Sie haben Fragen? Wir haben Antworten zu diesen Themen:

FAQ Allgemeines

Wie kann ich Sie erreichen?

Sie können uns über unser Kontaktformular erreichen.

Was sind Forschungsdaten?

Unter Forschungsdaten sind […] Daten zu verstehen, die im Zuge eines wissenschaftlichen Vorhabens, z.B. durch Quellenforschungen, Experimente, Messungen, Erhebungen oder Befragungen entstehen.“ (DFG 2009)

Was ist Forschungsdatenmanagement?

Beim Forschungsdatenmanagement ist der Umgang mit Forschungs(primär-)daten gemeint. Hierbei geht es um die Maßnahmen, die eine nachhaltige Nutzbarkeit der Daten gewährleisten. Wichtig dabei ist, dass die Speicherung, Dokumentation, Beschreibung und Archivierung der Daten möglichst frühzeitig geplant – möglichst zu Beginn des Forschungsvorhabens – wird. Die Planung sollte bestenfalls in einem Datenmanagementplan festgehalten werden.

Welche Vorteile hat das Forschungsdatenmanagement?

  • Bestimmte Förderquellen (bspw. ERC Horizon2020) stehen nur Projekten zur Verfügung, die einen Datenmanagementplan vorweisen können.
  • Mögliche weitere Förderungsbedingungen zum Umgang mit Forschungsdaten werden durch ein professionelles FDM bereits abgedeckt.
  • Doppelte Arbeiten (z. B. erneute aufwendige Einarbeitung in die Daten) werden durch eine geeignete Dokumentation und Aufbereitung der Daten vermieden.
  • Falls die Daten während des Reviewprozesses angefragt werden, sind diese durch das Management der Daten bereits dafür vorbereitet.
  • Professionell standardisierte FDM-Prozesse verringern den zukünftigen Aufwand bei einer eigenen oder fremden Nachnutzung der Daten.
  • Das Risiko eines Datenverlusts wird durch FDM-Maßnahmen wie Datendokumentation, Datensicherung und eine geeignete Langzeitarchivierung (LZA) minimiert. Daten können so noch nach Jahrzehnten genutzt werden.

https://forschungsdaten.info/themen/informieren-und-planen/

Können Sie mir helfen, die Anforderungen an das Datenmanagement meiner Fördereinrichtung(en) zu verstehen und zu erfüllen?

Ja, das können wir. Wir helfen Ihnen gerne, die genauen Anforderungen zu ermitteln und zu erfüllen. Auf unserer Seite mit den Datenmanagementplänen (DMPs) erhalten Sie weitere Informationen.

Ich möchte nicht viel zusätzliche Arbeit leisten müssen, um diese Anforderungen zu erfüllen. Können Sie mir die Arbeit erleichtern?

Wir können zwar nicht versprechen, dass es einfach wird, aber wir tun unser Bestes, um es für Sie so einfach wie möglich zu machen. Dafür geben wir Ihnen den Zugang zu Tools und Informationen, damit Sie Ihre Forschungsdaten besser verwalten, aufbewahren und teilen können.

Kann ich eine persönliche Beratung für die Anforderungen an meinen DMP bekommen?

Wir beraten Sie gerne persönlich. Kontaktieren Sie uns einfach per E-Mail oder über unser Kontaktformular. Wir vereinbaren dann gerne einen Termin mit Ihnen, um Sie nach Ihren Bedürfnissen in Ihrem Umgang mit Forschungsdaten zu unterstützen.

Was bedeuten die FAIR-Prinzipien?

Die FAIR-Prinzipien (Findable, Accessible, Interoperable, Re-usable) sollen ein nachhaltiges Forschungsdatenmanagement (FDM) sichern, indem Daten und zugehörige Metadaten so aufbereitet und gespeichert werden, dass sie von anderen nachgenutzt werden können.

FAQ Daten(management)

Es ist sehr aufwendig, meine eigenen Daten zu durchsuchen und wiederzufinden. Können Sie mir dabei helfen?

Die Organisation Ihrer Forschungsdaten kann zu einer großen Herausforderung werden. Wir helfen Ihnen gerne dabei, eine Strategie zu erarbeiten, die Ihnen das Auffinden erleichtert – egal ob Sie die Daten in einem Notizbuch, einem Datenträger oder in Ihrem Netzwerk gespeichert sind.

