Pressespiegel

Die wilden Hühner
Die Pressestimmen sind sich einig und halten Die wilden Hühner (1993) für einen gelungenen Mädchenroman. Jana Trautmann vom Literaturportal Leser-Welt (ohne Datum) beschreibt den 1. Band der 5-teiligen-Reihe als eine unterhaltsame Lektüre, die wirklich Spaß mache. Doch sie kritisiert, dass der Mädchenroman stilistisch nicht an andere Werke der Autorin heranreiche. Sie lobt jedoch, dass es der Autorin gelinge aus etwas Alltäglichem etwas Spannendes, Besonderes und Lesenswertes zu machen und Funke das erfasse, was Kinder bewege. Trautmann gefallen ebenfalls die vier Figuren Frieda, Sprotte, Melanie und Trude, die sie als „ausgearbeitet“ und „aus dem Leben gegriffen“ beschreibt. Der Tagesspiegel (O.V., 07.08.1993) lobt den locker und humorvoll geschriebenen Text, sowie die Illustrationen der Autorin, die das Lesen „versüßen“. Die deutsche Tageszeitung in Dänemark Der Nordschleswiger (O.V., 20.11.1993) schließt sich den positiven Kritiken an und findet, dass der Autorin eine „spritzlebendige Kindergeschichte“ gelungen sei. Auch Die Rheinlandpfalz (O.V., 14.01.1994) hält Die wilden Hühner für unterhaltsam und lobt außerdem, dass das Buch Kindern auf einfühlsame Weise beibringe, hinter die Fassade eines Menschen zu blicken.

 

Kein Keks für Kobolde
Die Kritiken für Cornelia Funkes Koboldgeschichte fallen durchweg positiv aus, wie der Seite des Jumboverlags zu entnehmen ist. Dem ekz.bibliotheksservice (o.V., o.D.) gefallen die vielen märchenhaften Elemente, die von der Autorin verwendet werden, sowie ihr wunderbarer Sprachstil. Auch die Arbeitsgemeinschaft Jugendliteratur und Medien der GEW (o.V., o.D.) lobt die fantastischen und märchenhaften Elemente der Geschichte und meint zudem, dass es sich bei Kein Keks für Kobolde um eine spannende Geschichte handele, die bis zum Schluss fesselt. Zudem stimme die Geschichte nachdenklich und mache Kinder auf den Umweltschutz aufmerksam.

Zottelkralle, das Erdmonster
Bei Zottelkralle sind sich die KritikerInnen einig und loben das Werk in den höchsten Tönen. Auf der Homepage des Jumboverlags beschreibt die Arbeitsgemeinschaft Jugendliteratur und Medien der GEW (o.V., o.D.) das Kinderbuch als „,,[p]fiffig und witzig, originell und spannend“ und lobt zudem die die fantasiereiche Sprache Zottelkralles (bzw. die der Autorin). Außerdem seien in der Geschichte viele Redewendungen zu finden, um die die jungen Leser ihr Repertoire erweitern können. Ebenfalls auf der Seite des Arche Verlags sagt das Sonntagsjournal (o.V., 10.07.2005), dass Cornelia Funke mit dem Erdmonster ein schlichtweg faszinierendes Wesen geschaffen habe, das man lieben müsse

