Forschung - Astrophysik - Prof. Dr. Gerhard Wurm
IROCS: Der Einfluss kosmischer Strahlung auf die Aufladung von granularen Medien
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INKA: Vom Winde verweht: Wie stabil sind Planetesimale im protoplanetarem Wind?
Planetesimale bewegen sich in einer protoplanetaren Scheibe im Keplerorbit um den Zentralstern und sind dabei einem Gegenwind von 50 m/s Geschwindigkeit ausgesetzt. Je nach Entstehungsmodell kann ein Planetesimal aus einer losen Ansammlung mm bis cm-großer Staubaggregate bestehen. In einem Niederdruck-Windkanal wird in Parabelflügen untersucht unter welchen Bedingungen solche Objekte gegenüber Erosion durch Wind stabil sind. Das Projekt wird gefördert durch das DLR Raumfahrtmanagement mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (50 WM 1760).
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LANNISTER: Entstehung zentimetergroßer Aggregate durch Aufladung in Stößen
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Streaming Instabilitäten im Labor: |
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Eisen: Die Rolle von ferromagnetischem Eisen in der Planetenentstehung.
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Photophorese. Bewegung durch Licht ist bereits in obigem Forschungsfeld enthalten, aber insbesondere für frei bewegliche Partikel von großer Bedeutung. Photophorese ist bereits seit dem 19. Jahrhundert bekannt. Wenn Partikel in einem dünnen Gas beleuchtet werden, dann bewegen sie sich - in der Regel entfernen sie sich von der Lichtquelle. In protoplanetaren Scheiben transportiert der Effekt Material von innen nach außen. Die Details der Kraft sind noch nicht verstanden aber von Bedeutung für die Planetenentstehung. Wir untersuchen den Effekt im irdischen Labor, unter Schwerelosigkeit und in Computerrechnungen.
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Thermische Eigenschaften von Chondren. Chondren, mm-große sphärische Partikel, sind häufige Bestandteile in Meteoriten und damit in Asteroiden. Photophorese könnte sie im frühen Sonnensystem transportiert und z.B. nach Größe sortiert haben. In Experimenten und numerischen Rechnungen untersuchen wir die für ein tieferes Verständnis notwendigen thermischen Eigenschaften. In Experimenten bestimmen wir die Temperaturverteilung auf der Oberfläche durch hochaufgelöste Thermographie. Zur Modellierung werden reale Chondren durch Tomographie dreidimensional dargestellt (Jon Friedrich, New York) und darauf basierend wird der Wärmetransport durch eine beleuchtete Chondre berechnet. Dies erlaubt weitere Rückschlüsse auf den Transport in protoplanetaren Scheiben.
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Freie kohäsive granulare Medien in 2d. Wir haben entdeckt, dass man Staubaggregate im Temperaturgradienten über einer Oberfläche bei geringem Druck zum Schweben bringt. Hierfür verantwortlich ist ein Knudsen Kompressor, der darauf beruht, dass kaltes Gas durch die Poren nach unten gelangt und zu einem Überdruck führt. Bereits 1909 konstruierte Knudsen einen solchen Kompressor. Auf diese Weise können Partikelensemble aus sehr vielen Aggregaten untersucht werden z.B. im Hinblick auf Kollisionen oder Photophorese. |
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Wachstum von Eisaggregaten und die Entstehung von Planetesimalen. Auch Eispartikel können nach obigem Prinzip zum Schweben gebracht werden. Dies erlaubt die Untersuchung der Dynamik der Eisaggregation, der Sublimation etc. Weitergehende Anwendung findet dies bei der Entstehung von Planeten im äußeren Sonnen- bzw. Planetensystem, da Wassereis als Festkörper hier sehr häufig vorkommt. Unsere Arbeit in diesem Bereich ist eingebettet in das European Initial Training Network.
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Gasfluss in protoplanetaren Scheiben und auf dem Mars: geringer Druck, hohe Geschwindigkeit. Staub und größere Körper in protoplanetaren Scheiben bewegen sich nicht im Vakuum. Sie sind umgeben von einem dünnen Gas, das für sehr viele Prozesse von Bedeutung ist. Wir untersuchen in einem Niederdruck Windkanal und numerisch, wie sich hohe Windgeschwindigkeiten auf die Entstehung von größeren Körpern auswirken kann, z.B dadurch, dass ausgeworfene Partikel nach einer Kollision zur Oberfläche zurückkehren. Ebenfalls bei geringem Druck ist ein aktuelles Thema auch, wie Wind auf dem Mars dazu beiträgt, Partikel vom Boden in die Atmosphäre einzubringen. Wir kombinieren diese Untersuchung mit dem gleichzeitigen Einfluss der Photophorese.
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Hochgeschwindigkeitskollisionen. Planeten beginnen ihre Entstehung in Kollisionen von Staubaggregaten. In den Anfangsphasen können hierbei Kollisionsgeschwindigkeiten von bis zu 100 m/s auftreten. In Laborexperimenten untersuchen wir, welche Kollisionen noch zu einem Wachstum führen können und wie die Details des Wachstums in diesen "Hochgeschwindigkeitsstößen" aussehen. Dazu betrachten wir sowohl Einzelstöße als auch die Entwicklung größerer Körper bei kontinuierlich stattfindenden Impakten. |
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