Ich bin besorgt, dass bei Personalwechsel Daten verloren gehen. Wie kann ich sicherstellen, dass das nicht passiert?

Im Labor ist es nicht ungewöhnlich, dass Mitarbeiter:innen kommen und gehen. Da oft jeder Einzelne für die eigenen Daten verantwortlich ist, kann es schwierig sein, alles beisammen zu behalten. Wir helfen Ihnen gerne, ein nachhaltiges System für die Sicherung der gesamten Labordaten zu etablieren. Schauen Sie doch mal bei unseren Elektronischen Laborbüchern vorbei.

Ich speichere meine Daten in Excel-Tabellen. Ist das ausreichend?

Es kommt auf die Situation an.

Datenanalyse: Während Sie ihre Daten aktiv analysieren, ist Excel evtl. der bequemste Ort dafür. Allerdings ändern sich Excel-Dateiformate regelmäßig, so dass sie möglicherweise Jahre später keinen Zugriff mehr auf die Daten haben.

Da sich Dateiformate wie in Excel im Laufe der Zeit ändern, können die Dateien nicht immer von allen gelesen werden. Daher ist es am besten, kommagetrennte Formate (.csv) für den Datenaustausch und die Datenarchivierung zu verwenden.

Tabellenkalkulation vs. Datenbank: Wenn Sie viele verschiedene Felder in Ihren Datensätzen haben und nach komplizierten Kombinationen dieser Felder suchen möchten, ist eine Tabellenkalkulation ggf. nicht die beste Lösung. Sie können eine einfache Datenbank verwenden, die eine wesentlich leistungsfähigere Suche beinhaltet. Wir können Ihnen helfen zu entscheiden, ob das bei Ihnen notwendig ist. Und wir können Ihnen dabei helfen, eine einfache Datenbank in Betrieb zu nehmen.

Muss ich Metadaten verwenden?

Metadaten sind Informationen, die Ihre Daten beschreiben. Sie sammeln wahrscheinlich im Laufe der Jahre ihre Metadaten in einem Laborbuch. Wer hat das Experiment durchgeführt? Wann wurde das Experiment durchgeführt? Was sind die Ergebnisse des Experiments? Welche Proben wurden verwendet? Was waren die Bedingungen des Experiments? Usw.

Metadaten sind wichtig für alle Beteiligten – auch für Sie – die Ihre Datendateien auch in Zukunft betrachten und nutzen wollen. Stellen Sie sich eine Datei mit 40 Spalten und über 7000 Zahlenzeilen vor, die nur kryptische Abkürzungen für Überschriften enthält. Oder einen Ordner mit vielen Bildern, die nur mit „IMG_2764“ gekennzeichnet sind. Solche Daten sind für niemandem von Nutzen.

Die Verwendung einheitlicher und standardisierter Begrifflichkeiten macht deutlich, was Sie meinen und erleichtert die Suche in vielen Datensätzen nach Informationen einer bestimmten Art oder die automatisierte Verarbeitung von umfangreichen Datensätzen.

Ich würde gern gute Datenmanagementfähigkeiten in meinen Lehrplan aufnehmen. Können Sie mich dabei unterstützen?

Wir glauben, dass man mit einem guten Datenmanagement nicht früh genug beginnen kann. Wir beraten Sie gerne, wie Sie bessere Datenmanagementpraktiken in Ihren Lehrplan integrieren können und wenn Sie möchten, kommen wir auch in Ihre Lehrveranstaltung. Sprechen Sie uns gerne an.

FAQ Datenmanagementplan

Was ist ein Datenmanagementplan?

Ein Datenmanagementplan ist ein Dokument, dass beschreibt, welche Art von Daten Sie im Laufe Ihrer Forschung sammeln werden, wie Sie die Daten beschreiben und verwalten werden, wer die Verantwortlichen sind, wie Sie Daten weitergeben wollen und wo Sie die Daten langfristig aufbewahren werden. Wahrscheinlich haben Sie diese Punkte bereits früher berücksichtigt, jedoch aber möglicherweise nicht offiziell aufgeschrieben.

Haben Sie Tools, um mir beim Schreiben eines Datenmanagementplans zu helfen?