Die wilden Hühner auf Klassenfahrt
Der 2. Teil der Mädchenreihe Die wilden Hühner auf Klassenfahrt (1996) schneidet bei den KritikerInnen durchschnittlich ab. Jana Trautmann von dem Literaturportal Leser-Welt (ohne Datum) hält den Schreibstil der Autorin zwar für einfach, jedoch für das Alter der Zielgruppe angemessen. Dennoch urteilt sie: „Allerdings vermisse ich das Feingefühl für Sprache der Autorin ein wenig, weiß sie in vielen anderen Büchern den Leser durch ihre wunderbare Wortwahl und herrlichen Vergleiche regelrecht zu verzaubern“. Zu den kurzen, einfachen Sätzen kommentiert sie: „Der Leser erfährt nicht unbedingt sofort alles, sondern muss sich durchaus mal mit einem Satz zufrieden geben, wie: „Sprotte erklärte es ihnen“ (S. 173); der Leser bekommt diese Erklärung leider nicht. Das erhöht einerseits die Spannung, andererseits kann der Leser sich unter Umständen auch veräppelt vorkommen, da er ansonsten immer alles von den Figuren erfährt, aus deren Sicht gerade erzählt wird“. Alles in Allem ist sie jedoch der Meinung, dass der Schreibstil das Lesevergnügen nicht beeinträchtigt. Des Weiteren gefallen Trautmann die Entwicklungen der wilden Hühner und dass jedes Huhn seinem Charakter auch im 2. Band treu bleibt. Sie ist der Meinung, dass Funkes Werk voller Spaß und Spannung sei. Stefan Erlemann von Media-Mania (ohne Datum) lobt die gut nachvollziehbare Geschichte für Kinder und den lockeren und humorvollen Schreibstil der Autorin. Er kritisiert, dass Die wilden Hühner auf Klassenfahrt farblos und weniger spannend als der erste Teil der Mädchenreihe sei und ist der Meinung, dass die Geschichte sehr ruhig dahin plätschere. Er hält Die wilden Hühner auf Klassenfahrt zwar für nichts Besonderes, jedoch für alltäglich, locker und liebevoll.

Prinzessin Isabella
Das Bilderbuch Prinzessin Isabella (1997) von Cornelia Funke, das von Kerstin Meyer illustiert wurde, schneidet bei KritikerInnen positiv ab. Antje Nickel von Gender-Kinderbuch.de (01.07.2009) gefällt, dass das Bilderbuch junge Leserinnen ermutigt, sich in ihrer Geschlechterrolle nicht unterdrücken zu lassen, sondern individuelle Bedürfnisse und Wünsche zu äußern. Gelobt werden außerdem die ironische Darstellung der Figuren sowie die farbenfrohen Illustrationen und die versteckten Details im einfach gehaltenen Hintergrund. Sabine Warden der Internet- und Rezensionszeitschrift für Kinder- und Jugendliteratur Lesbar (1999) schließt sich Nickel an und lobt die „frechen, farbenfrohen Zeichnungen“, durch die Kerstin Meyer die Figuren charakterisiert. Warden ist genau wie Nickel der Meinung, dass die Details im Hintergrund dazu beitragen, Dinge besser zu verstehen, die im Text nicht deutlich seien. Dies und „witzige Details“ machen das Kinderbuch zu etwas Besonderem. Warden lobt außerdem die humorvolle Art, mit der Cornelia Funke erzählt und ihr gefällt, dass viel wörtliche Rede verwendet wird. Außerdem ist Sabine Warden der Meinung, dass die alltäglichen Sachen und Wünsche, die Prinzessin Isabella am Herzen liegen, von Kindern gut nachvollzogen werden können. Insgesamt beschreibt Warden das Werk als „spritzige Geschichte“, in der sich Text und Bild verbinden, die „Spaß macht“ und „Kinder dazu auffordert ihre Wünsche durchzusetzen.“

Drachenreiter
Die KritikerInnen sind sich einig, dass Cornelia Funke mit Drachenreiter (1997) ein Werk gelungen ist, das keine (Fantasy-) Wünsche offen lässt. Susanne Oswald von Leser-Welt (ohne Datum) lobt Funkes Sprachstil, der poetisch, aber dennoch kindgerecht ist. Des Weiteren gefallen ihr die „vielschichtigen Figuren“, die alle eine Entwicklung durchlaufen. Valentino Dunkenberger vom Medienportal Roter Dorn (ohne Datum) schließt sich Oswald an und behauptet, dass man nicht herumkomme, mit den Gestalten mitzufiebern und sie ins Herz zu schließen. Dunkenberger ist der Meinung, dass Drachenreiter Fantasy vom Feinsten biete. Cornelia Geissler von der Berliner Zeitung (25.10.2007) findet ebenfalls nur lobende Worte für Cornelia Funkes Werk und lobt die Verbindung von Realität und Fantasy: „Cornelia Funke gibt ihrer Fantasy-Erzählung so viel realistische Bodenhaftung, dass man sich lesend unter Drachen genauso zu Hause fühlen kann wie in einer Horde von Kindern“. Die Süddeutsche Zeitung (O.V., 01.10.1997) hält Drachenreiter für einen „von Anfang bis Ende unterhaltsame[n] spannende[n] Märchenroman“ und Das Hamburger Abendblatt (O.V., 02.12.1997) behauptet, dass dieser Kinderroman einen die Nachtruhe kosten könne und hält Drachenreiter für „ein[en] besonder[en] Wurf“ der Autorin, die schon etliche gute Kinderbücher geschrieben habe.

