Personen im Historischen Institut: Gion Wallmeyer

Fakultät für Geisteswissenschaften

Anschrift
Universitätsstr. 12
45141 Essen
Raum
R12 R05 B10

Funktionen

  • Wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in, Geschichte

Die folgenden Publikationen sind in der Online-Universitätsbibliographie der Universität Duisburg-Essen verzeichnet. Weitere Informationen finden Sie gegebenenfalls auch auf den persönlichen Webseiten der Person.

    Artikel in Zeitschriften

  • de Boer, Jan-Hendryk; Wallmeyer, Gion; Bubert, Marcel; Campopiano, Michele; Kopp, Vanina; Negri, Silvia; Neumann, Christian Alexander; Pachurka, Daniel; Schuh, Maximilian
    Epistemische Rivalitäten : Zum Umgang mit Sonderwissen an den Höfen des 14. Jahrhunderts
    In: Historische Zeitschrift: HZ Jg. 317 (2023) Nr. 3, S. 572 - 611
  • Wallmeyer, Gion
    Zur falschen Zeit am rechten Ort : Der Kreuzzugsplan des Bischofs von León neu datiert
    In: Historisches Jahrbuch Jg. 142 (2022) S. 447 - 462

Zum April 2023 ist Gion Wallmeyer an die Universität Bielefeld gewechselt und arbeitet dort an einem Projekt zu CharismatikerInnen am Übergang zum Hochmittelalter.
Hier geht es zur neuen Homepage.
 

Wissenschaftlicher Werdegang

Seit 04/2023
Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Geschichtswissenschaft an der Universität Bielefeld

2018–2023
Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung für die Geschichte des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit der Universität Duisburg-Essen

09/2021
Promotion zum Dr. phil., Titel des Dissertationsprojektes: „Von nützlichem Wissen und ungenutzten Chancen. Politische Berater und die Pläne zur Rückeroberung des Heiligen Landes im 13. und 14. Jahrhundert“, Gutachter der Arbeit: Benjamin Scheller (Duisburg-Essen) und Frank Rexroth (Göttingen)

2015–2018
Wissenschaftlicher Mitarbeiter am DFG-Graduiertenkolleg 1507 „Expertenkulturen des 12. bis 18. Jahrhunderts“ der Georg-August Universität Göttingen

2014
Abschluss des Masterstudiums in Geschichte und Philosophie an der Universität Duisburg-Essen

Publikationen

Monographien

Wissen über Ungewisses. Politische Berater und die spätmittelalterlichen Kreuzzugspläne (1274-1336) (Europa im Mittelalter 43), Berlin : de Gruyter 2023 (im Druck).

Aufsätze/Artikel

(gemeinsam mit Jan-Hendryk de Boer, Marcel Bubert, Michele Campopiano, Vanina Kopp, Silvia Negri, Christian Neumann, Daniel Pachurka und Maximilian Schuh) Epistemische Rivalitäten. Zum Umgang mit Sonderwissen an den Höfen des 14.Jahrhunderts, in: Historische Zeitschrift 317 (2023) (im Druck).

Zur falschen Zeit am rechten Ort. Der Kreuzzugsplan des Bischofs von León neu datiert, in: Historisches Jahrbuch 142 (2022), S. 447-462.

With Pen and Sword. Knights as Crusade Advisors Between the 12th and 14th Century, in: Francia 46 (2019), S. 469-485.

Wie der Kreuzzug marktfähig wurde – Überlegungen zur Anwendung des Marktbegriffs auf das höfische Ratgeberwesen des 13. und 14. Jahrhunderts, in: Füssel, Marian; Knäble, Philip u. Elsemann, Nina (Hg.): Wissen und Wirtschaft – Expertenkulturen und Märkte vom 13. bis 18. Jahrhundert, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2017, S. 279-312.

Sonstige Veröffentlichungen

Rezension zu: Christoph Mauntel (Hg.): Geography and Religious Knowledge in the Medieval World (Das Mittelalter. Perspektiven mediävistischer Forschung. Beihefte 14), Berlin/Boston 2021, in: Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken 102/1 (2022), S. 577-578.

Rezension zu: Felix Hinz u. Johannes Meyer-Hamme (Hg.): Controversial Histories. Current Views on the Crusades, Abingdon 2020, in: H-Soz-Kult, 14.09.2022. 

Rezension zu: Jason T. Roche: The Crusade of King Conrad III of Germany. Warfare and Diplomacy in Byzantium, Anatolia and Outremer, 1146–1148. Turnhout 2021, in: H-Soz-Kult, 07.09.2021.

Rezension zu: Nathalie Bouloux; Ana Dan u. Georges Tolias (Hg.): Orbis disciplinae. Hommages en l'honneur de Patrick Gautier Dalché. Turnhout 2017, in: Médiévales 79 (2021), S. 221-223.

