Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Publikation im Fachjournal „Nano Letters“

Nano-Forscher im Goldrausch

[20.10.2008] Ein Blick durch das Elektronenmikroskop zeigt faszinierende periodische Rippelstrukturen an den Seitenflächen von Silizium-Nanodrähten. Diese Strukturen untersuchen Wissenschaftler an der Universität Duisburg-Essen (UDE). Nun haben sie herausgefunden, dass Gold bei der Entstehung der Muster eine besondere Rolle spielt. Dazu wurde in der Fachzeitschrift „Nano Letters“ ein Artikel veröffentlicht.

Silizium-Nanodrähte besitzen enormes Potenzial in der Fertigung von Halbleiterbauelementen. Sie könnten künftig beispielsweise eingesetzt werden, um Nanometergroße Transistoren und hocheffiziente Solarzellen zu bauen.

Oft sind die Seitenflächen dieser Nanodrähte jedoch nicht glatt, sondern zeigen ein charakteristisches Zickzackmuster (Facettierung). „Es wurde lange spekuliert, ob Gold die Bildung der Facetten verursacht. Gold wird beim Wachstum der Drähte als Katalysator eingesetzt und könnte auf die Seitenflächen der Drähte diffundieren“, beschreibt Dr. Frank-J. Meyer zu Heringdorf den Forschungsansatz. Die Vermutung konnte nun in einem Experiment bestätigt werden, das UDE-Wissenschaftler gemeinsam mit dem berühmten IBM-Forschungslabor in Yorktown Heights (USA) durchgeführt haben. Ihre Ergebnisse wurden in der renommierten Zeitschrift „Nano Letters“ publiziert, dem Magazin mit der zweithöchsten Wertigkeit aller Fachzeitschriften im Bereich „Nanoscience & Technology“.

„Überraschenderweise gibt es – abhängig von der Goldmenge – unterschiedliche Zickzackmuster“, so Meyer zu Heringdorf. Den feinen Unterschieden gehen die Fachleute zur Zeit weiter auf den Grund. Sie arbeiten dabei in einem unvorstellbar kleinen Bereich, denn die Goldmenge auf den Seitenflächen der Drähte beträgt weniger als eine Lage von Atomen.


Weitere Informationen:
Dr. Frank-J. Meyer zu Heringdorf, Tel. 0203/379-1465; E-Mail: meyerzh@uni-due.de

Redaktion: Katrin Braun, Tel. 0203/379-1488

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