Igraine Ohnefurcht
Die beiden Kritiker von Media-Mania und Leser-Welt sind sich einig und ihre Rezensionen zu Igraine Ohnefurcht schneiden positiv ab. Stefan Erlemann von Media-Mania (o.D.) findet nur lobende Worte für dieses „kleine, feine Rittermärchen“. Es sei schwungvoll, locker und witzig geschrieben und zudem spare Cornelia Funke nicht an „köstlichen Einfällen, atemberaubenden Szenen und packenden Abenteuern“. Zudem findet der Kritiker es positiv, dass die Autorin ihr Buch selbst illustriert hat. So bekämen die Figuren durch ihre Zeichnungen „Gesicht und Statur und wachsen dem Leser sehr schnell an Herz“. Erlemann hält die Illustrationen nicht für „Schmuck“, sondern einen wichtigen Teil des Buches. Jana Trautmann von Leser-Welt (o.D.) findet, dass Cornelia Funke mit Igraine Ohnefurcht wieder einmal „ihren scheinbar grenzenlosen Einfallsreichtum“ unter Beweis stelle. Wie Erlmann, gefallen auch ihr die Zeichnungen der Autorin, „die das Buch bereichern“ und liebevoll gezeichnet seien. Die Rittergeschichte sei zudem unheimlich spannend, was daran liege, dass die Autorin es ihren Figuren alles andere als leicht mache. Durch verschiedene Vorkommnisse, sei das Geschehen unvorhersehbar gestaltet.

Potilla und der Mützendieb
Die Rezensionen für Cornelia Funkes Werk Potilla und der Mützendieb (2004) fallen durchschnittlich aus. Miriam Fritsch vom Medienportal Roter Dorn (01.10.2005) hält Potilla für eine wunderschöne, fantastische Geschichte, die sich leicht und fließend lesen lasse. Sie behauptet, dass man nach wenigen Seiten in die Geschichte versinke. Fritsch stellt an einer Stelle einen Logikfehler fest, der jedoch nur bei aufmerksamen Lesen auffalle. Stefan Erlemann von Media-Mania (ohne Datum) schließt sich Fritsch an und ist ebenfalls der Meinung, dass dieses Werk eine liebenswerte Geschichte sei, doch er stellt ebenfalls fest, dass Potilla nicht zu den besten Werken von Cornelia Funke gehöre. Dies begründet er durch den noch nicht ausgereiften und etwas holperigen Stil der Autorin sowie durch unmotivierte Wendungen und seltsam anmutende Einfälle. Trotz alledem ist Erlemann der Meinung, dass der liebenswerte Humor, die Illustrationen und der dramatische Schluss Potilla zu einem gelungenen Kinderbuch machen, das in jede gute Kinderbuchsammlung gehöre.

Herr der Diebe
Herr der Diebe (2000) ist nicht grundlos der Kinderroman, mit dem Cornelia Funke der internationale Durchbruch gelang. Sowohl in der internationalen als auch der deutschen Presse finden KritikerInnen nur lobende Worte für Funkes Werk. Die britische Tageszeitung The Guardian (O.V., 22.06.2002) beschreibt Herr der Diebe als ein deutsches Juwel und Fantasy-Meisterstück, vor dem sich englische Kinderbuchautoren verstecken können. Die Berliner Morgenpost (O.V., 16.07.2000) schließt sich der positiven Kritik an und lobt den Wechsel zwischen märchenhaften, realistischen und witzigen Erzählungen. Außerdem stellt sie fest, dass Cornelia Funkes Kinderbande, die in Herr der Diebe auftritt, den Banden von Erich Kästner das Wasser reichen könne. Auch Sonntag Aktuell (O.V., 12.03.2000) hält Herr der Diebe für ein gelungenes Werk und lobt außerdem die Illustrationen der Autorin. Die Süddeutsche Zeitung (O.V., 03.03.2000) lobt neben der Unterhaltsamkeit des Kinderromas ebenfalls die Auswahl des Ortes für die Erzählung, nämlich Venedig.

