Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Universität mit großem Aufgebot auf der Hannover Messe:

Fünf Exponate aus Duisburg-Essen

[04.04.2003] Auf der größten Industriemesse der Welt – der Hannover Messe – ist die Universität Duisburg-Essen mit fünf Exponaten vertreten. Vom 7. bis 12. April stellen vier Lehrstühle auf dem Gemeinschaftsstand Forschungsland NRW, Halle 18, M12, die Ergebnisse ihrer Arbeit vor. Das An-Institut „Zentrum für BrennstoffzellenTechnik“ ist auf dem Gemeinschaftsstand der Landesinitiative Zukunftsenergien NRW, Halle 13, Stand G38, präsent.

Modellgestützte Regelungstechnik

Welche Möglichkeiten die moderne modellgestützte Regelungstechnik bietet, zeigt der Duisburger Lehrstuhl für Steuerung, Regelung und Systemdynamik von Professor Dr. Dirk Söffker am Beispiel eines aufrecht stehenden (inversen) flexiblen Pendels. Es ist weltweit eines von zwei bekannten Experimenten dieser Art und in Europa einzigartig. Am Lehrstuhl werden neue Methoden erforscht, mit denen sich Veränderungen des dynamischen Verhaltens, erkennen, schätzen und ausregeln lassen. Auch die Wirkung von „fiktiven“ nichtmessbaren Größen wie Abnutzung oder Alterung können mit einer Regelung kompensiert werden. Die kostensparende Entwicklung ist etwa bei der Antriebstechnik für Hochgeschwindigkeitszüge, in der Rotordynamik oder bei der Schadenserkennung an Turbomaschinen einsetzbar.

Beratung zur Krebsfrüherkennung

Eine patientennahe Beratung über Fortschritte in der Krebsfrüherkennung – die auch schon auf der MEDICA im November 2002 von einem interessierten Publikum umfassend genutzt wurde – bietet unter Federführung von Professor Dr. Herbert Rübben und Professor Dr. Thomas Otto die Urologische Universitätsklinik in Kooperation mit dem Westdeutschen Tumorzentrum e.V. Häufigste Krebsart und Todesursache in der männlichen Bevölkerung ist das Prostatakarzinom. Die Erkennung der Erkrankung in einem frühen Stadium ist unabdingbar für die Heilung. Die Früherkennung wird möglich durch die Bestimmung des prostataspezifischen Antigens (PSA) aus dem Blut. Inzwischen ist der Beweis gelungen, dass über diesen Laborwert die Früherkennung verbessert und damit die Sterblichkeitsrate beim Prostatakarzinom gesenkt werden kann: Männer, die regelmäßig die Möglichkeit zur Früherkennungs-Untersuchung nutzen, haben im Falle einer Erkrankung zu 90 v. H. exzellente Heilungsaussichten.

Stabiles Tragwerk im Leichtbau-Verfahren

Den Textegrity-Dome, ein elementiertes Leichtbauobjekt mit geschlossener statischer Struktur, präsentiert Diplom-Ingenieur Lars Meeß-Olson vom Essener Lehrstuhl Konstruktive Gestaltung, Leichtbau unter Leitung von Professor
Dr.-Ing. Bernd Baier. Das System überführt das Prinzip der Tensegrity in die Form einer praktisch nutzbaren Baukonstruktion. Unter Tensegrity versteht man ein spezielles aus Stabelementen und Seilen als Druck- und Zugelementen bestehendes, in sich stabiles Tragwerk, das bisher trotz vielfältiger bautechnischer Untersuchungen hauptsächlich für künstlerische Installationen eingesetzt wurde. Eine praktische Verwendung erfordert zusätzlich den Einsatz begrenzender oder schützender Elemente (textile Membrane), die entsprechend der tensegren Definition zudem tragende Funktionen übernehmen müssen. Die mit dem Textegrity Dome entwickelte Gebäudestruktur eignet sich für Bauprojekte höchst unterschiedlicher Größenordnung, vom Messestand bis zum Stadiondach.

Wohnmobilkonzept „breeze“

Keine statischen, sondern mobil nutzbare Lösungen zeigt das Wohnmobilkonzept „breeze“ von Diplom-Designer Jörg Hinkfoth vom Lehrstuhl Industrial Design. Erstmals wurde in der von Professor Stefan Lengyel betreuten Arbeit ein einheitliches Erscheinungsbild des Fahrzeuginterieurs erreicht, das moderne Wohnästhetik mit innovativen Funktionslösungen vereint. Aufbauend auf ergonomischen und wahrnehmungspsychologischen Untersuchungen bietet „breeze“ ein doppeltes, flexibles Nutzungskonzept. Ein um 180 Grad aufschwenkbares Dach samt darüber aufblasbarem Tunnelzelt ermöglicht die Vervierfachung des vorhandenen Wohnraumes: So lässt sich ein alltagstaugliches Fahrzeug mit beschränktem Nutzraum in ein voll urlaubstaugliches Wohnmobil für vier Personen umwandeln.

„Sauberer“ Energiewandler

Eine kleine, kompakte Stromversorgungseinheit auf der Basis von Brennstoffzellen stellt das Duisburger Zentrum für BrennstoffzellenTechnik (ZBT), ein An-Institut der Uni, auf dem Gemeinschaftsstand der Landesinitiative Zukunftsenergien aus. Das Aggregat ist eine Weiterentwicklung des Prototyps, der bereits im vergangenen Jahr in Hannover für Aufsehen gesorgt hat. Der „saubere“ Energiewandler wird Teile des Messestandes mit elektrischer Energie versorgen; er ist leistungsfähiger und kostengünstiger als sein Vorgänger.

Weitere Exponate des ZBT präsentieren die Brennstoffzellentechnik: Erstmals wird neben serientechnisch hergestellten Bipolarplatten ein kompakter Druckreformer zur Erzeugung von Wasserstoff aus Erdgas vorgestellt. Ein Schnittmodell eines Brennstoffzellenstacks veranschaulicht darüber hinaus den Aufbau einer Brennstoffzelle.

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