Newsletterarchiv: Forschung und wissenschaftliche Qualifikation

Newsletterausgabe 1/2024 Projektabschluss "SIGN"

Das Projekt „Schulische Integration Geflüchteter und Neuzugewanderter Kinder“ wurde nach einer dreieinhalbjährigen Laufzeit erfolgreich abgeschlossen. Das Projekt wurde in Kooperation mit der Technischen Universität Dortmund und der Ruhr-Universität Bochum durchgeführt und von MERCUR gefördert. Ziel war die Identifizierung von Determinanten der schulischen Integration geflüchteter und neuzugewanderter Grundschulkinder im Ruhrgebiet. Insbesondere wurde untersucht, welche individuellen, familiären und schulischen Faktoren die schulische Anpassung der Kinder fördern konnten.

Im Vergleich zu nichtzugewanderten Kindern waren Lehrkräfte weniger geneigt, geflüchteten und neuzugewanderten Kindern eine Gymnasialempfehlung zu geben, auch unter Berücksichtigung kognitiver Fähigkeiten und des sozioökonomischen Status der Kinder. Jedoch gab es keinen signifikanten Unterschied bezüglich des Gymnasialübertritts. Geflüchtete und neuzugewanderte Kinder zeigten niedrigere Lesekompetenzniveaus als nichtzugewanderte Kinder aufgrund von Unterschieden im deutschen Wortschatz.

Darüber hinaus wurden Ressourcen identifiziert, die als Grundlage für Fördermaßnahmen dienen könnten. Zum Beispiel war eine kulturell sensible Unterrichtspraxis der Lehrkräfte mit dem Wortschatz und der Mathematikkompetenz der Kinder positiv assoziiert. Eine positiv wahrgenommene Beziehungsqualität mit Lehrkräften und Gleichaltrigen konnte das Schulzugehörigkeitsgefühl der Kinder erhöhen. Außerdem war ein Klassenklima, das kulturelle Vielfalt wertschätzt, positiv mit dem Schulzugehörigkeitsgefühl und der Lebenszufriedenheit sowohl zugewanderter als auch nichtzugewanderter Kinder verbunden.

Einen Überblick sowie die ersten Studien des Projektes finden Sie unter: https://www.uni-due.de/biwi/interkulturelle_psychologie/sign
 

Newsletterausgabe 1/2024 Projektabschluss "JUROP"

Das Projekt „Jugendliche und Europe – Zwischen Polarisierung und Zusammenhalt“ wurde nach fast dreijähriger Laufzeit erfolgreich abgeschlossen. Das Projekt wurde in Kooperation mit der Friedrich-Schiller-Universität Jena und dem Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft Jena durchgeführt und vom BMBF gefördert. Ziel war es zu untersuchen, wie Jugendliche in Deutschland den demokratischen Zusammenhalt in Europa und der Europäischen Union erleben und welche Faktoren darauf Einfluss nehmen. Besonders kontextuelle Faktoren, wie Schule und Medien, wurden untersucht.

Erste Ergebnisse des Projektes zeigten, dass Jugendliche tendenziell positiv gegenüber der EU und Europa eingestellt sind und durchaus hohe Erwartungen an die EU haben. Schule als Sozialisationsort spielt für Schüler/innen eine geringe Rolle, da u.a. hierarchisches Lehren oder uninteressante Darstellung, das Interesse von Jugendlichen mindern. Die Thematisierung von europäischen und politischen Themen würde dennoch gewünscht. Zudem zeigte sich, dass ein demokratisches Klassenklima mit positiveren EU-bezogenen Einstellungen und geringeren Gefühlen der Entfremdung einherging. Weitere Ergebnisse deuten auch auf die Wichtigkeit von Medien als Sozialisationsort hin. Während zwar die Identifikation mit Europa unbeeinträchtigt von Medieninhalten blieb, so ging Konsum negativer Medieninhalte mit höheren populistischen Einstellungen am selben Tag und indirekt mit einer negativeren Einstellung gegenüber der EU einher. Für den Schulkontext ergeben sich verschiedene Implikationen: Wissen über EU und Europa an Schüler/innen sollte möglichst hierarchiefrei vermittelt, Interessen von Schüler/innen sollten berücksichtigt und ein reflektierter Umgang mit Medien sollte vermittelt werden.

Einen Überblick sowie die ersten Studien des Projektes finden Sie unter: https://jurop.uni-jena.de/

Newsletterausgabe 1/2024 Projektstart 3D-Makerspace

Das im April startende Projekt zielt darauf ab, innovative Lehr- und Lernmethoden in der Lehrer*innenbildung zu integrieren und den didaktisch sinnvollen Einsatz digitaler Medien zu fördern. Dies umfasst die Einrichtung eines 3D-Makerspaces und eines Lehr-Lern-Raums, um Lehrenden und Studierenden die Möglichkeit zu geben, 3D-Technologien von der Gestaltung von 3D-Elementen bis hin zu deren Anwendung in Bereichen wie 3D-Druck, Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) zu erproben. Die Projektaktivitäten umfassen die Einrichtung und Wartung der technischen Ausstattung, die Organisation von Workshops und Veranstaltungen sowie die Unterstützung von Forschungs- und Evaluationsaktivitäten durch (studentische) Mitarbeiter*innen. Durch diese Maßnahmen sollen Lehrende und Studierende die Chance erhalten, neue Lehrmethoden zu entwickeln, den didaktischen Einsatz digitaler Medien zu reflektieren und praktische Erfahrungen im Umgang mit 3D-Technologien zu sammeln.

Ansprechpartner: Micha Gittinger

Gefördert durch: Stiftung Innovation in der Hochschullehre

Newsletterausgabe 1/2024 Zwei Metavorhaben gestartet

In 2024 starteten unter der Leitung bzw. mit der Beteiligung des Learning Labs die Metavorhaben “Digitalisierung im Bildungsbereich II” und “kulturelle Bildung in gesellschaftlichen Transformationen”.

Metavorhaben haben sich im Rahmenprogramm empirische Bildungsforschung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung etabliert. Sie begleiten die Projekte der Förderlinien und führen eigenständige Forschungsvorhaben aus einer übergeordneten Perspektive durch. Das “Metavorhaben Digitalisierung im Bildungsbereich” ist mit Jahresbeginn in die zweite Förderphase gestartet. Das Verbundvorhaben mit drei Leibniz Zentren (DIPF, DIE und IWM) fokussiert nun besonders die gestaltende Bildungsforschung, Ko-Konstruktion und Akteure in diesem Feld, um das Zusammenwirken und den Transfer zwischen Bildungsforschung, Bildungspraxis und Bildungsadministration voranzutreiben. Auch im “Metavorhaben kulturelle Bildung in gesellschaftlichen Transformationen”fokussiert das Learning Lab ko-konstruktive Handlungsmuster von Forschungsprojekten aus der Perspektive der gestaltungsorientierten Bildungsforschung. Dazu wird es von 2024 – 2026 jährlich Interviews mit den Forschenden sowie begleitende Workshops zu Ko-Konstruktion und Transfer durchführen. Zudem werden am Lehrstuhl für Pädagogik mit dem Schwerpunkt Kultur und ästhetische Bildung sowie dem Lehrstuhl für empirische Bildungsforschung der FAU Nürnberg die Weiterentwicklung theoretischer Grundlagen im Feld der kulturellen Bildung als auch die Synthese von Forschungsergebnissen – beides mit der Perspektive auf gesellschaftliche Transformationen - bearbeitet.

Newsletterausgabe 1/2024 Mit Austausch gegen Spaltung?

Großstädte sind durch sich fortwährend verschärfende (sozial-)räumliche Ungleichheit geprägt. Durch Schulen initiierte pädagogische Austauschprojekte, die sich darum bemühen, Schüler*innen aus unterschiedlichen Milieus und Quartieren in Kontakt miteinander zu bringen, setzen aktiv zur Bearbeitung der hieraus resultierenden Problemlagen an. In einem solchen schulischen Innovativprojekt, das Dr. Tim Böder und Dr. Thorsten Hertel vom Institut für Erziehungswissenschaft wissenschaftlich begleiten, unternehmen Jugendliche aus Schulen in segregierten und privilegierten Stadtteilen gemeinsame kulturelle und künstlerische Aktivitäten. So soll sozialräumlichen Entmischungsprozessen begegnet und ihren Folgen entgegengewirkt werden. In dem Forschungsprojekt „Bildungspotentiale lokaler Schüler*innenaustausche“ (BiLoS), das von der Wübben Stiftung Bildung über einen Zeitraum von zwei Jahren gefördert wird, wird die Austauschpraxis der Schüler*innen und Pädagog*innen qualitativ-empirisch beforscht. Primäre Untersuchungsfoki bilden zum einen die Frage nach der pädagogischen Rahmung des Innovativprojekts sowie zum anderen die Frage nach den Bildungsprozessen und -potentialen, die im Projekt für die Jugendlichen eröffnet werden (sollen). Dabei wird erstens angestrebt, den Diskurs um sozialraumbezogene Schulentwicklung um bildungstheoretische Perspektiven zu erweitern. Andererseits soll aber auch die Weiterentwicklung pädagogischer Projekte zum Umgang mit sozialräumlicher Segregation unterstützt werden.

Newsletterausgabe 1/2024 VR Klassenzimmer

Core Practices im VR Klassenzimmer: Ein Seminarkonzept zu Kernpraktiken von Unterricht und Klassenmanagement

Zentrale Ziele des hier dargestellten Vorhabens sind die Entwicklung, Umsetzung und Evaluation eines Seminarkonzepts mit dem Schwerpunkt „Kernpraktiken des Unterrichtens“ mit Nutzung eines Virtual Reality Klassenzimmers (Teach-R) sowie die Dokumentation des konzeptuellen Rahmens und der technischen Abläufe in Form eines Handbuchs als Blaupause für vergleichbare Veranstaltungen mit anderen Schwerpunkten.

Newsletterausgabe 2/2023 Projekt zur kulturellen Bildung

Am IfE startet zum 1.1.2024 ein BMBF-finanziertes Forschungsprojekt zum intergenerationalen Kulturtransfer in der postmigrantischen Gesellschaft unter Leitung von Nicolle Pfaff. 

Das Projekt mit dem Titel „Herkunftsbezogene Bildungsinitiativen – Intergenerationaler Kulturtransfer in der postmigrantischen Gesellschaft" ist Teil eines Forschungsverbundes mit der Universität Bremen unter Leitung von Yasemin Karakaşoğlu. Das Essener Teilprojekt wird lokale Anerkennungsverhältnisse von Bildungsinitiativen in Migrant:innenselbstorganisationen untersuchen. Es fragt, wie Strukturen der kulturellen Bildung in migrantischen Gemeinschaften in die Stadtgesellschaft eingebunden und hier vernetzt sind. Ausgehend von den Bildungszielen und der Bezugnahme auf Institutionen der Stadtgesellschaft innerhalb der Bildungsinitiativen werden deren Repräsentationen in städtischen Zusammenhängen zum Gegenstand des Projekts. Es fragt damit, in welche Anerkennungsverhältnisse Bildungsinitiativen in Migrant:innenselbstorganisationen eingebunden sind, welche Ressourcen hieran geknüpft sind und welchen Barrieren diese begegnen. Um diese Fragen zu beantworten, erstellt das Projektteam ein Mapping entsprechender Initiativen in der Metropole Ruhr und realisiert im Weiteren vertiefende Fallstudien zu ausgewählten Organisationen. Eine erste Publikation aus einer Vorstudie zum Thema ist gerade erschienen:  

Karakaşoğlu, Y./Pfaff, N./Vogel, D. (2023): Die staatliche Schule als Referenzpunkt im Ringen um Anerkennung als Bildungsinstanz – empirische Explorationen zu non-formalen Bildungsangeboten von Migrant:innenselbstorganisationen. In: Zeitschrift für erziehungswissenschaftliche Migrationsforschung. 2(1), S. 91-105.

Newsletterausgabe 2/2023 Täglicher Medienkonsum und Europa

Wie beeinflusst täglicher Medienkonsum populistische Einstellungen und die Emotionen Jugendlicher gegenüber der EU? Diese Frage untersuchten Mayer & Jugert in einer Tagebuchstudie.

Adoleszenz gilt als eine prägende Zeit für die politische Entwicklung. Ein wichtiger Kontext für diese Entwicklung sind Medien. Diese können über die Valenz der wahrgenommenen politischen Inhalte (positiv/negativ) populistische Einstellungen fördern und so wiederum die Unterstützung für politische Institutionen, wie die Europäische Union (EU), verringern. Um die kurzlebigen Effekte von Medienvalenz zu untersuchen, implementierten wir eine 10-tägige Tagebuchstudie, mit der intraindividuelle Assoziationen von Medienvalenz mit der Identifikation als Europäer:in und dem Affekt gegenüber der EU, mediiert über populistische Einstellungen, erhoben wurden.

Insgesamt befragten wir 371 Jugendliche aus Deutschland (Januar bis Februar 2022), welche im Durchschnitt 14,24 (SD = 0,55) Jahre alt waren.

