Liebe Studierende,

an dieser Stelle vielen Dank für Ihre Geduld und die vielen schnellen Hilfestellungen während des Wintersemesters, in dem die Universität offline war. Durch die zahlreichen informellen Kooperationen im Hintergrund konnte die Lehre weitestgehend laufen. So schwer die Zeit war, so positiv waren die gegenseitigen Unterstützungen. Vielen Dank an alle!

Für das Sommersemester haben wir Ihnen allen einen guten Start gewünscht und die neuen Studierenden heißen wir herzlich Willkommen. Leider aber wissen wir nun, dass auch mindestens nächste Woche (14. KW) die Aufzüge im S06 Gebäude außer Betrieb sein werden. Deswegen an alle Studierenden, die außerhalb des Erdgeschosses Seminarräume nicht ohne Aufzug erreichen können: Bitte melden Sie dies Ihren Dozierenden, damit wir eine Raumlösung finden können.
Trotz allem: Kommen Sie gut ins Sommersemester.

Herzlichen Gruß
Gisela Steins (Dekanin)

2023

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Tassilo Knauf
Die Fakultät für Bildungswissenschaften trauert um Prof. Dr. Tassilo Knauf. Nach einem Studium der Erziehungswissenschaft, Philosophie, Kunstgeschichte und Archäologie in Hamburg, Berlin und Münster promovierte er 1974 an der Universität
Hamburg. Ab 1975 war er an der Universität Bielefeld als wissenschaftlicher Assistent tätig. 1981 wurde Tassilo Knauf an die Gesamthochschule Essen auf eine Professur für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Elementarerziehung und Grundschulpädagogik berufen.
Von 1982 bis 1985 an fungierte er dort als Koordinator für das Lehrangebot Primarstufe, arbeitete vier Jahre lang als Vorsitzender der Studiengangskommission Erziehungswissenschaft/Diplom sowie als Vorsitzender des Prüfungsausschusses des Ergänzungsstudiengangs Erziehungswissenschaft: Planung und Beratung im Sozialwesen. Von 1990 bis 1994 war er Dekan des Fachbereichs Erziehungswissenschaft, Psychologie, Sport. Als Gast- und Vertretungsprofessor war er zudem an den Universitäten Bremen, Magdeburg, Rostock, Potsdam und Bozen tätig. Sein wissenschaftlicher Schwerpunkt bildete die Grundschulpädagogik sowie die Pädagogik der frühen Kindheit, insbesondere forschte und lehrte er zu den Themenfeldern Bildungsdokumentation, Leistungsbeurteilung, pädagogische Raumgestaltung, Reggio-Pädagogik, Demokratieerziehung, Übergang Kindergarten Grundschule sowie zu teambezogenem Qualitätsmanagement.

Tassilo Knauf leitete und begleitete diverse Modellversuche im Bereich Schulpraktische Studien (u.a. KUSS-Modell, Schulkulturarbeit, Unterrichtsarbeit im Team/Laborschule Bielefeld) und übernahm die wissenschaftliche Begleitung bei der
„Neustrukturierung der Schulischen Eingangsstufe“ sowie bei den Projekten der BLK zur „Integration schul-und sozialpädagogischer Handlungskonzepte im Rahmen ganztägiger Gestaltung des Schullebens“ sowie zur „Verbesserung der schulischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen aus Schaustellerfamilien in der Sek I“.
Er veröffentlichte grundlegende Literatur zur Lehrerausbildung, zur Kulturellen Bildung, zur Grundschuldidaktik, zum handlungsorientierten Sachunterricht, zu frühpädagogischen Handlungskompetenzen sowie zur praxisorientierten
Konzeptions- und Qualitätsentwicklungen in Kitas.
Von 2002-2012 war Tassilo Knauf Vorsitzender der Gesellschaft für Jenaplan-Pädagogik. Dabei war es sein Bestreben, das die Mitglieder der Gesellschaft sich produktiv-kritisch mit den Werken ihres Gründers Peter Petersen auseinandersetzen und neue wichtige Impulse der aktuellen Erziehungswissenschaft aufnehmen. Er pflegte intensiv die internationalen Beziehungen zu Jenaplan-Vereinigungen in den Niederlanden und Belgien.
Tassilo Knauf war Initiator und (Mit-)Begründer von Dialog Reggio e.V. Deutschland:
1995 gründete er mit PädagogInnen aus sieben Bundesländern einen gemeinnützigen Verein zur Verbreitung der Pädagogik aus Reggio Emilia/Norditalien. Es folgten zahlreiche Fachkongresse und Dokumentationsprojekte.
In diesem Zusammenhang gründete er auch 2016 den Dachverband Reggio Mitteleuropa (Österreich, Schweiz, Luxemburg und Ungarn). Seiner Pionierarbeit ist es zu verdanken, dass deutschlandweit zahlreiche Kindergärten und Schulen nach der Erziehungsphilosophie der Reggio Pädagogik arbeiten und u.a. mit dem Deutschen Schulpreis (Robert Bosch Stiftung) bzw. mit
dem Deutschen Kitapreis (Kinder-und Jugendstiftung) ausgezeichnet wurden.
Mit Tassilo Knauf verliert die Wissenschaft einen engagierten inspirierenden Mitstreiter, beliebten akademischen Lehrer und freundlich kooperativ denkenden Kollegen.
Die Fakultät wird ihm stets ehrend gedenken.