Wir ermöglichen Ihnen den Zugriff zu RDMO. Mit diesem Tool können Sie Datenmanagementpläne erstellen und unterstützt ebenfalls die strukturierte Planung, Umsetzung und Verwaltung des Forschungsvorhabens.

Wie erhalte ich Zugang zu RDMO?

Sprechen Sie mit Sonja Hendriks, sie wird Ihnen gerne beim Zugriff und der Benutzung von RDMO helfen.

Überprüfen Sie meinen Datenmanagementplan für mich?

Wir gehen Ihren Datenmanagementplan gerne mit Ihnen durch. Sprechen Sie einfach Sonja Hendriks an. Bitte geben Sie uns angemessen Zeit, den Plan zu überprüfen.

Gibt es Beispiele für Datenmanagementpläne?

Neben Musterbeispielen für DMPs z.B. für die unterschiedlichen Forschungsförderer gibt es auch veröffentlichte DMPs, die Sie z.B. über zenodo finden können. Eine Übersicht finden Sie hier.

FAQ Daten teilen

Es heißt immer, ich muss meine Daten weitergeben. Ist das wahr?

Das hängt teilweise von Ihren Drittmittelgebern oder den Forschungsverantwortlichen/Lehrstuhlinhaber:innen sowie von Ihren Daten ab. Überprüfen Sie die Richtlinien Ihrer Vergabestelle sorgfältig.

Gerne helfen wir Ihnen dabei, herauszufinden, wie die Richtlinien Ihrer Förderorganisation auf Ihr Forschungsprojekt auswirken. Wenn keine Angaben gemacht wurden, sollten Sie die Weitergabe von Daten in Betracht ziehen, die veröffentliche Artikel unterstützen oder das Potenzial haben, von anderen wiederverwendet zu werden, einschließlich Softwarecode.

Können Sie mir einen einfachen Weg vorschlagen, wie ich meine Daten weitergeben kann?

Nutzen Sie ein Repositorium für das Veröffentlichen Ihrer Daten.

Ich weiß nicht, ob ich meine Daten veröffentlichen kann, da sie Patientendaten oder andere sensible Daten enthalten oder ich mit meinem Drittmittelgeber eine Vereinbarung getroffen habe (Lizenzvertrag). Ist das ein Problem?

Förderorganisationen verstehen, dass bei einigen sensiblen Daten keine Weitergabe möglich ist. Sie sollten in Ihrem Datenmanagementplan angeben, warum Sie einige oder alle Ihre Daten nicht teilen können.

FAQ Rechtliche Aspekte

Besitze ich das Urheberrecht an meinen Daten?

Das Urheberrecht schützt nur die Form eines Werkes, nicht den Inhalt. Daher gilt das Urheberrecht nur für die Darstellung der Daten. Werden diese verbal oder bildlich dargestellt, können Texte und Bilder urheberrechtlich geschützt sein. Die Ergebnisse und Daten selbst aber nicht. Ebenso ist es bei Ideen, Methoden und Lehren, da diese frei und somit nicht urheberrechtlich geschützt sind – soweit es sich nicht um patentierte technische Erfindungen oder geschützte Gebrauchsmuster handelt.

Des Weiteren muss ein Mindestmaß an Individualität und Originalität erreicht sein, um die Schöpfungshöhe zu erreichen. Diese ist Voraussetzung, damit das Urheberrecht gilt. Forschungsdaten unterliegen meist nicht dem Urheberrecht, da sie die nötige Schöpfungshöhe nicht erreichen. Anamnesen, Fragebögen/Antworten und auch Versuchsbeschreibungen fallen daher bspw. nicht unter das Urheberrecht.

Trotzdem ist zu empfehlen, Forschungsdaten zunächst so zu behandeln, als wären sie schutzbedürftig im Sinne des UrhG, da manchmal die dafür notwendige geistige Leistung gegeben sein kann. Dies lässt sich jedoch nur durch eine Prüfung im Einzelfall feststellen.

Weitere Informationen zum Thema Urheberrecht bei Forschungsdaten finden Sie hier.

Darf ich meine Daten veröffentlichen?