Wir fanden keine signifikanten Zusammenhänge zwischen populistischen Einstellungen und der Identifikation mit Europa, weder am selben Tag, noch vom vorherigen Tag zum heutigen Tag. Jedoch fanden wir signifikante Zusammenhänge zwischen populistischen Einstellungen und Affekt gegenüber der EU, sowohl am selben Tag, als auch über Tage hinweg. Zudem waren negativ wahrgenommene politische Medieninhalte mit höheren populistischen Einstellungen und negativeren Affekt gegenüber der EU verbunden. Unsere Ergebnisse deuten auf die Wichtigkeit des täglichen Medienkonsums auf die politische Entwicklung Jugendlicher hin.

Link zum Artikel (Open Access): https://doi.org/10.1002/jad.12225

Newsletterausgabe 2/2023 VR in der Lehrkräftefortbildung

JProf. Dr. David Wiesche und Prof. Dr. Michael Pfitzner leiten 2 Teilprojekte für die Fort- und Weiterbildung von Sport- Musik- und Kunstlehrkräften im Rahmen des Kompetenzverbunds lernen:digital.

Wissenschaft und Praxis im Dialog – Unter diesem Motto widmet sich der bundesweite Kompetenzverbund lernen:digital seit April 2023 mit insgesamt 200 länderübergreifenden Forschungsprojekten der Entwicklung von Fort- und Weiterbildungskonzepten für Lehrkräfte, die den veränderten medienkulturellen Bedingungen für das Lehren und Lernen durch die Allgegenwart des Digitalen Rechnung tragen. Im Rahmen des Projektverbunds Digitalisierungsbezogene und digital gestützte Professionalisierung von Sport-, Musik- und Kunstlehrkräften (DigiProSMK) ist die UDE mit 2 Teilprojekten unter der Leitung von JProf. Dr. David Wiesche und Prof. Dr. Michael Pfitzner vertreten.

 Im Teilprojekt Professionalisierung für hochimmersive, digitale Medien geht es um die Ermittlung von fachspezifischen und fächerverbindenden Aspekten, die das ästhetisch-expressive und körperlich-leiblich situierte Lernen betreffen. Eine kritisch-konstruktive Reflexion der spezifischen Medialität von Augmented und Virtual Reality sowie digitalen Spieleumgebungen steht dabei besonders im Fokus. Das Teilprojekt In- und exkludierende Momente applikationsunterstützten Sportunterrichts verfolgt das Ziel, Lehrkräfte dabei zu unterstützen, Sportunterricht in einem stimmigen Verhältnis von Ziel, Inhalt, Methode und Werkzeugen (Apps) durchzuführen. Die Chancen app-unterstützten Sportunterrichts liegen im barrierereduzierenden Zugang. Es drohen aber auch exkludierende Momente, wenn bspw. Lernergebnisse in der digitalen Öffentlichkeit der Lerngruppe dargestellt werden.

Der Kompetenzverbund wird finanziert durch die Europäische Union – NextGenerationEU und gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Als neue Mitarbeiterinnen für die Teilprojekte heißen wir Nicola Przybylka und Jennifer Liersch herzlich willkommen.

Pressemeldung: https://www.uni-kiel.de/de/detailansicht/news/201-digiprosmk

Newsletterausgabe 2/2023 ComeSport - VR im Schulsport

Unter der Leitung von JunProf. Dr. David Wiesche, Prof. Dr. Michael Pfitzner und Dr. Caterina Schäfer werden in ComeSport innovative Fortbildungsangebote entwickelt, die Schulsport und VR verbinden.

Im Kompetenzverbund lernen:digital, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und finanziert von der Europäischen Union - NextGeneration EU, wird die digitale Transformation von Schule und Lehrkräftebildung in vier Kompetenzzentren im Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis vorangetrieben. 

ComeSport, Teil des Kompetenzzentrums Musik/Kunst/Sport, vereint 12 Universitäten aus fünf Bundesländern. Fokussiert werden “Vermittlung, Bildung und Lernen im und durch Sport". Die fünf Community Networks (ComeNets) widmen sich dieser Thematik sowie der Reflexion gesellschaftlicher Rahmenbedingungen im digital gestützten Sportunterricht.

Die UDE und die Sporthochschule Köln (DSHS) kooperieren im ComeNet "Virtual Reality und Avatar-gestützte interaktive Systeme im Sportunterricht". An der UDE steht vor allem die Virtual Reality (VR) im Mittelpunkt, die insbesondere hinsichtlich ihrer Potenziale und Grenzen in schulischen und hochschuldidaktischen Settings untersucht werden soll. Hauptziel sind Fortbildungen für Lehrkräfte, um sportpädagogische und digitalisierungsbezogene Reflexionsanlässe zu fördern. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei der Thematik der Diklusion und digitalen Teilhabe gewidmet. Ein Schwerpunkt besteht darin, in VR-basierten Lernszenarien Unterstützungssysteme zu erörtern, die im Kontext der Förderung der emotionalen und sozialen Entwicklung relevant sind.

Die kommenden zweieinhalb Jahre stehen ganz im Zeichen der konkreten Betonung von VR im Sportunterricht unter der Berücksichtigung von Diklusion. Es wird angestrebt, einen bedeutenden Meilenstein für die digitale schulische Bildung zu setzen. Dafür heißen wir Dorina Rohse als neue Mitarbeiterin herzlich Willkommen.

Pressemeldung: https://www.uni-due.de/2023-06-21-comearts-comesport

Newsletterausgabe 2/2023 MEIN.Profil – was ich kann! Fähigkeiten statt Defizite im Fokus

MEIN.Profil fokussiert die Fähigkeiten von (jungen) Erwachsenen mit Lernschwierigkeiten. Jetzt startet die finale Phase der Entwicklung des Portfolio-Instrumentes zu Übergängen inklusiver Bildung.

Das partizipativ angelegte Forschungsprojekt MEIN.Profil, unter der Projektleitung von Prof.in Silke Schreiber-Barsch (IBW) und in Kooperation mit der Universität Hamburg (Prof. Joachim Schroeder), geht in die finale Phase: der gelayoutete Entwurf des Portfolio-Instruments liegt vor, Gruppendiskussionen werden ausgewertet, der Hamburger Übergänge-Atlas fertiggestellt sowie die Transferstrategie entwickelt.

MEIN.Profil umfasst als Forschungsprojekt zum einen die theoretische Konzeptionierung, Datenerhebung und -auswertung zu der Frage einer ressourcenorientierten Diagnostik von Lernverläufen über den Lebenslauf hinweg an den Übergängen inklusiver Bildung. Zum anderen steht die partizipative Entwicklung des ressourcenorientierten Diagnostikinstrumentes MEIN.Profil im Vordergrund. Letztere erfolgte gemeinsam mit Erwachsenen mit Lernschwierigkeiten (d.h. mit sog. geistiger Behinderung) und mit pädagogischen Fachkräften der Hamburger Bildungspraxis. Dies zielt darauf ab, die Fähigkeiten der Grundbildung (Numeralität und Literalität) von (jungen) Erwachsenen mit Lernschwierigkeiten über den Lebensverlauf nicht nur zu dokumentieren, sondern ebenso die Reflexion über eigene Fähigkeiten, Interessen und Wünsche an Lernen und Partizipation an Gesellschaft anzuregen. Konkret können die Module des Instrumentes (zu den Lebensbereichen Wohnen, Freizeit, Schule/Berufliche Bildung und Arbeit) bspw. unterstützen, die eigenen Fähigkeiten in Situationen des Übergangs (zum Beispiel bei Vorstellungsgesprächen im Kontext Wohnen oder Arbeit) deutlich machen und einbringen zu können.

Nach einer intensiven Entwicklungs- und Testphase bis Juli 2023 liegt der gelayoutete Entwurf nun vor. MEIN.Profil geht in die finale Phase – mehr Infos: https://www.uni-due.de/biwi/eb/mein_profil/mein_profil.

Newsletterausgabe 1/2023 Seitenunterschiede während der Haltungskontrolle

In Zusammenarbeit mit Prof. Stefan Panzer (Universität des Saarlandes) erfolgt im Projekt (gefördert durch die DFG) die Untersuchung a) funktioneller Asymmetrie im Gleichgewicht unter Berücksichtigung von personen-, aufgaben- und umweltbezogenen Einflussfaktoren sowie b) der Effekte und Mechanismen von Interventionen auf die funktionelle Asymmetrie im Gleichgewicht und auf sportliche Leistungen. Laufzeit: 07/2023–06/2025

 

Funktionelle Asymmetrie im Gleichgewicht aufgrund der extensiven Nutzung einer Körperseite bei gleichgewichtsdeterminierenden Anforderungen in Sportarten wie zum Beispiel Fußball (z. B. Stand auf dem linken Bein bei Torschuss mit dem rechten Bein) sind mit negativen leistungs- und verletzungsbezogenen Konsequenzen verbunden. Bisherige Studien offenbaren jedoch Limitationen in der Untersuchungsmethodik hinsichtlich der analysierten Athleten und den Eigenschaften der Gleichgewichtsaufgabe. Hierdurch werden Implikationen zum Einfluss von Moderatorvariablen auf die funktionelle Asymmetrie im Gleichgewicht erschwert. Daher besteht das erste Ziel des Antrags in der systematischen Untersuchung von funktioneller Asymmetrie im Gleichgewicht unter Berücksichtigung von personen- (Sportart und Expertisegrad der Sportler), aufgaben- (Spezifitätsgrad der Gleichgewichtsaufgabe) und umweltbezogenen (Schwierigkeitsgrad der Gleichgewichtsaufgabe) Einflussfaktoren mittels biomechanischer Analysen (Kraftmessplatte).

Die zuvor genannten negativen Konsequenzen von funktioneller Asymmetrie im Gleichgewicht auf Variablen der sportlichen Leistung und Gesundheit verweisen auf die Notwendigkeit von Interventionen zur Reduktion der Asymmetrie. Jedoch wurden die Effekte und Anpassungsmechanismen eines unilateralen Gleichgewichts- versus kombinierten Gleichgewichts- und Sprungkrafttrainings auf die funktionelle Asymmetrie im Gleichgewicht bislang kaum untersucht. Somit besteht das zweite Ziel des Antrags in der Untersuchung der Effekte und Mechanismen der zuvor genannten Interventionen auf die funktionelle Asymmetrie im Gleichgewicht und auf sportliche Leistungen sowie die verbundenen Anpassungen (Elektromyographie).

Newsletterausgabe 1/2023 Verbund für digitale Bildung

Die UDE ist Teil des länderübergreifenden Verbunds für die Vernetzung und den Transfer der „Kompetenzzentren für digitales und digital gestütztes Unterrichten in Schule und Weiterbildung“

Mit 30 Millionen Euro fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bis Juni 2026 den insgesamt 12 Institutionen starken Verbund als Vernetzungs- und Transferstelle der „Kompetenzzentren für digitales und digital gestütztes Unterrichten in Schule und Weiterbildung“.

Unter Koordination der Universität Potsdam werden in den kommenden dreieinhalb Jahren vier Forschungsverbünde (Kompetenzzentren) zu den Schwerpunkten (1) MINT, (2) Sprachen, Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaften, (3) musisch-kreative Fächer, Sport sowie (4) digitale Schulentwicklung bei ihrer Arbeit unterstützt, miteinander vernetzt und der Transfer ihrer Ergebnisse in die Bildungspraxis gefördert. Die Transfer- und Vernetzungsstelle soll auch dazu dienen, die Ergebnisse in die Breite der Lehrkräftefortbildung zu bringen und Standards digitaler Lehrkräftefortbildung zu entwickeln.

Die UDE ist im Verbund zweifach aktiv: Zum einen im Bereich der Zusammenführung und Teambildung des Kompetenzzentrums mit Schwerpunkt Schulentwicklung, u.a. durch Befragungen, praxisorientierte Handreichungen, Vernetzungstreffen und digitale themenspezifische Workshops; zum anderen im Bereich der Beforschung des Bildungssystems mit dem Fokus auf die Qualifizierung von Multiplikator:innen in den Fortbildungsstrukturen der Länder. Durch eine Befragung von Multiplikator:innen sowie verantwortlichen Akteur:innen in den Landesinstituten soll notwendiges Beschreibungswissen zur Akteursgruppe der Multiplikator:innen generiert werden, u.a. zu Kompetenzen, Qualifizierung, Entwicklungsbedarfen.

Für das am 1. Februar 2023 gestartete Projekt erhält die Universität Duisburg-Essen rund 800.000 €. Leitung und Koordination der UDE-Beteiligung liegen bei Prof. Dr. Isabell van Ackeren und Dr. Manuela Endberg (Ag Bildungsforschung).

Newsletterausgabe 1/2023 UDE wird Teil von PrEval

PrEval ist ein Forschungs- und Transfer­­verbund zur Entwicklung von Formaten und Strukturen für Evaluation und Qualitäts­sicherung in der Extremismus­prävention, Demokratie­förderung und politischen Bildung.