Eine kurze Beschreibung der Fakultät für Bildungswissenschaften

Die Fakultät für Bildungswissenschaften wurde im Herbst 2004 im Zuge der Fusion der beiden Universitäten Essen und Duisburg gegründet. Das Dekanat und die Büros der Professoren:innen und Mitarbeiter:innen befinden sich am Campus Essen, im Gebäude S06 und am Sportcampus, Gladbecker Straße 180/182.

Foto S06

Sie umfasst fünf Institute: Institut für Berufs- und Weiterbildung (IBW), Institut für Erziehungswissenschaft (IfE), Institut für Psychologie (IfP), Institut für Soziale Arbeit und Sozialpolitik (ISP), Institut für Sport- und Bewegungswissenschaften (ISBW). Die Institute sind maßgeblich an den Lehreinheiten und Studiengängen der Fakultät ausgerichtet.

An der Fakultät sind rund 50 Professorinnen und Professoren, knapp 170 wissenschaftliche Mitarbeiter:innen und Lehrkräfte für besondere Aufgaben sowie circa 30 Mitarbeitende aus Technik und Verwaltung beschäftigt.

Durch ihre disziplinär breit aufgestellten Forschungsaktivitäten ist die Fakultät für Bildungswissenschaften national und international in den unterschiedlichen Feldern der Bildungsforschung engagiert. Zugleich sorgt sie, beispielsweise durch regionales Engagement in Forschung und Wissenstransfer, für eine enge Anbindung an die zivilgesellschaftlichen und politisch-administrativen Erwartungen und (Bildungsreform-)Bedarfe. Außerdem beteiligen sich Mitglieder der Fakultät in leitender Funktion am Interdisziplinären Zentrum für Bildungsforschung (IZfB) und am Interdisziplinären Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (InZentIM) der UDE.

Dabei wahrt die Fakultät die Mannigfaltigkeit der theoretischen und forschungsmethodischen Zugänge zu ihren Gegenständen. In der Lehre repräsentiert sie die Transdisziplinarität, die sich in den von ihr verantworteten Studiengängen bzw. Studienprogrammen widerspiegelt:
Dies sind die bildungswissenschaftlichen Anteile der Studiengänge zur Lehrkräfteausbildung im Bachelor und Master (Grundschule (1), Haupt-, Real- und Gesamtschule (2), Gesamtschule und Gymnasium (3), Gymnasium und Gesamtschule (4), Berufskolleg und Grundschule und Haupt-, Real-, Sekundar- und Gesamtschulen mit sonderpädagogischen Förderbedarf.
Mit dem Unterrichtsfach „Sport“ (5) ist die Fakultät zudem auch mit einem eigenen Fach an der Lehramtsausbildung beteiligt, zussätzlich startet hier in naher Zukunft ein Studiengang Master of Arts Sonderpädagogische Förderung. Ferner bietet die Fakultät die grundständigen Bachelor-/Master- Hauptfachstudiengänge „Erziehungswissenschaft/Erwachsenenbildung“ (6), „Soziale Arbeit“ (7) und den Studiengang Psychologie (B.Sc. und M.Sc.) (8) an. Im Rahmen der Weiterbildungsstudiengänge des Master-Angebots hält die Fakultät zusätzlich die beiden Online-Studiengänge rund um Bildung und Digitalisierung (M.A. „Educational Media“ (9), M.A. „Educational Leadership“ (10)) sowie diverse weitere Kurse bzw. Angebote zum Erwerb von Universitätszertifikaten vor.