Das Veröffentlichen der Daten kann unter bestimmten Voraussetzungen nicht erlaubt sein. Die wichtigste Voraussetzung für eine Veröffentlichung ist, dass Sie vollumfänglich RechteinhaberIn der Daten sind. Des Weiteren gibt es Daten, die vertraulich zu behandeln sind, wie bspw. personenbezogene Daten. Für eine Veröffentlichung muss eine Einverständniserklärung der betroffenen Personen vorliegen und ggf. müssen die Daten anonymisiert werden.

Wer hat noch das Recht, über die Weitergabe oder Veröffentlichung von Daten zu entscheiden?

Nicht immer arbeiten Sie alleine an ihrer Forschung. Da ist zu beachten, dass ebenfalls Mitforschende, der Arbeitgeber, der Auftraggeber, Forschungsförderer oder auch privatwirtschaftliche Vertragspartner Rechte an Ihren Daten haben können. Die Vertragsverhältnisse bestimmen, wer über die Weitergabe oder Veröffentlichung mitentscheiden darf. Im Regelfall sind die Forschungsergebnisse weisungsgebundener Forschung Eigentum des Arbeit- oder Geldgebers.

Welche datenschutzrechtlichen Bestimmungen sind zu beachten?

Personenbezogene Daten unterliegen in ihrer Erhebung, Nutzung und Weitergabe strengen Datenschutzauflagen. Sensible und personenbezogene Forschungsdaten können ethisch korrekt und legal geteilt werden. Hierfür müssen die relevanten Gesetze (EU DSGVO, BDSGalt, BDSG neu und das Landesdatenschutzgesetz) eingehalten werden.

Für die Verarbeitung von personenbezogenen Daten ist es unumgänglich, eine vorherige Zustimmung der betroffenen Personen einzuholen. Der RatSWD (Rat für Sozial-und Wirtschaftsdaten) bietet zum Thema Informierte Einwilligung Empfehlungen und Muster-Einwilligungserklärungen an.

Für die Archivierung, Bereitstellung und Veröffentlichung muss zu Beginn bereits eine Zweckbindung vorliegen. Informationen, die einer bestimmten oder bestimmbaren Person zugeordnet werden können, müssen anonymisiert werden, um die Identität der Person zu schützen. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, um personenbezogene Daten zu anonymisieren.

Zwei Anleitungen zur Anonymisierung liegen beim Verbund Forschungsdaten Bildung (VerbundFDB) am DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation.

Zudem gibt es ein Tool, welches Ihnen bei der Anonymisierung ihrer Forschungsdaten hilft. Das Projekt OpenAIRE stellt hierfür das Tool Amnesia zur Verfügung.

Es gilt allgemein der Grundsatz der Erforderlichkeit sowie das Prinzip der Datensparsamkeit. D.h. es sind so wenig personenbezogene Daten zu erheben, zu nutzen oder zu verarbeiten, wie möglich.

Weitere Informationen zum Datenschutzrecht finden Sie hier.

Habe ich die Kontrolle über die Weiternutzung meiner Daten durch Dritte?

Viele Aspekte zur Nutzung können Sie über entsprechende Verträge regeln, wie bspw. die Art und Weise der Nutzung. Es bietet sich an, standardisierte Lizenzen wie Creative Commons oder Open Data Commons zu verwenden.

Welche Lizenzen gibt es und welche sollte ich nutzen?

Da die Forschungsdaten meist keinem eigenständigen Rechtsschutz unterliegen, bietet es sich an, eine Lizenz zu vergeben. Diese begründet einen Vertrag für die Nutzung der Forschungsdaten.

Einen guten Überblick über das Thema finden Sie auf der Website forschungslizenzen.de

Das Research Data Repository (RADAR) hat die bestehenden CC-Lizenzen in einer Tabelle zusammengestellt und unter eine CC-BY 4.0-Lizenz veröffentlicht.

Die CC-BY-Lizenz ist besonders empfehlenswert, wenn im Sinne des FAIR-Prinzips gehandelt wird.

Was ist bei Arbeitsverträgen zu beachten?

Arbeitsverträge sollten mit Klauseln versehen sein, mit denen die Vertragspartner ihrem künftigen Arbeitgeber zumindest einfache Nutzungsrechte über die im Rahmen der eigenen Forschungstätigkeit erlangten Daten einräumen. Die Nutzungsrechte und –arten müssen dabei explizit genannt werden.

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