 

Unter Leitung des Leibniz Instituts Hessischen Stiftung für Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) arbeiten seit 2020 derzeit 15 Verbundpartner zur Entwicklung von Innovationen, Dokumentation und Vernetzung im Bereich der Evaluation und Qualitätssicherung. Während Extremismusprävention, politische Bildung und Demokatieförderung als professionelle Handlungsfelder bis heute vielfach durch Abgrenzungsbemühungen gekennzeichnet sind, sucht das Projekt nicht nur nach deren Spezifik, sondern auch nach Überschneidungen, um dadurch im Hinblick auf Strukturen und Formate der Evaluation Synergien zu generieren. So entstehen Datenbanken zu Akteuren im Feld, und zu bereits erfolgten, beispielhaften Evaluationen; im internationalen Vergleich werden Ansätze aus anderen Ländern erschlossen; zu einzelnen Themen werden neue Evaluationsinstrumente entwickelt. Die UDE ist über die Arbeitsgruppe Educational Research and Schooling Mitglied des Verbunds und kümmert sich aktuell um die Entwicklung eines Evaluationstools zu Digital Citizen Literacy, sowie um die Aufbereitung von einschlägigen Evaluationserfahrungen im Segment der politischen Bildung. Das Projekt wird an der Fakultät BiWi von Prof. Dr. Hermann Josef Abs geleitet, wissenschaftlicher Mitarbeiter ist Marcus Kindlinger.

Newsletterausgabe 1/2023 Virtual Reality in Schule

Ergebnisse des Projektes zu VR in Schule haben Dr. Helena Sträter, Dr. Caterina Schäfer und Prof. Dr. David Wiesche bei der 10. Tagung der "Gesellschaft für Empirische Bildungsforschung" vorgestellt.

Ergebnisse des Lehr- und Forschungsprojektes "Virtuelle Realitäten in Lehrkräftebildung und inklusiver Schule - ViReLiS" haben Dr. Helena Sträter, Dr. Caterina Schäfer und Prof. Dr. David Wiesche bei der 10. Tagung der "Gesellschaft für Empirische Bildungsforschung - GEBF" in Essen vorgestellt. Der gemeinsame Vortrag legte einen Schwerpunkt auf Erkenntnisse zum Konzept des Service Learnings in der Lehrkräftebildung und den reflektierten Einsatz von VR im Unterricht.

Personalseiten

Dr. Helena Sträter: https://www.itps.uni-wuppertal.de/de/personen/dr-helena-straeter/
Dr. Caterina Schäfer: https://www.uni-due.de/sport-und-bewegungswissenschaften/personal/schaefer/
Prof. Dr. David Wiesche: https://www.uni-due.de/sport-und-bewegungswissenschaften/personal/wiesche/index.php

Newsletterausgabe 1/2023 CaseLabs im Dialog

…zwischen Universität und Praxis: Dazu dient die Abschlusstagung am 02.06.23. Ein praxisorientierter Austausch zu CLIPSS, FaLeLe und FLECTT & dem Einsatz von Unterrichtsvideos in der Lehrkräftebildung.

Herzliche Einladung zur CaseLabs-Abschlusstagung
Fragen an:
@Prof. Dr. Kerstin Göbel kerstin.goebel@uni-due.de        @Sarah Büchter sarah.buechter@uni-due.de

Newsletterausgabe 1/2023 Unterrichtsbeispiele digital und inklusiv

Auf der OER-Plattform ZUM Unterrichten werden die Unterrichtsideen aus dem vom BMBF geförderten Projekt UDIN sukzessive veröffentlicht.

Die Unterrichtsideen, die im Rahmen des Projekts UDIN (Unterrichtsentwicklung in der Sekundarstufe I digital und inklusiv) von Lehrkräften, Studierenden und Wissenschaftler:innen gemeinsam entwickelt und erprobt wurden, werden sukzessive auf der OER Plattform ZUM Unterrichten [BITTE VERLINKEN: https://unterrichten.zum.de/wiki/Hauptseite] veröffentlicht. Es finden sich dort erprobte Unterrichtsbeispiele aus verschiedenen Fächern (z.B. Kunst, Deutsch, Englisch, Mathematik etc.) jeweils mit Beschreibung und Materialien. Diese sind teilweise im Distanzunterricht, teilweise im Präsenzunterricht entstanden.

 

Im Zentrum des Projekts UDIN [BITTE VERLINKEN: https://digi-ebf.de/udin] steht die gemeinsame Entwicklung von inklusivem und digitalisiertem Unterricht in Lerngemeinschaften (Research Learning Communities) durch Lehrkräfte, Lehramtsstudierende im Master sowie Wissenschaftler:innen. Die Entwicklung der Lehr-Lernarrangements folgt dem Design-Based Research Ansatz und erstreckt sich über einen Zeitraum von zwei Jahren, so dass die Lernarrangements im Rahmen eines iterativen Prozesses systematisch reflektiert und weiterentwickelt werden können. Ziel ist es, durch die Verbindung von Inklusion und Digitalisierung im Unterricht zu mehr Bildungsgerechtigkeit beizutragen. Dem Projekt liegt ein weites Inklusionsverständnis zugrunde, das alle von Marginalisierung und Diskriminierung bedrohten bzw. betroffenen Individuen im Blick hat.

Wweitere Informationen und Publikationen aus dem Projekt können der Projekthomepage entnommen werden: https://digi-ebf.de/udin

Das Projekt UDIN endet zum 30.04.2023.

 

Zum ausführlichen Gutachten:

Newsletterausgabe 1/2022 SWK zur Digitalisierung im Bildungssystem

Die Ständige Wissenschaftliche Kommission der Kultusministerkonferenz (SWK) gibt in ihrem neuesten Gutachten Digitalisierung im Bildungssystem Handlungsempfehlungen von der Kita bis zur Hochschule.

Die Ständige Wissenschaftliche Kommission hat am 19.09.2022 ihr Gutachten Digitalisierung im Bildungssystem vorgestellt. An dem Gutachten hat Isabell van Ackeren aus der Fakultät mitwirkt. Die SWK macht einen großen Handlungsbedarf aus bei der Anpassung von Bildungsinhalten, der Entwicklung forschungsbasierter Lernmaterialien in nachhaltigen Strukturen sowie der Aus- und Fortbildung von Lehr- und pädagogischen Fachkräften. Die Kommission empfiehlt Maßnahmen für Kita, Schule, berufliche Bildung, Lehrkräftebildung und Hochschulbildung. Als Voraussetzung für deren Umsetzung betont sie den Stellenwert einer leistungsfähigen und verlässlichen digitalen Infrastruktur und eines rechtlichen Rahmens.

Für den frühkindlichen Bereich empfiehlt sie, digitale Bildung verpflichtend in die Bildungspläne aller Länder aufzunehmen. In der Grundschule sollten Informatikinhalte im Sachunterricht vorkommen. Ab der fünften Klasse schlägt die Kommission Informatik als Pflichtfach vor. Die berufliche Bildung sollte angehende Fachkräfte in allen Berufen stärker dafür ausbilden, technologische Entwicklungen zu durchschauen und entsprechend zu handeln.

Weiterhin empfiehlt die SWK die dauerhafte Einrichtung bzw. den Ausbau länderübergreifender Strukturen in Form von Zentren für digitale Bildung (ZdB). Sie sollen Material für unterschiedliche Schulformen und -stufen entwickeln, Schulen bei deren Einsatz begleiten und die Länder bei der Entwicklung und Implementierung von Fortbildungsprogrammen für Lehrkräfte unterstützen. Auch rät die SWK den Ländern, einen gemeinsamen Referenzrahmen für die Lehrkräftebildung zu entwickeln. Dieser sollte festlegen, welche Inhalte, aber auch welche Querschnittsthemen, wie Schulentwicklung und Heterogenität, im Studium, im Referendariat und in der Fortbildung vermittelt werden müssen.

Zum ausführlichen Gutachten:

Newsletterausgabe 1/2022 Neues Projekt: Monitor politische Bildung

Wieviel politische Bildung gibt es in Deutschland, wie wird diese finanziert und wie verteilt Sie sich auf den schulischen, hochschulischen und außerschulischen Bereich? Wer nimmt an den Angeboten der politischen Bildung Teil und welche Nachweise lassen sich für die Effekte politischer Bildung erarbeiten? Wer verfügt über Daten zur politischen Bildung und wie können diese für die Öffentlichkeit aufbereitet werden? Diesen Fragen widmet sich eine auf zwölf Monate angelegte Machbarkeitsstudie in der gemeinsamen Trägerschaft von vier Professuren an den Universitäten Frankfurt, Köln, Göttingen und Duisburg-Essen. Dafür ermittelt das Forschungsteam in einem ersten Schritt, welche Daten bereits in vorhandenen repräsentativen Studien und staatlicher Statistik vorliegen, die das Potential besitzen, Aufschluss über die genannten und weitere Fragen der politischen Bildung zu geben. In einem zweiten Schritt werden diese Daten für das beschriebene Erkenntnisinteresse nutzbar gemacht: Die Daten werden beispielsweise miteinander kombiniert oder in Sekundäranalysen neuaufbereitet.

Das übergeordnete Ziel der Studie ist dabei die Konzeption und Vorbereitung eines zukünftigen Monitors der politischen Bildung. Die politische Bildungslandschaft repräsentativ und symptomatisch abbildend, soll dieser eine evidenzbasierte Grundlage für bildungspolitische Entscheidungen bieten und Anstöße für programmatische (Weiter-)Entwicklungen geben.

Leitung des Projekts an der UDE: Prof. Dr. Hermann Josef Abs, Projektmitarbeit an der UDE: Lucy Huschle.

Newsletterausgabe 1/2022 Projekt HandLeVR abgeschlossen

Am 15. März fand am Learning Lab anlässlich des Projektabschlusses von HandLeVR ein Workshop unter der Leitfrage "Wie kann der Transfer von AR/VR-Projekten in den Bildungsalltag gelingen?" statt. Der Vormittag war geprägt durch Berichte der Projektpartner des Learning Labs, der Universität Potsdam und der ZWH e.V. aus didaktischer, technologischer und Transfer-Perspektive.
 
Am Nachmittag stellten Verantwortliche assoziierter Projekte (z.B. VRARBB@SocialVRFeDiNAR,  LEARN4AssemblySVL/SAL) und das HandLeVR-Projektteam selbst aktuelle didaktische Lösungen im Feld vor.
Es war für alle Beteiligten ein wertvoller Workshoptag, bei dem auf mehr als drei Jahre intensive Projektarbeit zurückgeblickt werden konnte, die nun in einer Open Source Veröffentlichung der VR-Lackierwerkstatt auf GitHub münden.

Newsletterausgabe 1/2022 Modellprojekt Ma(h)lzeit gemeinsam mit der Duisburger Werkkiste

Die Identifizierung von Armutsbewältigungsstrategien über soziale Netzwerke. Eine empirische Untersuchung unter älteren Adressaten.

Dr. Mojgan Stegl

Das zentrale Erkenntnisinteresse, der von der Stiftungswohlfahrpflege NRW geförderten Modellstudie Ma(h)lzeit in Duisburg Bruckhausen, befasst sich mit den Lebensverhältnissen wahrgenommener Problemlagen, sozialen Lagen und Engagement unter Berücksichtigung besonderer soziokultureller und sozioökonomischer Konstellationen im Stadtteilquartier. Zu diesem Zweck wurden 2019, 2020 und 2021 egozentrische Netzwerkbefragungen durchgeführt. Anhand der Netzwerkanalyse wurden Unterstützungs- und soziale Netzwerke von älteren Adressaten untersucht. Somit wurden die folgenden Forschungsfragen eruiert. Erstens die Bedeutung und Bewertung der Netzwerkstrukturen für das Handeln der Individuen. Zweitens, welche Größe und Zusammensetzung die Netzwerke aufweisen und wie die Netzwerkstruktur mit den subjektiven Handlungsmöglichkeiten und -logiken verknüpft ist. Anhand der unterstützenden Beziehungsrollen in alltagsrelevanten Feldern wurde aufgezeigt, dass soziale Netzwerke sowohl stark familienzentriert sind als auch einen sehr hohen Anteil an institutionellen Helfern aufweisen. Darüber hinaus stellt die Netzwerkanalyse ein Instrument dar, mit dessen Hilfe die Sozialintegration über den Zeitraum des Modellprojektes untersucht werden kann. Zielsetzung ist es, aufzugeigen, wie die Adressaten und in welcher Situation auf das soziale Kapital aus dem Projekt zurückgreifen. In den Gesprächen mit den Teilnehmern in der Stadtteilküche DuisburgBruckhausen äußerten viele, dass sie in unterschiedlichen Stadtteilen an Essenausgaben teilnehmen. Bei Vorhandensein eines Vertrauensverhältnisses äußerten sie auch, dass solche Maßnahmen wesentliche Aspekte des Überlebens unter Armutsbedingungen für sie darstellen. 

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Newsletterausgabe 1/2022 Neues Forschungsprojekt „Bergauf“

Das Fachgebiet Berufspädagogik und Berufsbildungsforschung der UDE führt unter der Leitung von Prof. Dr. Münk im Rahmen des Modellprojekts „Bergauf“ eine gestaltungsorientierte Begleitforschung und wissenschaftliche Evaluation durch. Damit ist es neben dem Modellprojekt „Essen.Pro.Teilhabe“ (https://www.uni-due.de/berupaed/modellprojekt_ept.php) bereits das zweite Modellvorhaben aus dem Bundesprogramm „rehapro“, das durch das Fachgebiet wissenschaftlich begleitet wird.