Emma und der blaue Dschinn
Die Kritiken zu Cornelia Funkes Kinderroman Emma und der blaue Dschinn (2002) fallen überwiegend positiv aus, doch die KritikerInnen stellen ebenfalls kleine Mängel fest. Elisabeth Simon-Pätzold von Antolin (ohne Datum) beschreibt die Geschichte als liebenswert, spannend und märchenhaft, stellt jedoch klar, dass es sich um kein Märchen handele, da ihr dazu einige hundert Jahre Sprachentwicklung fehle. Des Weiteren lobt sie die Art, wie Funke Kämpfe, Konflikte und Helden darstelle ohne zu sehr in Klischees zu verfallen und dass die zu übermittelnde Botschaft ihrer Geschichte nicht zu mahnend rüberkomme. Ina Lannert von der Frankfurter Allgemeinen (03.08.2002) lobt die Zusammenarbeit mit Kerstin Meyer, deren Illustrationen „konspirativ und einladend auf die Wortwelt deuten“, die Geschichte jedoch ebenfalls allein erzählen könnten. Lannert bezeichnet Emma und der blaue Dschinn als augenzwinkernden Ausflug, der erfrischend kompakt über die Bühne gehe.

Tintenherz
Die Rezensionen zu Tintenherz weisen sowohl negative als auch positive Kritikpunkte auf. Stefan Neuhaus schreibt in seiner Rezension auf literaturkritik.de (24.03.2004), man hätte aus Tintenherz „mehr machen können“. Bei dem Buch ginge es vorrangig darum, „Spannung zu erzeugen“. Nichtsdestotrotz weise Tintenherz „durchaus gelungene Figuren“ auf. Neuhaus nennt in dem Zusammenhang den Autor Fenoglio, den Feuerspucker Staubfinger sowie Meggies Tante und Büchersammlerin Elinor, die für ihn „ die einzige wirklich schlüssig motivierte Figur des ganzen Buches“ sei. Claus Philipp bezeichnet in Der Standard (6.12.2003) das „Spiel mit Realitäten und Fiktionen“, dem sich Cornelia Funke in Tintenherz widmet, „als teilweise konventionelle Gebrauchs- und Spannungsliteratur“. Eine Besonderheit sieht Claus Philipp allerdings „in den Literaturzitaten, mit denen die Autorin ihre Erfindung anreichert“. Diese Zitate lassen sich zu Beginn eines jeden Kapitels finden. Sie übermitteln dem Leser die Botschaft: „Seht her, es gibt neben den großen Bestsellern durchaus ebenbürtige, oft sogar bessere Bücher.“ Tintenherz ist für Konrad Heidkamp „eine einzige Liebeserklärung ans Buch, ans Papier und an Regale, Einbinde, Minuskeln und mit Stoff ausgeschlagene Bücherkisten“. Heidkamp findet in der Zeit (27.11.2003) nur lobende Worte für Cornelia Funkes Roman, in der Bücher menschliche Eigenschaften zugeschrieben bekommen und als ein Portal in eine andere Welt fungieren: „Verblüffend, dass noch kein Autor diese Fantasie so konsequent wie Cornelia Funke zum Konstruktionsplan eines fantastischen Jugendromans gemacht hat, der in der Dreieinigkeit und Abhängigkeit von Autor, Buch und (Vor-)Leser die Welt spiegelt.“ Auch Monika Osberghaus weist in der FAZ (13.09.2003) auf „diese Phantasie“ hin: „Jeder, der gerne liest, hat wohl schon einmal mit dem Gedanken gespielt, nicht nur daß er in die Geschichten hineingehen könnte […], sondern auch, daß seine Lieblingsfiguren plötzlich leibhaftig da sein könnten.“ Cornelia Funke habe dies in Tintenherz gelungen umgesetzt: „Ihre Variation des Themas ist meisterhaft durchdacht, finster und bezwingend.“

