Personen im Historischen Institut: Lina Schröder

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Forschungsschwerpunkte

Das Mühlenwesen
Cultural Landscapes in Verbindung mit Infrastruktur
Die Entstehung der niederländischen Republik
Infrastruktur-Geschichte (ISG) als Teil der Geschichtswissenschaft
Wasserstraßen- und Kanalbau
Historik und Geschichtstheorie, bes. Systemtheorie (Niklas Luhmann)

Wissenschaftlicher Werdegang

2001 - 2005
Lehramtsstudium Primarstufe an der Universität zu Köln (Mathematik, Deutsch und Soziologie)

2005
1. Staatsexamen

2005
Wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Allgemeine Didaktik und Schulforschung der Universität zu Köln

2005 - 2011
Lehramtsstuium Gymnasium/Gesamtschule an der Universität Duisburg-Essen (Geschichte und Spanisch)

2011
1. Staatsexamen (Thema Staatsarbeit: Ursachen und Auslöser des "niederländischen Aufstands")

2010-2011
Referendariat an einer Grundschule

seit Dez. 2011
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Landeswissenschaften Rhein-Maas

März 2013-März 2015
Stipendiatin der Heresbach-Stiftung

Publikationen

Aktuelle Publikationsliste von Lina Schröder als PDF.

Cover des Buchs Schnittstelle Niederrhein

Vorträge

16. April 2016: „die „Getreidemühle“ als Infrastrukturzelle im regional europäischen Vergleich“. Überlegungen zu einem Habilitationsprojekt (Doktorandenkolloquium, Prof. Dr. Flachenecker, Universität Würzburg)

29. August 2015: „Der rote Montanfaden“ - Ein Kanalprojekt aus infrastruktur-historischer Perspektive im Rahmen einer landesgeschichtlichen Untersuchung (Jahrestagung 2015 der Georg-Agricola-Gesellschaft e.V. im Industriemuseum Lauf, Lauf a.d. Pegnitz)
- Programm zur Tagung als PDF -

16. Dezember 2014: Infrastruktur-Geschichte und ihr Bezug zur Landesgeschichte am Beispiel eines Kanalprojektes. (Landesgeschichtliches Kolloquium Universität Duisburg-Essen)

17. November 2014: "Geschichtstheoretische  Überlegungen zur Infrastruktur-Geschichte" oder
"eine Wasserstraße von Antwerpen zum Rhein". (TU Freiberg, Oberseminar Prof. Dr. Albrecht)

23.-26. September 2014: Präsentation des Forschungsprojektes "Geschichtstheoretische  Überlegungen zur Infrastruktur-Geschichte" oder "eine Wasserstraße von Antwerpen zum Rhein".(Doktorandenforum des Deutschen Historikertags 2014, Universität Göttingen)

16.Juli 2014: Die Bedeutung einer Infrastruktur-Geschichte für die Geschichtswissenschaft.(Universität Freiberg, Ringvorlesung "Die urbs")

15. Juli 2014: Der Rhein-Maas-Schelde-Kanal nach 1945: Ein gescheitertes Wasserstraßenprojekt und seine Stellung in der Infrastruktur-Geschichte. (Universität Darmstadt)

12. Juni 2014: Die Bedeutung einer Infrastruktur-Geschichte für die Geschichtswissenschaft.
(Tagung DWhG e.V., Chorin)

28.Februar bis 2.März 2014: Der Rhein-Maas-Schelde-Kanal nach 1945: Ein gescheitertes Wasserstraßenprojekt und seine Stellung in der Infrastruktur-Geschichte. 
(4. DWhG-Nachwuchsseminar, München)

10. Januar 2014: Der Rhein-Maas-Schelde-Kanal nach 1945: Ein nicht realisiertes Wasserstraßenprojekt und seine Stellung in der Infrastruktur-Geschichte. (Ruhr-Universität Bochum; Kolloquium des Historischen Doktorandenkollegs Ruhr)

04. Dezember 2013: Die Stadt Neuss und der Rhein-Maas-Schelde-Kanal bis zum Zweiten Weltkrieg. Die Bedeutung und Funktion einer nicht verwirklichten Verkehrsinfrastruktur in verschiedenen Epochen. (Stadtarchiv Neuss)

20. November 2013: Der Rhein-Maas-Schelde-Kanal: Die Bedeutung einer nie gebauten Wasserstraße für die Infrastruktur-Geschichte. (Universität Gießen; Dirk van Laak: Oberseminar Neuere Geschichte)

12. Juni 2013: Der Rhein-Maas-Schelde-Kanal: Eine historische, regionale Utopie oder ein symptomatisches Infrastrukturprojekt der Nachkriegszeit? Ein Beitrag zur Begründung der Infrastruktur-Geschichte als Teil der Geschichtswissenschaft.
(Universität Duisburg-Essen; Institutskolloquium)

11. Juni 2013: Der Rhein-Maas-Schelde-Kanal: Eine historische, regionale Utopie oder ein symptomatisches Infrastrukturprojekt der Nachkriegszeit? Ein Beitrag zur Begründung der Infrastruktur-Geschichte als Teil der Geschichtswissenschaft.
(Universität Duisburg-Essen; Kolloquium Rhein-Maas)

Mitgliedschaften

InKuR (Vorstandsmitglied)

NAAN

Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands

Forschungsprojekte

Habilitationsprojekt 

„Infrastrukturentwicklung und Gesellschaft – ein dynamischer Kreislauf: die „Getreidemühle“ als
Infrastrukturzelle und als Indikator sozial-ökonomischer Entwicklungen im regional-europäischen Vergleich“

Die weltweit, zu allen Epochen allgegenwärtige und z. T. unsichtbare Infrastruktur und ihre Bedeutung stehen in der Geschichtswissenschaft erst am Beginn ihrer Erforschung. Schwammige und ungenaue Begrifflichkeiten im Hinblick auf ihre Beschreibung und Verortung sowie die daraus resultierende Problematik der Abgrenzung dieser zu rein ökonomischen Strukturen lassen die Infrastrukturforschung nicht ihren Kinderschuhen entwachsen. Die Studie dient der Entwicklung eines Infrastrukturmodells für die realitätsnahe Beschreibung der vielfach von der Topographie abhängigen Infrastruktur einerseits und der Analyse der auf letzterer basierenden, gesellschaftlichen Prozesse andererseits. Die Überprüfung des Modells impliziert zahlreiche Beispiele. Mit der Getreidemühle liegt ein zunächst topographieabhängiges Objekt vor, welchem hinsichtlich der gesellschaftlichen Versorgung in vergangenen Epochen eine zentrale Bedeutung zukam. Durch einen sich über drei verschiedene Epochen erstreckenden Längsschnitt findet einerseits der an der Mühle gut sichtbare technische Fortschritt als gesellschaftliches Kulturgut Eingang in die Untersuchung. Beispiele aus sechs europäischen Regionen lassen via Querschnitt mit ihren unterschiedlichen Topographien und politischen Systemen andererseits Rückschlüsse auf die gesellschaftspolitische Bedeutung von Infrastrukturentwicklung im Allgemeinen sowie der regionalen Versorgungslandschaft im Speziellen zu. Ratsprotokolle, Urkunden und Kirchenchroniken von fünf konkreten regionalen Beispielen (jeweils zwei Klöster und drei Städte als Mühlenherren) sollen u. a. hierfür exemplarisch ausgewertet werden.

Abgeschlossene Forschungsprojekte

Dissertationsprojekt

(Doktorvater: Prof. Dr. Dr. h.c. Wilfried Loth/Verfahren abgeschlossen, Publikation in Vorbereitung):

"Studien zur Infrastruktur- und Netzwerk-Geschichte: das europäische Wasserstraßenprojekt Rhein-(Maas-)Schelde-Kanal 1946-85"

Der Titel der Dissertationsschrift verweist auf die beiden Kernanliegen der Arbeit: zum einen die Aufarbeitung der Kanalgeschichte eines in Wirklichkeit rund 360 Jahre alten Projektes, welches in seinen Anfängen darauf abzielte, den Niederrhein mit dem Antwerpener Hafen zu verbinden; zum anderen auf die Bemühungen, infrastruktur-historische Untersuchungen durch den Entwurf eines Modells mit klaren Begrifflichkeiten zu erleichtern. Insbesondere auf letztere hat die Infrastruktur Forschung der vergangenen Jahrzehnte bewusst verzichtet, um „die Leistungsfähigkeit und Variabilität des Themas zu demonstrieren“. Ein sicherlich berechtigter Ansatz, nach fast weiteren zehn Forschungsjahren scheint es jedoch notwendig, sich auf der Basis der jetzigen Ergebnisse an die Begriffsarbeit zu wagen, wozu diese Arbeit einen Beitrag leisten möchte. Zu Beginn der Dissertation steht daher ein Theoriekapitel, welches das während der Arbeit immer weiterentwickelte Modell zur Erklärung von Infrastruktur aus historischer Perspektive als Teilergebnis voranstellt. Erst im Anschluss an dieses wird der Leser in die Kanaldebatte selbst eingeführt. Die Rekonstruktion des besagten Kanalprojektes erfolgt auf drei Ebenen: Zahlreiche, grenzübergreifende Regierungsdokumente, Briefwechsel oder Sitzungsprotokolle ergeben ein Bild der „wahren“ regionalen, nationalen sowie transnationalen Diskussion auf der einen Seite. Über rund 570 Zeitungsartikel aus der deutschen, niederländischen und belgischen Tagespresse sowie zahlreiche Denkschriften dokumentieren die von den Protagonisten gewollt inszenierte öffentliche Wahrnehmung der Projektdiskussion auf der anderen Seite. Das Material stammt aus insgesamt 15 kommunalen und staatlichen Archiven aller drei, in die Diskussion verwickelten, Länder.

Lehrprojekte

"Es klappert die Mühle am rauschenden Bach...": Die Getreidemühle als Infrastrukturzelle?

Im Sinne einer vergleichenden Landesgeschichte werden nach einer gemeinsamen Erarbeitung des aktuellen Forschungsstandes zur Infrastruktur-Geschichte exemplarisch Getreidemühlen der Rhein-Maas-Region mit solchen des Hochstifts Würzburg zwischen 1648-1750 verglichen. Dabei erarbeiten Studierende des Historischen Instituts der Universität Duisburg-Essen vier Beispiele in der Rhein-Maas-Region, während die Studierenden des Historischen Instituts der Universität Würzburg drei Mühlenbeispiele des Hochstift Würzburg analysieren. Insbesondere stehen hierbei die jeweilige „Hard- und Software“ der Netzwerkzelle „Mühle“, ihre Funktionen, ihre direkten Nachbarzellen sowie die Initiatoren/Betreiber und Nutzer im Fokus. Die Ergebnisse werden kartographisch aufbereitet und am Ende des Semesters in Form einer PP-Präsentation uniübergreifend miteinander verglichen und diskutiert.

Einführung in die Infrastruktur-Geschichte im Rahmen kleiner Forschungen im Archiv

Im Rahmen dieser Übung erhielten Studierende nicht nur die Möglichkeit, sich mit den Forschungsansätzen der Infrastruktur-Geschichte (ISG) auseinanderzusetzen, sondern zugleich auch die praktische Arbeitsweise des Historikers im Archiv einzuüben. Im Landesarchiv NRW, Abteilung Rheinland in Duisburg, wurden nach einer theoretischen Einführung in die Grundlagen der ISG sowie in die Thematik der beiden von den Studierenden ausgewählten Beispiele an drei Vormittagen exemplarisch die Bestände zu zwei Außenseitergruppen durchforstet: zum einen standen Räuber- und Diebesbanden im Großherzogtum Berg aus Sicht der Polizeibehörden im 18. Jahrhundert, zum anderen die Zeugen Jehovas aus der Perspektive der Gestapoleitstelle Düsseldorf für die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen im Fokus der Untersuchung. 

Die Studierenden gingen davon aus, dass beide besagten Außenseitergruppen von den jeweiligen Obrigkeiten durch ihr Bestehen und ihre Aktivitäten als eine Art Bedrohung des eigenen Herrschaftssystems wahrgenommen wurden, welche es mittels einer entsprechenden Handlungsinfrastruktur zu eliminieren galt. Diese greifbar zu machen und zu dokumentieren, war nun das Ziel der jeweiligen Untersuchungen. Die Forschungsergebnisse wurden im Rahmen zweier Aufsätze in der Jubiläumsausgabe Nr. 20 des Niederrhein-Magazins publiziert.

Rezensionen lesen und schreiben - Eine praxisorientierte Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten an der Universität Duisburg-Essen

Im Wintersemester 2014/15 wurde für die Studierenden der Geschichtswissenschaft an der Universität Duisburg-Essen zum dritten Mal in Folge die Übung „Historische Rezensionen lesen und schreiben“ angeboten. Der Gedanke, die im Rahmen der Übung erarbeiteten Besprechungen wissenschaftlicher, zum geringeren Teil auch populärwissenschaftlicher oder literarischer Publikationen tatsächlich auch zu veröffentlichen, stieß bei der Essener Redaktion von literaturkritik.de auf Interesse. Inhaltlich galt es vor allen Dingen, die traditionell eher „trockene“ Einführung in das wissenschaftliche Rüstzeug des Historikers spannend zu gestalten. Die Studierenden konnten zu Beginn der Übung einen Besprechungstitel aus einer Liste möglicher Titel, die einen regionalen Fokus setzen, auswählen, alternativ aber auch eigene Vorschläge einbringen. Die Ergebnisse der Übung des abgelaufenen Semesters wurden als gesonderte Rubrik – „Labor Uni DuE: Rezensionen aus dem Historischen Institut“ – in den verschiedenen Ausgaben von literaturkritik.de veröffentlicht.