ausgewählter Zielgruppen (Sprachwissenschaftler, Sprachdidaktiker, Fremdsprachlehrer in Hochschulen und Weiterbildung, Übersetzer und Terminologen in Weiterbildung und Beruf) orientiert.

Die deutsche und die englische Fassung des KoGloss-Manuals finden Sie hier:

Englische Version

Deutsche Version

21.06.2012

Digitale Analyse: Sprachliche Muster recherchieren und beschreiben

Die KoGloss-Methode möchte die Möglichkeit bieten, zu einem bestimmten Thema, Sachgebiet oder Diskurs gezielt Informationen über dafür typische sprachliche Muster zu recherchieren. Dazu kann der Nutzer eigene Textsammlungen erstellen, die dann als Grundlage einer selbständigen Recherche und Analyse dienen. Um diese Textsammlungen nutzen zu können, gibt es unterschiedliche Analyse-Programme. Sie sind dafür gemacht, mittels Suchanfragen in Form von einzelnen Wörtern, Wortteilen oder Wortfolgen häufige sprachliche Muster aus den vorher zusammengetragenen Texten zu gewinnen und Informationen zu ihrer Beschreibung zu entnehmen. Solche Analyse-Softwares sind unterschiedlich komplex aufgebaut und bieten verschiedene Werkzeuge. KoGloss bedient sich des frei verfügbaren und auch für linguistische Laien leicht zugänglichen Programms AntConc. [weiter...]

26.01.2012

Seminar mit Berufsbezug für Bachelor und Master der Germanistik an der Universität Duisburg-Essen

Wintersemester 2011/2012

Ulrike Haß. Fachsprache Wirtschaft. Analyse und Dokumentation

Das Seminar simulierte eine Aufgabenstellung, wie sie in zahlreichen Berufen vorkommt. Eine bestimmte beruflich-fachliche Spielart von Sprache soll zum Zwecke einer transparenten oder problemloseren Kommunikation festgehalten, d.h. dokumentiert und in geeigneter Weise präsentiert werden. Dafür wurde schrittweise in die Methode KoGloss eingeführt. Die Teilnehmer erkundeten das KoGloss-Korpus, erzeugten mittels Software typische Wort-Cluster und erprobten die linguistische Analyse der Wortcluster, um sie in das Glossar einzugeben. Bis Anfang März soll jeder Teilnehmer jeweils 8 Konstruktionen eintragen.

Es nahmen außer deutschen Studierenden auch DAAD-Stipendiaten aus Russland und der Ukraine teil als auch Studierende der niederländischen Partner-Universität Nijmegen. Gerade die Teilnehmer, für die Deutsch eine zu erlernenden (Fremd-)Sprache ist, waren an der Methode sehr interessiert und konnten sich eine praktische Anwendung in weiteren Fällen und ihren Sprachen gut vorstellen.

Besonders spannend für die Seminarteilnehmer war zu beobachten, dass die Studierenden in Estland schon eine ganze Reihe von Konstruktionen auf Estnisch verfasst hatten. Man konnte geradezu simultan zuschauen, wie das estnische Glossar wuchs, und auch Deutschsprechende konnten einige Elemente der estnischen Einträge verstehen, nämlich dort, wo in der estnischen Wirtschaftssprache Internationalismen gebräuchlich sind.

Ab März 2012 wird es möglich sein, von estnischen, lettischen und litauischen Einträgen aus auf deutsche Einträge zu verlinken und so ein multilinguales Werkzeug zu besitzen.

23.01.2012

Projektmeilensteine wurden erreicht

Ende 2011 hat das Projekt zwei wichtige Meilensteine erreicht:

  • Fertigstellung des KoGloss-Korpus  
  • Ermittlung von Konstruktionen der deutschen, estnischen, litauischen und lettischen Sprachen aus dem Fachdiskurs Konjunktur und Konjunkturentwicklung.