Vor dem Hintergrund, dass die Bedarfe von Frauen im SGB II und in der Gesundheitsversorgung wenig Berücksichtigung finden, verfolgt das Projekt einen innovativen Ansatz zur Verbesserung des Gesundheitsmanagements von alleinlebenden Frauen, deren berufliche Teilhabe aufgrund von gesundheitlichen Problemlagen erschwert ist. Der Bund fördert das Modellvorhaben mit 12,3 Millionen Euro über eine Laufzeit von fünf Jahren (01.01.2022-31.10.2026). Die Jobcenter Wuppertal, Solingen und Remscheid erproben als Verbundpartner ein dreiphasiges Modell, an dem rund 700 alleinlebende Frauen aus dem bergischen Städtedreieck bis zu 36 Monate teilnehmen können.

Das zentrale Ziel ist die Erhaltung bzw. Verbesserung der Erwerbsfähigkeit, um einer drohenden Erwerbsminderung als auch einer chronischen Erkrankung vorzubeugen. Der phasenorientierte Ansatz umfasst dazu eine medizinische Diagnostik mit anschließender Anbindung an das lokale medizinische System, ein Gesundheitscoaching und zielgruppengerechte Präventionsangebote sowie abschließende Maßnahmen zur Arbeitsmarktaktivierung.

Bei Rückfragen wenden Sie sich gerne per Mail an: rehaprobergauf@uni-due.de

Weitere Informationen zum Bundesprogramm „Innovative Wege zur Teilhabe am Arbeitsleben - rehapro“

Newsletterausgabe 1/2022 Lernrückstände ausgleichen

Die verschiedenen Herausforderungen in der ersten Phase der Corona-Pandemie, in der die Schüler*innen einen häufigen Wechsel von Distanz- und Präsenzunterricht miterlebt haben, waren für einige Schüler*innengruppen besonders stark. Lehrpersonen sowie auch die Eltern waren unterschiedlich gut auf diese spezielle Situation vorbereitet und die Ressourcen waren teilweise ungleich verteilt. 

In dem Programm Students@School von RuhrFutur, gefördert durch das Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Landesprogramms „Ankommen und Aufholen für Schülerinnen und Schüler“, werden qualifizierte Studierende an Schulen in Nordrhein-Westfalen vermittelt, um Lehrpersonen in den Jahrgangsstufen 1–6 vor Ort bedarfsorientiert zu unterstützen. Das Ziel von Students@School ist es, Lernrückstände auszugleichen und die Schüler*innen in der Entwicklung ihrer Kompetenzen zu stärken. In der ersten Phase des Projekts sind rund 1.000 Studierende an 475 Schule eingesetzt.

Prof. Dr. Göbel unter Mitarbeit von Zuzanna Preusche (AG Unterrichtsentwicklung) begleiten den bildungswissenschaftlichen Teil des Projekts. Studierende werden mit Webinaren, Seminaren und Supervision dafür sensibilisiert, welchen Einfluss schulische und unterrichtliche Erfahrungen auf das schulbezogene Selbstkonzept, das schulisches Wohlbefinden und die Motivation von Schüler*innen haben können. Des Weiteren lernen die Studierenden, wie sie die Lehrpersonen im Unterricht darin unterstützen können, Diversität wertzuschätzen und die Motivation und das Selbstkonzept ihrer Schüler*innen zu stärken.

Newsletterausgabe 1/2022 Expertise zeigt, wo es noch hakt

Das Projekt „Fortbildungs- und Unterstützungssysteme für Schulentwicklung im Kontext der Digitalisierung (ForUSE-digi)“ veröffentlichte mit Abschluss der dreijährigen Projektlaufzeit im Dezember 2021 eine „Expertise zur Situation der Fortbildungs- und Unterstützungssysteme für Schulentwicklung im Kontext der Digitalisierung in Deutschland“.

Die Online-Publikation fasst Ergebnisse einer bundesweiten Bestandsaufnahme und grundlegende Einschätzungen aus dem Forschungsprojekt „ForUSE-digi“ zusammen und steht unter einer Creative Commons Lizenz (CC BY-SA, 4.0) über die Veröffentlichungsreihe des Projekts auf DuePublico2 zur Verfügung: https://duepublico2.uni-due.de/receive/duepublico_mods_00075251.

Damit liefert das Forschungsprojekt, das im Rahmen des Metavorhabens „Digitalisierung im Bildungsbereich“ durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) 2019-2021 gefördert wurde, einen Beitrag zur noch sehr dünnen Forschungslage zu Fortbildungs- und Unterstützungssystemen. Insbesondere im Kontext digitalisierungsbezogener Schulentwicklung, werden Impulse für aktuell stärker werdende Diskurse um Unterstützung für Schulen und ihre Beschäftigten für Bildungsprozesse in der digital geprägten Welt gegeben. Unter Koordination von Dr. Manuela Endberg, Forschungsbereich Schulentwicklung und Digitalisierung in der Arbeitsgruppe Bildungsforschung, wurde das Projekt ForUSE-digi ausgestaltet und durchgeführt von Lara-Idil Engec.

Newsletterausgabe 2/2021 Länderportraits veröffentlicht

Projekt ForUSE-digi: Bundesländer erhalten spezifische Auswertungen der bundesweiten Bestandsaufnahme der Fortbildungs- und Unterstützungssysteme für Schulentwicklung im Kontext der Digitalisierung

Das Forschungsprojekt „Fortbildungs- und Unterstützungssysteme für Schulentwicklung im Kontext der Digitalisierung (ForUSE-digi)“ verfolgt das Ziel einer bundeslandvergleichenden Bestandsaufnahme der staatlichen Fortbildungs- und Unterstützungssysteme für Schulentwicklung im Kontext der Digitalisierung und die Analyse ihres Potenzials für schulische Entwicklungsprozesse.

Für sieben Bundesländer sind zentrale Ergebnisse in Form von Länderportraits veröffentlicht und auch an Ansprechpartner*innen in Institutionen des Unterstützungssystem verschickt worden. Dabei ermöglicht der bundelandvergleichende Ansatz der Bestandsaufnahme einen Einblick in den Status quo zur Situation der Fortbildungs- und Unterstützungssysteme für Schulentwicklung im Kontext der Digitalisierung, unmittelbar vor den ersten Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Schul- und Bildungssystem in Deutschland.

Im Fokus stehen Erkenntnisse bezüglich der Strategien, Strukturen und Maßnahmen, die zu diesem Zeitpunkt in Baden-Württemberg, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein im Sinne von Unterstützung(-sleistungen) für die Schulentwicklung im Kontext der Digitalisierung etabliert bzw. angekündigt waren.

Die Länderportraits sind als Reihe in DuePublico der UDE veröffentlicht: https://duepublico2.uni-due.de/receive/duepublico_mods_00074674

Das Projekt ForUSE-digi wird von der Arbeitsgruppe Bildungsforschung an der Universität Duisburg-Essen durchgeführt und als ein Teilprojekt des Metavorhabens „Digitalisierung im Bildungsbereich“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmenprogramm Empirische Bildungsforschung gefördert. Weitere Informationen zum Metavorhaben https://digi-ebf.de und zum Projekt https://digi-ebf.de/foruse-digi.

Newsletterausgabe 2/2021 EU-Projekt „Novice Teachers at Disadvantaged Schools"

Berufseinsteiger:innen im Lehramt erhalten ihre erste Stelle häufig an Schulen in benachteiligter Lage. Das neue EU-Projekt entwickelt ein Mentoring, das adaptiv auf diese spezifische Herausforderung eingeht.

NEST (Novice Educator Support and Training, 2021-2024) ist der Titel eines neuen EU-Projekts, welches für sieben Bildungssystemen eine Lücke in den Berufseinführungsprogrammen für junge Lehrkräfte schließen will. In internationaler Kooperation wird ein neues Training für Mentoren entwickelt und erprobt, welches die professionellen Anforderungen an Schulen in benachteiligter Lage adressiert. Sodann wird das Mentoring in einem quasi-experimentellen Design erprobt. Mehr Informationen finden sich auf den Seiten des Arbeitsbereichs „educational research and schooling“ https://www.uni-due.de/edu-research/nest_en.php. In einem Interview mit DAAD-Aktuell stellt Prof. Hermann Josef Abs das neue Projekt als Beispiel für die EU-Förderlinie der Policy Experimentations vor (https://www2.daad.de/der-daad/daad-aktuell/de/79684-europaeische-bildungszusammenarbeit-in-der-praxis-/). Weitere Projektmitarbeiterinnen an der UDE sind Eva Anderson-Park und Dr. Myrte van Veldhuizen.

Newsletterausgabe 2/2021 BMBF-Projekt „Schule macht stark“ beginnt!

Das Cluster „Schulentwicklung und Führung“ des BMBF-Projektes „Schule macht stark“ hat in den letzten Monaten die Zusammenarbeit mit den Schulen vorbereitet. Nun ist es soweit: Im November findet die Auftaktveranstaltung statt.

Seitdem Anfang des Jahres die Bund-Länder-Initiative „Schule macht stark“ gestartet ist, ist viel passiert.

Zum einen wurde im gesamten Forschungsverbund die Ausgangserhebung an den insgesamt 200 teilnehmenden Schulen angebahnt. Die Online-Befragungen der Schulleitungen, der Lehrkräfte sowie des weiteren pädagogischen Personals laufen seit Beginn des neuen Schuljahres bis zu den Herbstferien der jeweiligen Bundesländern.

Zum anderen haben die unterschiedlichen Cluster des Forschungsverbundes die Zusammenarbeit mit den Schulen vorbereitet. Das Cluster „Schulentwicklung und Führung“, das von Prof. Dr. Isabell van Ackeren und Prof. Dr. Esther Dominique Klein geleitet wird, versteht die bevorstehende gemeinsame Arbeit als Lernreise für alle Beteiligten. Für das Vorhaben wurde u. a. eine ansprechende virtuelle und ko-konstruktive Plattform entwickelt, die den Schulen einen praxisnahen Zugang zu Forschungsbefunden, die Vernetzung mit der Wissenschaft sowie die Anpassung erfolgreicher Schulentwicklungsstrategien für den einzelschulspezifischen Kontext ermöglichen soll. Die Plattform umfasst dabei drei zentrale Themenbereiche:

  1. Kapazitäten organisationalen Lernens ausbauen
  2. Schulkultur stärken
  3. Führung neu denken.

Zudem haben die vier deutschlandweiten Regionalzentren – eines davon ist an der UDE am Interdisziplinären Zentrum für Bildungsforschung (IZfB) angesiedelt – ihre Arbeit aufgenommen und erste Gespräche mit den Schulen geführt, Schulverbünde gebildet und vertiefende Interviews mit den Schulleitungen geplant. Die enge Zusammenarbeit von Regionalzentren und Clustern ist in diesem Projekt zentral.

Als Nächstes findet im November die Auftaktveranstaltung statt, im Rahmen derer sich die Vertreter:innen der Schulen sowie der Wissenschaft auf die gemeinsame Arbeit einstimmen.

Newsletterausgabe 2/2021 Fördererfolg im Landesprogramm „Profilbildung 2020"

Projekt „Sozialstaatsreform ‚von unten‘“ erforscht die Politik Sozialer Arbeit

Im Forschungsprojekt „Sozialstaatsreform ,von unten‘: Vertretung schwacher Interessen durch die Soziale Arbeit als Demokratisierung von Sozialpolitik?“ (DemSoz) untersucht die TH Köln, unter der Leitung von Prof Sigrid Leitner, gemeinsam mit der Universität Duisburg-Essen, unter der Leitung von Prof. Dr. Simone Leiber, die politische Funktion Sozialer Arbeit. Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft (MKW) NRW fördert das Projekt in der Förderlinie „Profilbildung 2020“ mit rund 1,8 Millionen Euro. Weitere Informationen finden Sie unter

https://www.uni-due.de/2021-09-02-neue-forschungsverbuende

www.th-koeln.de/demsoz

Newsletterausgabe 2/2021 Tierische Profis

Hunde erschnüffeln Sars-CoV-2, Pferde leisten Dienst bei der Polizei, Delfine werden für Therapien eingesetzt – die „tierischen Profis“ sind neuer Forschungsgegenstand der AG Sozialisationsforschung.
 
Der Einsatz von Tieren in professionellen Settings ist vielfältig. In der AG Sozialisationsforschung interessiert das Tier als Profi und Kollege vor allem in Hinblick auf die Frage, wie die Interspeziesgrenzziehung in diversen professionellen Settings herausgefordert wird. Erste studentische Arbeiten liegen ebenso vor wie eigene wissenschaftliche Arbeiten, die in Kooperation mit Prof. Dr. Schnabel von der Universität Düsseldorf entstanden sind und demnächst publiziert werden:
 
  • Schnabel, Annette/König, Alexandra (2021): Taking Animals into Service – Challenges of the Interspecies Boundary. In: Theoretische Soziologie (in Veröffentlichung)
     
  • König, Alexandra/Schnabel, Annette (2021): Von Menschen und Tieren in der Moderne – Zur Professionalisierung von Tieren. In: Cress, T., O. Murawska und A. Schlitte (Hg.): Posthuman. Wiesbaden: Springer-Verlag (in Veröffentlichung)

Newsletterausgabe 2/2021 Ein „Marshallplan" zur Bewegungsförderung für Kinder wird gefordert

Viele Kinder und Jugendliche bewegen sich zu wenig, die Corona-Pandemie hat das Problem noch verschärft. Tageschau, Heute Journal, die ARD Sportschau und der Deutschlandfunk haben die Essener Forderung nach einem Marshallplan für sozial-benachteiligte Kinder aufgegriffen und berichten über das Spielmobilprojekt des Instituts für Sport-und Bewegungswissenschaften, dass in den vergangenen Monaten in der Zusammenarbeit mit Schulen und der Anneliese-Brost- Stiftung mehr als 3.000 Mädchen und Jungen  bewegen konnte. In Ergänzung zu dem Projekt "Open Sunday" wurden und werden niederschwellig  Spiel- und Bewegungsangebote auf den Schulhöfen und den Spielplätzen angeboten: 
 
 

Newsletterausgabe 2/2021 Unterrichtsvideos reflektieren

Im Projekt FLECTT (Kooperative Unterrichtsvideoreflexion in ReFLECTing Teams) wird kooperative Unterrichtsvideoreflexion in den ersten beiden Phasen der Lehrkräfteausbildung weiter vorangebracht. 