Die wilden Hühner und die Liebe
Der letzte Band der Mädchenreihe Die wilden Hühner und die Liebe (2003) wird von den KritikerInnen gelobt und kann als „krönender Abschluss“ der wilden Hühner bezeichnet werden. Stefan Erlemann von Media-Mania (ohne Datum) lobt, dass es Cornelia Funke mit viel Humor und zugleich Ernsthaftigkeit gelinge, das schwierige Thema Jungs und Liebe aus dem Blickwinkel der Betroffenen darzustellen. Erlemann ist begeistert, wie gut sich Funke in die einzelnen Hühner hineinversetzen kann und dass sie immer den „richtigen Ton“ trifft. Erlemann merkt an, dass die wilden Hühner in dem letzten Band kein richtiges Abenteuer erleben, sondern dass der Leser einfach vom „wirklichen Leben“ liest. Der Mädchenroman wird von ihm als einer der „erwachsensten“ und „aufregendsten“ Romane beschrieben, der realistisch und voller Humor sei. Rolf Brockschmidt von Der Tagesspiegel (22.06.2003) schließt sich seinem Vorgänger an und lobt ebenso wie Erlemann, dass es Cornelia Funke gelungen wäre, die wilden Hühner altern zu lassen und somit mit ihren Fans zu wachsen. Er beschreibt den 5.Band als „wunderbaren“, „spannenden“ und „spritzigen“ Roman. Brockschmidt gefällt, dass sowohl Gefühlsverwirrungen und Irrungen als auch Eifersucht beschrieben werden und hält es für positiv, dass auch die Eltern als gleichberechtigte Figuren auftreten wie z.B. Sprottes Mutter. Ebenso wie Erlemann ist auch Rolf Brockschmidt der Meinung, dass Funke „ein feines Gespür für Sprache“ habe und mit „ihrem leicht schnodderigen Ton die Sprache der Jugendlichen [trifft]“.

Die Glücksfee
Cornelia Funkes Die Glücksfee kennzeichnet Maria Frisé in der FAZ (14.02.2004) als „eine heitere Geschichte für kleine Miesepeter“. Die Glücksfee Pistazia erhält den Auftrag, dem schlecht gelaunten Lukas Nachhilfestunden im Glücklichsein zu geben. Nachdem Lukas durch Pistazias Lektionen gemerkt hat, wie glücklich er sich schätzen kann, ist er jeden Tag fröhlich und genießt das Leben. Dadurch eigne sich die Geschichte „für alle, die dazu neigen, sich zu verkriechen und alles grau in grau zu sehen“. Cornelia Funke erzähle die Geschichte „knapp und heiter“. Maria Frisé lobt auch die Buchillustrationen von Sybille Hein, die „noch mehr gute Laune verströmen“. So unterstreichen die Illustrationen abermals die Botschaft der Geschichte: „Glücklichsein macht Spaß“.

Der wildeste Bruder der Welt
Der wildeste Bruder der Welt ist Ben, der es sich zur Aufgabe macht, seine große Schwester Anna vor allerhand Bösewichtern zu beschützen. Silke Böttcher bezeichnet ihn in Die Welt (03.04.2004) als einen „Helden, der auch mal zum kleinen Feigling werden darf, ohne sich schämen zu müssen.“ Als kleiner Bruder sucht auch Ben nachts den Schutz seiner großen Schwester und mag es, wenn er sich zu ihr ins Bett kuscheln kann. Tagsüber nimmt er dann wiederum mit Leidenschaft die Rolle des Beschützers ein. Laut Silke Böttcher erzählt Cornelia Funke die Geschichte, die das Thema Geschwisterliebe in den Fokus rückt, mit „wenigen wohlgewählten Worten“. Funke beschreibe den Helden Ben „warmherzig und augenzwinkernd“.