KoGloss-Korpus

Das KoGloss-Korpus ist ein multilinguales Vergleichskorpus und besteht aus vier Teilkorpora (Deutsch, Estnisch, Lettisch, Litauisch). Die Zusammenstellung aller vier Teilkorpora erfolgte unter Beachtung der in früheren Projektetappen aufgestellten Kriterien, mit dem Ziel eine Analogizität der vier Teilkorpora zu erreichen:

  • Thematische Analogizität (Diskurs zum Thema ‚Konjunktur‘)
  • Quantitative Analogizität (Textanzahl und Textlänge)
  • Qualitative Analogizität auf Basis grober Kategorien auf dem Gebiet der funktionalen Merkmale

Hinter diesem Gesamteindruck verbergen sich jedoch länderbezogene Unterschiede: Es hat sich recht schnell herausgestellt, dass spezifische Eigenheiten der Veröffentlichungs- und Textkultur in den jeweiligen Staaten ein Hindernis zur Zusammenstellung einer homogenen Textsammlung bilden. In puncto qualitative Analogizität wurden die Texte im Korpus ihren funktionalen Merkmalen nach in vier Bereiche eingeteilt worden: Amtliche Publikationen, Fachpublikationen, Nachrichtenpresse und Wirtschaftspresse. In den estnischen und litauischen Teilkorpora hingegen stellen die letzteren, bedingt durch eine geringe Differenzierung zwischen Wirtschafts- und Nachrichtenpresse in diesen Ländern, eine zusammengefügte Kategorie dar: Pressetexte.

Die Gesamtgröße des KoGloss-Korpus beträgt über 1.000 Texte mit ca. 12 Mio. Zeichen inkl. Leerzeichen.

Liste mit Konstruktionen

Nach den ersten Erprobungen der korpuslinguistischen Analyse wurden Konstruktionen der deutschen, estnischen, litauischen und lettischen Sprachen aus dem Fachdiskurs Konjunktur und Konjunkturentwicklung ermittelt. Wie bereits bei dem Korpusaufbau, wird die Korpusanalyse in verschiedenen Seminaren mit Studierenden durchgeführt. In kollaborativer Arbeit werden danach  die fachspezifischen Konstruktionen im Moodle Arbeitsraum festgehalten werden. Die Erstellung der Glossareinträge erfolgt mit Angabe morphologischer, syntaktischer, semantischer und pragmatischer Charakteristiken der selektierten Konstruktionen.

Um die spätere Nutzung für linguistische Laien in Weiterbildung und Beruf gewährleisten zu können, werden die Schritte der Korpusarbeit dokumentiert und im Hinblick auf die Erstellung eines Leitfadens (Manuals) für die selbständige Analyse systematisiert.

01.07.2011

Projekttreffen in Tartu, Juni 2011 

Auf dem Treffen der KoGloss-Projektpartner am 27. und 28.06.2011 in Tartu (Estland) wurden die vorläufig abgeschlossenen Projektetappen nachbesprochen sowie die Planung zur Durchführung nächster Schritte diskutiert. Ein Erfahrungsaustausch über den Einsatz der KoGloss-Methode in Seminaren in Essen, Vilnius, Tartu und Ventspils fand statt. Einige Zusammenfassungen dieser Erfahrungen werden auf unserer Webseite im Bereich Lehre später veröffentlicht.

Mit den ersten Ergebnissen aus der Praxis des Korpusaufbaus traten sprachspezifische Besonderheiten in Bezug auf die Textquellen und -längen ans Licht. Schwierigkeiten bereitet das Aufnehmen wissenschaftlicher Fachpublikationen ins Korpus. Während die meisten lettischen Fachpublikationen in Druckform vorliegen und im Internet nicht frei zugänglich sind, sind wissenschaftliche Veröffentlichungen in Estland meistens auf Englisch. Auch die Textlänge variiert je nach Sprache. So sind zum Beispiel deutsche Texte umfangreicher als ihre estnischen Pendants, da im Estnischen eine Vielzahl grammatischer Informationen in einzelnen Wörtern vereint werden können. Dies geschieht durch Anhängen zusätzlicher Elemente an den Wortstamm und es ergeben sich Sätze von komprimierterer Form als in Sprachen, die an dieser Stelle zusätzliche Wörter verwenden. Um dennoch zu einem ausgewogenen Korpus zu kommen, werden vor dem Beginn der Korpusanalyse noch einige Anpassungen vorgenommen.

