Projektbeschreibung

 

​1.) Wofür steht Prävi?​

PräVi steht für „Präferenzgerechter Einsatz von Videosprechstunden in städtischen und ländlichen Regionen“. Es handelt sich um ein vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses gefördertes Projekt.

2.) Welches Ziel verfolgt Prävi?

Ziel des Projektes PräVi ist die Entwicklung von gesundheitspolitischen Handlungsempfehlungen für den optimalen Einsatz der Videosprechstunde in städtischen und ländlichen Regionen. Dies soll dazu beitragen, die Versorgungsqualität und die Versorgungseffizienz durch die Nutzung des Potentials der Videosprechstunde zu verbessern und möglicherweise bestehende Versorgungsdefizite durch lange Anfahrtswege oder lange Wartezeiten auf einen Arzttermin zu reduzieren.

Vor diesem Hintergrund sollen folgende Fragestellungen untersucht werden:

  • Welche Erkenntnisse lassen sich aus in- und ausländischen Studien zum Einsatz der Videosprechstunde hinsichtlich von Best Practice ziehen?
  • Unter welchen Voraussetzungen akzeptieren Versicherte die Virtualisierung ihrer Arztkontakte?
  • Welche Anwendungsmöglichkeiten präferieren ärztliche/psychotherapeutische Leistungserbringer*innen?
  • Wie unterscheiden sich die Präferenzen zwischen städtischen und ländlichen Regionen?
  • Wo müssen Hürden überwunden werden?

3.) Wie wird das Ziel erreicht?

Zur Entwicklung einer Strategie für den präferenzgerechten Einsatz von Videosprechstunden wird ein Mixed-Methods-Ansatz genutzt, in dessen Fokus eine Online-Befragung von Patient*innen und Ärzt*innen steht. Betrachtet werden dabei sowohl der bisherige Einsatz der Videosprechstunde (Routinedatenanalyse) als auch die Präferenzen von Versicherten und ärztlichen/psychotherapeutischen Leistungserbringer*innen, die in Befragungen (mit einem Discrete Choice Experiment) erhoben werden. Dadurch sollen das Ausmaß der digitalen Inanspruchnahme erhoben und mögliche Hürden und Präferenzen identifiziert werden.

4.) Wie werden die Präferenzen der Versicherten/Leistungserbringer*innen berücksichtigt

Die zentrale Voraussetzung für die Schaffung von Akzeptanz – bezogen auf die Bereitschaft, Videosprechstunden anzubieten, aber auch auf die Bereitschaft, diese in Anspruch zu nehmen – ist die Berücksichtigung der Präferenzen aller Beteiligten. Aus diesem Grund ist der Erhebung der Präferenzen von Versicherten und ärztl./ psychotherap. Leistungserbringer*innen in Bezug auf die Ausgestaltung der Videosprechstunde der zentrale Gegenstand dieses Projektvorhabens. Dabei sollen mögliche Unterschiede in den Präferenzen zwischen ländlichen und städtischen Regionen identifiziert werden.

Um dieses Ziel zu erreichen, steht eine Primärdatenerhebung mittels Discrete Choice Experiment (DCE) im Fokus des Projektes. Discrete Choice Experimente ermöglichen im Gegensatz zu anderen Instrumenten der Präferenzerhebung einen intuitiven Entscheidungsprozess. Die Befragten bewerten hier alternative Situationen, in dem Falle Konstellationen in der Anwendung der Videosprechstunde, in denen verschiedene Merkmale jeweils kombiniert werden. Ein DCE bietet somit den Vorteil einer realitätsnahen Beurteilungssituation, die die oftmals bestehende Problematik, dass Befragte dazu neigen, alle Eigenschaften als sehr wichtig einzustufen, umgeht.

Auf dieser Basis soll das Projekt einen entscheidenden Beitrag zu einer nutzer- und anbieterorientierten Weiterentwicklung des Videosprechstundeneinsatzes in der GKV leisten. Die Beteiligten gestalten mit diesem Projekt also ganz praktisch ihre zukünftig präferierte Patientenversorgung mit.

5.) Ich habe weitere Fragen zu Prävi

Für weitere Fragen, Feedback oder Anregungen zum Projekt PräVi, schreiben Sie uns gerne an „praevi@medman.uni-due.de“ oder rufen Sie uns an unter 0201/ 183 3532.