Tintenblut
Wie bereits in seiner Rezension zu Tintenherz, weist die Besprechung zu Tintenblut von Stefan Neuhaus auf literaturkritik.de (6.10.2005) vorwiegend negative Kritikpunkte auf. Tintenblut sei „für sich genommen […] eine spannende Unterhaltungslektüre für ältere Kinder“, doch Neuhaus rät davon ab, Sinn und Zweck der dargestellten Geschichte zu hinterfragen („Die Frage, welchen Sinn ihre ‚Tintenwelt‘-Fiktion hat, sollte man sich lieber nicht stellen.“) Neuhaus bewertet Tintenblut, indem er das Werk von Cornelia Funke zu J.K. Rowlings Harry Potter-Reihe in Bezug setzt. Im Vergleich zu Rowlings „Reihe von Bildungs- und Entwicklungsromanen“, welche „das Fantastische als Einkleidung nutzen, um der Realität der Leser einen ironischen Spiegel vorzuhalten“ bezeichnet Neuhaus die von Cornelia Funke geschaffene ‚Tintenwelt‘ als „eine schöne, schillernde Seifenblase, die bei näherem Hinsehen ohne nennenswerte Rückstände zerplatzt.“ Mit dem zweiten Teil ihrer Tintenwelt-Trilogie sei Cornelia Funke „nur fast ein Meisterwerk“ gelungen, so Wilfried von Bredow in der FAZ (28.09.2003). Tintenblut sei „ungemein spannend“, jedoch weise das Werk auch einen „Wort-Plüsch“ auf: „Ausschmückungen, Verstärkungen, Veranschaulichungen machen die Sprache nicht klarer, sondern, ganz im Gegenteil, undeutlicher.“ Dennoch merkt Wilfried von Bredow an, dass es keinem anderem gelinge „so glorios und mitreißend von der Kraft und der Sinnlichkeit der Wörter zu reden wie Cornelia Funke.“

Käpten Knitterbart auf der Schatzinsel
Cornelia Funkes Piratengeschichte Käpten Knitterbart auf der Schatzinsel bewertet Angelika Ohland in taz. die tageszeitung (27.01.2007) als „eher lustig als abenteuerlich“. Die fantasievollen Namen, wie Schimmelbrot oder der Fiese Freddy, stellen die Piraten der Geschichte als „Witzfiguren“ dar. Die Erzählung sei dadurch humorvoll und angenehm zu lesen. So führt Angelika Ohland weiter aus: „Die Gefahren und die Brutalität, die bei den echten Piraten ja sehr real waren, haben sich in ironische Elemente verwandelt, vor denen sich niemand mehr fürchten muss.“

Tintentod
Alex Rühle von der Süddeutschen Zeitung (17.05.2010) kann dem Abschluss der Tinten-Trilogie, Tintentod, nichts abgewinnen: „die Figuren bleiben flach, und der atemlose Roman spuckt den Leser am Ende aus.“ Die Tintenwelt nennt Rühle „konventionellstes Fantasy-Setting“ und erläutert weiter: „blutrünstiges Mittelalter, Ritter, bemooste Bäume, viele Tiere, übersinnliche Schwebeteilchen wie Elfen oder Todesengel.“ Den Figuren im Roman fehle es an Tiefe; sie blieben oberflächlich. Dies liege nichts zuletzt an den „verschiedenen Handlungssträngen“, welche „nach Cliffhangermanier“ miteinander verwoben werden. Wieland Freund ist hingegen begeistert von „Cornelia Funkes Magie des Lesens“. In der Welt (27.09.2007) schreibt er: „Genau zur rechten Zeit hat Cornelia Funke das Lesen selbst zur Zauberei erklärt und das Buch zum ganz großen Abenteuer.“ Tintentod als Abschluss der Trilogie sei für Freund „zu gleichen Teilen Abenteuerroman, Familiengeschichte und postmodernes Vexierspiel.“ Die Leidenschaft für Bücher mache Funke nicht zuletzt an der Intertextualität deutlich, die sich durch die gesamte Tinten-Trilogie zieht. Neben den Literaturzitaten zu Beginn eines jeden Kapitels lassen sich auch intertextuelle Bezüge im eigentlichen Text finden. So zieht Freund das Fazit: „Der Bestseller von gestern, der Klassiker von einst, Rowling und Shakespeare – in echter Begeisterung traut vereint.“ Cornelia Geissler von der Berliner Zeitung (28.09.2007) schrieb bereits eine Kritik zu Cornelia Funkes Geisterritter. Für den Roman fand sie damals nur positive Worte, so auch für Tintentod: „Erzählerisch hält die Autorin das Niveau der beiden vorangegangenen Bände, ihre Fantasie schickt die Leser in neue Verwicklungen – Tintentod ist mindestens ebenso spannend wie die beiden anderen.“

