Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Europäische Union fördert Projekt

Gesundheitsschutz in der IT-Branche

[05.06.2008] Das Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung (RISP) an der Universität Duisburg-Essen entwickelt derzeit in einem Projekt Interventionsstrategien für einen präventiven Gesundheitsschutz in der IT-Branche.

Unterstützt wird das RISP dabei vom Berufsfortbildungswerk des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Das Projekt wird gefördert von der Europäischen Union und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Förderprogramms „Arbeiten ? Lernen ? Kompetenzen entwickeln. Innovationsfähigkeit in einer modernen Arbeitswelt“.

Die Beschäftigung mit dem Gesundheitsschutz in der IT-Branche scheint dringend nötig. Anders als bisher angenommen leiden Beschäftigte hier unter einer Vielzahl von Gesundheitsproblemen. Dies war das Ergebnis eines vorausgegangenen BMBF-Projektes. So sind IT-Beschäftigte bis zu viermal so häufig von psychosomatischen Beschwerden (chronische Müdigkeit, Nervosität, Schlafstörungen und Magenbeschwerden) betroffen wie der Durchschnitt der Beschäftigten in Deutschland. 40 Prozent der Befragten zeigten außerdem eine Zunahme chronischer Erschöpfung, einem Frühindikator für Burnout. 30 Prozent hatten Probleme, sich zu erholen. IT-Kräfte müssen außerdem sehr kleinteilig und an mehreren Projekten gleichzeitig arbeiten. Auf ihnen lastet ein permanenter Fortbildungsdruck.

Das RISP wird nun in den kommenden zwei Jahren gemeinsam mit Partnern aus Unternehmen, Verbänden und Gewerkschaften im nördlichen Ruhrgebiet und im Münsterland passgenaue Konzepte für drei Brachensegmente entwickeln: Einmal große und mittlere IT-Unternehmen, die Industriekunden unterstützen, dann IT-Abteilungen in größeren Unternehmen, und kleine und Ein-Personen IT-Unternehmen. Der Verbund der Projektpartner soll im Projektverlauf noch um weitere Akteure (z.B. Krankenkassen, Berufsgenossenschaften) erweitert werden.

Ziel des Projekts ist die nachhaltige Umsetzung von Präventionspraxis in der IT-Branche der Region. Dazu sollen die Gewerkschaften die Beschäftigen für das Thema sensibilisieren, die Verbände das Thema kommunizieren und die Wissenschaft die Arbeit in der IT-Branche auf Erfolgsbedingungen hin untersuchen. In sechs Unternehmen werden außerdem Konzepte für eine gesunde Arbeit in einem gesunden Arbeitsumfeld für die IT-Branche entwickelt.

Redaktion: Isabelle De Bortoli, Tel. 0203/379-2429

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