Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Perspektiven des Alterns

Wenn die Stadt krank macht

[15.08.2008] „Wenn die Stadt krank macht: Einflüsse der sozialen und physikalisch-chemischen Umwelt auf die Gesundheit älterer Menschen“ lautet der Titel eines neuen Forschungsvorhabens an der Universität Duisburg-Essen, das von der VW-Stiftung mit 111.600 Euro gefördert wird.

Antragsteller ist Professor Dr. Karl-Heinz Jöckel vom Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie des Universitätsklinikums Essen ? in Zusammenarbeit mit Dr. Barbara Heidi Hoffmann und Dr. Nico Dragano vom Institut für Medizinische Soziologie des Universitätsklinikums Düsseldorf.

Stadtluft ist oft ziemlich schmutzig und gerade für ältere Menschen kann dies besonders belastend sein. Es müssen aber auch weitere Umgebungsfaktoren berücksichtigt werden. Die medizinische Infrastruktur, Unfallgefahren, Umweltgifte, Kriminalität und Erholungsmöglichkeiten haben zum Beispiel direkten Einfluss auf das körperliche und seelische Wohlbefinden älterer Menschen.

Daher möchte ein interdisziplinär zusammengesetztes Forscherteam an den Universitätskliniken Essen und Düsseldorf gemeinsam mit weiteren Kooperationspartnern untersuchen, ob bestimmte soziale Faktoren ? etwa ein niedriges Einkommensniveau ? und physikalisch-chemische Größen wie Ultrafeinstaub oder Lärm einen Einfluss auf die Gesundheit älterer Einwohner haben.

Bislang wurden soziale und physikalisch-chemische Faktoren der Wohnumgebung überwiegend getrennt betrachtet. Um den jeweiligen Effekt herausarbeiten zu können, plant das Team nun eine Mehrebenenanalyse. Die Wissenschaftler konzentrieren sich in ihrem Projekt auf zwei Krankheitsbilder, die in der älteren Bevölkerung weit verbreitet sind: Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Depressionen. Erhebungsorte sind Bochum, Essen und Mülheim an der Ruhr. Ziel der Untersuchungen ist es nicht zuletzt, handlungsleitende Empfehlungen für die Stadt- und Sozialplanung vorzulegen.

Redaktion: Beate H. Kostka, Tel. 0203/379-2430

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