Bereits in der ersten Förderphase von FLECTT (kooperative Unterrichtsvideoreflexion in ReFLECTing Teams; Teilprojekt des Projekts ProViel der Qualitätsoffensive Lehrerbildung) reflektierten Lehramtsstudierende im kooperativen Reflexionssetting ReFLECTing Teams unter Rückgriff auf eigene Unterrichtsvideos aus dem Praxissemester sowie unter Rückgriff auf Unterrichtsvideos fremder Personen (hier Kommiliton*innen). Dabei zeigte sich, dass sich die Einstellung von Lehramtsstudierenden bzgl. (videogestützter) Reflexion und Unterrichtsvideografie positiv durch die Unterrichtsvideoreflexion veränderte. Insbesondere die Reflexion anhand eigener Unterrichtsvideos konnte eine Einstellungsverbesserung bei den Teilnehmenden bewirken.

Seit Beginn der zweiten Förderphase (Sommer 2019) werden die Reflexionsformate nicht nur weiter entwickelt und ausdifferenziert (z. B. zum Schwerpunkt Klassenführung), sondern auch in erste fachdidaktische Veranstaltungen an der UDE übertragen (z. B. in Seminare der Fachdidaktik Physik) und in ersten gemeinsamen Veranstaltungen mit kooperierenden ZfsL im Praxissemester sowie im Referendariat umgesetzt. Hierdurch soll die Reflexion des eigenen und fremden Unterrichtshandelns von angehenden Lehrkräften phasenübergreifend entwickelt werden.  Einführungsvideos zur Nutzung des Settings „ReFLECTing Teams“ sowie weiterführende, reflexionsunterstützende Materialien werden in sogenannten FLECTT-Boxen zur Verfügung gestellt. Interessierte Akteure an der Universität und den ZfsL können die FLECTT-Boxen in eigenen Lehrveranstaltungen nutzen. Der Einsatz der kooperativen videogestützten Unterrichtsreflexion wird kontinuierlich wissenschaftlich begleitet.

Weiterführende Informationen

Newsletterausgabe 1/2021 ProViel - Virtuelle Lernräume

Seit 2016 haben die Teilprojekte von ProViel (QLB) ein vielfältiges Angebot an Lehr-Lern-Materialien für die Studierenden und Dozierenden der Lehrämter erarbeitet.

Im MethodenLab wurden Lernräume entwickelt, in denen Studierende sich die Fähigkeit zum empirisch-forschenden Arbeiten selbstständig aneignen können. Hierunter fallen sowohl qualitative (z. B. Interviews) wie auch quantitative (z.B. standardisierte Fragebögen) Forschungsmethoden. Die Kurse sind so aufgebaut, dass auch Studierende ohne Vorkenntnisse das Werkzeug erhalten, eigene Forschungsarbeiten von der grundlegenden Planung bis zur finalen Auswertung umzusetzen.

Das CaseLab bietet vielfältige Materialien, die in der Lehramtsausbildung genutzt werden können, um theoretische Konzepte auf konkrete Fallbeispiele anzuwenden und eine nachhaltige Theorie-Praxisverknüpfung herzustellen.
Im Teilprojekt CLIPSS sind mit schulischen Schauspiel-AGs Videovignetten und Begleitmaterialien entstanden, in denen Unterrichtsszenen zum Thema „Klassenführung“ inszeniert wurden.
Im Projekt FLECTT wurden Reflexionsprompts entwickelt, welche die systematische, videogestützte Reflexion eigenen oder fremden Unterrichts von (angehenden) Lehrkräften zu den Themen Fehlerkultur, Mehrsprachigkeit und Klassenführung unterstützen.
Im Projekt Fallbasierten Lehren und Lernen wurden umfangreiche Schulporträts erstellt, welche u. a. authentische Unterrichtsvideos, Interviews mit Schulakteur*innen und standardisierte Erhebungen umfassen.
Studierende lernen nicht nur anhand von greifbaren Beispielen, Unterricht reflexiv zu betrachten, auch können die bereitgestellten Daten und Materialien in Absprache mit den Projektverantwortlichen als Grundlage für Haus- und Abschlussarbeiten genutzt werden.

Informationen unter

Newsletterausgabe 1/2021 Neues von der „Universitätsschule“

Wenngleich der Start des Schulbetriebs an der Tiegelstraße noch fern scheint, schreiten die baulichen und pädagogischen Vorbereitungen voran. Das Gebäude an der Tiegelstraße ist inzwischen abgerissen; der derzeitige Termin zum Start der Schule ist das Schuljahr 2024/25. Mittlerweile sind die Planungen zum Bau der Turnhalle auf dem Gelände soweit abgeschlossen, so dass davon auszugehen ist, dass der Bau gleichzeitig mit dem Schulbau in Betrieb genommen werden kann.

Der Lenkungskreis hat sich im November 2020 getroffen und hat u.a. Strukturen diskutiert, in denen die unterschiedlichen Akteure gemeinsam in der Vorbereitung arbeiten können. Es bestand eine große Einigkeit, dass im Prozess immer wieder Akteure in den Kreis der Interessierten aufgenommen werden sollen. Als Organisationsstruktur wurde daher eine „Offene AG Unischule“ beschlossen. Am 23.03.2021 fand im Rahmen dieser AG ein erster Workshop statt, der von Prof. Ingelore Mammes gemeinsam mit Dr. Nicola Großebrahm (ZLB) initiiert und organisiert wurde. Sein Ziel bestand vor allem in der Einholung von Input durch die Schulpraxis. Weitere Infos zum Programm: https://zlb.uni-due.de/2021/03/workshop-zur-universitaetsschule-am-23-maerz-2021/

Darüber hinaus wird derzeit diskutiert, ob die Schule als Schulversuch beantragt werden soll, um möglichst viel Freiraum für innovative Konzepte zu haben. Eine Entscheidung ist jedoch noch nicht gefallen.

Interessierte der Fakultät können sich zur Mitarbeit in der Offenen AG Unischule bei Dr. Nicola Großebrahm (nicola.großebrahm@uni-due.de) oder bei Prof. Ingelore Mammes und Dr. Anke B. Liegmann als Vertreterinnen der Fakultät im Lenkungskreis melden und werden dann in den Verteiler aufgenommen.

Newsletterausgabe 1/2021 Abschlussband Projekt PeSs

Das von der Arbeitsgruppe Bildungsforschung an der Universität Duisburg-Essen (Prof. Dr. Isabell van Ackeren) und dem Institut für Schulentwicklungsforschung an der Technischen Universität Dortmund (Prof. Dr. Heinz Günter Holtappels) gemeinsam durchgeführte Forschungs- und Entwicklungsprojekt „Potenziale entwickeln – Schulen stärken (PeSs)“ unterstützte über einen Zeitraum von sechs Jahren (2014 bis 2020) insgesamt 36 Schulen der Sekundarstufe I in der Region Rhein-Ruhr in ihrer Schulentwicklungsarbeit. Gefördert wurde das Projekt durch die Stiftung Mercator.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beider Standorte standen den teilnehmenden Schulen in herausfordernden Lagen im Rahmen eines datengestützten und netzwerkbasierten Schulentwicklungskonzepts mit intensiver Beratung und kontextsensiblen Fortbildungsangeboten zur Seite. Begleitet wurde das Projekt zudem von der Qualitäts- und UnterstützungsAgentur des Landes Nordrhein-Westfalen (QUA-LiS NRW), um die gewonnenen Erkenntnisse breiter im Schulsystem nutzen zu können.

Im kürzlich erschienen Abschlussband werden zentrale Befunde in der Gesamtschau zusammengefasst und im Hinblick auf Hinweise für die Schulpraxis, Bildungsadministration und Wissenschaft diskutiert. Etwa zeigte sich, dass die kontinuierlichen Datenrückmeldungen an die Schulen zum eigenen Entwicklungsstand und -fortschritt die Schulen bei der zielgerichteten, systematischen und längerfristig angelegten Schulentwicklungsarbeit unterstützt haben.

Der Band ist auch als E-Book im Internet frei verfügbar:

Schulen in herausfordernden Lagen – Forschungsbefunde und Schulentwicklung in der Region Ruhr: Das Projekt „Potenziale entwickeln – Schulen stärken“, herausgegeben von I. van Ackeren, H. G. Holtappels, N. Bremm & A. Hillebrand-Petri

Newsletterausgabe 1/2021 Grundbildung und Alphabetisierung

Ein bedeutender Anteil der erwachsenen deutsch-sprechenden Bevölkerung gilt aufgrund geringer Lese- und Schreibfertigkeiten als „gering literalisiert“ oder hat einen Bedarf an anderen Angeboten, die Basiskenntnisse vermitteln und als Grundbildung bezeichnet werden. Die im Forschungsnetzwerk entstehenden insgesamt sieben Qualifikationsarbeiten beschäftigen sich mit unterschiedlichen Aspekten im Bereich der Alphabetisierung und Grundbildung mit Bedeutung für Nordrhein-Westfalen. Dabei thematisieren sie unter anderem die Weiterentwicklung von Diagnostik und didaktischen Arrangements, die Professionalisierung Lehrender sowie die Verstetigung notwendiger Strukturen und politischer Rahmenbedingungen.  

Das Netzwerk wird seit September 2020 für drei Jahre durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW gefördert. Dabei handelt es sich um ein Kooperationsprojekt zwischen der Universität zu Köln - Arbeitsbereich Erwachsenenbildung/Weiterbildung (Prof. Dr. Michael Schemmann) und Professur für Alphabetisierung und Sprachliche Grundbildung (Prof. Dr. Irit Bar-Kochva); der Universität Duisburg-Essen - Fachgebiet Erwachsenenbildung/Politische Bildung (Prof. Dr. Helmut Bremer) und dem Deutschen Institut für Erwachsenenbildung (Prof. Dr. Josef Schrader und Prof. Dr. Irit Bar-Kochva).

Ein wesentliches Charakteristikum des Forschungsnetzwerks stellt das dialogische Vorgehen von Wissenschaft, Politik und Bildungspraxis dar: Fragestellungen, (Wissens-)Bedarfe und Impulse werden begleitend zur Forschung mit den Akteuren verschiedener Ebenen diskutiert, so dass Erkenntnisse in nachfolgende Prozesse eingebracht werden können.

Mitarbeitende des Forschungsnetzwerks an der Universität Duisburg-Essen sind Felix Ludwig und Sarah Jasmine Ernst, die sich in ihren Forschungsarbeiten auf empirischer Basis mit unterschiedlichen Facetten der Alphabetisierung und Grundbildung auseinandersetzen.

Homepage des Netzwerkes

Newsletterausgabe 1/2021 Start BMBF-Projekt SchuMaS

Die zu Beginn des Jahres gestartete Bund-Länder-Initiative „Schule macht stark (SchuMaS)“ verfolgt das Ziel, die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen an Schulen in sozial benachteiligten Lagen systematisch zu verbessern. Insgesamt werden deutschlandweit 200 Schulen aus der Primar- und Sekundarstufe I bei der Erfüllung ihres Bildungs- und Erziehungsauftrages darin unterstützt, erfolgreiches Lernen ihrer Schülerinnen und Schüler individuell zu fordern und zu fördern. Dafür investieren Bund und Länder 125 Millionen.

Die Bildungsinitiative ist auf zehn Jahre angelegt und in zwei Phasen gegliedert: In der ersten Phase (2021 bis 2025) erarbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gemeinsam mit den Schulen passgenaue Konzepte und Strategien für den Schul- und Unterrichtsalltag. In der zweiten Phase (2026 bis 2030) werden die entwickelten Maßnahmen ebenfalls mit wissenschaftlicher Unterstützung in die Breite getragen und möglichst vielen weiteren Schulen zur Verfügung gestellt.

Der Forschungsverbund setzt sich aus 13 Einrichtungen und Universitäten zusammen, darunter auch die Universität Duisburg-Essen (UDE). Beteiligt sind die Fakultäten für Bildungswissenschaften (Prof. Dr. Isabell van Ackeren, Prof. Dr. Kerstin Göbel), Gesellschaftswissenschaften (Prof. Dr. Sybille Stöbe-Blossey), Geisteswissenschaften (Prof. Dr. Heike Roll) und Mathematik (Prof. Dr. Bärbel Barzel). Zudem ist eines der vier deutschlandweiten regionalen Zentren an der UDE am Interdisziplinären Zentrum für Bildungsforschung (IZfB) angesiedelt. Die Regionalzentren bilden die Schnittstelle zwischen Schulpraxis, Bildungsadministration und Wissenschaft und begleiten, beraten unterstützen die teilnehmenden Schulen in der Umsetzung von Lösungsansätzen und Entwicklungsperspektiven.