Für die Korpusanalyse wird die freie Software AntConc1 eingesetzt. Ihre Analysefunktionen schließen u.a. Kollokationen bzw. Kookkurrenzen und Cluster aus mehreren Wörtern ein, womit sich potenzielle Konstruktionen ermitteln lassen. Auf dem Treffen wurde eine Probeanalyse in allen vier Korpora durchgeführt. Es erwies sich, dass eine Mehrzahl von Konstruktionen der baltischen Sprachen einem deutschen Kompositum entsprach. Es wurde beschlossen, solche Komposita in die Glossare aufzunehmen, wenn es sich dabei um terminologische Äquivalente handelt. Hinzu sind die Projektpartner der Frage der Lemmatisierung nachgegangen. Da KoGloss sich für eine einfache und laientaugliche Analyse der Korpora einsetzt, wurde die Möglichkeit in Betracht gezogen, ohne Lemmatisierung auszukommen. Der Einsatz der sog. „wildcards" in AntConc kann dazu verhelfen, zu den unterschiedlichen Flexionsformen zu gelangen. Da dies wieder sprachenabhängig ist, bleibt es bis zum nächsten Projekttreffen an den Partnern herauszufinden, welche der beiden Optionen effektiver einsetzbar ist.

Für die Dokumentation und Präsentation der Konstruktionen und ihrer diskursspezifischen Eigenschaften hat KoGloss die Glossarfunktion in Moodle gewählt. Ein wichtiger Punkt auf der Tagesordnung betraf daher die Rollen und Rechte in den Moodle-Glossaren. Während des Treffens wurden auch Beschlüsse zur Umsetzung des Darstellungsformats für Konstruktionen in Moodle und zur Vernetzung der Glossareinträge gefasst. Ab Anfang kommenden Semesters soll es möglich sein, Glossareinträge für Konstruktionen zu schreiben.

1 Anthony, L. (2011). AntConc (Version 3.2.4) [Computer Software]. Tokyo, Japan: Waseda University. Avalable from http://www.antlab.sci.waseda.ac.jp/

Hochschule Ventspils

Ventspils ist die zweitgrößte Stadt an der lettischen Ostseeküste, eine Stadt für Familie und Erholung, aber auch für das Studium und Arbeit.

Die Hochschule Ventspils wurde 1997 gegründet. Als eine der neuesten Hochschulen Lettlands hat sie ihr Profil in der lettischen Hochschullandschaft mit drei Fakultäten (Management, Informationstechnologien, Übersetzen und Dolmetschen) und modernen Forschungseinrichtungen gestaltet. Auditorien, Labors und Studentenwohnheim befinden sich unter einem Dach.

Die Forschung wird durch die größte Radaranlage  Nordeuropas (die achtgrößte in der Welt) dominiert, aber auch linguistische Forschungen haben ihren festen Platz: Vor allem solche Richtungen wie Terminologie, Lexikographie, Interkulturelle Kommunikation und Übersetzungswissenschaft sind fester Bestandteil sowohl in der Lehre als auch in der Forschung.

Springbrunnen “Tränen der  Freude” vor dem Eingang in die Hochschule.

Universität Vilnius - eine Universität mit Geschichte

Die Universität Vilnius existiert seit 1579 und ist mit ihrer Geschichte von über 400 Jahren die älteste und größte Hochschule Litauens und des Baltikums. Sie gliedert sich heute in 12 Fakultäten, 8 Universitätsinstitute und 10 Studien- und Forschungszentren.

Aula der Universität

Das alte Universitätsviertel befindet sich mitten in der Altstadt. Der einzigartige Gebäudekomplex hat sich im Laufe mehrerer Jahrhunderte entwickelt und verbindet daher Architekturströmungen wie Barock, Renaissance und Klassizismus. Es umschließt zwölf Innenhöfe, darunter auch den Großen Hof.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mit ihren wertvollen Beständen ist die Universitätsbibliothek die älteste (1570) Bibliothek in Litauen.

Leseraum in der Bibliothek der Universität Vilnius

Tartu - Stadt der Wissenschaften

Mit einem Fünftel Studierenden von ca. 100.000 Einwohnern ist Tartu wahrhaftig eine Wissenschafts- und Jugendstadt. An der Universität von Tartu studierten und arbeiteten der Naturforscher Karl Ernst von Baer - der Entdecker der Eizelle bei Säugetieren, der Astronom F. G. W. Struve (Meridian "Struve-Bogen") verfasste bedeutende Arbeiten über Doppelsterne und der Chemiker F. W. Ostwald - der einzige Nobelpreisträger aus den baltischen Ländern. 

 Observatorium

Karl Ernst von Baer

 "Kissing Students"