Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Neuer Studiengang ab dem Wintersemester

NanoEngineering

[22.06.2006] Erstmals kann man jetzt in Deutschland das Fach NanoEngineering studieren. Die Universität Duisburg-Essen führt das interdispziplinäre Bachelor-/Master-Studienprogramm zum Wintersemester ein. Unabhängige Gutachter haben dem Studiengangskonzept bereits ein sehr hohes fachliches und didaktisches Niveau bescheinigt.

Fachlich getragen wird der Lehr- und Forschungsbereich NanoEngineering von der Elektrotechnik, dem Maschinenbau und der Physik in Zusammenarbeit mit der Chemie, der Informatik und der Mathematik. Die Studierenden erlernen, wie die in der Grundlagenforschung entdeckten Nano-Effekte und neuen Eigenschaften von Nano-Materialien und -Strukturen in industrielle Produkte umgesetzt werden.

In der Nanotechnologie beschäftigt man sich mit der Herstellung und Nutzung von wenigen millionstel Millimeter feinen Strukturen, im Vergleich: ein menschliches Haar ist im Durchmesser einige tausendmal größer. Gerade durch diese geringe Dimension nanotechnologischer Systemkomponenten können für bestehende oder neue Produkte neue Funktionalitäten und Eigenschaften entwickelt werden. Dazu zählen nicht nur die bekannte Oberflächenversiegelung mit Selbstreinigungseffekt oder Highspeed-Multimedia-Anwendungen, sondern auch der häusliche Vital-Check durch Nano-Sensoren.

Prodekan Prof. Gerd Bacher: „Das Besondere des neuen Studienprogramms NanoEngineering ist das durchgehend vernetzte interdisziplinäre Denken. Vermittelt wird sowohl umfangreiches Basiswissen in Elektrotechnik, Maschinenbau, Physik, Informatik, Chemie und Mathematik, als auch das ingenieurmäßige Denken und Arbeiten, was auch betriebswirtschaftliche Aspekte mit einschließt.“ Dies wird durch eine Kombination von Grundlagenfächern der Ingenieur- und Naturwissenschaften und spezifischen Veranstaltungen zum Thema Nanotechnologie ermöglicht. Der Bachelor-Studiengang führt einerseits zu einem ersten berufsqualifizierenden Abschluss, andererseits befähigt er zur Fortsetzung des Studiums im konsekutiven, forschungsorientierten Master-Studiengang.

Schwerpunkte des Studienprogramms NanoEngineering sind dabei die Nanoprozesstechnologie und die Nano(opto)elektronik. Sie bilden auch die beiden Vertiefungsrichtungen im Master-Studiengang. Dabei werden alle relevanten Disziplinen der Natur- und Ingenieurwissenschaften beteiligt. Der Master-Studiengang soll die im Bachelor-Studiengang erworbenen Qualifikationen vertiefen und darüber hinaus Fähigkeiten vermitteln, die dazu dienen, wissenschaftliche Methoden auf dem Gebiet der Nanotechnologie nicht nur für komplexe Probleme anzuwenden, sondern auch zu analysieren und weiterzuentwickeln. Je nach Wahl der Vertiefungsrichtung erfolgt dabei eine ausgeprägte exemplarische Schwerpunktsetzung auf einem der Anwendungsgebiete.

Die erfolgreichen Absolventen erwarten hervorragende Arbeitsmarktchancen. Nach Experteneinschätzung wird bis 2015 in allen Industriezweigen mit nanotechnologischen Komponenten oder Verfahren gearbeitet werden. Weltweit werden in den nächsten zehn bis 15 Jahren etwa zwei Millionen Experten auf diesem Gebiet benötigt. Die wichtigsten Bereiche sind dabei die Elektronik, die Chemie, der Automobilbau, die optische Industrie und der Gesundheitsbereich.

Die Universität Duisburg-Essen hat darauf reagiert und die bereits existierenden interdisziplinären Forschungsarbeiten auf diesem Gebiet gebündelt und die Nanowissenschaften zu einem ihrer Schwerpunkte erklärt. Erst kürzlich wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft an der Universität Duisburg-Essen ein neues Graduiertenkolleg eingerichtet, in dem das Thema ‚Nanotronics – Optoelektronik und Photovoltaik aus Nanopartikeln’ gemeinsam mit Industriepartnern bearbeitet wird.

Redaktion: Beate H. Kostka, Tel 0203/379-2430

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