Newsletterausgabe 2/2020 Neues Projekt bei der DRV

Das Forschungsnetzwerk Alterssicherung (FNA) der Deutschen Rentenversicherung Bund hat die Förderung eines neuen Forschungsprojektes bewilligt (Laufzeit: 1 Jahr). Das an der Fakultät für Bildungswissenschaften angesiedelte Projekt wird von Björn Seitz (M.A.) und unter der Betreuung von Prof. Dr. Dirk Hofäcker bearbeitet. Untersucht werden die späten Erwerbsverläufe (ab 50 Jahren) von Personen, welche in ihrem Leben mindestens eine Phase des Bezugs einer Erwerbsminderungsrente aufweisen. Anhand prozessproduzierter Daten der Versichertenkontenstichprobe (VSKT) und mittels der quantitativen Methode der Sequenz- und Clusteranalyse werden die Verläufe zu verschiedenen Erwerbsverlaufstypen zusammengefasst. Die identifizierten Typen können dann mit Blick auf die Charakteristika der Erwerbsverläufe sowie der damit verknüpften Rentenanwartschaften miteinander verglichen werden. Unter anderem ist von Interesse, ob sich auch Verlaufsmuster Erwerbsgeminderter identifizieren lassen, welche in der späten Erwerbsphase nicht direkt in den Ruhestand, sondern nochmals zurück in Erwerbsarbeit führen. Derartige Erwerbsverläufe würden einem zunehmenden gesellschaftlichen Trend zugunsten der „Aktivierung“ älterer Arbeitnehmer entsprechen, der sich auch in politischen Reformen zu Erwerbsminderungsrenten zeigt.

Ergänzend werden anhand der Kohortenstudie „leben in der Arbeit“ (lidA) Befragungsergebnisse von Erwerbsgeminderten hinsichtlich ihrer Erwerbs- und Ruhestandspläne herangezogen. In diesem Zusammenhang können die identifizierten Erwerbsverlaufsmuster mit den subjektiven Rückkehrintentionen und -motiven Erwerbsgeminderter verglichen und eingeordnet werden. So lassen sich Potentiale erörtern hinsichtlich der Arbeitsmarkteinbindung älterer erwerbsgeminderter Menschen.

Newsletterausgabe 2/2020 Diskriminierung von Rom*nja

Rom*nja weisen im Vergleich zu anderen ethnischen Minderheiten, in allen europäischen Ländern, schlechtere Integrationsergebnisse in Hinblick auf den Bildungserfolg auf. Da diese ethnische Minderheit in Deutschland rapide wächst und sich vor allem in Städten in NRW und im Ruhrgebiet niederlässt, ist es wichtig die Gründe für ihre bildungsbedingte Marginalisierung besser zu verstehen, damit Roma-Jugendliche ihre Potenziale ausschöpfen können.

Zwar gibt es in Deutschland Forschungen über die unterschiedliche Behandlung von Schüler*innen aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit, doch ist wenig über die zugrunde liegenden psychologischen Prozesse bekannt, die Rassismus und Diskriminierung von Roma-Schüler*innen durch Lehrer*innen erklären könnten. Daran möchten Dr. Civitillo, Frau Ialuna und Prof. Jugert in ihrer neuen Studie ansetzen, indem sie untersuchen, inwieweit Lehrer*innen im Vorbereitungsdienst Roma-Schüler*innen diskriminieren und ob Dehumanisierung (d.h. die Bewertung anderer als weniger entwickelt) oder Vorurteile dieses Verhalten antreiben. Dazu sollen ca. 200 in NRW lebende angehende Lehrkräfte unserer und benachbarter Hochschulen an einer Online-Studie teilnehmen.

Die Pilotstudie wird mit knapp 5.000 € vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSJ) im Rahmen des DeZIM Instituts finanziert, das vom Bundestag dazu beauftragt wurde einen Rassismus-Monitor in Deutschland zu erstellen. 

Newsletterausgabe 2/2020 Ein Jahr Hochschulambulanz!

Im Juli 2020 feierte die Hochschulambulanz für Psychische Gesundheit (HPG) ihr einjähriges Bestehen. Das Team der HPG konnte auf ein erfolgreiches erstes Jahr zurückblicken: die Therapieräume wurden eingerichtet und bezogen, notwendige Kooperationen mit inner- und außeruniversitären Einrichtungen erschlossen und Behandlungskonzepte etabliert. Auch die mit der Covid19-Pandemie einhergehenden Herausforderungen wurden gemeistert und das Behandlungsangebot an die Patient*innen konnte aufrechterhalten werden. Im ersten Jahr konnten bereits über 100 Patient*innen, vorwiegend mit Angst- oder affektiven Störungen, versorgt werden. Das Team der HPG unter der Leitung von Prof. Dr. Thomas Forkmann, M.Sc. Laura Paashaus und M.Sc. Theresa Busch ist inzwischen auf 16 Personen angewachsen, bestehend aus psychologischen Psychotherapeut*innen in Ausbildung, wissenschaftlichen Hilfskräften und einer Teamassistenz. Für das zweite Jahr hat sich das Ambulanzteam vorgenommen, aufgrund der gleichbleibend hohen Nachfrage, das Behandlungsangebot weiter auszubauen und die HPG noch enger an Lehre und Forschung anzubinden.

Newsletterausgabe 2/2020 Universität macht Ferien

Die Coronapandemie führt bereits jetzt dazu, dass bestehende Ungleichheiten noch weiter verschärft werden. Dies ist im Bildungsbereich besonders sichtbar bei jüngeren Kindern, für die der kontaktlose digitale Unterricht wenig geeignet ist. Studien belegen, dass aktive Ferien-gestaltung den Lernverlusten der Ferienzeit, die oft besonders Kinder aus sozial benachteiligten Familien treffen, entgegenwirken. Deshalb ist das Ziel der Initiative „Universität macht Ferien“, jetzt zu handeln und Pläne für eine anregende Feriengestaltung zu entwickeln.

Das Angebot wendet sich primär an Schülerinnen und Schülern aus neu zugewanderten oder sozial benachteiligten Familien, weil diese mutmaßlich besonders stark von Corona-bedingten Schulausfällen betroffen sind. Es steht zu befürchten, dass Schulausfälle, gepaart mit erhöhten Anforderungen an selbständiges Lernen auf Distanz, bestehende herkunftsbedingte Disparitäten weiter verschärfen werden. Neben oft fehlenden materiellen Voraussetzungen wie Zugang zu digitalen Geräten ist das Lernen auf Distanz auf einen ungestörten Arbeitsplatz, auf Strategien für selbständiges Lernen und auf elterliche Unterstützung angewiesen. Ziel ist die Entwicklung und pilothafte Durchführung eines Freizeitangebots, in dem Kinder in sprachlichen und schulischen Kompetenzen gefördert werden und gleichzeitig ein anregendes Ferienfreizeitprogramm erhalten. Das Programm wird von Lehramtsstudierenden der UDE umgesetzt.

Das Projekt wird aus Mitteln des Rektorats (Prorektorat Gesellschaftliche Verantwortung und Diversität) mit 40.000 € finanziert.

Koordination: Francesca Ialuna, Philipp Jugert, Anja Pitton

Weitere Beteiligte: Katja Cantone, Ulf Gebken, Inga Gryl, Hendrik Härtig, Gülsah Mavruk, Miriam Morek, Nicolle Pfaff, Heike Roll, Florian Schacht, Petra Scherer

Newsletterausgabe 2/2020 Schul- und Unterrichtsentwicklung im IZfB

Ein neuer Forschungsschwerpunkt im Interdisziplinären Zentrum für Bildungsforschung wird aus der Fakultät heraus koordiniert.

Im IZfB wurde ein neuer Forschungsschwerpunkt Schul- und Unterrichtsentwicklung ins Leben gerufen. Ein erstes Schwerpunkttreffen fand Mitte Juli unter der Leitung von Kerstin Göbel und Isabell van Ackeren statt. Es haben insgesamt 24 Wissenschaftler*innen aus unterschiedlichen Fakultäten teilgenommen und Interesse an einem systematischeren Austausch und Kooperationen bekundet. Ein nächstes Treffen des Schwerpunkts ist für Oktober vorgesehen. Mit dem Forschungsschwerpunkt Schul- und Unterrichtsentwicklung sollen empirisch fundierte, methodisch vielfältige Forschungsansätze und Analysen von Schule und Unterricht einschließlich ihres Kontexts fachbezogen wie überfachlich gefördert und dabei auch Übergänge in die Schule bzw. von Schule in andere institutionelle Settings in den Blick genommen werden (siehe auch:  https://www.uni-due.de/izfb/schwerpunkte#schwerpunkt3). Interessierte Kolleginnen und Kollegen der Fakultät für Bildungswissenschaften sind herzliche eingeladen, sich an diesem Schwerpunkt zu beteiligen. Bei Interesse melden Sie sich bitte kurz per E-Mail bei kerstin.goebel@uni-due.de; isabell.van-ackeren@uni-due.de.

Newsletterausgabe 2/2020 Neues Projekt der AG Pädagogische Professionsforschung

Das Projekt „Fachspezifische Bearbeitungsformen von Anforderungen im Lehrerberuf (FaBeL) – eine praxeologisch-wissenssoziologische Perspektive auf fachliche Differenzierungen des Lehrerhabitus“ der AG Pädagogische Professionsforschung zielt auf die empirische Analyse fachbezogener Differenzen in der Bearbeitung zentraler Anforderungsfelder im Lehrerberuf aus einer wissenssoziologisch-praxeologischen Perspektive. Es wird untersucht, ob und inwiefern Lehrkräfte fachspezifische Denk-, Wahrnehmungs- und Handlungsmuster in Form impliziter Wissensbestände internalisiert haben. Mittels Gruppendiskussionen an verschiedenen Schulen mit Lehrkräften unterschiedlicher Unterrichtsfächer (Deutsch, Mathematik, Sowi/Politik) sollen diese durch die Rekonstruktion des Umgangs mit zentralen beruflichen Anforderungen, die für Lehrkräfte notwendigerweise zu bearbeitende Spannungslinien bilden, analysiert werden. Das Projekt mit einer 36-monatigen Laufzeit wird gefördert durch die DFG.

Newsletterausgabe 2/2020 International für Demokratie

Nach der erfolgreichen Durchführung von ICCS 2016 hat das BMBF wiederum die Universität Duisburg-Essen als nationales Studienzentrum für ICCS 2022 benannt. ICCS ist eine vergleichende Studie, die den Beitrag von Bildungssystemen zur Sicherung der mentalen Voraussetzungen von Demokratie in den Blick nimmt. Weltweit nehmen über 20 Bildungssysteme an der Studie teil, für Deutschland bereitet das nationale Studienzentrum derzeit den Feldtest in Nordrhein-Westfahlen und Schleswig-Holstein vor. Die Ergebnisse von ICCS tragen zur Entwicklung von Lehrplänen, Unterricht und Schule bei. Mehr Information zum theoretischen Hintergrund, zur Methodik, zur Förderung und zu aktuellen Veröffentlichungen findet sich hier.

Newsletterausgabe 2/2020 Wirtschaft – ein neues Fach in NRW

Über die Frage, ob und auf welche Weise Wirtschaft zu einem Lerngegenstand in der Schule werden soll, wird in Bildungswissenschaften, Fachdidaktik und Politik viel debattiert. Selten werden jedoch die Lehrpläne einzelner Bundesländer genauer analysiert und die darin kommunizierten Lernziele in einem systematischen Modell der Domäne so abgebildet, dass auf der Grundlage ein curricular valider Test entwickelt werden kann. Das Projekt ECON 2022 geht diesen Weg und will mit der Testung empirische Evidenz zur Anschlussfähigkeit der Lehrplankonzeption an die Voraussetzungen der Schüler*innen erzeugen. Mehr Information zum konzeptionellen Hintergrund, zur Methodik und zu weiteren Fragestellungen findet sich hier https://www.uni-due.de/edu-research/econ2022.php;

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Newsletterausgabe 1/2020 BMBF Projekt „ComeIn Communities of Practice NRW – für eine Innovative Lehrerbildung“

Wie nutzt man die Digitalisierung in Schule und Unterricht? Welche Kompetenzen benötigen Lehrer*innen und wie bekommen sie diese in Aus- und Fortbildung vermittelt? Unter der Leitung der UDE haben sich alle zwölf Hochschulen des Landes, die angehende Lehrkräfte ausbilden, zum Verbund „Communities of Practice NRW – für eine Innovative Lehrerbildung“ (ComeIn) zusammengeschlossen. Dieses Konzept wird jetzt über das Bund-Länderprogramm Qualitätsoffensive Lehrerbildung gefördert: Von 2020 bis 2023 erhält ComeIn 6,2 Mio. Euro. Zwei Mitglieder der Fakultät für Bildungswissenschaften, Herr Prof. Dr. Marten Clausen und Herr Dr. David Tobinski, sind mit ihrer Forschung im Projekt „ComeIn“ vertreten.