In diesen Instituten arbeiten zurzeit knapp 50 Professor/innen, rund 170 wissenschaftliche und knapp 30 weitere Mitarbeiter/innen. Etwa die Hälfte der Professorinnen und Professoren sind Frauen, auch beim wissenschaftlichen Mittelbau liegt die Quote der weiblichen Beschäftigten aktuell bei 50 Prozent.

Forschung an der Fakultät

In den Instituten wird sowohl herausragende empirische wie auch vielfältige theoretische, systematische und historische Forschung geleistet. Die enge Verzahnung aus grundlagentheoretischer sowie transfer- und anwendungsorientierter Forschung gehört zum herausragenden Forschungsspezifikum einer der größten bildungswissenschaftlichen Fakultäten in Deutschland. Aktuell ist die Fakultät an der DFG Forschergruppe ALSTER beteiligt. In den Forschungsbereichen Wirtschaftspädagogik und Soziale Arbeit bieten drittmittelgeförderte Promotionskollegs jungen Nachwuchswissenschaftler/innen optimale Möglichkeiten zur Promotion. Aktuell sind knapp 100 Promovendinnen und Promovenden in unserer Fakultät eingeschrieben, davon gut die Hälfte Frauen. Jenseits individueller Betreuung bietet das fakultätsinterne dokForumden Promovierenden umfangreichen Support in inhaltlicher wie auch methodischer, organisatorischer sowie national und international vernetzender Hinsicht an.

Unsere Fakultät ist maßgeblich am Interdisziplinären Zentrum für Bildungsforschung (IZfB) beteiligt, das auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Erziehungswissenschaft, Psychologie, Fachdidaktiken und Fachwissenschaften zielt; desgleichen sind Mitglieder unserer Fakultät im interdisziplinären Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (InZentIM) engagiert.

Lehre an der Fakultät

Vom hauptamtlichen Personal und einer ganzen Reihe, teilweise langjährig tätiger Lehrbeauftragter werden Lehrangebote in den folgenden, von der Fakultät verantworteten Studiengängen (Lehre) gemacht:

  • Erziehungs- bzw. bildungswissenschaftliche Studienanteile in der Bachelor-/Master-Lehrerausbildung
  • Bachelor- und Masterstudienprogramm Erziehungswissenschaft / Erwachsenenbildung I Weiterbildung
  • Bachelor- und Masterstudienprogramm Soziale Arbeit
  • Bachelorstudienprogramm Psychologie
  • Unterrichtsfach Sport

Im B.A./M.A.-Programm Erziehungswissenschaft studieren aktuell knapp 700 Studierende, im B.A./M.A.-Programm Soziale Arbeit sind es rund 840 Studierende. Die Quote der Studentinnen liegt in diesen bei­den Studiengängen zwischen 70 und 85 Prozent. Im Unterrichtsfach Sport studieren knapp 800 Studierende, davon 40 Prozent Studentinnen. Im Lehramt studieren rund 9.000 Personen, davon sind 65 Prozent Studentinnen (Juni 2010). Hohe Absolventenquoten und umgekehrt geringe Abbruchquoten belegen die gute Lehrqualität insbesondere in den Hauptfachstudiengängen Erziehungswissenschaft und Soziale Arbeit. Als jüngstes Studienprogramm besteht seit 2016 das B.Sc.-Programm der Psychologie.