Der verlorene Engel
In Cornelia Funkes Kinderbuch Der verlorene Engel ist Dash auf der Suche nach dem Schutzengel seiner besten Freundin Paula. Paula verletzt sich seit einer Woche ständig und daher befürchtet Dash, sie habe ihren Schutzengel verloren. Die Geschichte spielt in Los Angeles, der Wahlheimat von Cornelia Funke, und bietet dem Leser Einblicke in Hollywood, nicht zuletzt da es sich bei den Schutzengeln von Dash und Paula um die Schauspieler Cary Grant und Marion Martin handelt. Die Frankfurter Rundschau (28.08.2009) bezeichnet das Buch Der verlorene Engel als eine „äußerst vergnüglich zu lesende und skurrile Story“. Ergänzend dazu habe auch Kerstin Meyer das Buch „mit flotten und hintergründigen Bildern illustriert“.

Reckless. Steinernes Fleisch
Die Kritiken zu dem Fantasy-Roman fallen recht durchwachsen aus. „Fesselnd erzählt und fabelhaft formuliert – aber kein Märchenbuch für die Kleinen“, sagt Dorit Koch über Cornelia Funkes Fantasy-Roman Reckless. Steinernes Fleisch, von Die Berliner Literaturkritik (16.09.2010). Die Autorin gebe in ihrem Werk den Märchen der Gebrüder Grimm eine moderne Bedeutung, findet Tilman Spreckelsen von die Frankfurter Allgemeine (14.09.2010). Obwohl Funke nach einer demütigenden Erfahrung des literarischen Schreibens in Englischer Sprache nun wieder ganz verliebt in ihre Muttersprache sei, stellt er klar, dass es nichts Romantisierendes an der Sprache in Reckless gebe. Dennoch merke man die Freude der Autorin mit Sprache zu spielen, lobt er den Schreibstil Funkes. Der Roman beziehe seine „Immense Faszination“ aus Funkes Interpretation der Märchen und deren neuer Bedeutung, die sie ihnen gebe. Während Tilman Spreckelsen den märchenhaften Anfang „Es war einmal…“ und das ebenso klassische Ende „Und wenn sie nicht gestorben sind…“ lobt, findet Burkhard Müller von die Süddeutsche Zeitung (13.09.2010) diesen Rahmen weniger originell. Ebenso kritisiert er den weiteren Verlauf der Handlung und findet, dass das „alles schon viele Male dagewesen [sei]“. Außerdem ist Müller der Meinung, dass Cornelia Funke schon während des Schreibens die Verfilmung im Kopf gehabt habe. Er bezeichnet Reckless. Steinernes Fleisch als gar kein richtiges Buch, sondern lediglich als ein „Treatment, das bereitliegt für einen künftigen Film“. Auch für ihren Schreibstil findet er, im Gegensatz zu Spreckelsen, keine lobenden Worte. Cornelia Funke besitze keine eigene Sprache und ein Geheimnis bergen ihre Worte ebenso wenig. Auch Sylvia Schwab von Deutschlandradio Kultur (14.09.2010) findet keine positiven Worte für dieses Werk der Kinder- und Jugendbuchautorin. Obwohl Funkes Fantasie keine Grenzen kenne, wirken ihre Einfälle, Erzählwelten, Genres und Versatzstücke bunt zusammen gewürfelt und der Erzählfluss käme zu geschwollen daher. Außerdem, trotz großer Gefühle, die ihre Figuren zeigen, wirke das ganze doch etwas leblos.