Newsletterausgabe 1/2020 DH.NRW

Direkt zwei Forschungsprojekte konnte Dr. David Tobinski erfolgreich in den Ausschreibungen der DH.NRW einwerben. Das Projekt „Think Tank Digitalität und Bildung“ hat die Jury im Rahmen der Förderlinie „DIGITALE LEHR-LERNINFRASTRUKTUREN“ überzeugt. Zusammen mit der AG „Digitalisierung in der Lehramtsausbildung“ ist der Antrag „ProDigi_UDE: Professionalisierung von Lehramtsstudierenden für die Bildung in der digitalen Welt“ in der Förderlinie „CURRICULUM 4.0“ entstanden und bewilligt worden.

Newsletterausgabe 1/2020 Interview: Forschung zur Politischen Bildung

„Nichts nutzt mehr gegen soziale Ungleichheit in der politischen Bildung als hochwertiger Politikunterricht“, so lautet eine These von Hermann Josef Abs im Interview der Transferstelle politische Bildung.

 
Die Transferstelle politische Bildung hat es sich zur Aufgabe gemacht, die häufig anzutreffende Spachlosigikeit zwischen Forschung und Praxis zu überwinden. Im Format „Fünf Fragen“ stellen Wissenschaftler ihre aktuellen Arbeit einem bereiten Fachpublikum vor.  Das hier verlinkte Interview stellt Ergebnisse vertiefender Analysen zur Interntational Civic and Citizenship Education Study vor, die 2016 erstmals in Deutschland/Nordrhein-Westfalen durchgeführt wurde. Die Analysen, ihre theoriebasierte Herleitung und Interpretation wurden federführend von Doktorand*innen für englischsprachige peer-reviewed Zeitschriften erarbeitet. Sie zeigen, welche Effekte die bewußte Gestaltung von Lernumgebungen sowie weitere Merkmale des Sozialisationskontexts auf politisch relevante Bildungsergebnisse haben. Das Interview fasst jeweils ein zentrales Ergebnis zusammen und verlinkt dann auf den open-access Artikel. Weiterhin behandelt das Interview Fragen künftiger Forschung an der Schnittstelle von Theorie und Praxis.

Newsletterausgabe 1/2020 Neu: Datenreport EZW 2020

Der Datenreport Erziehungswissenschaft wurde in der aktuellen Fassung u.a. an unserer Fakultät erstellt. Er bildet die Entwicklung der Disziplin anhand von Strukturdaten ab.

Der Datenreport ist eine regelmäßig alle vier Jahre erscheinende Darstellung der strukturellen Entwicklung der Erziehungswissenschaft. Ziel der Publikation ist die Information der Fachöffentlichkeit, der Bildungs- und Hochschulpolitik über die Entwicklung der Erziehungswissenschaft als einem der größten Fächer an deutschen Hochschulen. Besonderes Augenmerk liegt auf den Indikatoren zu Studiengängen, Studierenden, Studienabschlüssen, Personal, Forschungsleistungen und Nachwuchsförderung.

Der Datenreport bietet Grundinformationen darüber, wie die Erziehungswissenschaft sich unter dem Einfluss dieser Veränderungen entwickelt, und dient der Identifikation fachpolitischer ebenso wie hochschul- und bildungspolitischer Handlungsbedarfe. Der Datenreport ist von herausgehobener Bedeutung für die aktuellen Diskussionen um die Sicherung von Ausbildungskapazitäten für professionelle pädagogische Berufe und um wissenschaftliche Karrieren. Der Datenreport wird von der Max-Träger-Stiftung finanziell gefördert und steht Open-Access zur Verfügung.

 

Newsletterausgabe 1/2020 Das FLECTT-Projekt

FLECTT - kooperative Unterrichtsvideoreflexion in ReFLECTing Teams zur Förderung der Professionskompetenz angehender Lehrkräfte geht in die zweite Projektphase.

Das in der AG Unterrichtsentwicklung realisierte Projekt FLECTT - kooperative Unterrichtsvideoreflexion in ReFLECTing Teams (ehemals Videogestützte Unterrichtsreflexion; Göbel & Neuber, 2018) als Teil des Gesamtprojektvorhabens ProViel (Professionalisierung für Vielfalt) entwickelt in der zweiten Projektphase das kooperative Reflexionssetting Reflecting Teams weiter und überträgt das Konzept auf die zweite Phase der Lehrer*innenbildung. Im November 2019 wurden gemeinsame Kooperationsperspektiven mit Vertreter*innen der ZfsL diskutiert. Im April 2020 wird das adaptierte Reflexionssetting in Kooperation mit dem ZfsL Essen nun zunächst im Praxissemester erprobt, wobei der Fokus auf Klassenführung als zentrales Merkmal gelungenen Unterrichts gelegt wird. Ab November 2020 wird das Setting auf das Referendariat übertragen, um videobasierte Reflexion langfristig in alle Phasen der Lehrer*innenbildung zu integrieren. Auch in der universitären Lehrer*innenausbildung wird das Reflexionssetting weiterentwickelt und auf die Analyseschwerpunkte Fehlerkultur sowie sprachliche Heterogenität ausgeweitet.

Bereits seit April 2016 verfolgt das Projekt das Ziel, Lehramtsstudierende mittels kooperativer Unterrichtsvideoreflexion anhand von eigenen sowie fremden Unterrichtsvideos auf die Unterrichtspraxis vorzubereiten, die Theorie-Praxisverzahnung zu stärken sowie eine Basis für eine reflektierte Grundhaltung angehender Lehrkräfte zu schaffen. Die bisherigen Teilnehmenden schätzen den Nutzen der kooperativen Videoreflexionsangebote insgesamt sehr positiv ein, weiterhin wird ein positiver Einfluss der kollegialen Videoreflexion auf die Einstellungen zu Feedback deutlich (Göbel & Gösch, 2019; Göbel, Bönte & Gösch, in Vorbereitung).

Weitere Infos

Newsletterausgabe 1/2020 Für Mehrsprachigkeit sensibilisieren

Erste Ergebnisse des Projektes „Franzimo“ verdeutlichen, dass insbesondere mehrsprachige Lernende von mehrsprachigkeitssensibilisierenden Aufgabenangeboten für den Französischunterricht profitieren.

Das von der DFG geförderte Projekt „Franzimo – Französisch als 2. Fremdsprache interkulturell und mehrsprachigkeitsorientiert“ (unter der Leitung von Prof. Dr. Kerstin Göbel, UDE, und Prof. Dr. Lars Schmelter, BUW) präsentiert erste Ergebnisse. Das Projekt „Franzimo“ zielt auf die Sensibilisierung für Mehrsprachigkeit und Interkulturalität ab. Hierfür wurden Aufgabenangebote entwickelt, die im Französischunterricht von neun Klassen der 7. Jahrgangsstufe an Gymnasien im Ruhrgebiet und im Bergischen Land eingesetzt wurden. Erste Ergebnisse zur Evaluation des Aufgabenmaterials durch die Lernenden weisen auf eine hohe Akzeptanz der mehrsprachigkeitssensibilisierenden Aufgaben hin. Insgesamt werden die Aufgaben positiv im Hinblick auf die Aufgabenbearbeitung, Verständlichkeit, Motivierungsqualität sowie Zielerreichung bewertet, wobei insbesondere mehrsprachige Lernende die Aufgabenangebote als besonders motivierend wahrnehmen. Ausgehend von diesen Befunden erscheint der regelmäßige Einsatz mehrsprachigkeitsorientierter Lernangebote im Unterricht sinnvoll. Aktuell in Planung sind der Austausch mit den beteiligten Lehrpersonen und die Vorstellung der Projektbefunde in den Schulkollegien. Weiterhin sollen zentrale Ergebnisse von „Franzimo“ sowohl in fachdidaktischen als auch erziehungswissenschaftlichen Fachorganen publiziert und das entwickelte Aufgabenmaterial veröffentlicht werden. Weitere Informationen sind auf den Projektwebseiten bereitgestellt:

Universität Duisburg-Essen

Bergische Universität Wuppertal

Newsletterausgabe 1/2020 Rückmeldungen von Lernenden

Nicht nur eine Frage der Haltung – das ScRiPS-Projekt präsentiert aktuelle Befunde zur Nutzung von Schülerrückmeldungen zum eigenen Unterricht in Berufspraxis und Lehrpersonenausbildung.

Aktuelle Befunde des Projekts „Schülerrückmeldungen zum Unterricht und ihr Beitrag zur Unterrichtsreflexion (SCRiPS)“ (geleitet von Prof. Dr. Kerstin Göbel, UDE) liefern wertvolle Hinweise für die Gestaltung schülerrückmeldungsgestützter Reflexionsangebote in der schulpraktischen Lehrpersonenausbildung und Berufspraxis von Lehrpersonen. Nachzulesen sind die Befunde der quasiexperimentellen Studie im Themenheft „Professionalisierung durch (Praxis-)Reflexion in der Lehrer_innenbildung?“ des Online-Journals Herausforderung Lehrer_innenbildung – Zeitschrift zur Konzeption, Gestaltung und Diskussion (HLZ), welches im Januar 2020 erschienen ist. Der Beitrag zur ScRiPS-Studie („Nutzung von Schülerrückmeldungen im Praxissemester – ein Forschungskonzept zur Förderung von Reflexivität“) zeigt auf, dass für die Nutzung von Schülerrückmeldungen zum Unterricht neben positiven Einstellungen zur Unterrichtsreflexion auch der zeitliche und organisatorische Aufwand des Rückmeldungseinsatzes, die Reflexionsformate selbst sowie Merkmale der Lernenden von Bedeutung sind. Weitere Befunde der ScRiPS-Studie werden im Frühjahr 2020 im Themenheft „Unterrichtsrückmeldungen durch Schülerinnen und Schüler“ (herausgegeben von Prof. Dr. Marten Clausen und Prof. Dr. Kerstin Göbel, UDE) der Zeitschrift Empirische Pädagogik erscheinen. Der ScRiPS-Beitrag („Einstellungen zur Reflexion von angehenden und praktizierenden Lehrkräften“) weist darauf hin, dass angehende Lehrkräfte der Nutzung kollegialer und schriftlicher Reflexionsformate positiver gegenüberstehen als praktizierende Lehrkräfte. Weiterhin zeigte sich nach dem Einsatz von Schülerrückmeldungen zum eigenen Unterricht im Praxissemester bzw. Schuldienst für die angehenden Lehrkräfte eine Zunahme der generellen Relevanzeinschätzung von Reflexion.

Newsletterausgabe 1/2020 Start BMBF-Projekt: UDIN

BMBF fördert Verbundprojekt UDIN zur Unterrichtsentwicklung digital und inklusiv in Research Learning Communities mit über einer halben Million Euro

Im Mai 2020 geht es los: Nachdem der Zuwendungsbescheid des Bundes vorliegt, kann der Verbund UDIN (Unterrichtsentwicklung in der Sekundarstufe I digital und inklusiv in Research Learning Communities) unter der Leitung von Anke B. Liegmann, René Breiwe und Isabell van Ackeren (UDE) in Kooperation mit Kathrin Racherbäumer (Universität Siegen) die Projektarbeit offiziell beginnen. Das Vorhaben ist in der BMBF-Förderlinie Digitalisierung II angesiedelt (FKZ 01JD1909A/B, Laufzeit: 5/2020-4/2023).

Ziel ist es, Digitalisierung und Inklusion an Schulen der Sekundarstufe nachhaltig voranzutreiben. Im Mittelpunkt steht der Gestaltungsansatz der Research Learning Communities (RLC), mit dem Wissenschaftler*innen, Lehrkräfte und Studierende digitale Tools nutzen, um inklusive Lernarrangements zu entwickeln, die erprobt und in einem datenbasierten, iterativen Prozess (Design Based Research Ansatz) weiterentwickelt werden.

Das Gesamtprojekt begleitet den Prozess, indem die einzelschulische Ausgangssituation systematisch erhoben wird, die Zusammenarbeit der RLCs, die Akteurskonstellationen, die Dissemination in die Breite sowie die Lernerfolge der Schüler*innen mit der Heuristik der Design-Based School Improvement in den Blick genommen werden.

Ein an der UDE angesiedeltes Teilprojekt rückt Prozesse der Professionalisierung auf Basis der Lehrkräftehabitusforschung in den Mittelpunkt, indem ausgehend von individuellen Dispositionen die konkrete Erschließung von digital gestützten Lernangeboten und damit auch von Lerninhalten erforscht wird.

Im zweiten Teilprojekt, das an der Universität Siegen verortet ist, wird die Umsetzung der entwickelten Lernarrangements durch ethnographische Beobachtungsprotokolle erfasst und mit der Grounded Theory Methodologie ausgewertet.

Ansprechpartner_innen: Dr. Anke B. Liegmann, Dr. René Breiwe

Newsletterausgabe 1/2020 Auftakt Talentschulversuch

Das Team der wissenschaftlichen Begleitung des Talentschulversuchs hat im offiziellen Rahmen des ersten Fachtags am 29. Januar 2020 das Forschungsdesign und erste Auswertungsergebnisse vorgestellt.

