Feminismus

Der Begriff „Feminismus" lässt sich historisch nicht eindeutig zurückführen. Er taucht im Kontext der französischen Revolution auf und ist bekannt geworden durch die Schriften Charles Fourier (1772-1837), in denen er  die Fortschritte in der Befreiung der Frau als Prüfung einer jeden Gesellschaft ansieht. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts entstehen kollektive Zusammenschlüsse von Frauen, die sich mit der „Frauenfrage" beschäftigen. Ab 1890 taucht der Begriff Feminismus vermehrt in Frankreich auf und ab der Jahrhundertwende auch in anderen europäischen Ländern. Unter dem Begriff Feminismus werden verschiedene Konzepte gefasst, die sich unterschiedlichen Zielgruppen feministischer Bewegungen zuordnen lassen. So gibt es z.B. den „Liberalen Feminismus", Ökofeminismus" oder „Schwarzen Feminismus". Alle Konzepte haben das gemeinsame Ziel, die Lebenssituation und gesellschaftliche Stellung von Frauen zu verändern.

Feministische Theorien werden in der Praxis von der Frauenbewegung umgesetzt. Somit gibt es nicht eine feministische Theorie oder den Feminismus, sondern verschiedene Ansätze und unterschiedliche Richtungen sozialer Bewegungen von Frauen. Mit der Frauenbildung und Frauenforschung an Hochschulen und Weiterbildungseinrichtungen soll nicht nur die Verbreitung von feministischen Analysen gestärkt werden, sondern auch der Austausch zwischen Theorie und Praxis. Gleichheit und Differenz sind zentrale Kategorien in feministischen Ansätzen. Im Gleichheitsfeminismus (Egalitätsfeminismus oder Sozialer Feminismus) gehen die Vertreterinnen von einer grundsätzlichen Gleichheit der Geschlechter aus. Nach dieser Theorie gibt es kein „typisch männlich" oder „typisch weiblich". Der Differenzfeminismus geht dagegen von einem natürlichen Unterschied zwischen Männern und Frauen aus. Erfolge des Feminismus lassen sich unter anderem in den Bereichen der politischen und rechtlichen Gleichstellung, Bildung, sexuellen Selbstbestimmung, Menschenrechte und Geschlechterforschung verzeichnen.

Links

Advanced Search         

http://www.feministisches-institut.de/favicon.ico

 

Literatur:

Ruth Becker, Beate Kortendiek (Hrsg.): Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung. Theorie, Methoden, Empirie, Wiesbaden 2004.

Ute Gerhard: Frauenbewegung und Feminismus. Eine Geschichte seit 1789, München 2009.

Die Autorin studiert Geschichte und Germanistik an der UDE.

Die Seite ist im Rahmen des Blended-Learning-Seminars “Gender is […] something you do...” entstanden. Studierende haben hier im Gender-Portal Raum, ihre Arbeitsergebnisse und Lern- bzw. Forschungsinteressen vorzustellen.