Geisterritter
Positive Kritiken erhält Cornelia Funkes Roman Geisterritter, in der der elfjährige Jon Whitcroft gegen Geister kämpfen und einen Fluch brechen muss, der seit Jahrhunderten auf seiner Familie liegt. „Mit Geisterritter liefert sie [Cornelia Funke] eine spannende und mit ebenso leichter wie magischer Feder geschriebene Geschichte über gruselige Geister und tapfere Ritter, Internatsleben und Freundschaft“, schreibt Dorit Koch auf Stern.de (27.07.2011). Funke veröffentlichte Geisterritter knapp ein Jahr nach dem Start ihrer Reckless-Reihe. Mit Geisterritter wolle Cornelia Funke „speziell ihre jüngeren Fans wieder zurückerobern“, denen „die Reckless-Welt zu düster und zu brutal“ erschien. Dorit Koch merkt zudem an, dass Cornelia Funke in Geisterritter erstmalig die Ich-Form verwendet. Lobende Worte für Geisterritter findet auch Tilman Spreckelsen in der FAZ (09.09.2011). So habe Cornelia Funke mit Geisterritter ein Kinderbuch verfasst, welches „das Genre gleichzeitig ausfüllt und sprengt“. Tilman Spreckelsen geht in seiner Rezension auch auf den Handlungsort der Geschichte, das englische Salisbury, ein: „Bemerkenswert ist, wie die im realen Salisbury erlebbare Atmosphäre diese Geistergeschichte prägt oder geradezu motiviert.“ Maren Schürmann weist in diesem Zusammenhang in der WAZ (12.08.2011) auf die Buchillustrationen von Friedrich Hechelmann hin, mit denen der Maler „die düstere Stimmung, die Funke in ihrem neuen Roman hervorruft“, nochmals betont. Geisterritter sei „ein in sich abgeschlossenes Buch für Kinder – ein spannendes mit überraschenden Wendungen.“ Ergänzend dazu schreibt Cornelia Geissler in der Berliner Zeitung (04.08.2011): „Cornelia Funke spitzt die Handlung immer wieder neu zu, auf dass man atemlos dem Kapitelende entgegen liest und zur Entspannung gleich noch das nächste genießt.“ Schließlich merkt Maren Schürmann am Ende ihrer Rezension in der WAZ noch an, dass nicht nur Kinder Freude an dem Roman hätten, sondern auch Ältere Spaß beim Vorlesen des Buches bekommen, wenn Funke „mit – für Erwachsene verständlichem – ironischen Ton erklärt, was denn ein Elfjähriger so tut und denkt.“

Reckless. Lebendige Schatten
Die Kritiken zu Cornelia Funkes zweitem Teil Lebende Schatten der Reihe Reckless fallen neben ein paar Kritikpunkten überwiegend positiv aus. Während Tilman Spreckelsen von die Frankfurter Allgemeine (07.09.2012) im ersten Teil Steinernes Fleisch noch Funkes Sprachstil lobte, findet er, dass im zweiten Teil die einzelnen Kapitel von sprachlich unterschiedlicher Qualität zeugen und bemängelt: „[M]anche Bilder wirken allzu gesucht, und bestimmte Stilmittel wiederholen sich etwas zu oft, während andere Passagen wiederum durch das exakt gewählte Wort überzeugen“. Dennoch lobt er, dass es Funke erneut geglückt sei, den „Märchenschatz einer Region“, hier den Frankreichs, im ersten Teil den Österreichs und Ungarns, in einen Roman zu überführen. Maik Kade von Buch-Magazin.com (19.02.2013) findet, dass mit Lebendige Schatten „ein Roman in bester Cornelia-Funke-Manier abgeliefert [wird]“. Er lobt die Kreativität der Autorin für die Vielzahl „faszinierender Kreaturen“, wie die steinernen Wesen Goyl, Wassermänner, den Schneider und die Gestaltenwandlerin Fuchs, die in der Geschichte vorkommen. Besonders interessant sei jedoch der „Steam-Punk“-Charakter der Spiegelwelt, die auf der einen Seite von mystischer Zauberei, aber auf der anderen Seite von moderner Wissenschaft geprägt sei. Ebenfalls Anke Klapsing-Reich von RuhrNachrichten.de (06.09.2012) findet nur lobende Worte für diesen Roman. Man könne sich der Gefahr, sich in der zauberhaften Sprach- und Märchenwelt Funkes zu verlieren, nicht entziehen. Wer sich einmal in die Spiegelwelt begebe, wolle gar nicht mehr hinaus, meint die Rezensentin. Sie ist begeistert von Cornelia Funkes „wohlklingende[r] Wort[wahl]“ und den sehr lebendig gestrickten Helden.

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