Rezension zu: Weitzel, Tim: Kreuzzug als charismatische Bewegung. Päpste, Priester und Propheten (1095–1149). Ostfildern 2019, in: H-Soz-Kult, 07.04.2021.

Rezension zu: Bull, Marcus: Eyewitness and Crusade Narrative. Perception and Narration in Accounts of the Second, Third and Fourth Crusades. Woodbridge 2018, in: H-Soz-Kult, 08.07.2020.

(gemeinsam mit M. Elisabeth Schwab) Tagungsbericht: Grenzen der Expertise? Praktiken und Räume des Wissens. Abschlusssymposion des Graduiertenkollegs „Expertenkulturen des 12. bis 18. Jahrhunderts“, 26.10.2017 – 28.10.2017 Göttingen, in: H-Soz-Kult, 24.02.2018.

Die Stunde der Kreuzzugsexperten – Militärstrategische Risikokalkulation an den lateinischen Herrscherhöfen des Spätmittelalters (Beitrag zur Ringvorlesung „Wagnisse“ der Universität Duisburg-Essen im WiSe 15/16).

Forschungsprojekt (abgeschlossen)

Strategien der Inszenierung von Kreuzzugs-Experten an den lateineuropäischen Herrscherhöfen des späten 13. und frühen 14. Jahrhunderts

Im Jahr 1291 eroberte die Armee des ägyptischen Sultans die letzten Stützpunkte der Kreuzfahrer im Heiligen Land. Als Reaktion auf den vollständigen Verlust des Outremer be­gannen an den Herrscherhöfen der lateinischen Christenheit unverzüglich Planungen zur Rück­gewinnung der verlorenen Gebiete, infolge derer bestehendes militärisches Wissen in Frage gestellt und genuin neue Möglichkeiten der Rückeroberung evaluiert wurden. Diese episte-mische Krise an den Höfen, welche aus der militärischen Krise an der Levante resultierte, bil­dete in der Folgezeit den Fokalpunkt für die Aktivität zahlreicher Kreuzzugsberater, welche mit entsprechenden Denkschriften an den Herrscherhöfen ihre teils riskanten, teils konservativen Projekte zur Rückeroberung des Heiligen Landes bewarben. Als Umschlagplätze dieses kreuz­zugsbezogenen Spezialwissens entwickelten die Höfe in Paris und Rom bzw. Avignon, aber auch in Neapel und London eine nach primär funktionalen Kriterien strukturierte Expertenkul­tur, welche es anerkannten Kreuzzugsratgebern erlaubte, ihre Expertise in soziales, ökonomi­sches oder symbolisches Kapital zu transformieren.

Diese soziokulturelle Konfiguration konstituiert den historischen Hintergrund für mein Disser­tationsvorhaben, die kommunikative Inszenierung derartiger „Kreuzzugs-Experten“ an den Herrscherhöfen des lateinischen Europas im späten 13. und frühen 14. Jahrhunderts zu erfor­schen. Anhand von höfischem Kanzleischrifttum sowie den Denkschriften einzelner Kreuz­zugsberater möchte ich untersuchen, welcher Wissensbestände sich diese Kreuzzugs-Experten bedienten, wie sie Wissenselemente aus externen Beständen für den Einsatz in der Kreuzzugs­planung rekonfigurierten und mit welchen literarischen, visuellen sowie distributiven Strate­gien sie versuchten, ihre Expertise innerhalb der höfischen Kreuzzugsplanung zu repräsentieren. Zur geschichtswissenschaftlichen Analyse dieses Fragenkomplexes werde ich sowohl qualitative Methoden aus der Wissensgeschichte als auch quantitative Verfahren aus der Inhaltsanalyse und sozialen Netzwerkforschung einsetzen. Während mithilfe inhaltsanaly­tischer Methodik konzeptionelle Gemeinsamkeiten der Ratschläge einzelner Kreuzzugsberater erfasst und zu Idealtypen gruppiert werden können, sollen netzwerkanalytische Verfahren dazu dienen, die Distribution von Wissen am Hof sowie die Rolle der „Broker“ und „Gatekeeper“ bei der Legitimation kreuzzugsbezogenen Expertenwissens zu erfassen. Die Interpretation der aus quantitativen Verfahren gewonnenen Evidenz sowie der Text- und Bildquellen soll auf Grundlage einer wissensgeschichtlich orientierten Hermeneutik erfolgen, welche es ermöglicht, die Konstruktion und Repräsentation von Expertise durch die Kreuzzugsberater sowohl auf propositionaler, als auch auf sub-doxastischer Ebene adäquat nachzuvollziehen.

Stipendien

2017
J.B. Harley Research Fellowship in the History of Cartography

2015
Alfried-Krupp Stipendium „Handschriftenkultur"