Studiengang Wasser - Abschlussfeier der Master-Absolventen im Studiengang „Water Science“

Am 13. Dezember fand die Abschlussfeier der Master-Absolventen des Studiengangs „Water Science“ in festlichem Rahmen im Glaspavillon am Campus Essen statt. Die Besonderheit dieser Veranstaltung lag darin, dass hier die Studierenden ihr Master-Zeugnis bekamen, die 2001 diesen Studiengang als erste Bachelor-Studenten begonnen hatten, also der erste konsekutive Jahrgang. Der Master-Studiengang hatte 2002 begonnen, aber fast ausschließlich mit ausländischen Studierenden. Diese Absolventen wurden ebenfalls verabschiedet. Von den ursprünglich ca. 80 Studienanfängern aus dem konsekutiven Studiengang hatten ca. 40 ihren Bachelor-Abschluss gemacht. Dann war eine ganze Anzahl von ihnen an andere Universitäten gewechselt. Etwa 25 hatten den Master-Studiengang gewählt und von ihnen bekamen nun 20 ihre Urkunde, einige waren nicht rechtzeitig mit ihrer Arbeit fertig geworden. Die Abbrecher-Quote im Master-Studiengang liegt unter 20 %.

Die Feier fand im Rahmen der GDCh-Kolloquien statt und die zehn besten Arbeiten wurden in Kurzvorträgen von jeweils 10 Minuten vorgestellt. Die drei besten Arbeiten wurden von Prof. Dr. Griebler, CEO von Sachtleben und dem Studiengang von Anfang an als Dozent verbunden, mit dem Sachtleben Water Science Award 2006 ausgezeichnet:

1. Preis: Feng Wang „Spectrophotometric determination of sodium and potassium ions in aqueous solutions (100 Punkte; die Arbeit wurde im FG Instrumentelle Analytik durchgeführt und von Prof. Kuß betreut)
2. Preis: Minna Eklund „Isolation and characterisation of quorum quenching molecules from metagenomic DNA„ (98 Punkte; die Arbeit wurde am Biofilm Centre durchgeführt und von Prof. Streit betreut)
3. Preis: Philipp Kuntke “New approaches for managing a chloraminated distribution system” (96 Punkte, die Arbeit wurde am CRC for Water Quality and Treatment, South Australia, durchgeführt und von Dr. Chris Chow betreut)

Masterfeier 2006

Abb.: Preisträgerin und Preisträger 2006 (von links: Prof. Dr. Hans-Curt Flemming, Fachbereich Chemie, Philipp Kuntke, Minna Eklund, Feng Wang, Prof. Dr. Wolf-Dieter Griebler von Sachtleben)

Das Vortragsprogramm ließ die wissenschaftliche Breite erkennen, in der die Arbeiten angelegt und durchgeführt wurden – sie reichte von der Technik und Mikrobiologie der Abwasser-Behandlung über Trinkwasser-Aufbereitung und –Analytik und Molekularbiologie bis zur Qualität von Dialyse-Wasser. Deutlich erkennbar waren die starke Motivation und der volle Einsatz der Studierenden bei der Durchführung ihrer Arbeiten. Die ganze Veranstaltung diente nicht zuletzt der Information der nachfolgenden Semester, denen vielfach die gleichen Ratschläge gegeben wurden: Hart arbeiten, Nerven behalten und nie aufgeben! Fast schon ironisch wurde darauf hingewiesen, dass es sich lohne, rechtzeitig mit dem Schreiben anzufangen – ironisch, weil sich eben doch kaum jemand daran hält und daraus die Hektik am Ende der Arbeit entsteht.

Besonders interessant ist nun natürlich die Frage, was die Absolventinnen und Absolventen nach ihrem Studienabschluss machen. Einige haben ihre Arbeit in Firmen durchgeführt, mit denen nun enge Kontakte bestehen. Die meisten von ihnen haben bereits eine Stelle für eine Promotion gefunden und fangen jetzt mit ihrer Dissertation an.

Um den Kontakt aufrecht zu erhalten, um zu erfahren, was weiter aus den Absolventen wird und um eine Plattform für die Kommunikation zu schaffen, wurde der „Water Science Club“ gegründet. Mitglieder sind die Master-Absolventen sowie die Lehrenden im Studiengang. Demnächst wird eine Website für den Water Science Club eingerichtet, mit der die Kommunikation erleichtert wird.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass es eine sehr schöne und würdige Feier war, mit der zugleich ernsthaft und mit Witz deutlich gemacht wurde, dass der Studiengang Water Science eine solide Grundlage hat und gute, zuversichtliche und fähige Absolventen hervorbringt, was auch allmählich von der Industrie bemerkt wird. Dies ist besonders wichtig, denn ein neuer Studiengang schafft auch ein neues Berufsbild. Das Konzept zu diesem Berufsbild entstand aus der Praxis: dass nämlich die Belange des Wassers nur interdisziplinär angegangen werden und dass deshalb auch eine interdisziplinäre Ausbildung erforderlich ist. Einige Studierende haben schon mit großer Freude bemerkt, dass sie sich sowohl mit Chemikern, Ingenieuren und Biologen verständigen können und auf diese Weise Brückenfunktionen erfüllen, die zur Lösung von zukünftigen Problemen sehr wichtig sein werden.

Hans-Curt Flemming
Torsten Schmidt