Der erste Fachtag diente als offizieller Auftakt der wissenschaftlichen Begleitforschung zum im Schuljahr 2019/20 gestarteten Schulversuch. Zum Fachtag waren auf Einladung des Ministeriums für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen Vertreter*innen aller 60 Talentschulen sowie der Schulträger im Haus der Technik in Essen zusammengekommen. Eröffnet wurde der Fachtag durch ein Grußwort von Schulministerin Yvonne Gebauer. Der Fachtag diente zum einen dem Austausch und der Vernetzung aller beteiligten Schulen untereinander. Zum anderen stellte das Team der wissenschaftlichen Begleitforschung (Prof. Dr. Isabell van Ackeren, Dr. Sabrina Rutter, Laura Beckmann, AG Bildungsforschung/UDE, Prof. Dr. Nina Bremm/PH Zürich, Prof. Dr. Kathrin Racherbäumer/Universität Siegen) die zentralen inhaltlich-methodischen Aspekte ihrer Arbeit sowie erste Auswertungsergebnisse der von den Schulen eingereichten Ziel- und Absichtserklärungen vor. Zur systematischen Erfassung der schulischen Ausgangslagen sind Anfang Februar außerdem die Onlinebefragungen der Schulleitungen und des pädagogischen Personals der Talentschulen gestartet. Mit ersten Ergebnissen der Datenerhebung ist Ende März zu rechnen. Diese Ergebnisse sollen als Grundlage für die Auswahl vertiefender qualitativer Fallstudien an einigen der Talentschulen dienen.

Weitere Informationen: https://www.schulministerium.nrw.de/docs/Schulpolitik/Talentschulen/index.html

Newsletterausgabe 1/2020 Neues Projekt „ForUSE-digi“

Das Projekt „Fortbildungs- und Unterstützungssysteme für Schulentwicklung im Kontext der Digitalisierung“ untersucht, wie Schulen und Lehrkräfte im Kontext der Digitalisierung unterstützt werden.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert im Rahmenprogramm empirische Bildungsforschung das Metavorhaben „Digitalisierung im Bildungsbereich - Grundsatzfragen und Gelingensbedingungen“ als Verbundprojekt der Universität Duisburg-Essen, des Leibniz-Instituts für Bildungsforschung und Bildungsinformation (DIPF), des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung (DIE) sowie des Leibniz-Instituts für Wissensmedien (IWM).

Das Forschungsprojekt „Fortbildungs- und Unterstützungssysteme für Schulentwicklung im Kontext der Digitalisierung“ (ForUSE-digi) wird als Teil der eigenständigen Forschung des Metavorhabens an der Universität Duisburg-Essen unter der Leitung von Prof. Dr. Isabell van Ackeren in der Arbeitsgruppe Bildungsforschung durchgeführt. Ziel ist die Erhebung und Dokumentation der Fortbildungs- und Unterstützungsangebote für Lehrkräfte und für die Entwicklung der einzelnen Schulen im Hinblick auf Digitalisierung. Angestrebt wird eine bundeslandvergleichende Bestandsaufnahme zu Strategien, Strukturen und Maßnahmen der Fortbildungs- und Unterstützungssysteme in Deutschland.

Für den ersten Teil der Bestandsaufnahme ist eine Dokumentenanalyse geplant. Die Datenerhebung erfolgt über eine Kombination systematischer Recherche frei zugänglicher Dokumente der staatlichen Akteure und systematische Nachfrage in allen Bundesländern. Anschließend folgen vertiefende Interviews mit Akteuren in Institutionen in ausgewählten Bundesländern.

Die Erkenntnisse werden sowohl für die Schulpraxis in Form einer Handreichung als auch für die Wissenschaft in einem Forschungsbericht aufbereitet und zur Verfügung gestellt.

Link zur Projektseite „ForUSE-digi“ auf der Website des Metavorhabens: https://digi-ebf.de/node/125

 

Newsletterausgabe 1/2020 Special Issue zu Südamerika

Annemarie Fritz-Stratmann, Pekka Räsänen und Vitor Haase geben Special Issue zu Numerical Cognition in Südamerika im Taylor & Francis Verlag heraus

Im Dezember 2019 bekam die Arbeitsgruppe Pädagogische Psychologie unter der Leitung von Prof. Dr. Fritz-Stratmann Besuch von Prof. Dr. Pekka Räsänen vom Niilo Mäki Institut, (Jyväskylä, Finnland) und Prof. Dr. Vitor Haase von der Universität Federal de Minas Gerais (Belo Horizonte, Brasilien). Gemeinsam geben die drei Experten im Forschungsfeld zu Numerical Cognition ein Special Issue im Taylor & Fancis Verlag heraus, das – derzeit im Druck - im Journal Estudios de Psicología englisch- und spanischsprachig erscheinen wird.

Die Idee für das Special Issue entwickelten die Herausgeber durch die anregenden Erkenntnisse und Kooperationen im Rahmen des gemeinsamen „International Handbook of Mathematical Learning Difficulties“ (2019, Springer Verlag). Hier legten internationale Forscher den aktuellen Kenntnisstand zu der Thematik aus verschiedensten Ländern der Welt dar. Auf Anregung des Herausgebers des Journals Estudios de Psicología Ricardo Rojas (Chile) wird nun ein Schwerpunkt auf die Bildungslandschaft in Lateinamerika und der Karibik gelegt.

Die intensive Forschung zu Numerical Cognition und Lernpsychologie im Fach Mathematik hat direkte und indirekte Implikationen für den Schulunterricht. Es ist jedoch sehr unterschiedlich, in welcher Form und Intensität der Austausch zwischen Forschung und Akteuren des schulpraktischen Alltags in den Ländern stattfindet. Ziel des special issues ist es daher, den Dialog zwischen Bildungssystemen und Forschung in Lateinamerika darzulegen. Hierdurch sollen die Akteure von den bisher gemachten Erfahrungen profitieren und der wechselseitige Dialog angeregt werden.

Newsletterausgabe 1/2020 Digitales Mathe-Screening

Annemarie Fritz-Stratmann veröffentlicht Digitales Mathe-Screening für das Vorschulalter, das mithilfe von RuhrFutur für alle Essener und Mülheimer Grundschulen und Kitas angeschafft wird

Schwerwiegende Probleme in Mathematik sind weitverbreitet. Nach den internationalen Schulvergleichsstudien TIMSS und PISA bemisst sich der Anteil an Jugendlichen, die schwerwiegende Probleme beim Rechnen haben auf 20% und nach ICD-10 leiden ca. 4-6% unter einer diagnostizierbaren Dyskalkulie. Diese Beeinträchtigungen haben gravierende Folgen für die Kinder. Schließlich hat das mathematische Wissen eine große Bedeutung für das weitere Leben der Kinder. Viele Studien stellten fest, dass Schulanfänger mit geringem Vorwissen in Mathematik als Erwachsene vielfach benachteiligt sind. Sie haben schlechtere Bildungsverläufe, verdienen weniger und leiden unter mehr gesundheitlichen Problemen (Ritchie & Bates, 2013; Parsons & Bynner, 2005).

Eine frühe Identifikation von Schwierigkeiten beim Rechnenlernen kann verhindern, dass große Wissenslücken bei Kindern entstehen, die sich in der Folge nur schwer schließen lassen. Seit 4 Jahren führt die Lehr- und Forschungsambulanz FoBu Screenings an mehreren Grundschulen in der Metropolregion Ruhr Screenings durch, um Kinder zu identifizieren, die ein großes Risiko haben, Rechenschwierigkeiten zu entwickeln. Dank RuhrFutur ist es nun möglich, allen Kitas und Grundschulen in Essen und Mülheim das digitale MARKO Screening zur Verfügung zu stellen.

Das digitale MARKO-Screening von Annemarie Fritz-Stratmann und Kolleginnen ist vor Kurzem im Hogrefe Verlag erschienen. Das Screening erfasst die mathematischen Konzepte vor und zum Zeitpunkt der Einschulung. Das digitale Screening kann ein halbes Jahr vor und zum Zeitpunkt der Einschulung von pädagogischen Fachkräften selbstständig in der Kita und Grundschule durchgeführt werden. Er erlaubt in kurzer Zeit eine Rückmeldung über das arithmetische Entwicklungsniveau eines Kindes und bietet darüber hinaus dem Niveau entsprechende pädagogische Förderempfehlungen. Somit können durch eine frühzeitige Diagnostik schwierige Lernvoraussetzungen erkannt und schlechten Entwicklungsverläufen entgegengewirkt werden.

Newsletterausgabe 2/2019 Nachlese zur Tagung "Quo vadis Forschung zu Schülerrückmeldungen"

Am 23. und 24. September fand an der Universität Duisburg-Essen die Tagung „Quo vadis Forschung zu Schülerrückmeldungen“ statt.  Die Tagung wurde von Prof. Dr. Kerstin Göbel und Katharina Neuber (Universität Duisburg-Essen) sowie von Prof. Dr. Corinne Wyss (PH Nordwestschweiz) und Meike Raaflaub (PH Zürich) organisiert und durch das Interdisziplinäre Zentrum für Bildungsforschung (IZfB) unterstützt.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Vertreterinnen und Vertreter der zweiten und dritten Phase der Lehrerbildung aus Deutschland, der Schweiz, den Niederlanden, Österreich und sogar Japan kamen zusammen, um gemeinsam über die Nutzung von Schülerrückmeldungen für die Reflexion von Unterricht in der Schule nachzudenken. Im Rahmen von insgesamt 20 Vorträgen wurden Befunde der empirischen Bildungsforschung sowie Ansätze und Konzepte aus der Schulpraxis präsentiert und gemeinsam diskutiert. Im Fokus der inhaltlichen Diskussionen standen die Fragen, wie Lehrkräfte und Lernende sinnvoll auf den Einsatz und die Reflexion von Schülerrückmeldungen vorbereitet und begleitet werden können, welche analogen und digitalen Rückmeldeverfahren für welche Zielstellungen der Nutzung von Schülerrückmeldungen geeignet sind und wie der Transfer von wissenschaftlichen Erkenntnissen in die Schulpraxis gelingen kann. Der rege Austausch und die Kooperation von Forschung und Praxis soll im Rahmen eines Netzwerks weitergeführt werden. Weiterhin wird ein Tagungsband die vorgestellten Beiträge zur Eignung unterschiedlicher Rückmeldeverfahren, zur Nutzung von Schülerrückmeldungen in der Schulpraxis und zu den Wirkungen für die Unterrichtsentwicklung zusammentragen.

Newsletterausgabe 2/2019 Spielzeit weitet sich aus

Das Projekt „Spielzeit“ hat sich zum Ziel gesetzt, Kinder und Jugendliche, die in herausfordernden Stadtteilen aufwachsen, in ihrem unmittelbaren Umfeld durch Spiel, Sport und Bewegung zu fördern. Erfahrungen und Erkenntnisse liegen bis bisher im Einsatz des Spielmobils im Offenen Ganztag sowie in offenen Bewegungsangeboten am Wochenende (Projekte Open Area für Jugendliche, Open Sunday für Kinder sowie Mini Sunday für Eltern mit ihren Kindern). Erfolgreich konnte nun eine Ferienmaßnahme in der Hövelschule (Stadtteil Altenessen) unter Einbeziehung der benachbarten Sportvereine durchgeführt werden. Es gelang besonders gut, neu zugewanderte Eltern in dieses Projekt einzubinden. Weitere geplante Vorhaben sind eine Ausweitung des Schulsports in den urbanen Raum sowie ein Aufbau Bzw. Ausbau regelmäßiger Kinder- und Jugendsportangebote im Stadtteil Nordviertel und Altenessen. In diesem Projekt kooperieren das ISBW mit dem  ISSAB (Institut für Stadtteilentwicklung, Sozialraumorientierte Arbeit und Beratung), der Grundschule Nordviertel, der Hövelschule, der Großenbruchschule, dem Leibniz-Gymnasium, dem Gymnasium Nordost, dem Kommunalen Integrationszentrum der Stadt Essen und  dem Essener Sportbund.

Newsletterausgabe 2/2019 dokFORUM: Das 20. Kolloquium Forschungsberatung der DGfE

Das dokFORUM freut sich das „20. Kolloquium Forschungsberatung“ der DGfE am 14.11.19 auszurichten. Anmeldungen mit Projektskizzen werden unter buero@dgfe.de entgegengenommen. Der Impulsvortrag zu Forschungsanträgen von 10:15 Uhr bis 11:15 Uhr ist auch in diesem Jahr wieder für interessierte Mitglieder der Fakultät geöffnet.

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Newsletterausgabe 2/2019 Erstmaliger Start des Masters Psychologie

Drei Jahre nach der Einführung des Bachelors Psychologie geht im Wintersemester 2019/2020 der Master Psychologie an den Start. In Bezug auf die 30 zu vergebenden Studienplätze gab es eine große Nachfrage. Es erfolgten Bewerbungen aus vielen Regionen Deutschlands, Europas und sogar aus weiter entfernten Erdregionen. Erfreulich ist, dass sich eine hohe Übergangsquote aus dem Bachelor Psychologie abzeichnet.

Das Masterstudium umfasst vier Semester mit insgesamt 12 Modulen. Das Studienprogramm im Master hat einen Schwerpunkt im Bereich der Pädagogischen Psychologie. Der Abschluss ist ein allgemeiner M.Sc. Psychologie, der bspw. auch die Voraussetzungen für eine Ausbildung als Psychologischer Psychotherapeut/Psychologische Psychotherapeutin in der Regel erfüllt.