Gender Studies in E- und Blended-Learning-Formaten

“Gender is […] something you do.” Wechselnde Blicke auf Geschlecht - Ein Blended Learning Seminar zur Geschlechterforschung

Fragen zur Relevanz von Geschlecht lassen sich in nahezu allen Disziplinen, ob in der Pädagogik, den Sozial-, Natur- oder in den Ingenieurwissenschaften untersuchen. Das Blended-Learning-Seminar „Gender is […] something you do“ bietet daher einen interdisziplinären Einstieg in die zentralen Fragestellungen und Themenfelder der Geschlechterforschung. Ausgehend von einer Auswahl „klassisch" gewordener Grundlagentexte sowie aktueller Debatten über Geschlechterverhältnisse, werden die vielfältigen Geschlechtertheorien in ihrer historischen Entwicklung bearbeitet und diskutiert.

Das Seminar wurde ursprünglich in Zusammenarbeit des Gleichstellungsbüros und des Zentrums für Hochschulqualitätsentwicklung (ZHQE) konzipiert und erstmalig im Sommersemester 2013 am Institut für Optionale Studien (IOS) angeboten. Es findet jeweils im Sommersemester statt und wird von einem interdisziplinären Dozentinnentandem begleitet. Seit 2016 ist es ein Angebot des Gleichstellungsbüros.

Ablauf

Selbstständig, intensiv, bei freier Zeiteinteilung – so gestaltet sich, auf eine Formel gebracht, der Lernprozess. In drei Onlinephasen erarbeiten sich die Studierenden anhand thematischer Lerneinheiten ihr Grundwissen. Dabei handelt es sich um ein abwechslungsreiches Skript, das durch die zentralen Themen und Fragestellungen führt. Es beinhaltet einführende Texte, weiterführende Links zu im Netz verfügbaren Audio-, Videodateien oder Texten sowie Angaben zur weiterer, in Moodle bereitgestellter Lektüre. Mithilfe der Lerneinheiten und Pflicht- bzw. Wahlpflichtliteratur bearbeiten die Studierenden während des Selbststudiums Onlineaufgaben, wie z.B. das Verfassen von Kurzessays oder Statements in Diskussionsforen. Die Studierenden laden zu festen Abgabezeitpunkten ihre Lösungen für die Aufgaben hoch und erhalten zeitnah ein Feedback durch die Dozentinnen. Die Onlinephasen werden durch  insgesamt vier Präsenzphasen unterbrochen.  Die Gruppe vertieft hier den Lernstoff durch die gemeinsame Diskussion im Plenum, durch Referate sowie Gruppenarbeiten.

Inhalte

Die Inhalte des Seminars werden regelmäßig aktualisiert und auf Basis der Rückmeldungen der Studierenden überarbeitet. Studierende erhalten innerhalb der Lerneinheiten die Gelegenheit durch selbstgewählte Themen eigene Schwerpunkte setzen zu können.

1. Lerneinheit: Geschlecht als soziale Kategorie
Die Lerneinheit gibt einen Einstieg in grundlegende sozialwissenschaftliche und philosophische Fragen der Geschlechterforschung. Dabei werden vor allem der Entstehung des gender-Begriffs und seiner Weiterentwicklung nachgegangen sowie unterschiedliche wissenschaftliche Positionen vorgestellt und diskutiert.  

2. Lerneinheit: Geschlecht als historische Kategorie
Die zweite Lerneinheit beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der Entstehung des bürgerlichen Geschlechtermodells im 18. und 19. Jahrhundert. Dabei werden große gesellschaftspolitische Entwicklungen ebenso in den Blick genommen, wie der Alltag der Menschen in jener Zeit.

3. Lerneinheit: Geschlecht als komplexe Kategorie
In der dritten Lerneinheit erarbeiten sich die Studierenden weitere Arbeitsfelder der Geschlechterforschung und ein Verständnis vom Zusammenwirken von Geschlecht mit verschiedenen sozialen Kategorien wie Alter oder Herkunft. Anhand der angebotenen Wahlthemen, können sie, angepasst an ihre Interessen oder an ihr Studienfach, ihr Wissen weiter vertiefen und Anwendungsfelder identifizieren: von Biologie über Erziehungswissenschaften, Mathematik, Literaturwissenschaften oder Queer Studies.

Zielgruppe

Angesprochen sind Studierende aller Fächergruppen in der Bachelor- und Masterphase mit keinen bzw. geringen Vorkenntnissen im Bereich der Frauen- und Geschlechterforschung.
Maximale Teilnehmer*innenzahl: 40

Lernziele

Die Studierenden kennen die verschiedenen Theorieansätze und zentralen Fragestellungen der interdisziplinären Geschlechterforschung. Sie entwickeln ein wissenschaftliches Verständnis für die Kategorie Geschlecht und sind in der Lage grundlegende Methoden der theoretischen und empirischen Geschlechteranalyse anzuwenden und erkennen fachübergreifende Anschlussmöglichkeiten.

Kontakt

Dr. Lisa Mense, Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Büro der Gleichstellungsbeauftragten

Stephanie Sera, M.A., Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Büro der Gleichstellungsbeauftragten

Eva Wegrzyn, M.A., Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ)