Themen für Abschlussarbeiten in der Arbeitseinheit Klinisch-Psychologische Intervention

 

Bachelorarbeiten

Werden Frauen mit chronischen Schmerzen anders behandelt als Männer?

Es gibt in der Literatur Hinweise darauf, dass Männer und Frauen mit chronischen Schmerzen unterschiedlich behandelt werden (Frauen z.B. häufiger Antidepressiva verschrieben bekommen und Männer Schmerzmittel). Wir haben zwei internationale Datensätze, die wir in einem anderen Zusammenhang bereits erhoben haben und möchten analysieren, ob wir auch in diesen solche Unterschiede in der Einschätzung der Schmerzschwere (Fragestellung 1) oder den Behandlungen (Fragestellung 2) finden.

Je ein:e Studierende:r kann eine der beiden folgenden Fragen untersuchen:

  1. Schätzen Behandler:innen die Schmerzstärke bei Frauen und Männern unterschiedlich ein?
  2. Erhalten Männer und Frauen systematisch unterschiedliche Behandlungen für chronische Schmerzen?

 

Selbststigmatisierung

Angehörige von Personengruppen, die an einer Erkrankung oder Störung leiden, die in der Bevölkerung stigmatisiert wird, verinnerlichen mitunter diese negativen Einstellungen in Form von Selbststigmatisierung. Wir haben einen neuen Fragebogen entwickelt, um diese Form von Selbststigmatisierung zu untersuchen. Der entwickelte Fragebogen (Individualized Self-Stigma Instrument; ISSI) soll auf weitere potentiell von Stigmatisierung betroffene Personengruppen ausgedehnt werden. Bereits untersucht wurden Personen mit einer psychischen Störung, Personen mit Mehrgewicht und trauernde Personen. Möglich wäre z.B. die Untersuchung von Menschen, die chronische Schmerzen, einen Sprachfehler oder eine sichtbare Hauterkrankung haben. Nach Absprache können aber gern auch weitere Gruppen untersucht werden.

In diesem Bereich können vier Bachelorarbeiten vergeben werden. Das Thema eignet sich auch für Teams, die gemeinsam ein Thema bearbeiten möchten.

 

Psychotherapeutischer Kompetenzerwerb

Psychotherapeut:innen müssen in ihrer Ausbildung viele neue und komplexe Kompetenzen erwerben. Die Art und Weise wie dieser Kompetenzerwerb unterstützt und in der Lehre gefördert werden kann, ist weitgehend unerforscht. In unserer AG nutzen wir zu einer gezielten Lehre und Übung therapeutischer Kompetenzen die sogenannte „Deliberate Practice“ Methode, die sich in den Bereichen musikalischen oder sportlichen Kompetenzerwerbs als sehr erfolgreich erwiesen hat. In der Vermittlung von Psychotherapie ist diese Methode noch recht neu und wir begleiten unseren Einsatz der Methode deshalb durch gezielte Forschung. In diesem Rahmen können 1-2 Bachelorarbeiten durchgeführt werden.

 

Masterarbeiten

Experimentelle Schmerzforschung

Die Abteilung Klinisch-Psychologische Intervention verfügt über ein Labor zur experimentellen Schmerzforschung, das mit dem TSA2 (Thermal Sensory Analyser) ausgestattet ist. Unsere experimentelle Forschung beschäftigt sich mit verschiedenen Aspekten der Schmerzwahrnehmung wie z.B. dem Einfluss des Geschlechts und der Geschlechtsrolle, der Gegenwart einer weiteren Person oder auch Musik auf die Schmerzwahrnehmung.

Aktuell sind in diesem Themenbereich vier Masterarbeiten (idealerweise an zwei Zweierteams zu vergeben). Einzelheiten auf Anfrage.