Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Stiftung unterstützt neues Forschungsprojekt

Frieden durch Europäisierung?

[08.12.2004] Mit 186.500 Euro fördert die VolkswagenStiftung in den kommenden zwei Jahren das Forschungsprojekt „Konfliktbeilegung durch Europäisierung? Griechenland und seine Nachbarn Mazedonien und Türkei“ von Professor Dr. Heinz-Jürgen Axt am Institut für Politikwissenschaft der Universität Duisburg-Essen, Campus Duisburg.

Es geht um die Frage, ob die „Europäisierung“, also das Zusammenwachsen der Staaten zu einem vereinten Europa, zugleich eine Konfliktbeilegung zwischen einzelnen Partnern des Einigungsprozesses bedeutet. Prof. Axt: „Wir wollen anhand von Griechenland, Mazedonien und der Türkei überprüfen, ob die zunehmenden Verflechtungen in Politik und Wirtschaft dazu beitragen, die Konflikte friedlich und geregelt auszutragen. Wir untersuchen, ob so eine neue Kultur der Auseinandersetzung auch im weiter zusammenwachsenden Europa entsteht.“

Ziel ist es herauszufinden, inwieweit sich die festgestellten Entwicklungen tatsächlich auf Prozesse der „Europäisierung“ zurückführen lassen und inwieweit sie sich verallgemeinern lassen. Vorgesehen ist eine Kombination aus Literaturanalyse und Experteninterviews, eine Auswertung von Meinungsumfragen und Parlamentsdebatten. Axt und sein Team kooperieren dabei mit Wissenschaftlern aus Griechenland, Mazedonien und der Türkei. Beteiligt ist unter anderem der ehemalige mazedonische Regierungssprecher Antonio Milososki, der sich derzeit am Duisburger Institut für Politikwissenschaft aufhält.

Die VolkswagenStiftung fördert gegenwartsbezogene und historische Forschungen zum östlichen Europa, die die Vielfalt dieses Kulturraums in den Blick nehmen und zugleich dessen Bezüge und Verbindungen zum übrigen Europa beleuchten. In ihrer Förderinitiative „Einheit in der Vielfalt? Grundlagen und Voraussetzungen eines erweiterten Europas“ bewilligt die Stiftung insgesamt 1,84 Millionen Euro für acht neue Vorhaben. Im Mittelpunkt steht, Ähnlichkeiten und Unterschiede im Vergleich zu der Entwicklung in anderen Teilen Europas herauszuarbeiten und Prozesse der gegenseitigen Beeinflussung und Durchdringung unterschiedlicher Kulturen zu untersuchen.

Redaktion: Beate H. Kostka 0203/379-2430

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